Herzlichen Glückwunsch, in der 39. Schwangerschaftswoche (SSW 38+0 bis 38+6) ist Dein Baby offiziell fertig, es ist voll entwickelt.
Themen des Beitrags
Achtunddreißig Wochen schwanger? Willkommen in der 39. Schwangerschaftswoche!
Du hast es geschafft. Du bist jetzt im offiziellen Geburtszeitraum und es kann jederzeit losgehen.
In der 39. SSW kann Dein Baby jederzeit kommen, Komplikationen sind jetzt sehr unwahrscheinlich.
Trotzdem nimmt Dein Kind weiter an Gewicht zu, wenn es noch im Mutterleib bleibt, um sich für die Zeit nach der Geburt vorzubereiten.
Dein Körper in SSW 39
Dein Körper bereitet sich weiterhin auf die Geburt Deines Babys vor. Die Hormone, vor allem Relaxin und Progesteron, sorgen dafür, dass Muskelgewebe und Gelenke weich und dehnbar sind. Dieselben Hormone sind auch dafür verantwortlich, dass Du Dich sehr müde fühlst.
Gleichzeitig wird es vielleicht schwierig, nachts in den Schlaf zu finden. Seit vielen Wochen kannst Du nur noch auf der Seite schlafen. In dieser Lage zieht Dein Bauch nach unten und es ist schwer, eine gemütliche Position zu finden. Gleichzeitig drückt Dein Baby vielleicht auf die Rippen.
Die gute Nachricht ist: Bald ist es geschafft. Wenn die ersten Eröffnungswehen sich ankündigen, wirst Du Dein Baby bald im Arm halten und die körperlich beschwerliche Schwangerschaft hat ein Ende.
Mit den ersten Geburtswehen kann es auch passieren, dass Deine Fruchtblase platzt. Rufe Deine Hebamme oder Deinen Arzt an und frage, wie Du weiter vorgehen sollst. Achte auch auf die Farbe des Fruchtwassers. Wenn es nicht klar, sondern bräunlich oder grünlich ist, solltest Du vorsichtshalber ins Krankenhaus und dem Arzt das mitteilen. Dann hat Dein Baby bereits das erste Kindspech ausgeschieden – das ist an sich nicht gefährlich, bedeutet aber, dass es Stress hat.
Vielleicht löst sich in der 39. SSW auch Dein Schleimpfropf, der bisher den Muttermund fest verschlossen gehalten hat. Das ist zwar ein Anzeichen, dass die Geburt bevorsteht, allerdings kann es trotzdem noch viele Tage dauern, bis die Wehen kommen.
Dein Baby in der 39. SSW
In der 39. SSW ist Dein Baby wahrscheinlich über 50 cm lang (von Kopf bis Fuß) und wiegt durchschnittlich 3,3 kg. Es hat also ein gutes Geburtsgewicht erreicht. Wenn es noch länger in Deinem Bauch bleibt, wird es täglich noch weiter an Fettreserven zulegen. Diese helfen unter anderem dabei, die Körpertemperatur selbständig zu regulieren. Außerdem bilden sie ein wichtiges Polster, wenn zum Beispiel das Stillen nicht auf Anhieb so gut klappt.
Über die Plazenta bekommt Dein Baby nun vermehrt Antikörper, die es vor Erregern außerhalb des Mutterleibes schützen sollen.
Auch wenn es im Bauch jetzt richtig eng ist, spürst Du nach wie vor regelmäßige Kindsbewegungen. Wenn nicht, solltest Du dringend einen Arzt oder eine Hebamme aufsuchen. Hör dabei auf Deinen Mutterinstinkt. Es ist auch ganz normal, dass ein Baby mehrere Stunden am Stück schläft und sich nicht oder kaum bewegt. Das ist kein Grund zur Panik.
Zwillinge in SSW 39
Wenn Deine Zwillinge in der 39. SSW immer noch keine Anstalten machen, zu kommen, hat Dein Arzt sicherlich bereits mit Dir über eine Einleitung der Geburt gesprochen. Viele Mediziner halten es für sicherer, Zwillinge vor der 39. Woche zu holen – entweder durch Einleitung oder durch Kaiserschnitt. Das bedeutet aber nicht, dass es Deinen Babys nicht mehr gut geht. Lass Dich von Deinem Arzt beraten, er kann die Situation medizinisch am besten beurteilen.
