Es ist vor der Geburt für viele ein wichtiges Thema: Die Kliniktasche für die Geburt. Listen dafür, was da unbedingt hineingehört, gibt es unzählige. Auch meine Kliniktasche stand schon fünf Wochen vor der Geburt bereit. So wusste ich wenigstens, dass bei den ersten Anzeichen dafür, dass die Geburt gleich losgeht, ich nur noch meine Krankenhaustasche für die Entbindung nehmen muss und alles wichtige griffbereit habe. Doch rückblickend muss ich sagen, habe ich nur einen Bruchteil der darin enthaltenen Dinge gebraucht.
Themen des Beitrags
Kliniktasche packen für die Geburt: Nur diese 2 Dinge brauchst Du wirklich
Zunächst einmal: Keine Klinik wird oder darf Dich im Notfall abweisen, nur weil Du irgendeine Versicherungskarte oder ein Dokument vergessen hast. Trotzdem solltest Du diese Dokumente am besten parat haben, wenn Du in die Geburtsklinik kommst:
- Mutterpass
- Krankenkassenkarte
Aus dem Mutterpass können die Ärzte bzw. Hebammen gegebenenfalls relevante Daten entnehmen, z.B. ob eine Rhesusfaktor-Unverträglichkeit vorliegt, in welcher Schwangerschaftswoche Du Dich befindest und ob sonstige Vorfälle während der Schwangerschaft vermerkt sind.
Kleidung für die Kliniktasche
Dann wirst Du erst einmal untersucht und an ein CTG angeschlossen. Dazu kannst Du erst einmal die normale Kleidung anbehalten. Wenn es dann wirklich losgeht, bekommst Du von der Klinik ein – zugegeben meist nicht sehr modisches – Nachthemd gestellt, dass ich ganz leicht öffnen lässt. Natürlich könntest Du hier auch ein eigenes Kleidungsstück tragen. Unten rum wirst Du ohnehin irgendwann nichts mehr anhaben.
Nach der Geburt bekommst Du, wenn gewünscht, eine Netz-Unterhose mit Einlagen. Das mag sich alles sehr nüchtern und basal anhören, aber die Wahrheit ist: Was Du trägst, ist Dir während der Geburt und danach in der Regel egal.
In den ersten Tagen nach der Geburt wirst Du viel Zeit im Bett mit Deinem Baby verbringen. Wenn Du auf den Flur gehst, triffst Du auf Frauen, die ebenfalls gerade entbunden haben. Hier findet kein modischer Wettbewerb statt. Kleidung, die in der Klinktasche also nicht fehlen sollte, ist:
- 1 Jogginghose
- 2-3 T-shirts
- 1 Pullover / Sweatjacke
All das kann der Vater Deines Kindes, Freunde oder Verwandte auch danach ins Krankenhaus bringen. Du brauchst nichts davon unmittelbar nach der Geburt. Hilfreich in den ersten Stunden sind aber:
- Zahnbürste, Zahnpasta
- frische Unterwäsche
- kosmetische Pflegeprodukte wie Shampoo und Pflegecreme
Für alles andere kannst Du getrost die ersten Stunden nach der Geburt abwarten und Dir dann alles nötige bringen lassen. Viele Krankenhäuser versorgen Dich mit fast allem, was Du brauchst.
Kleidung für das Baby in der Kliniktasche
Dein Baby bekommt in der Klinik sowohl Windeln, PRE-Nahrung, als auch Kleidung gestellt. Auch hier wirst Du keine super-modischen Markenprodukte vorfinden, aber das wird Dir und Deinem Baby vielleicht gleichgültig sein. Für den Tag, an dem ihr das Krankenhaus verlasst, braucht ihr:
- Kleidung in der passenden Größe und je nach Außentemperatur, meist 56.
- einen Kinderwagen
- eine Babytrage
- einen Autositz (je nachdem, wie ihr das Baby transportieren wollt)
Auch das musst Du nicht am Tag der Geburt mit ins Krankenhaus nehmen, sondern Du kannst jemanden beauftragen, der Dich damit abholen kommt.
Checkliste – Wenn Du die Kliniktasche trotzdem packen möchtest
Wenn Du allerdings zu den Müttern gehörst, denen es ein gutes Gefühl gibt, auf alles vorbereitet zu sein, kannst Du natürlich trotzdem schon einige Wochen vor der Geburt eine Kliniktasche packen. Dann ist es hilfreich, Dir eine Liste der Dinge zu schreiben, die Du einpacken möchtest. Denn manche, wie z.B. den Mutterpass, kannst Du erst unmittelbar vorher einpacken, weil Du ihn vorher ja noch für Routineuntersuchungen brauchst. Dann ist es gut, einen Überblick zu haben, was alles schon in der Tasche ist, und was Du noch einpacken musst.
Mögliche Gegenstände für die Kliniktasche sind:
Dokumente für das Krankenhaus
- Mutterpass
- Versichertenkarte
- Personalausweis oder Reisepass
- Familienstammbuch
- Geburtsplan
- Allergieausweis oder weitere medizinische Dokumente
- Dokumente zur Nabelschnurblutentnahme
Für die Mutter
- Smartphone (!) / Tablet und Ladegerät
- Multi-Mam Kompressen
- Brustwarzensalbe / Lanolinsalbe
- Stilleinlagen
- 2 Nachthemden
- Unterwäsche für ca. 3-4 Tage
- 1-2 bequeme Hosen
- 3-4 bequeme T-shirts, evtl. Still-Shirts
- 1-2 Pullover / Sweatjacken
- Zahnbürste, Zahnpasta
- Shampoo, Spülung, Duschgel
- Haarbürste
- Kosmetikartikel
- Deo, