Von der 6. Schwangerschaftswoche (SSW 6) spricht man auch als SSW 5+0 bis 5+6.
5+4 bedeutet zum Beispiel, dass 5 Wochen und 4 Tage seit dem ersten Tag Deiner letzten Periode vergangen sind.
Dein Embryo im Bauch existiert nun seit etwa 3 Wochen. Die beiden ersten Schwangerschaftswochen sind ein rein rechnerischer Wert zur Bestimmung des wahrscheinlichen Geburtstermins. In dieser Woche beginnt womöglich das winzig kleine Herz aus eigener Kraft zu schlagen und Du bekommst den Anstieg der Schwangerschaftshormone wahrscheinlich durch Übelkeit oder andere Problemen zu spüren.
Themen des Beitrags
Fünf Wochen schwanger? Willkommen in der 6. Schwangerschaftswoche!
Wenn Du in der sechsten Schwangerschaftswoche bist, bedeutet das, dass Du rechnerisch bereits fünf Wochen hinter Dir hast.
Auch wenn Dein Bauch sich vielleicht aufgebläht anfühlt, in dieser Woche sieht man Dir die Schwangerschaft noch nicht an. Das bedeutet aber nicht, dass in Deinem Körper nicht unglaublich viele Prozesse ablaufen, die Deinen Körper auf das wachsende Baby vorbereiten.
In der 6. Schwangerschaftswoche bemerkst Du sicherlich bereits körperliche Veränderungen.
Dein Körper in SSW 6
Wegen der erhöhten Progesteronwerte haben viele Schwangere jetzt mit Blähungen oder Verstopfung zu kämpfen. denn Progesteron lässt die Muskeln erschlaffen – dadurch arbeitet auch Deine Verdauung langsamer. Viel trinken, Bewegung und Ballaststoffe können da am besten Abhilfe schaffen.
Außerdem wächst Deine Gebärmutter bereits, auch wenn man das von außen nicht sieht. Deine Mutterbänder dehnen sich und du verspürst vielleicht immer mal wieder ein unangenehmes, aber schmerzfreies Ziehen im Unterleib. Auch Deine Brüste wachsen langsam, denn die Hormone stimulieren die Brustdrüsen, die später die Muttermilch produzieren. Diese Veränderung wird hauptsächlich durch das Geschlechtshormon Östrogen gefördert.
Dein Baby in der 6. SSW
Dein Baby ist jetzt in etwa so groß wie ein Reiskorn und hat bereits einen Kopf und einen Rumpf, auch die Anlagen für Arme und Beine sind ausgebildet. Es nimmt also langsam “Form an”.
Außerdem entwickelt sich eine Anlage für das Gehirn und in diesen Tagen beginnt das kleine Herz zu schlagen. Ein aufregender Moment, von dem wir leider nicht aktiv etwas mitbekommen können.
Am Ende der 6. Schwangerschaftswoche hat Dein Baby auch einen eigenen, funktionierenden Blutkreislauf. Augen, Mund und Nase wären bereits zu erkennen, wenn Du Dein Baby sehen könntest. Haut, Kiefer und Mund beginnen sich zu entwickeln. Dein Baby hat schon zehn Zahnanlagen in beiden Kiefern. Noch hat der Fötus einen kleinen Schwanz, der sich später zum Steißbein zurückbilden wird.
Zwillinge
Auf dem Ultraschall kann der Gynäkologe womöglich bereits erkennen, ob ein Herzchen schlägt, oder zwei. Wenn Du Zwillinge erwartest, werden vielleicht häufigere Vorsorgeuntersuchungen angesetzt und ein früherer Geburtstermin. Denn Zwillinge oder Mehrlinge kommen so gut wie immer vor Ablauf der 40 Schwangerschaftswochen zur Welt, häufig per Kaiserschnitt.
Für Dich als werdende Mutter ist die Schwangerschaft mit Zwillingen auf jeden Fall anstrengender, denn Dein Körper muss jetzt gleich für zwei wachsende Organismen – und sich selbst – sorgen. Du brauchst zum Beispiel extra viele Nährstoffe, eben doppelt so viele, wie bei Einlingsschwangerschaften.
Kein Wunder also, wenn Du Dich müde und abgeschlagen fühlst. Geh sicher, dass Du Dich genug ausruhst, denn Zwillings- oder Mehrlingsschwangerschaften bergen statistisch gesehen ein höheres Risiko für Schwangerschaftskomplikationen. Unter anderem kommt es schneller zu:
- Blutarmut (Anämie)
- Präeklampsie
- Schwangerschaftsdiabetes
- vaginalen Blutungen
- intrahepatischer Schwangerschaftscholestase (ICP), einer Leberfunktionsstörung, die sich primär in starkem Juckreiz äußert
- fetofetalem Transfusionssyndrom (Zwillings-Syndrom), das auftritt, wenn ein Baby mehr Blut bekommt als das andere,
- vorzeitigen Wehen oder
- verzögertem fetalem Wachstum
Aktuelle Symptome der 6. SSW
Möglicherweise verspürst Du gar nicht viel von den typischen frühen Schwangerschaftssymptomen, fühlst Dich nur ein wenig müde oder dösrig.
