In meinen beiden Schwangerschaft hatte ich jeweils sehr viel Fruchtwasser. Im oberen Normbereich, so die Ärzte. Doch was ist eigentlich, wenn man zu viel Fruchtwasser hat? Die Diagnose Hydramnion bezeichnet eine überdurchschnittliche Ansammlung von Fruchtwasser. In diesem Artikel werde ich Dir die Ursache, sowie Risiken und Folgen von Hydramion erklären.
Themen des Beitrags
Was ist unter Hydramnion zu verstehen?
Die Ansammlung von zuviel Fruchtwasser in Deiner Gebärmutter, wird als Hydramnion bezeichnet. In der Fachsprache wird anstatt Hydramnion auch der Begriff Polyhydramnion oder Hydramnion verwendet. Ich habe mich mit dieser Thematik umfangreich befasst und habe herausgefunden, dass die Krankheit Polyhydramnion in der Regel zum Ende der Schwangerschaft auftaucht.
Komplexe Prozesse sind dafür verantwortlich, dass das Fruchtwasser (Amnionflüssigkeit ) während Deiner Schwangerschaft regelmäßig erneuert wird. Bei diesem ständig wiederholenden Vorgang sind die Organe von Dir und Deinem Baby beteiligt.
In Deiner Fruchtblase (Amnionhöhle) sollte sich ausreichend Fruchtwasser befinden, damit sich Dein Baby einwandfrei entwickeln kann. Jedoch kann es in Ausnahmefällen dazu kommen, dass Probleme bezüglich der Abläufe auftreten. Diese Probleme äußern sich darin, dass dein Körper eine überhöhte Produktion von Fruchtwasser aufweist.
Die Menge des Fruchtwassers wird Dir mit Normwerten anhand des Fruchtwasserindex deutlich gemacht. So weißt Du, ob Du zu viel oder zu wenig Fruchtwasser hast.
Ursache für eine Polyhydramnion
Sollte bei Dir Polyhydramnion diagnostiziert werden, kann das verschiedene Ursachen haben. In der Regel finden die Ärzte gar keine Ursache dafür, warum sich eine überhöhte Menge an Fruchtwasser in der Fruchtblase befindet. Insbesondere dann, wenn eine schwangere Mutter eine leichtere Form von Polyhydramnie hat.
Häufige Gründe für die Entstehung von Polyhydramnion sind:
- Kindeserkrankungen
- Erkrankungen der Mutter
- Mehrlingsschwangerschaft
Erkrankungen des Kindes
Je fortgeschrittener Deine Schwangerschaft ist, umso mehr erneuert das Baby das Fruchtwasser in Deiner Blase. Im Normalfall übernimmt Dein Baby im Laufe des dritten Monats das Trinken des Fruchtwassers.
Die Nieren vom Kind übernehmen die Reinigung des aufgenommenen Fruchtwassers. Über den Urin erfolgt die Ausscheidung von frischen Fruchtwasser. Dieser Kreislauf kann durch unterschiedliche Störungen von Deinem Baby beeinträchtigt sein. Durch Fehlbildungen im Magen-Darm-Trakt können Schluckbeschwerden auftreten. Solche Schluckbeschwerden können der Grund dafür sein, dass keine ausreichende Abführung vom Fruchtwasser stattfindet. Eine vermehrte Ausscheidung von Harn kann durch eine Funktionsstörung der Nieren möglich sein.
Erkrankungen von der Mutter
Ein möglicher Auslöser einer Polyhydramnion kann eine Fehlfunktion der Plazenta sein. Sie spielt eine wichtige Rolle beim Abtransport des bereits verbrauchten Fruchtwassers. Wenn Du unter Diabetes bzw. Schwangerschaftsdiabetes leidest, kann dies eine weiterer Grund für das viele Fruchtwasser sein. Ist Dein Blutzuckerspiegel durcheinander, sorgt dies für eine vermehrte Urinproduktion beim Baby. Des Weiteren können Infektionen wie die Ringelröteln mögliche Auslöser einer vermehrten Produktion von dem Fruchtwasser sein.
Mehrlingschwangerschaft
Wenn Du mit mehreren Babys schwanger bist, teilen sich die Babys in manchen Fällen eine einzige Plazenta in Deinem Körper. Dadurch ist es möglich, dass die Flüssigkeit im Bauch ungerecht auf die einzelnen Babys verteilt wird. Die Folge ist, dass ein Kind zu viel Fruchtwasser erhält und das andere wiederum zu wenig. Ein solches Ungleichgewicht nennt sich Transfusionssyndrom.
