Weihnachtszeit ist die Zeit der Wärme und Freude, besonders für die Kleinsten unter uns. Diese Sammlung von 20 Weihnachtsgedichten für Kinder nimmt uns mit auf eine zauberhafte Reise durch die Welt des Winters und der Weihnacht. Von leuchtenden Weihnachtsbäumen bis hin zu den Abenteuern des Christkinds – jedes Gedicht erzählt eine eigene kleine Geschichte, die Kinderherzen höher schlagen lässt. Mit fröhlichen, nachdenklichen und phantasievollen Versen sind diese Gedichte ein perfekter Weg, um die Magie der Weihnachtszeit zu erleben und die Vorfreude auf das Fest zu steigern. Lassen Sie uns gemeinsam in die Welt der Reime und Melodien eintauchen, die die Weihnachtszeit so besonders machen.
Schöne und niedliche Weihnachtsgedichte für Kinder zum Vortragen oder Vorlesen
Die folgenden Gedichte sind keine Klassiker, sondern schöne Sprüchlein oder kurze Weihnachtsgedichte für Kinder zum Vortragen. Die längeren eignen sich eher zum Vorlesen. Denn auch an Gedichten zum Zuhören haben Kinder große Freude. Wenn Du die Weihnachtsgedichte ausdrucken möchtest, kannst Du die Texte einfach in ein Worddokument kopieren und drucken.
Wenn Du alle Weihnachtsgedichte für Kinder drucken möchtest, die ich ausgesucht oder verfasst habe, kannst Du auch einfach das pdf downloaden:
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Nun aber zu den Gedichten selbst.
1. Geschenke
Liebes Christkind, hör‘ mein Lachen,
freu‘ mich auf die bunten Sachen.
Tannenduft liegt in der Luft,
und der Plätzchen süßer Duft.
Spielzeugautos, Puppen oder Zug,
unter’m Weihnachtsbaum, da liegt genug.
Strahlend, wie ein schöner Traum,
steht vor uns der Weihnachtsbaum.
Seht nur, wie sich goldenes Licht
auf der zarten Kugeln bricht.
„Frohe Weihnacht“ klingt es leise
und ein Stern geht auf die Reise.
Leuchtet hell vom Himmelszelt –
hinunter auf die ganze Welt.
– Autor unbekannt
Lieber, guter Weihnachtsmann,
zieh die langen Stiefel an,
kämme deinen weißen Bart,
mach‘ dich auf die Weihnachtsfahrt.
Komm‘ doch auch in unser Haus,
packe die Geschenke aus.
Ach, erst das Sprüchlein wolltest du?
Ja, ich kann es, hör mal zu:
Lieber, guter Weihnachtsmann,
guck mich nicht so böse an.
Stecke deine Rute ein,
will auch immer artig sein!
– Autor unbekannt
Im Winter, wenn es stürmt und schneit
Und’s Weihnachtsfest ist nicht mehr weit.
Da kommt weit her aus dunklem Tann‘
Der liebe, gute Weihnachtsmann.
– Autor unbekannt
Der Weihnachtsmann streikt
Still ruht der Schlitten auf seinen Kufen,
Rentier Rudi scharrt ungeduldig mit den Hufen,
es wartet lang schon auf den Weihnachtsmann
und schaut seinen Freund Uhu fragend an:
„Wo steckt er nur, es ist doch soweit,
es naht die herrliche Weihnachtszeit.“
Der Uhu, dieser schlaue Vogel
schaut gleich mal nach im Märchen-Googel.
„Uhuu“, schnarrt er nickend und weiß sofort
wo er den Weihnachtsmann findet am verborgenen Ort.
Der hat sich schlafend ausgestreckt
und will nicht, dass man ihn jetzt weckt.
Im Sturzflug landet der Uhu, dass es kracht
und erreicht so, dass der Alte erwacht.
„Was ist los?“, fragt polternd der Weihnachtsmann
und sieht den Uhu mürrisch an.
„Uhuu, ja weißt du es nicht und willst du nicht starten?
Es weihnachtet schon und die Kinder warten.
