Als mein Bauch etwa im 5. Monat meiner Schwangerschaft anfing, zu wachsen, veränderte sich vieles. Alles, was ich tat, wurde nun überprüft auf die Frage, ob es meinem ungeborenen Baby schaden könnte. So auch Auto fahren. Immerhin muss man sich bewusst sein, dass bei jeder noch so kurzen Autofahrt ein Unfall passieren könnte – sei es nun durch Verschulden anderer oder durch einen eigenen Fahrfehler. Aus beruflichen Gründen musste ich trotz Schwangerschaft Auto fahren. Für manche Frauen kommen öffentliche Verkehrsmittel oder Fußwege einfach nicht in Frage. Dann ist es wichtig, zu wissen, wie Du möglichst sicher schwanger Auto fährst und dass ein Schwangerschaftsgurt fürs Auto Dir das Sitzen bequemer machen kann.
Themen des Beitrags
Sind Anschnallgurte gefährlich für Schwangere?
Autofahren ist gefährlich, für Schwangere und Nicht-Schwangere. Doch mit Babybauch kommen noch einmal extra Gefahren hinzu. Denn bei einem Unfall wirkt ein Vielfaches des Körpergewichtes und der Anschnallgurt könnte dem Baby im Bauch schaden. Das gilt allerdings nur, wenn er direkt über den Bauch verläuft.
Der ADAC gibt dazu in seinem Guide zum sicheren Autofahren folgende Hinweise:
- Der Gurt muss straff anliegen. Der Beckengurt sollte so weit wie
möglich unterhalb des Bauches entlanggeführt werden, keinesfalls
über den Bauch. - Als Beifahrerin sind werdende Mutter und Kind noch besser geschützt, da ein Aufprall gegen das Lenkrad nicht möglich ist.
- In der richtigen Sitzposition stellt die Airbagauslösung kein Problem für die Schwangere und ihr ungeborenes Kind dar.
- Es gibt im Zubehörfachhandel auch spezielle Gurtführungssysteme für Schwangere. Diese Systeme bestehen aus einer Sitzauflage und einem Gurtführungsband mit Klettverschluss. Mit Hilfe des Gurtführungsbandes soll der Beckengurt durch einen Klettverschluss in einer tieferen Position gehalten werden, so dass die Fruchtblase möglichst wenig belastet wird.
Das bedeutet, nach aktuellem Wissenstand ist weder der Anschnallgurt noch der Airbag ein Problem für Schwangere. Lenkräder dagegen bergen eine gewisse Gefahr.
Anschnallen musst Du Dich auch als Schwangere immer. Die Anschnallpflicht in Deutschland gilt auch für Schwangere. Bei Verstößen droht ein Bußgeld von 30€. Viel schlimmer aber ist, dass Du und Dein Baby bei schweren Unfällen lebensgefährlich verletzt werden könntet, weil unangeschnallte Insassen vorne aus dem Auto geschleudert werden können oder der Bauch auf das Lenkrad / die Armatur prallt.
Brauche ich einen Schwangerschaftsgurt fürs Auto?
Der ADAC-Guide spricht von speziellen Gurtführungssystemen für Schwangere. Denn es gibt seit einigen Jahren verschiedene Gurtsysteme zu kaufen, die dabei helfen, den Hüftgurt des Auto-Anschnallgurtes möglichst weit unten verlaufen zu lassen.
Mithilfe des Extragurtes kann der Anschnallgurt nicht mehr nach oben rutschen oder falsch positioniert werden. Das heißt, streng genommen brauchst Du zwar keinen Schwangerschaftsgurt fürs Auto, dann musst Du aber immer akribisch darauf achten, dass der Anschnallgurt möglichst weit unter dem Babybauch verläuft – und dort auch bleibt!
Vergleich der beliebtesten Schwangerschaftsgurte
Wenn Du Dir das Leben einfacher und bequemer machen willst, kannst Du Dir eines dieser drei Modelle anschaffen:
Meine Empfehlung | |||
Link | Mipies Schwangerschaftsgurt* | Besafe Schwangerschaftsgurt ohne Isofix* | Clippasafe Schwangerschaftskissen mit Gurtführungsschlaufen* |
Preis | Preis nicht verfügbar Preis inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten | € 39,66 Preis inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten | € 38,85 Preis inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten |
Hersteller | Mipies | Besafe | Clippasafe |
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BeSafe Pregnant Gurtsystem
BeSafe Pregnant ist der beliebteste unter diesen Systemen. Die neuen Systeme haben keine Schnalle zum Durchschlaufen, sondern einen Klipp-Verschluss, der ganz schnell angebracht ist. Man muss nur das Anschnallen etwas umorganisieren bzw. erweitern. Im Vergleich zum zusätzlichen Komfort und zur Sicherheit, die das bietet, eine Kleinigkeit. Denn der BeSafe Autogurt positioniert den Hüftgurt sicher unterhalb des Babybauches, ohne die Sicherheitsfunktion des Gurtes zu beeinträchtigen. Er ist nach der ECE R16 Norm zertifiziert und im Straßenverkehr zugelassen.