Zu viel Fruchtwasser – Die Symptome
Solltest Du unter zu viel Fruchtwasser leiden, können die folgenden Symptome auftreten:
- unterschiedliche Beschwerden im Unterleib
- eine zu große Gebärmutter für den jeweiligen Schwangerschaftsmonat
- starke Wassereinlagerungen im Körper, besonders die Beine sind hiervon betroffen
- Störungen im Verdauungstrakt
- Kurzatmigkeit
- die Unterleibsmuskeln sind angespannt
- die Haut am Unterbauch ist gespannt und glänzend
- Wehen
Zu viel Fruchtwasser – Die Diagnose
Der Arzt kann ein Polyhydramnion dadurch gut erkennen, dass bei der Ultraschalluntersuchung zu viel Fruchtwasser im Bauch zu erkennen ist. Die Erkennung von Polyhydramnie ohne Ultraschall erweist sich als schwierig, wenn nicht sogar als unmöglich. Daher solltest Du Dich bei den oben genannten Symptomen und Beschwerden von einem Arzt untersuchen lassen.
Mögliche Komplikationen bei Hydramnion
Solltest Du zu viel Fruchtwasser in deiner Schwangerschaft haben, können mögliche Komplikationen oder Erkrankungen auftreten.
- Bei Dir können Bluthochdruck oder Infektionen des Harntraktes entstehen.
- Durch das zu viele Fruchtwasser entsteht ein immer größerer Druck, wodurch Deine Gebärmutter frühzeitig überdehnt wird. Hierdurch kann ein vorzeitiger Blasensprung bei Dir entstehen. Es kann sogar dazu kommen, dass du einen Kaiserschnitt benötigst oder eine Frühgeburt auftritt.
- Auch Dein ungeborenes Kinde kann einen Schaden von zu viel Fruchtwasser bekommen. Dein Kind kann mit einem geringen Geburtsgewicht auf die Welt kommen.
Welchen Einfluss hat die Polyhydramnie auf die Geburt?
Eine Polyhydramnion muss auf jeden Fall vor und während der Geburt beobachtet und behandelt werden, um mögliche Gefahren frühzeitig zuerkennen und eingreifen zu können.
Im schlimmsten Fall kann die übermässige Menge der Amnionflüssigkeit zu einer Frühgeburt führen. Ursachen dafür sind der große Druck im Bauch kombiniert mit der Größe und Gewicht des Babys. So kann die Amnionhöhle vorzeitig platzen ohne dass Wehen aufgetreten sind.
Zu viel Fruchtwasser – Die Behandlung
Die Behandlung von zu viel Fruchtwasser ist davon abhängig, wie ausgeprägt die Beschwerden sind. Zudem ist der Gesundheitszustand von Dir und Deinem Baby entscheidend.
Solltest Du unter einer leichten Form der Polyhydramnie leiden, behandelt der Arzt mit hoher Wahrscheinlichkeit zunächst nichts. In einem solchen Fall wird der weitere Verlauf beobachtet. Oftmals erfolgt eine Regulierung der Fruchtwassermenge während der Schwangerschaft. In einer solchen Situation solltest Du dich gut ausruhen. Es ist normal, dass der Frauenarzt die schwangere Frau krank schreibt.
Bei schweren Fällen der Hydramnion wird Dein Arzt Dich behandeln. Den Ärzten stehen einige Behandlungsmöglichkeiten zur Auswahl, um das Risiko und mögliche Gefahren zu verringern. Zum einen kann die Punktion der Fruchtblase eine erste Behandlungsmöglichkeit sein. In der Regel wird bei diesem Eingriff Fruchtwasser aus der Fruchtblase entnommen.
Zum anderen ist das Vergeben von Medikamenten gegen die jeweiligen Erkrankungen von Dir oder Deinem Baby möglich.
Das Einleiten der Geburt ist die letzte Behandlungsmöglichkeit.
Das Fazit
Wenn Du unter zu viel Fruchtwasser leidest, solltest Du Dir vor allem viel Ruhe gönnen. Zudem ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen und die entsprechenden Behandlungen durchzuführen. In vielen Fällen sind jedoch keine Behandlungen notwendig, da sich das Fruchtwasser während der Schwangerschaft wieder reguliert.
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