Als ich 15 Jahre alt war, fing ich mit der Anti-Baby-Pille an. Erst viel zu spät wurde mir klar, welche Auswirkungen die künstlichen Hormone auf den weiblichen Organismus haben und dass es viel besser gewesen wäre, von Anfang an auf eine Verhütung ohne Hormone zu vertrauen. Denn, so stellte ich etwa zehn Jahre später im Eigenversuch mit natürlichen Verhütungsmitteln fest, es gibt hormonfreie Verhütungsmethoden, die richtig angewandt genauso sicher sind, wie die Pille.
Darüber, welche Möglichkeiten Du hast, wenn Du auf hormonfreie Verhütung setzen möchtest und welche Erfahrungen ich damit gemacht habe, informiert Dich dieser Artikel ganz ausführlich.
Zum Anfang möchte ich Dir aber mal ein kurzes Video zeigen, damit Du eine wichtige Vorab-Information über die wichtigsten Verhütungsmittel erhälst und wieviel Prozent der Bevölkerung wie verhütet. Achte bitte darauf, wie viele zur hormonfreien Verhütung greifen.
Warum eine hormonfreie Verhütung besser ist als hormonelle Verhütungsmethoden
Hormone sind Botenstoffe, die verschiedenste Funktionen im Körper erfüllen. Welche Botenstoffe in welcher Menge und zu welchem Zeitpunkt ausgeschüttet werden bildet ein empfindliches Gleichgewicht im Körper, über welches unsere Medizin bis heute viel zu wenig weiß.
Was sie allerdings weiß, ist, wie sich das Zuführen von künstlichen weiblichen Sexualhormonen (Östrogene und Gestagene) auf den Zyklus auswirkt: Es unterbindet den Eisprung und verhindert den natürlichen, regelmäßigen Ablauf des weiblichen Zyklus.
Exkurs: Was passiert eigentlich im weiblichen Körper, wenn man die Pille nimmt?
Der hohe Hormonpegel im Blut unterdrückt die Ausschüttung des Hormons Gonadotropin im menschlichen Hypothalamus. In der Folge bleibt auch ein Anstieg der Hormone FSH und LH aus und die Reifung des Eis und der Eisprung werden unterbunden.
Hormonell gesehen bewirkt oder manipuliert die Pille den weiblichen Organismus so, dass sich der Körper der Frau permanent im Zustand nach dem Eisprung befindet. Also potentiell in der Vorbereitungsphase auf die Schwangerschaft – allerdings ohne, dass je ein Eisprung stattgefunden hätte.
Während der einwöchigen Pillenpause, die medizinisch übrigens gar nicht notwendig wäre, wird dem Körper dann durch den Abfall der Hormone ein Schwangerschaftsabbruch vorgespielt – nur um danach wieder unmittelbar in den Zustand einer Schwangerschaft zurückversetzt zu werden.
Nachteile der Pille und hormoneller Verhütung
Diese Zyklusphase ist nicht für alle Frauen die angenehmste, vor allem die Lust auf Sex sinkt durch die Hormonlage. Denn biologisch bringt der Geschlechtsverkehr jetzt nicht viel, die Evolution hat also dafür gesorgt, dass wir vor dem Eisprung am meisten Lust verspüren und uns danach eher Ruhe gönnen und auf die Schwangerschaft vorbereiten.
Normalerweise werden durch den natürlichen Zyklus viele Launen und Gefühlslagen der Frau beeinflusst – unter der Wirkung der Pille ist man Frau hingegen stark gedämpft und es gibt weniger starke Emotionen und Launen.
Nebenwirkungen der Pille
Wenn Du aktuell die Pille nimmst oder darüber nachdenkst, sie zu nehmen, solltest Du Dir außerdem einmal die möglichen Nebenwirkungen im Beipackzettel durchlesen. Diese sind zwar nicht die Regel, aber doch häufiger, als man denkt.
Vor allem die Informationen über Blutgerinsel sind nicht ohne Grund sehr ausführlich gehalten. Außerdem leiden bis zu 10% der Anwenderinnen der Pille unter Kopfschmerzen, Brustschmerzen, Brustbeschwerden und Brustspannen.