Empfohlen wird der Gurt ab dem 2. Schwangerschaftsmonat. Spätestens, wenn der Bauch merklich wächst, solltest Du ihn auch wirklich nutzen. Denn der Schwangerschaftsgurt fürs Auto bietet nicht nur höhere Sicherheit für das Baby, sondern auch mehr Komfort für die Mutter, weil weniger Druck auf die Blase ausgeübt wird.
Der normale BeSafe Pregnant ist geeignet für Fahrersitz und Beifahrersitz, weil er mit einem Befestigungsgurt um den Sitz befestigt wird. Der Schwangerschaftsgurt wird dann über Umwege mit dem Dreisitzgurt des Autos verbunden: Die Schwangere sitzt dann auf einer Art Kissen mit Schnalle, die zwischen den Beinen der Schwangeren nach oben gezogen wird. Die Schwangere setzt sich auf das Kissen, schnallt sich wie gewöhnlich mit dem Autogurt an und zieht dann die Schnalle des BeSafe nach oben. Diese wird um den Hüftgurt gelegt und mit starken Schnappschlössern geschlossen. So zieht sie den Anschnallgurt etwas nach unten – weg vom Babybauch.
Für die hinteren Sitze benötigst Du den BeSafe iZi Fix Schwangerschaftsgurt und die ISOfix Verankerungspunkte, an denen auch der ISOFIX Kindersitz befestigt werden kann. Er funktioniert bis auf die Befestigungsart am Autositz genauso wie die ursprüngliche Version.
Mipies Autogurt für Schwangere
Ein etwas preisgünstigeres Modell gibt es von der Firma Mipies. Es funktioniert im Prinzip genauso wie das Original, nur dass es zwei, statt einer Gurtschnalle hat. Das heißt, man muss nochmal einen Handgriff mehr erledigen. Doch hat das einen großen Vorteil: Der Schwangerschaftsgurt verläuft nicht zwischen den Beinen. Das kann unter Umständen bequemer sein, in jedem Fall aber angenehmer, wenn Du einen Rock trägst. Denn den musst Du beim BeSafe Autogurt komplett nach oben ziehen. Natürlich kann man den Mipies Schwangerschaftsgurt auch mit Hose benutzen.
Natürlich muss Dir klar sein, dass Du bei einem günstigeren Produkt auch mit einer geringeren Qualität und Lebensdauer rechnen musst. Außerdem ist keine Anbringung für die hintere Sitzreihe möglich. Die meisten Käufer sind aber mit dem Mipies Gurt trotzdem sehr zufrieden.
Clippasafe Schwangerschaftsgurt fürs Auto
Ähnlich verhält es sich mit dem Gurt von Clippasafe: Es hat zwei Gurtschlaufen und lässt sich so problemlos über einem Rock anbringen. Der Gurt ist ECE R-16 / ECE R-14 geprüft und zugelassen. Wie der Mipies Autogurt kann der Clippasafe nur an den Vordersitzen befestigt werden.
Alle Autogurte für Schwangere kannst Du übrigens nach einem Kaiserschnitt weiterverwenden. Denn dann entlastet der Schwangerschaftsgurt im Auto die Kaiserschnittnarbe. Das kann Schmerzen vorbeugen und schützt bei einem Unfall vor erneutem Aufreißen.
Weitere Tipps zum sicheren Autofahren in der Schwangerschaft
- Wenn möglich, nicht selbst fahren, weil bei einem Unfall mehr Platz für den Bauch ist (kein Lenkrad).
- Gurt immer unterhalb des Babybauches positionieren, sodass im Falle eines Unfalls möglichst die Fruchtblase nicht gequetscht wird.
- Beifahrer-Airbag ausschalten.
- Nach einem Unfall immer zum Arzt gehen.
Bei weiteren Tipps zum Autofahren in der Schwangerschaft wird das Ausschalten des Beifahrer-Airbags empfohlen. Das ist aber nicht die offizielle Empfehlung von Frauenärzten, TÜV und Co! Hier wird auf einen ausreichenden Sicherheitsabstand verwiesen, der Airbag sollte aber auch in der Schwangerschaft an bleiben.