Pickel und Hautunreinheiten gelten als frühes Schwangerschaftsanzeichen und treten relativ häufig auf. Warum das so ist und was du tun kannst, wenn sich bei dir stark unreine Haut in der Schwangerschaft bis hin zu Schwangerschaftsakne entwickelt hat, erfährst du hier.
Themen des Beitrags
Warum unreine Haut in der Schwangerschaft?
Der Grund für die Pickel in der Frühschwangerschaft ist relativ simpel. In den ersten Wochen der Schwangerschaft findet eine Hormonumstellung statt, die sich auf fast alle Bereiche des weiblichen Körpers und Befindens auswirkt – so auch auf die Haut. Dabei kann der Effekt auch in die andere Richtung gehen. Manche Frauen haben überhaupt keine Pickel in der Schwangerschaft, sondern so reine, gesunde und strahlende Haut wie ein Kind.
Die Hormone beeinflussen die Talgbildung der Haut. Bei manchen Frauen werden die Talgdrüsen in der Schwangerschaft so aktiv, dass die Haut zu fettig und die Poren verstopft werden.
Schwangerschaftsakne erkennen
Der Übergang zwischen Pickeln und Akne in der Schwangerschaft ist dabei fließend. Ab einem bestimmten Schweregrad spricht man nicht mehr von einfachen Hautunreinheiten, sondern von Schwangerschaftsakne.
Die Symptome von Schwangerschaftsakne sind dieselben wie bei “normaler” Akne, die meistens in der Pubertät auftritt, auch:
- fettige, glänzende Haut
- Pickel bzw. kleine Eiterbläschen
- Mitesser
- Papeln
- Pusteln (größere Eiterbläschen)
Meist treten diese Symptome im Gesicht, Hals, Dekolleté und Rücken auf.
Der HCG-Wert (Schwangerschaftshormon) sinkt nach den ersten 12 Schwangerschaftswochen, also nach dem 1. Trimester, allmählich wieder ab. Darum verbessert sich das Hautbild ab dem 2. Trimester oft wieder etwas. Wann aber genau die Schwangerschaftsakne oder schlechte Haut in der Schwangerschaft weggeht, kann dir leider niemand vorab sagen. In den allermeisten Fällen verschwindet sie spätestens nach der Geburt wieder.
Was kann man gegen Akne in der Schwangerschaft tun?
Bei der Behandlung von richtiger Schwangerschaftsakne solltest du am besten einen Hautarzt hinzuziehen. Er kann auch abklären, ob tatsächlich die Schwangerschaftshormone die Ursache sind.
Ansonsten gibt es ein paar grundsätzliche Vorgehensweisen bei fettiger, unreiner Haut und Pickelbildung, die du kennen solltest:
Die richtige Hautpflege
Deine Haut leidet unter einer Talgüberproduktion, d.h. sie ist zu fettig. Verwende also keine zusätzlich fettende, ölhaltige Gesichtscreme oder aggressive Pflegeprodukte. Während Zinksalbe und Teebaumöl von Laien bei normalen Pickeln oft als “Wunderwaffe” empfohlen werden, empfehlen Dermatologen sie für die Behandlung von Akne ausdrücklich nicht.
Verwende PH-neutrale, milde Produkte für die tägliche Gesichtsreinigung. Reinige deine Haut zweimal täglich nicht mit den Händen, sondern mit Watte oder einem sauberen Waschlappen.
Hautschonend reinigen
Wenn du deine Haut reinigst, peelst oder eincremst, gehe immer vorsichtig vor. Statt stark zu reiben oder rubbeln, solltest du lieber vorsichtig tupfen. Denn kleine Risse und Hautverletzungen, die du mit dem bloßen Auge gar nicht siehst, können die Bildung neuer Entzündungen und Pickel begünstigen.
Vermeide schädliche Stoffe
Nicht alle Cremes und Pflegeprodukte, die du sonst bei Akne verwenden könntest, sind auch in der Schwangerschaft geeignet. Um eine geeignete Gesichtspflege in der Schwangerschaft zu finden, habe ich bei asambeauty nachgefragt, einem deutschen Familienunternehmen, das seit 1963 hochwertige Kosmetik produziert. Mir wurde besonders die BETTER SKIN Peel-off Maske empfohlen.
Weiterhin wurde mir gesagt, dass das bei Schwangerschaften diverse Wirkstoffe nicht empfohlen werden. Darunter auch Retinol, welches sonst als Wundermittel gegen Akne gilt.
Grundsätzlich sollten Pflegeprodukte in der Schwangerschaft
- wenig Alkohol enthalten (leichte antibakterielle Wirkung ist in Ordnung)
- ohne Frucht- und Salicylsäure sein (Abkürzungen wie AHA, BHA, LHA oder PHA)
- kein Retinol, Isotretinoin, Tretinoin, Clindamycin oder Benzylperoxid enthalten
- nicht großflächig, sondern möglichst nur Punktuell angewandt werden
Diese Wirkstoffe würden natürlich auch gegen Schwangerschaftsakne wirken, allerdings können sie die Plazentaschranke überwinden und so auch auf das Baby wirken. Am besten solltest du in der Schwangerschaft immer einen Arzt oder Apotheker fragen, welche Akne Creme in der Schwangerschaft geeignet ist.
Hausmittel Heilerde
Wenn du gerne mit natürlichen Pflegemitteln arbeitest, solltest du es auf jeden Fall mit Heilerde versuchen. Heilerde reinigt nicht nur sanft die Haut, sie reduziert auch die Talgproduktion und hemmt Entzündungen.
Pickel nicht ausdrücken
Ich weiß, dass es verlockend ist, aber Mitesser, Pickel und andere Entzündungen der Haut solltest du in Ruhe lassen. Durch Ausdrücken können sie sich nur noch weiter verschlimmern oder entzünden.
Gesunder Lebensstil
Nicht zu unterschätzen ist auch der Einfluss, der von innen kommt. Achte darauf, dass du
- ausreichend trinkst,
- dich genug bewegst,
- dich gesund ernährst und
- deine Haut ausreichend frische Luft bekommt.
So ermöglichst du es deinem Körper, die Durchblutung und den Abbau von Schadstoffen anzuregen. Bewegung an der frischen Luft und gesunde Ernährung sind unabhängig von Akne in der Schwangerschaft ohnehin eine gute Idee.
Was bedeuten viele Pickel in der Schwangerschaft?
Entgegen eines weit verbreiteten Ammenmärchens hat dein Hautbild keinerlei Aussagekraft darüber, ob dein Baby ein Junge oder ein Mädchen wird. Pickel in der Schwangerschaft sagen nichts über das Geschlecht des Kindes aus, denn das Baby selbst sendet laut heutigem Wissensstand keinerlei Botenstoffe an den Organismus der Mutter aus.
Auch das Hautbild vor der Schwangerschaft, also ob du schon mal Akne hattest oder selbst in der Pubertät keinerlei Probleme mit Hautunreinheiten, lässt keine Vorhersagen zu.
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