Sie warten sehnsüchtig auf deinen Besuch.“
„Ach“, spricht der Alte. „Was für ein Fluch!
Es ist nicht mehr so, wie es einst war,
als mich freudig erwartet die Kinderschar.
Kein Spielzeug kann sie recht lange erfreuen
und wo soll’n sie noch hin, die Geschenke, die neuen?“
„Rappel voll sind inzwischen die Kinderzimmer,
mit neuen Geschenken wird das Chaos noch schlimmer.
Das Aufräumen wird so eine große Last
in der heutigen Zeit mit Eile und Hast.
Nein, ich mag nicht mehr den Schlitten beladen
mit all den vielen schönen Gaben.“
So sprach er und legte sich wieder auf sein Fell.
Er schloss die Augen. Die Sterne über ihn leuchten hell.
Eilig flog der Uhu nun das Stück
zu seinem treuen Freund zurück
und überbrachte zu später Stunde
vom Weihnachtsmann die traurige Kunde.
„Ja, wollen wir zulassen, dass in diesem Jahr
die Kinder vergebens hoffen und warten gar
auf den Weihnachtsmann, den ein jeder kennt
und der nun streikt und das Fest verpennt?“
Sie schütteln die Köpfe und starr’n in den Schnee,
da hat der Uhu eine glanzvolle Idee.
„Wie wär’s“, sagt der Uhu und schaut das Rentier an,
„es könnte doch der Weihnachtsmann
die Tour einmal ganz anders machen.
Er soll nicht verteilen Geschenke und Sachen,
sondern holen von den Kindern am Weihnachtstag
je ein Spielzeug, das es am liebsten mag.“
„Mit diesen Spielsachen im Gepäck
soll der Weihnachtsmann erfüllen einen guten Zweck,
indem sie verteilt werden in fernen Kreisen
an arme Kinder, an Kranke und Waisen.“
Rudi nickt, es ward‘ schnell eine beschlossene Sach‘,
und sie machten gemeinsam den Weihnachtsmann wach.
So kam’s, dass in der heiligen Nacht
gesammelt wurde die teure Fracht.
An jeder Tür hielt der Rudi an:
„Habt ihr was für den Weihnachtsmann?
Er sammelt dies Jahr für die Kinder in Not,
egal ob Puppe, ob Handy oder Boot.“
Schnell hatte der Schlitten ein großes Gewicht.
Der Weihnachtsmann machte ein frohes Gesicht
und hatte sogar eine Träne in den Augen!
„Ich dank euch, ihr Kinder, ich kann es kaum glauben,
dass ihr nicht nur an euch selber denkt
sondern auch anderen Freude schenkt.“
– Regina Weber
Rentier Rudolph mit der roten Nase
Rentier Rudolph oft erzählt,
dass die Nase ihn gequält;
er das rote Leuchten hasste
und sie ihm so gar nicht passte!
Als der Weihnachtsmann dies hörte,
den Besonderheit nicht störte,
holte er ihn in sein Team.
Seitdem lebt das Ren bei ihm.
Längst ist Rudolph prominent.
Kaum ein Kind, das ihn nicht kennt.
Rote Nase ist doch Kult!
Wer’s nicht mag, ist selber schuld.
Stets, wenn man Geschenke bringt,
ist der Schlitten gleich umringt.
Kinder möchten Fotos machen,
herrscht Gedränge, Rufen, Lachen…
Abends eilt der Tross nach Hause,
sehnt ein jeder sich nach Pause.
Rudolphs Platz ist bei den Schafen.
Kleine Lämmchen selig schlafen.
Leis‘ erzählt er, was geschah,
ihn erfreute; wer ihm nah‘;
und dass alles wunderbar
in der Stadt zu Weihnacht‘ war.
– Christa Maria Beisswenger
Klassische Weihnachtsgedichte für Kinder
Für traditionelle Weihnachtsgedichte, die oft in Schulen oder bei Familienfeiern rezitiert werden, gibt es bekannte Autoren wie Theodor Storm, Christian Morgenstern oder Joseph von Eichendorff. Ihre Werke sind tief in der deutschsprachigen Kultur verwurzelt und werden sofort mit der Weihnachtszeit in Verbindung gebracht.
