Der Geburtstermin für Dein Baby ist schon vorbei und Du wartest sehnsüchtig, dass die Geburt endlich anfängt? Wahrscheinlich hast Du auch schon mit Deiner Hebamme und dem Arzt über mögliche Termine und Verfahren der Einleitung der Geburt gesprochen. Wenn Du auf der Suche nach etwas sanftem, natürlichen bis, könnten Nelkenöltampons eine Möglichkeit sein, die Geburt anzukurbeln – bevor ihr auf Medikamente zur Geburtseinleitung zurückgreifen müsst. Erfahre hier, wie ein Nelkenöltampon angewendet wird und was Du unbedingt dabei beachten solltest.
Bitte beachte: Dies ist ein Ratgeberartikel und ersetzt somit nicht die Rücksprache mit dem behandelnden Arzt.
Themen des Beitrags
Was sind Nelkenöltampons?
Ein Nelkenöltampon ist ein normaler Tampon (Monatshygiene-Artikel), der in einer Mischung aus Nelkenöl und Speiseöl getränkt wurde. Er wird in die Vagina eingeführt und soll dort den Muttermund geburtsreif machen. Der Nelkenöltampon kann also eine natürliche Hilfe sein, um die Geburt in Gang zu bringen und die Wehen zu fördern. Besonders dann, wenn der Entbindungstermin ohne Wehen oder Ankündigungen verstrichen ist, könnte dies ein pflanzliches Mittel sein, um nachzuhelfen.
Vielleicht hast Du auch von anderen Frauen oder Freundinnen von dieser Methode gehört und ziehst diese für Dich in Betracht. Hierzu solltest Du Dich allerdings vorab unbedingt mit Deiner Hebamme und Deinen Ärzten abstimmen, ob gegen die Verwendung eines Nelkenöltampons auch keine Einwände bestehen.
Wie wirken Nelkenöltampons?
Nelkenöl wird eine wehenfördernde Wirkung nachgesagt und zudem kann es den Muttermund weicher machen. Dazu wird das Tampon in Nelkenöl (verdünnt mit Olivenöl, Sonnenblumenöl, Nachtkerzenöl oder Mandelöl) beträufelt und anschließend in die Vagina eingeführt. Dort bleibt er ca. 1 Stunde. In dieser Zeit kann das Nelkenöl auf den Muttermund wirken.
Wie schnell wirkt ein Nelkenöltampon?
Das Nelkenöl soll die Muskulatur und das Gewebe um die Gebärmutter herum weich und locker machen. Wenn der Muttermund bereits gereift ist, sind die Aussichten auf Wirksamkeit des Nelkenöltampons nicht schlecht und es ist möglich, dass die Wehen tatsächlich nicht lange auf sich warten lassen. In der Regel dauert es aber 2-3 Tage, bis die Wirkung einsetzt.
Es kann aber ebenso passieren, dass die Nelkenöltampons überhaupt keine Wirkung zeigen und Dein Arzt oder auch Deine Hebamme andere Möglichkeiten der Geburtseinleitung in Betracht ziehen müssen.
Wie bereitet man einen Nelkenöltampon vor?
Im Idealfall versorgt Dich Deine Hebamme mit allem, was Du für die Nelkenöltampons benötigst. Denn vom Nelkenöl kommen tatsächlich nur ein paar Tropfen in die Ölmischung. Du darfst niemals pures Nelkenöl verwenden, da dieses allein furchtbar brennen und die Schleimhäute reizen würde. Du benötigst also ein weiteres Öl, um es zu verdünnen.
Die Hebamme zeigt Dir auch, wie genau Du die einzelnen Tampons vorbereitest, bevor Du sie in die Scheide einführen kannst. Wenn Du eine Hebamme zur Seite hast, wende Dich also immer zuerst an sie, um Nelkenöltampons vorzubereiten.
