In der 34. SSW (Schwangerschaftswoche 33+0 bis 33+6) verspürst Du vielleicht vermehrt den Drang, alles zu putzen, zu ordnen und zu organisieren, bis das Baby kommt. Der Nestbautrieb nimmt Fahrt auf.
Themen des Beitrags
Dreiunddreißig Wochen schwanger? Willkommen in der 34. Schwangerschaftswoche!
Langsam beginnt der Endspurt, jetzt sind es nur noch wenige Wochen bis zur Geburt.
In der 34. SSW ist es nun tatsächlich an der Zeit, alles für das Baby fertig zu machen. Denn bald beginnt der reguläre Geburtszeitraum und Dein Baby könnte jederzeit gesund zur Welt kommen.
Vor allem in der ersten Schwangerschaft glauben viele Eltern auch, dass ihr Baby etwas früher kommt. Wahrscheinlich ist damit eine Hoffnung verbunden, denn langsam wird das Leben mit dem dicken Bauch wirklich anstrengend. Tatsächlich lassen sich aber sehr viele Babys in der ersten Schwangerschaft Zeit bis über den Geburtstermin hinaus.
Dein Körper in SSW 34
Bei vielen Schwangeren sammelt sich in der 34. Schwangerschaftswoche Flüssigkeit im Gewebe an. Dadurch schwellen vor allem die Extremitäten (Hände und Füße) an. Vielleicht bemerkst Du, dass Dein Ehering plötzlich nicht mehr passt oder Deine Schuhe drücken? Keine Sorge, diese Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft gehen nach der Geburt von selbst wieder weg. Versuche, häufig die Füße hochzulegen und nicht übereinander zu schlagen, um einen besseren Rückfluss des Blutes aus der unteren Körperhälfte zu ermöglichen.
Dein Körper verfügt jetzt über bis zu 40% mehr Blutvolumen als vor der Schwangerschaft. Das dient dazu, die Plazenta und damit das Baby mit Blut und Nährstoffen zu versorgen.
Durch das Gewicht Deines Bauches oder Schmerzen im Becken kommt es vielleicht zu einem Watschelgang, der typisch für Schwangere ist.
In der 34. SSW hat Dein Baby noch gut Platz, um sich zu bewegen und zu drehen – auch wenn die wilden Salto-Übungen schon kaum mehr möglich sind. So spürst Du sicherlich mehrmals am Tag, dass Dein Kleines wach ist. Dazwischen wird es immer wieder längere Schlafphasen haben, in denen Du es gar nicht spürst. Manche Babys lassen sich dann ganz einfach wecken, andere schlafen richtig tief. Auch sind Ungeborene nicht an jedem Tag gleich aktiv.
Wenn es “ruhigere Tage” gibt, musst Du Dir also nicht gleich Sorgen machen. Wenn Du generell schnell Sorge um das ungeborene Leben hast, kann ein Fetal Doppler für zuhause vielleicht das richtige für Dich sein. Damit kannst Du selbst den Herzschlag Deines Kindes hören und Dich wieder beruhigen.
Das Fruchtwasser, in dem das Baby sich bewegt, erreicht in dieser Woche seinen Höchststand. Ab der 36. SSW wird es allmählich wieder weniger, um dem wachsenden Baby weiter Platz zu machen. Der Bauch selbst wächst ab der 37. SSW nur noch wenig.
Dein Baby in der 34. SSW
Babys sind in dieser Woche über 40 cm lang (von Kopf bis Fuß) und wiegen bis zu 2,3 kg. Dein Baby baut langsam eine eigene Immunabwehr auf, mit der es bereits jetzt leichte Erreger selbst bekämpfen könnte.
Wenn alles gut läuft, begibt sich Dein Kind in die richtige Geburtsposition mit dem Kopf nach unten. Allerdings gibt es etwa 3-4% der Babys, die die sogenannte Steißlage einnehmen und mit den Füßen oder dem Po nach unten liegen. Weil das für eine schwerere Geburt sorgen kann, wird manchmal versucht, durch eine sogenannte äußere Wendung das Baby im Bauch zu drehen.
Die Käseschmiere, die den Körper des Kindes vor dem Fruchtwasser schützt, wird noch dicker. Das erleichtert unter anderem das Durchrutschen durch den Geburtskanal. Das Lanugo-Haar dagegen ist jetzt in aller Regel komplett verschwunden.
Würde Dein Baby jetzt zur Welt kommen, müsste es wahrscheinlich noch auf die Neonatologie, würde sich langfristig aber ganz normal entwickeln.
Zwillinge in SSW 34
In der 34. SSW sind Zwillinge in der Regel kleiner als einzeln geborene Babys. Auch wird der Platz im Bauch langsam knapp und eine Geburt in dieser Woche wäre nichts ungewöhnliches mehr. Je nach Deinem Gesundheitszustand und der Wahrscheinlichkeit einer Frühgeburt haben die Ärzte vielleicht schon ein Mittel zur Reifung der Lunge verabreicht. Dann sind Deine Babys gewappnet für das Leben außerhalb des Mutterleibs.
Aktuelle Symptome in der 34. SSW
In Anbetracht des wachsenden Bauches ist es kein Wunder, dass die wenigsten Frauen in der 34. SSW völlig frei von Beschwerden sind. Möglich sind zum Beispiel:
- Schlafstörungen
- häufiges Wasserlassen
- Müdigkeit und Erschöpfung
- Ischiasschmerzen
- Kurzatmigkeit
- Sodbrennen, Verstopfung, Blähungen und andere Verdauungsstörungen
- Rückenschmerzen
- geschwollene Beine und Hände
Wahrscheinlich spürst Du auch immer stärkere Übungs- bzw. Vorwehen, die durchaus auch zu einem leichten Schmerz im Unterleib führen können, ähnlich wie Regelschmerzen. Dadurch bereitet sich Deine Gebärmutter auf die Geburtswehen vor, es gibt also keinen Grund zur Sorge.