1. Vom Christkind
Denkt euch, ich habe das Christkind gesehen!
Es kam aus dem Walde,
das Mützchen voll Schnee,
mit rotgefrorenem Näschen.
Die kleinen Hände taten ihm weh,
denn es trug einen Sack, der war gar schwer,
schleppte und polterte hinter ihm her.
Was drin war, möchtet ihr wissen?
Ihre Naseweise,ihr Schelmenpack –
denkt ihr, er wäre offen der Sack?
Zugebunden bis oben hin!
Doch war gewiss etwas Schönes drin!
Es roch so nach Äpfeln und Nüssen!
– Anna Ritter (1865-1921)
2. Knecht Ruprecht
Von drauß’ vom Walde komm ich her;
Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!
Allüberall auf den Tannenspitzen
Sah ich goldene Lichtlein sitzen;
Und droben aus dem Himmelstor
Sah mit großen Augen das Christkind hervor,
Und wie ich so strolcht’ durch den finstern Tann,
Da rief’s mich mit heller Stimme an:
„Knecht Ruprecht“, rief es, „alter Gesell,
Hebe die Beine und spute dich schnell!
Die Kerzen fangen zu brennen an,
Das Himmelstor ist aufgetan,
Alt’ und Junge sollen nun
Von der Jagd des Lebens einmal ruhn;
Und morgen flieg’ ich hinab zur Erden,
Denn es soll wieder Weihnachten werden!
Ich sprach: „O lieber Herr Christ,
Meine Reise fast zu Ende ist;
Ich soll nur noch in diese Stadt,
Wo’s eitel gute Kinder hat.“
„Hast denn das Säcklein auch bei dir?“
Ich sprach: „Das Säcklein das ist hier:
Denn Äpfel, Nuss und Mandelkern
Fressen fromme Kinder gern.“
„Hast denn die Rute auch bei dir?“
Ich sprach: „Die Rute, die ist hier:
Doch für die Kinder nur, die schlechten,
Die trifft sie auf den Teil den rechten.“
Christkindlein sprach:„So ist es recht;
So geh mit Gott, mein treuer Knecht!“
Von drauß’ vom Walde komm ich her;
Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!
Nun sprecht, wie ich’s hier innen find’!
Sind’s gute Kind’, sind’s böse Kind’?
– Theodor Storm (1817-1888)
3. Schöne Dinge
Das Christkind aber möge euch bringen
die schönsten von allen schönen Dingen,
und was ihr nur immer träumt, wünscht, oder dachtet,
dass ihr es wohl gerne haben möchtet.
– Wilhelm Busch
4. Nun leuchten wieder die Weihnachtskerzen
Nun leuchten wieder die Weihnachtskerzen
und wecken Freude in allen Herzen.
Ihr lieben Eltern, in diesen Tagen,
was sollen wir singen, was sollen wir sagen?
Wir wollen euch wünschen zum heiligen Feste
vom Schönen das Schönste, vom Guten das Beste!
Wir wollen euch danken für alle Gaben
und wollen euch immer noch lieber haben.
– Gustav Falke
5. Und wieder nun lässt aus dem Dunkeln
Und wieder nun lässt aus dem Dunkeln
die Weihnacht ihre Sterne funkeln!
Die Engel im Himmel hört man sich küssen
und die ganze Welt riecht nach Pfeffernüssen.
– Arno Holz (Auszug)
6. Weihnachten
Bäume leuchtend, Bäume blendend,
Überall das Süße spendend,
In dem Ganzen sich bewegend,
Alt- und junges Herz erregend –
Solch ein Fest ist uns bescheret,
Mancher Gaben Schmuck verehret;
Staunend schaun wir auf und nieder,
Hin und her und immer wieder.
- Johann Wolfgang von Goethe (1. Strophe)
7. Weihnachten
Markt und Straßen stehn verlassen,
still erleuchtet jedes Haus,
sinnend geh‘ ich durch die Gassen,
alles sieht so festlich aus.