Aktuelle Symptome in der 39. SSW
Höchstwahrscheinlich hast Du schon häufiger starke Vorwehen. Diese können durchaus auch leicht schmerzhaft sein, unterscheiden sich von echten Geburtswehen aber deutlich. So sind Vorwehen
- unregelmäßig
- nur etwa 30 Sekunden lang
- lassen sich durch Wärme lindern
- hören bei Bewegung oder Positionswechsel oft auf
- strahlen nicht in die Beine und den Rücken aus
Ansonsten kann es durch die Größe des Bauches und die vielen Schwangerschaftshormone in Deinem Körper weiterhin zu einer Vielzahl an Schwangerschaftssymptomen kommen. Wahrscheinlich weißt Du mittlerweile nur zu gut, welche Dich betreffen:
- starke Müdigkeit und Erschöpfung
- Wadenkrämpfe
- häufiger Harndrang
- leichte Inkontinenz
- Dehnungsstreifen
- Hautprobleme
- Probleme beim Wasserlassen
- Rücken- und Beckenschmerzen, z.B. Ischiasschmerzen
- Kapatunnelsyndrom
- Austreten von Vormilch aus der Brust
- Schlafstörungen
Was Du in der neununddreißigsten Schwangerschaftswoche tun kannst, um Dich besser zu fühlen…
Auf der linken Körperseite schlafen. Das Liegen auf der linken Seite ist nicht nur für Dich, sondern auch für Dein Baby die gesündeste Position. Denn auf dem Rücken oder auf der rechten Seite drückt das Gewicht Deines Bauches – und das sind mittlerweile einige Kilogramm – auf die untere Hohlvene, die rechts hinter bzw. unter der Gebärmutter verläuft. Diese Hohlvene (Vena Cava) ist verantwortlich, dass das Blut aus der unteren Körperhälfte zurück zum Herzen transportiert wird. Wenn sie abgedrückt wird, kann das bei Dir zu Schmerzen und Kreislaufproblemen führen. Die Gebärmutter und damit Dein Babys werden weniger gut mit Sauerstoff versorgt.
Nichtstun. Wenn Du es aushältst, geduldig zu warten, solltest Du die Zeit bis zur Geburt genießen. Triff Dich mit Freunden, mache Spaziergänge oder nimm ein Sonnenbad im Park.
Wenn Du sehr ungeduldig bist, kannst Du auch einige Methoden ausprobieren, um die Wehen auf natürliche Weise zu stimulieren. Es gibt Tees, bestimmte Nahrungsmittel zur Anregung der Kontraktionen und auch scharfes Essen soll helfen. Manche Frauen schwören auch darauf, so lange zu tanzen, bis die Wehen beginnen. Was auch immer für Dich funktioniert, schaden wird es nicht, solange Du gut auf Dich achtest. Erwarte aber auch nicht zu viel. Denn diese Maßnahmen funktionieren nur, wenn Dein Baby ohnehin schon bereit ist und in Deinem Körper bestimmte Vorgänge stattfinden.
Hör auf, Zucker und Weißmehl zu essen. Diese und andere Lebensmittel, die den Blutzucker schnell in die Höhe treiben, blockieren die Arbeit bestimmter Hormone, der Prostaglandine, die Deinen Körper auf eine schmerzarme Geburt und effektive Eröffnungswehen vorbereiten sollen. Man spricht dabei häufig von einer Louwen-Diät oder Louwen-Ernährung.
Geh lieber in SSW 39 zum Arzt, wenn…
Wenn Du regelmäßige Eröffnungswehen hast, solltest Du Dich an den von Dir gewählten Geburtsort begeben. Das kann Dein Zuhause sein, ein Geburtshaus oder eine Klinik. Wann Du mit Wehen ins Krankenhaus fahren solltest, ist eine sehr individuelle Entscheidung. Als Faustregel wird oft angegeben, dass die Wehen mindestens alle 5 Minuten kommen sollten und länger als eine Minute anhalten.
Wenn Deine Fruchtblase platzt, bevor die Geburtswehen eingesetzt haben, solltest Du sicherheitshalber liegend ins Krankenhaus transportiert werden. Man spricht dann von einem vorzeitigen Blasensprung.
Wenn plötzlich eine Blutung einsetzt, die stärker ist als die Zeichnungsblutung beim Lösen des Schleimpfropfes, solltest Du ebenfalls ins Krankenhaus und das sicherheitshalber überprüfen lassen. Vor allem bei einer periodenstarken Blutung darfst Du keine Zeit verlieren und musst umgehend ins nächste Krankenhaus. So eine Blutung kann auf eine vorzeitige Plazentaablösung hinweisen. Dein Baby müsste dann sofort per Kaiserschnitt geholt werden, weil die Versorgung nicht mehr gewährleistet ist.
Ansonsten solltest Du alle anderen schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen zeitnah ärztlich überprüfen lassen, die dich beunruhigen.
Live-Bericht: Meine Schwangerschaftssymptome in SSW 39
Die SSW 39 in meiner ersten Schwangerschaft
Auch in der 39. SSW zeigten sich trotz riesigem Babybauch keinerlei Dehnungsstreifen. Ob das an der gesunden Ernährung mit viel Vitamin E lag oder am täglichen Einölen mit Weleda Schwangerschaftsöl, kann ich nicht sagen.
In dieser Woche haben wir endlich den Kreißsaal unserer Wunschklinik besichtigt, in der wir bereits angemeldet waren. Das hilft, sich bei der Geburt zurechtzufinden und weniger gestresst zu sein.
Während die Gewichtsschätzung bezüglich des Babys durch den Frauenarzt bei 3500 g lag, war sich meine Hebamme sicher, dass das Baby um einiges schwerer ist. Bei der Geburt eine Woche später wog es 4450 g – die Hebamme hatte also offensichtlich recht. Deshalb lag sie mir auch seit einigen Wochen in den Ohren, ich sollte weniger Kohlenhydrate essen, um das Wachstum zu reduzieren. Ich wünschte, ich hätte auf sie gehört.
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