Wenn Dein Baby mit dem Köpfchen ins Becken rutscht, kann das auch von Senkwehen begleitet sein. Manche Frauen bemerken diese kaum, bei anderen sind sie relativ stark ausgeprägt. Der Unterschied zu Vorwehen ist kaum spürbar.
Was Du in der vierunddreißigsten Schwangerschaftswoche machen kannst, um Dich besser zu fühlen…
- Vermeide zu große Portionen und Lebensmittel, die Sodbrennen verursachen können. Sodbrennen und Völlegefühl werden leichter, sobald Dein Baby mit dem Kopf ins Becken gerutscht ist.
- Gönn Dir ausreichend Ruhe und Entspannungsphasen. Leg die Füße hoch und genieße die Tage, bis Du rund um die Uhr gebraucht wirst.
- Beziehe Deinen Partner oder andere Familienmitglieder mit ein, wenn Du unter dem in dieser Phase der Schwangerschaft häufigen “Putzwahn” leidest. So musst Du nicht die ganze körperliche Belastung alleine tragen.
Geh lieber in SSW 34 zum Arzt, wenn…
Wenn Du in der 34. SSW echte Wehen bekommst, solltest Du ins Krankenhaus fahren. Echte Wehen erkennst Du unter anderem daran, dass sie
- eventuell bis in die Beine und den Rücken ausstrahlen
- regelmäßiger werden
- stärker werden, bis sie sich schwerlich ignorieren lassen
- durch Wärme nicht verringert, sondern vielleicht sogar verschlimmert werden
Auch wenn Du andere starke Unterleibsschmerzen hast oder Blutungen auftreten, solltest Du das möglichst zeitnah von einem Arzt überprüfen lassen.
Fieber, Schüttelfrost, Schwindel, Sehstörungen oder einen Blutdruckabfall / Ohnmacht sind ebenfalls Gründe, sofort einen Arzt aufzusuchen.
Live-Bericht: Meine Schwangerschaftssymptome in SSW 34
Meine SSW 34 in der ersten Schwangerschaft
Mit Beginn des Mutterschutzes schien ich etwas zusätzliche Energie zu erhalten und plante viele letzte Besorgungen, Treffen mit Freunden und kleinere Ausflüge. Wir haben uns für eine Geburtsklinik angemeldet.
Auf einen Namen haben wir uns bis nach der Geburt nicht festgelegt, allerdings haben wir drei Favoriten ausgesucht. Geworden ist es am Ende übrigens ein ganz anderer Name.
Die SSW 34 in meiner zweiten Schwangerschaft
Am Anfang der Woche stand ein Kontrolltermin im Krankenhaus. Die Plazenta wurde wie immer vermessen und diesmal gab es eine positive Überraschung: Sie war endlich etwas weiter nach oben gewachsen und lag jetzt ca. 2 cm vom Muttermund entfernt. Das bedeutete, dass ich per Definition keine tiefsitzende Plazenta mehr hatte. Laut Ärztin waren wir damit “aus dem Schneider” und müssten uns keine Sorgen mehr machen, dass es zu Komplikationen bei der Geburt kommt. Zumindest nicht wegen der Plazenta.
Allerdings hatte sie Sorge, weil das Baby in der 35. SSW immer noch in Querlage lag. Das ist ungewöhnlich und es bestand die Befürchtung, dass er sich bis zur Geburt nicht mehr drehen würde. Eine Geburt in Querlage ist nicht möglich, denn quer passt ein Kind natürlich nicht durch den Geburtskanal. Für diesen Fall müsste man einen Kaiserschnitt planen. Ich hoffte natürlich, dass das nicht passieren würde.
Ansonsten ging es mir körperlich sehr gut in dieser Woche. Die Blutungen hatten sich auf gelegentliche Schmierblutungen reduziert und ich konnte wieder längere Spaziergänge unternehmen. Weil das Baby quer lag, drückte er weder auf die Magengegend, noch auf die Blase. Allerdings ist das Gefühl, wenn sich ein Baby im Bauch quer streckt, auch sehr unangenehm.
So ist die 34. SSW in meiner aktuellen Schwangerschaft
Die Folgen der Coronainfektion ließen in dieser Woche endlich nach. Meine häusliche Isolation war offiziell beendet und ich konnte einen Termin bei der Gynäkologin wahrnehmen. Dort wurden Baby und Plazenta auf Herz und Nieren untersucht – mit dem Ergebnis, dass mein Kleiner weiterhin bestens versorgt war und sich keine Hinweise auf eine Beeinträchtigung der Plazenta finden ließen. Denn in sehr seltenen Fällen kommt es nach einer Coronainfektion in der Schwangerschaft zu einer mangelnden Versorgung der Plazenta. Dann müsste das Baby so schnell wie möglich geholt werden.
Der Bauch ist, dank ausreichender Nahrungsaufnahme, wieder deutlich gewachsen. Trotzdem fühle ich mich wohl mit dem Bauch, er ist mir nicht im Weg oder drückt. Vermutlich liegt das Baby sehr günstig, warum der Bauch sehr stark nach vorne wächst – und nicht auf den Magen oder die Rippen drückt.
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