Auch diese Nebenwirkungen kommen bei der Verwendung der Pille immer noch recht häufig vor:
- Entzündung der Vagina bzw. der Vulva, vaginale
Pilzinfektionen - gesteigerter Appetit
- Gewichtszunahme
- depressive Verstimmungen
- Migräne, Benommenheit
- Erschöpfung, Schwäche, Ermüdung und generelles Unwohlseins
- Veränderungen im Blutdruck (hoher Blutdruck, niedriger Blutdruck)
- Bauchschmerzen, Blähungen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
- Akne, Haarausfall, Hautirritationen, Juckreiz
- irreguläre, teils starke oder schmerzhafte Blutungen
- vaginaler Ausfluss, Eierstockzysten, Beckenschmerzen, Brustvergrößerung, Brustödeme
Die wenigsten jungen Frauen werden darüber ausführlich aufgeklärt. Ein möglicher Grund für die lange Liste an negativen Auswirkungen im Körper ist, dass die zugeführten Hormone keine natürlichen Hormone sind. Sie wirken zwar genauso wie die natürlichen Östrogene und Progesterone, sind aber in ihrer chemischen Struktur leicht abweichend. Dadurch wird ihre Halbwärtszeit erhöht, denn humanidentische, also exakt baugleiche menschliche Hormone müsste man alle paar Stunden einnehmen, um ihre Wirksamkeit zu garantieren – sie werden vom Körper schnell abgebaut.
Wie sicher ist eine Verhütung ohne Hormone?
Solange eine Frau im gebärfähigen Alter ist, also zumindest hin und wieder einen Eisprung hat, ist keine Verhütungsmethode zu 100% sicher, es bleibt immer ein Restrisiko. Das heißt, Du kannst auch mit der Pille schwanger werden, genauso wie mit hormonfreien Verhütungsmethoden. Die einzige völlige Sicherheit wäre der Verzicht auf Geschlechtsverkehr … … … Genau!
PEARL INDEX
Die Sicherheit eines Verhütungsmittels oder einer Verhütungsmethode wird häufig in Form des PEARL-Index angegeben.
Der PEARL INDEX ist eine Kennzahl, die aussagt, wie viele Frauen innerhalb von 12 Monaten trotz richtiger Anwendung schwanger werden.
Bei der Pille liegt der PEARL-Index zwischen 0,1 und 0,9. Das bedeutet, dass von 1000 Frauen, die mit der Pille verhüten, zwischen einer und neun Frauen schwanger werden, obwohl sie die Pille korrekt einnehmen. In der Praxis liegt der Wert natürlich immer etwas höher, weil es häufig zu Anwendungsfehlern kommt oder die Wirkung der Pille durch Krankheiten oder Medikamente beeinträchtigt werden kann.
Die unterschiedlichen Werte des theoretischen PEARL-Indes für ein und dasselbe Verhütungsmittel sind davon abhängig, welches Präparat oder welchen Hersteller Du wählst.
Vergleich: Welche Verhütungsmethode ist am sichersten?
Diese Tabellen zeigen Dir den PEARL-Index verschiedener hormoneller und nicht-hormoneller Verhütungsmittel im Vergleich:
Hormonelle Verhütungsmittel | PEARL-Index |
Anti-Baby-Pille | 0,1 – 0,9 |
Hormonspirale | 0,16 |
Vaginalring | 0,4 – 0,7 |
Mini-Pille | 0,5 – 3 |
Verhütungspflaster | 0,7 – 0,9 |
Hormonimplantat | 0,08 |
Die sicherste hormonelle Verhütungsmethode ist also ein Hormonimplantat – denn dieses gibt eine hohe Dosis von Hormonen direkt ins Blut der Frau ab.
Grundsätzlich könnte man sagen, je geringer die Hormondosis, desto weniger sicher ist das hormonelle Verhütungsmittel – desto weniger wirkt es sich aber auch auf den Rest des Körpers aus.