An den Fenstern haben Frauen
buntes Spielzeug fromm geschmückt,
tausend Kindlein stehn und schauen,
sind so wunderstill beglückt.
Und ich wandre aus den Mauern
bis hinaus ins freie Feld,
hehres Glänzen, heil’ges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!
Sterne hoch die Kreise schlingen,
aus des Schnees Einsamkeit
steigt’s wie wunderbares Singen –
O du gnadenreiche Zeit!
– Joseph von Eichendorff (1788 – 1857)
8. Die Heilige Nacht
Gesegnet sei die Heilige Nacht,
die uns das Licht der Welt gebracht!
Wohl unterm lieben Himmelszelt
die Hirten lagen auf dem Feld.
Ein Engel Gottes, Licht und klar,
mit seinem Gruß tritt auf sie dar.
Vor Angst sie decken ihr Angesicht,
da spricht der Engel: „Fürcht’t euch nicht!“
„Ich verkünd euch große Freud:
Der Heiland ist geboren heut.“
Da gehn die Hirten hin in Eil,
zu schaun mit Augen das ewig Heil;
zu singen dem süßen Gast Willkomm,
zu bringen ihm ein Lämmlein fromm.
Bald kommen auch gezogen fern
die heilgen drei König‘ mit ihrem Stern.
Sie knieen vor dem Kindlein hold,
schenken ihm Myrrhen, Weihrauch, Gold.
Vom Himmel hoch der Engel Heer frohlocket:
„Gott in der Höh sei Ehr!“
– Eduard Mörike (1804 – 1875)
9. Winterlied
A, a, a, der Winter der ist da.
Herbst und Sommer sind vergangen,
Winter, der hat angefangen,
A, a, a, der Winter der ist da.
E, e, e, nun gibt es Eis und Schnee.
Blumen blüh´n an Fensterscheiben,
sind sonst nirgends aufzutreiben,
E, e, e, nun gibt es Eis und Schnee.
I, i, i, vergiss des Armen nie.
Hat oft nichts, sich zuzudecken,
Wenn nun Frost und Kält´ ihn schrecken.
I, i, i, vergiss des Armen nie.
O, o, o, wie sind wir alle froh
wenn der Niklaus wird was bringen
und vom Tannenbaum wir singen
O, o, o, wie sind wir Kinder froh.
U, u, u, die Teiche frieren zu
hei, nun geht es wie der Wind
übers blanke Eis geschwind
U, u, u, die Teiche frieren zu.
– August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 – 1874)
Anmerkung: Zu diesem „Winterlied“ gibt es eine bekannte Melodie, die Dein Kind leicht mitsingen kann:
10. Weihnachtslied
Vom Himmel bis in die tiefsten Klüfte
ein milder Stern herniederlacht;
vom Tannenwalde steigen Düfte
und kerzenhelle wird die Nacht.
Mir ist das Herz so froh erschrocken,
das ist die liebe Weihnachtszeit!
Ich höre fernher Kirchenglocken,
in märchenstiller Herrlichkeit.
Ein frommer Zauber hält mich nieder,
anbetend, staunend muss ich steh’n,
es sinkt auf meine Augenlider,
ich fühl’s, ein Wunder ist gescheh’n.
– Theodor Storm (1817-1888)
11. Christbaum
Wie schön geschmückt der festliche Raum!
Die Lichter funkeln am Weihnachtsbaum!
O fröhliche Zeit! O seliger Traum!
Die Mutter sitzt in der Kinder Kreis;
nun schweiget alles auf ihr Geheiß:
sie singet des Christkinds Lob und Preis.
Und rings, vom Weihnachtsbaum erhellt,
ist schön in Bildern aufgestellt
des heiligen Buches Palmenwelt.
Die Kinder schauen der Bilder Pracht,
und haben wohl des Singen acht,
das tönt so süß in der Weihenacht!
O glücklicher Kreis im festlichen Raum!
O goldne Lichter am Weihnachtsbaum!
O fröhliche Zeit! O seliger Traum!
– Peter Cornelius (1824 – 1874)