Mischung
Ansonsten benötigst Du folgende Zutaten zur Vorbereitung eines Nelkenöltampons:
- Nelkenöl (aus der Apotheke)
- Olivenöl, Sonnenblumenöl, Mandelöl oder anderes Öl in Speisequalität (am besten biologisch)
- ca. 9-12 normale Tampons (aus der Drogerie)
- leere Pipettenflasche (am besten 10 ml)
Zubereitung
- Gib 7 Tropfen reines Nelkenöl auf 10 ml Speiseöl und vermische sie.
- Gib etwas Speiseöl in ein kleines Schälchen und tauche den Tampon rundherum ein, sodass er sich leichter einführen lässt.
- Gib 3-5 Tropfen der Nelkenöl-Mischung auf die Spitze des Tampons.
- Der Tampon ist jetzt einsatzbereit.
Anwendung des Nelkenöltampons
Nachdem Du das Tampon vorbereitet hast, wird es nun in die Scheide eingeführt und bleibt dort für ungefähr eine Stunde. Du kannst diesen Vorgang täglich zwei- bis dreimal wiederholen, dazwischen sollten 3-4 Stunden Pause liegen. Natürlich musst du für jeden Vorgang ein neues Nelkenöltampon herstellen. Solltest Du unsicher in der Handhabung sein, so wird Dir hier Deine Hebamme zur Seite stehen. Scheue Dich bitte nicht nachzufragen, denn Du handelst in Deinem Interesse und zum Wohl des Babys.
Ein Ergebnis sollte sich spätestens nach 3 Tagen einstellen.
Welche Risiken und Nebenwirkungen können auftreten?
Bevor Du das Nelkenöltampon einsetzt, solltest Du vorher an Deinem Arm testen, ob Du keine allergische Reaktion auf das Nelkenöl zeigst. Wenn Deine Haut leichte Irritationen wie Brennen, Jucken oder Rötungen aufweist, solltest Du auf die Anwendung verzichten und eine andere Alternative in Betracht ziehen.
Da Nelkenöl auch eine stark desinfizierende Wirkung hat, sollte es immer äußerst gering dosiert werden. Du kannst parallel auch Nelkenöl als Aromatherapie anwenden, Nelkentee trinken oder Nelken als Gewürz essen.
Falls Du nach dem Einführen des Nelkenöltampons ein Brennen verspüren solltest, entferne dieses bitte sofort! Auch Deine Hebamme solltest Du dann darüber informieren. Viele Hebammen führen diese Anwendung auch gerne in ihrem Beisein unter Aufsicht durch und vermitteln Dir dadurch etwas Sicherheit.
Fazit
Ein Nelkenöltampon kann eine gute Alternative sein, um die Wehen zu fördern. Du solltest jedoch nicht außer Acht lassen, dass es oftmals gute Gründe dafür gibt, warum Dein Baby sich noch nicht auf den Weg gemacht hat. Oftmals ist es sogar so, dass, sobald man entspannt auf die Geburt wartet, es plötzlich aus heiterem Himmel losgeht – ohne dass Du etwas dafür getan hast. Hier können Entspannungsübungen eine gute Möglichkeit sein um Kraft zu sammeln für das große und erfreuliche Ereignis. Entscheide also in Ruhe für Dich, ob Maßnahmen wir Nelkenöltampons Dir ein gutes Gefühl geben, oder eher Stress auslösen.
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Zum Nelkentampon zur Geburtseinleitung!
Danke für deinen tollen Beitrag zu diesem Thema.
Ich hätte nur einen kleinen wichtigen Änderungsvorschlag.
Man verwendet beim Nelkentampon das besser verträgliche Nelkenknospenöl. Es enthält zusätzlich die aromatischen Ester (v. a. Eugenylacetat) und ist deshalb besser verträglich als das Nelkenblätteröl, das diese aromatischen Ester (Inhaltsstoffe) nicht hat.
Danke. Alles liebe Nicole (ausgebildete Aromatologin)