Hormonfreie Verhütungsmittel | PEARL-Index |
Kupferspirale | 0,3 – 0,8 |
symptothermale Methode | 0,4 |
Temperaturmethode | 0,8 – 3 |
Diaphragma (mit Spermizid-Gel) | 4 – 20 (2-4) |
Kondom | 2 – 12 |
Portiokappe | 6 |
Kondom für die Frau | 5 – 25 |
Kiotus Interruptus | 4 – 18 |
Sterilisation | 0,1 – 0,3 |
Kalendermethode | 9-40 |
Quelle: https://www.profamilia.de/erwachsene/verhuetung/pearl-index.html
Die sicherste Verhütung ohne Hormone wäre also eine Sterilisation, allerdings kommt diese nur in Frage, wenn die Familienplanung sicher abgeschlossen ist. Die Kupferspirale, ebenfalls sehr sicher, ist ebenfalls erst nach der Kinderwunschzeit zu empfehlen, da sie zur Unfruchtbarkeit führen kann.
Damit bleibt als beste hormonfreie Verhütungsmethode die sogenannte symptothermale Methode. Wie diese genau funktioniert, erkläre ich Dir weiter unten im Text. Ich selbst habe diese Methode viele Jahre erfolgreich angewandt. Ihr PEARL-Index ist in etwa so niedrig wie der der Pille.
Wie funktioniert hormonfreie Verhütung?
Verhütung mit Hilfe von Körperbeobachtung
Am häufigsten versteht man unter Verhütungsmethoden ohne Hormone die Bestimmung der fruchtbaren Tage und eines entsprechenden Sexuallebens. Denn Frauen können nicht den ganzen Zyklus über schwanger werden, sondern nur an bestimmten, fruchtbaren Tagen. Genau genommen sogar nur einige Stunden lang, nämlich während und kurz nach dem Eisprung. Wenn sich zu diesem Zeitpunkt bereits lebende Spermien aus den letzten Tagen im Vaginaltrakt der Frau befinden, führt das ebenfalls zu einer Befruchtung der Eizelle. Spermien können im Körper der Frau bis zu 5 Tage überleben.
Das bedeutet, dass Paare, die natürlich verhüten, an den Tagen vor dem Eisprung temporär auf zusätzliche hormonfreie Verhütungsmittel wie Kondome oder ein Diaphragma zurückgreifen oder an diesen Tagen ganz auf vaginale Penetration verzichten. Da wir hier von einem Zeitraum von 5-7 Tagen sprechen, bleiben die restlichen 3/4 des Monats, an denen Paare gar nicht verhüten müssen.
Die verschiedenen Formen dieser Zyklusbeobachtung stelle ich Dir unten detailliert vor. Die sichersten Methoden sind immer die symptothermalen Verhütungsmethoden, z.B. NFP (Natürliche Familienplanung).
Mechanische Verhütungsmittel bzw. Barriere-Methoden
Natürlich kann man auf Verhütungsmittel ohne Hormone auch dauerhaft zurückgreifen, d.h. auch ohne die fruchtbaren Tage zu erkennen. Dabei verhindert man in irgendeiner Weise, meist indem man eine mechanische “Barriere” einbaut, dass Spermien zur Gebärmutter gelangen. Die gängigsten mechanischen Verhütungsmittel ohne Hormone sind diese:
Hormonfreie Verhütung mit Kalender, Temperaturmessung und Körperbeobachtung
Die Vorteile dieser Methoden liegen auf der Hand:
- hormonfrei, basieren auf der Beobachtung des natürlichen Zyklus der Frau
- führen zu einem besseren Verständnis des eigenen Körpers
- ohne Nebenwirkungen oder gesundheitlichen Risiken
- geringe Kosten
- auch als Unterstützung beim Kinderwunsch hilfreich
Die Kalendermethode
Bei der Kalendermethode wird über längere Zeit (mindestens 6 Monate) die länge des eigenen Zyklus protokolliert. Daraus wird dann der wahrscheinliche Eisprung rechnerisch vorhergesagt. Diese Methode basiert ausschließlich auf rechnerischen Durchschnittswerten anderer Frauen und orientiert sich in keiner Weise an den tatsächlichen Zeitpunkten Deines Eisprungs. Sie ist darum nicht empfehlenswert für Frauen, die sicher verhüten wollen.
Die Temperaturmethode
Vor allem in den 80er Jahren war die Messung und Auswertung der Basaltemperatur eine revolutionäre Neuerung, die Frauen eine gute Alternative zu Hormonen bot. Die Temperaturmethode war deshalb relativ verbreitet und beliebt. Leider ist die Methode nicht ganz so sicher, wie man damals dachte. Deshalb ist sie zwar in Kombination mit der Planung eines Kindes sehr nützlich und einfach, zur Verhütung aber nur bedingt zu empfehlen.
