Erkältungen, Halsschmerzen und grippale Infekte können Dir als werdende Mutter ganz schön zusetzen. Da Du aber nicht mehr nur allein für Deine Gesundheit, sondern auch für die Deines Babys verantwortlich bist, musst Du besonders vorsichtig sein, was die Einnahme von Medikamenten angeht. Nur wenige sind für die Schwangerschaft zugelassen. Wie Du im konkreten Fall vorgehen kannst, wenn Du in der Schwangerschaft krank wirst, erfährst Du hier.
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Krank in der Schwangerschaft – ist das Baby in Gefahr?
Diese quälende Frage stellt sich wahrscheinlich fast jede Schwangere, wenn es ihr einmal nicht so gut geht. Eine pauschale Antwort gibt es darauf nicht. Denn natürlich kommt es auf die Art des Infektes an. Eine klassische Erkältung ist in der Regel aber nicht gefährlich für das Baby. Denn die sogenannte Plazenta-Schranke verhindert, dass die meisten Krankheitserreger wie Viren überhaupt zum Baby vordringen. Kritischer kann es werden, wenn Du Dir eine bakterielle Infektion einfängst. Das kann schnell passieren, wenn Du bereits eine Erkältung hast und dein Immunsystem geschwächt ist. Das nennt man dann eine Superinfektion.
Wann sollte der Arzt aufgesucht werden?
Schwangere sollten zum Arzt gehen, wenn sich nach ein paar Tagen keine deutliche Besserung einstellt. Ein Mediziner kann Dir genauer sagen, was Du tun kannst, um schnell zu genesen und ob die Infektion für Dein Baby gefährlich sein kann. Außerdem weiß er, welche Medikamente Du trotz Schwangerschaft einnehmen darfst.
Gerade bei leichten Beschwerden oder Unsicherheit besteht für werdende Mütter, die sich nicht stundenlang in das überfüllte Wartezimmer ihres Hausarztes setzen möchten, auch die Möglichkeit einer digitalen Sprechstunde. Hier kannst Du online mit einem Gynäkologen sprechen, der – falls nötig – auch online eine Krankschreibung ausstellen kann. Da viele Frauen bis zu sechs Wochen vor der Geburt arbeiten gehen, kann es durchaus vorkommen, dass sie während der Schwangerschaft eine Krankschreibung benötigen. Natürlich gilt: Bei starken Beschwerden sofort einen Arzt vor Ort aufsuchen!
Möglichst auf Medikamente verzichten
Aspirin und Ibuprofen nehmen viele Menschen bei Erkältungen oft ein. Sie lindern Schmerzen und können das Fieber senken. Ibuprofen ist sogar entzündungshemmend. Allerdings solltest Du in der Schwangerschaft auf diese Helferlein nach Möglichkeit verzichten. Ibuprofen kann sich beispielsweise vor allem im späteren Verlauf der Schwangerschaft negativ auf Herz und Nieren des ungeborenen Kindes auswirken. Auch das Schmerzmittel Aspirin, das den Wirkstoff Acetylsalicylsäure enthält, ist in der Schwangerschaft tabu. Paracetamol galt hingegen lange Zeit als unbedenklich während der Schwangerschaft, sollte aber dennoch nur eingenommen werden, wenn es unbedingt notwendig ist. Denn neuere Studien legen nahe, dass Paracetamol in der Schwangerschaft auch Auswirkungen auf die spätere Entwicklung des Babys haben könnte. Wenn es also irgendwie ohne geht, lass auch dieses Medikament im Schrank. Wenn es nicht anders geht, ist Paracetamol noch die beste Wahl bei Schmerzmitteln.
Darüber hinaus sollten schwangere Frauen die Finger von abschwellenden Nasensprays lassen. Diese funktionieren nämlich so, dass sie die Gefäße verengen. Im schlimmsten Fall passiert das nicht nur im Bereich der Nase, sondern auch in der Gebärmutter, was Deinem ungeborenen Kind schaden könnte. Alternativ kannst Du auf ein Meersalzspray zurückgreifen, das ohne medikamentösen Wirkstoff auskommt.
Diese Hausmittel können helfen
Tee in der Schwangerschaft
Glücklicherweise gibt es eine ganze Reihe von Hausmitteln, die bei Erkältungssymptomen Linderung verschaffen. Immer eine gute Wahl ist Tee. Trinke ruhig reichlich. Denn um gesund werden zu können, sollte dein Körper mit ausreichend Flüssigkeit versorgt werden. Auf bestimmte Teesorten wie Salbei, Liebstöckel oder Brennnessel solltest Du in der Schwangerschaft verzichten. Grüner und Schwarzer Tee sollte nur in Maßen genossen werden, da er viel Koffein enthält. Auf jeden Fall unbedenklich sind hingegen Kamillen- und Fencheltee. Bei Früchtetees brauchst Du Dir keine Gedanken zu machen, während Du Dich bei Kräutertee in der Schwangerschaft vorher informieren solltest.
Milch und Honig gegen Halsschmerzen
Neben Tee gibt es noch viele weitere Hausmittel. Wenn Du an Halsschmerzen leidest, kombinierst du am besten Honig mit warmer Milch. Das beruhigt Deinen Hals und hat gleichzeitig eine schleimlösende Wirkung.
Mit Kochsalzwasserlösung wieder freier atmen
Bei einer verschnupften Nase ist wie bereits oben erklärt, Salzwasser eine gute Wahl. Das musst Du nicht unbedingt als Spray kaufen. Du kannst Dir auch selber eine Kochsalzlösung zusammenmischen und damit eine Nasendusche durchführen. Das sollte deine Atemwege zumindest temporär ein wenig freier machen.
Selbst gemachter Hustensaft
Ein hartnäckiger Reizhusten kann einem den Schlaf rauben. Glücklicherweise hält auch hier die Natur ein Mittelchen bereit. Mit einer Zwiebel kannst Du Dir Deinen eigenen Hustensaft brauen. Schneide die Zwiebel dafür in kleine Würfel und füllen sie in ein Glas. Fülle das mit Wasser auf und gebe zwei Esslöffel Zucker oder etwas Honig hinzu. Jetzt schüttelst Du die Mischung ordentlich. Anschließend musst Du noch eine Weile warten, bis daraus ein Sirup wird. Den kannst Du dann als wirkungsvollen Hustensaft verwenden.
Kompressen gegen Kopfschmerzen
Viele Frauen empfinden einen kalten Waschlappen auf der Stirn als Linderung. Andere bevorzugen einen warmen Waschlappen im Nacken. Probiere einfach beides aus und finde heraus, was bei Dir besser wirkt.
Hast Du noch Tipps bei einer Erkältung in der Schwangerschaft? Verrate sie mir in den Kommentaren!