Oder aber, Du bekommst bereits die volle Dosis der Hormone zu spüren und hast gleich mehrere der möglichen Symptome:
- leichtes Ziehen im Unterleib (Dehnen der Mutterbänder)
- Müdigkeit und Erschöpfung
- Übelkeit
- Erbrechen
- schmerzende, spannende oder drückende Brüste
- empfindliche Brustwarzen
- Juckreiz an Haut, insbesondere Brüsten
- häufiger Harndrang
- Blähungen, Druckgefühl im Bauch
- Verstopfung
- Stimmungsschwankungen
- erhöhter Blutdruck
- Schwindel und Kreislaufprobleme
- Hautunreinheiten und Pickel
Was Du in der sechsten Schwangerschaftswoche machen kannst, um Dich besser zu fühlen…
Das beste Mittel gegen die unangenehmsten Symptome lautet: Viel trinken und ruhen. Kombiniert mit Bewegung an der frischen Luft ist das das Beste, was Du tun kannst. Halte Dir vor Augen, dass diese Vorgänge ganz normal sind und von selbst wieder aufhören. Du brauchst Dir keine Sorgen um Dich oder Dein Baby zu machen. Wenn Du es doch tust, rufe Deinen Arzt oder, wenn Du schon eine hast, Deine Hebamme an.
Es ist wirklich schwierig eine gute Hebamme zu finden. Um eine Hebamme solltest Du Dich übrigens jetzt schon kümmern. Aufgrund des akuten Hebammenmangels in Deutschland wird das vermutlich schwer genug.
Geh lieber zum Arzt, wenn…
Wann immer Du starke Bauchschmerzen oder Blutungen in der Schwangerschaft hast, solltest Du aufmerksam werden. Lieber einmal zu viel, als einmal zu wenig zum Arzt. Aber keine Sorge, leichte Schmierblutungen und einfache Spannungsgesfühle im Bauch haben meist überhaupt nichts zu bedeuten, sondern sind ganz normal.
Allerdings kann es theoretisch vorkommen, dass die Eizelle sich nicht in Deiner Gebärmutter, sondern im Eileiter oder der Bauchhöhle eingenistet hat. Eine solche Schwangerschaft muss abgebrochen werden, denn sie ist für die Mutter lebensgefährlich und kann ohnehin nicht aufrecht erhalten werden. Wenn Du schon einmal beim Gynäkologen warst und er die Schwangerschaft per Ultraschall überprüft hat, kannst Du eine Eileiterschwangerschaft ausschließen.
Live-Bericht: Meine Schwangerschaftssymptome in SSW 6
So war Schwangerschaftswoche 6 in meiner ersten Schwangerschaft
In der 6. Schwangerschaftswoche erfuhr ich bei meinem ersten Kind, dass ich schwanger bin. Wir machten den Test und fuhren gleich am nächsten Tag zum Arzt. Wenige Tage später begann die Übelkeit – eine Art der Übelkeit, die ich bis dahin noch nicht gekannt hatte. Außerdem war ich jeden Abend furchtbar müde und erschöpft und ging zwischen 18 und 19 Uhr schlafen. Ansonsten konnte ich normal weiterarbeiten.
So war die Schwangerschaftswoche 6 in meiner zweiten Schwangerschaft
Auch in der zweiten Schwangerschaft setzte in der 6. Schwangerschaftswoche die Übelkeit ein. Am ersten Tag war sie so heftig, dass ich mich mehrmals übergeben musste.
Ich konnte plötzlich keinen Kaffee mehr trinken und hatte dadurch mit extrem starken Kopfschmerzen zu kämpfen.
Der erhöhte Harndrang hielt weiter an, außerdem litt ich unter Glieder- und Rückenschmerzen sowie schmerzenden, schweren Beinen.
Auch ein gelegentlich starkes Ziehen im Unterleib sowie Blähungen und langsame Verdauung machen mir zu schaffen. Tageweise war ich nicht fähig, mein Kind zu betreuen, weil ich so müde und erschöpft bin.
So ist die sechste Schwangerschaftswoche in meiner aktuellen Schwangerschaft
Am 30. Zyklustag habe ich getestet. Eigentlich in der Erwartung, dass meine Periode einfach nur spät kommt. Denn im letzten Zyklus hatte es schon nicht geklappt und einige Male vorher auch nicht. Innerhalb weniger Sekunden zeigte der Test zwei starke Linien: Positiv. Das erklärte nun auch das leichte Ziehen, das ich seit Tagen immer wieder im Unterleib hatte. Ich hatte es auf die beginnende Monatsblutung geschoben, die dann doch nicht kam. Rückblickend betrachtet war das Gefühl aber schon ein anderes. Das Ziehen war mir nämlich nicht unangenehm, sondern verursachte eher ein wohliges Gefühl in meinem Bauch.
Mit Übelkeit oder starker Müdigkeit hatte ich bis dato gar nicht zu tun gehabt. Einzig einen kleiner Pickel auf der Stirn hätte man als eher ungewöhnlich wahrnehmen können. Was rückblickend auch anders war als beim normalen Zyklus: In der zweiten Zyklushälfte war ich ungewohnt gut gelaunt. Sonst alles wie immer.
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