Wenn Du möglichst sicher eine Schwangerschaft vermeiden möchtest, solltest Du die Temperaturmessung darum mit einem weiteren Eisprung-Merkmal kombinieren (s. symptothermale Methode). In Kombination mit dem Algorithmus eines guten Verhütungscomputers kann die Temperaturmessmethode aber ebenfalls sehr effektiv sein. Ich würde Dir dann den Daysy Verhütungscomputer empfehlen.
Bei der Temperaturmethode misst Du jeden Morgen direkt nach dem Aufwachen Deine Körpertemperatur mit einem Basalthermometer und vermerkst diese auf einem Zyklusblatt oder in einer entsprechenden App.
Nach dem Eisprung steigt die Basaltemperatur um etwa 0,5° C an. Weil die meisten Frauen einen recht regelmäßigen Zyklus haben, lassen sich nach einigen Zyklen Regelmäßigkeiten ableiten und der wahrscheinliche Eisprung relativ genau eingrenzen.
Wenn Du in den Tagen vor dem wahrscheinlichen Eisprung bis zum Temperaturanstieg auf Geschlechtsverkehr verzichtest, ist die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, gering.
Die symptothermale Methode
Unter diesem Begriff werden verschiedene natürliche Verhütungsmethoden bzw. Methoden der Unterstützung beim Kinderwunsch zusammengefasst. Sie alle basieren auf der Messung und Protokollierung der Basaltemperatur in Kombination mit mindestens einem weiteren Eisprung-Anzeichen.
Diese Verhütung ohne Hormone gilt mittlerweile als sehr sicher. Vor allem, wenn Du die Berechnung und Protokollierung der Messungen einem entsprechend arbeitenden Verhütungscomputer überlässt, bist Du in etwa so gut geschützt wie mit der Pille (vgl. PEARL-Index oben). Und das ganz ohne Hormone.
Jede symptothermale Verhütungsmethode basiert auf verschiedenen Formeln und Faustregeln, die versuchen, Deine fruchtbaren Tage möglichst genau einzugrenzen. Denn tatsächlich sind das ja nur 6 Tage pro Zyklus, an denen Du zusätzlich verhüten oder auf vaginalen Verkehr verzichten musst.
Weil sich der Eisprung aber nicht so viele Tage vorher ankündigt, sondern erst, wenn er vorüber ist, mit Sicherheit bestimmt werden kann, muss man von vergangenen Zyklen auf die folgenden schließen. Das bedeutet, je länger Du die Methode anwendest und je regelmäßiger Dein Eisprung stattfindet, an umso weniger Tagen wirst Du verhüten müssen. Die ersten 5 Tage im Zyklus gelten übrigens immer als unfruchtbar, es sei denn, Du hast einen stark verkürzten Zyklus.
Wie gut die symptothermale Methode tatsächlich vor einer Schwangerschaft schützt, hängt vor allem davon ab, mit welchem zusätzlichen Verhütungsmittel Du während der fruchtbaren Tage verhütest. Denn die offiziellen PEARL-Werte gehen davon aus, dass die Anwenderinnen in diesen Tagen keinen vaginalen Geschlechtsverkehr haben. Das bedeutet nicht, dass Du mit Deinem Partner keine sexuellen Handlungen vornehmen darfst, sondern eben keine, die zu einer Befruchtung führen könnte.
In der Realität ist es allerdings so, dass Frauen aus hormonellen Gründen genau in diesen Tagen große Lust verspüren und darum mit Kondomen oder dem Koitus-Interruptus (Rauszieh-Methode) verhüten. Je nach Verhütungsmittel ist das dann mehr oder weniger sicher.
Wie Du NFP nach Sensiplan richtig anwendest, erklärt Dir mein Artikel und Erfahrungsbericht zur symptothermalen Methode.
Meine Erfahrung mit hormonfreier Verhütung
Als ich meiner Mama stolz berichtete, dass ich die Pille abgesetzt habe und künftig mit der symptothermalen Methode nach Sensiplan (NFP) verhüten werde, einer Kombination aus Temperaturmessung und Körperbeobachtung, zeigte ihr Gesicht ein breites Grinsen:
“Du machst also die Temperaturmessmethode. Du bist so gut wie schwanger.”
Denn tatsächlich waren meine drei Brüder alle durch ein Versagen dieser Verhütungsmethode entstanden. Ich konnte mir den Mund fusselig reden, dass NFP nicht die Temperaturmessmethode sei. Von dieser wisse man mindestens seit den 1990er Jahren, dass sie wenig sicher sei. Meine Mutter blieb dabei, sie wartete täglich auf gute Nachrichten bezüglich eines Enkelkindes.
Immer noch ist das die Wahrnehmung vieler Menschen, die sich mit den Möglichkeiten der symptothermalen Methode nicht beschäftigt haben. Es ist schwer zu glauben, dass man damit genauso effektiv verhüten kann wie mit hormonellen Verhütungsmitteln, insbesondere der bewährten Pille.
Ich selbst hatte damit auch keine Erfahrung und informierte mich darum erst einmal ausgiebig. Ich las das Buch der Arbeitsgruppe NFP “Natürlich und sicher: Natürliche Familienplanung: Auf den eigenen Körper hören. Sichere Empfängnisregelung ohne Nebenwirkungen. Mit dem richtigen Timing zum Wunschkind“, machte mir Notizen und besorgte mir ein geeignetes und sehr gutes Basalthermometer, das Cyclotest Lady.
Mein Start mit der hormonfreien Verhütung
Einige Wochen nach Absetzen der Pille setzte meine Monatsblutung ein. Ich war überglücklich, fühlte mich wie eine “richtige Frau” – und fing an, jeden Morgen meine Temperatur zu messen und auch Zervixschleimqualität und Beschaffenheit des Gebärmutterhalses zu protokollieren.
Ich fand das wirklich spannend und ich lernte meinen Körper ganz neu kennen. An manchen Tagen ging es mir nicht gut, an anderen dafür so viel besser. Jahrelang war ich es gewöhnt, immer nur mit einer Hormonlage zu leben, dabei wusste ich gar nicht, wie wahnsinnig gut man sich an manchen Tagen fühlen kann, einfach nur, weil die Hormone stimmen.
Im ersten Jahr war ich sehr vorsichtig, verzichtete nur in den ersten fünf Tagen und nach dem Eisprung auf zusätzliche Verhütung. Nach 12 Zyklen wertete ich nach den Formeln und Richtlinen des NFP-Buches aus und es blieben etwa 6 Tage, an denen ich wir laut System zusätzlich verhüten hätten müssen.
Mein Zyklus war immer sehr regelmäßig und etwa 27 Tage lang. Weil wir zu der Zeit wirklich kein Kind wollten, baute ich zwei Tage “Puffer” ein, an denen wir ebenfalls zusätzlich verhüteten.
Anfangs nahmen wir zur zusätzlichen Verhütung ein Kondom, irgendwann fanden wir heraus, dass die Koitus-Interruptus Methode gar nicht so risikohaft ist, wie ihr Ruf und verließen uns darauf. Über drei Jahre wendeten wir so die symptothermale Methode erfolgreich zur Verhütung an.
Nach etwa zwei Jahren hörte ich sogar komplett auf, zu messen, zu protokollieren oder zu zählen, sondern verließ mich ganz auf mein Körpergefühl. Auch das einige Jahre mit Erfolg, also ohne ungewollt schwanger zu werden.
Irgendwann wurden wir beide nächlässiger mit der Verhütung. Wir spürten wohl beide, dass in uns so etwas wie ein Kinderwunsch aufkeimte, sprachen aber nie explizit darüber. Nur drei Zyklen, nachdem ich aufgehört hatte, bewusst zu verhüten, war ich schwanger.
Die Natürliche Familienplanung würde ich – und habe ich übrigens auch erfolgreich – ohne mit der Wimper zu zucken meiner besten Freundin empfehlen und jeder anderen Frau, die sich und ihren Körper besser und vor allem natürlich kennen lernen möchte.
Bildquellen:
Bild 1 – stock.adobe.com – © detailblick-foto
Bild 3 – Julia @Pups Kacka Kotz
Ich erachte diese Thematik als unglaublich relevant. Danke, dass ihr Informationen zu hormonfreien Verhütungsmethoden verbreitet. Mehr Personen sollten darüber wissen.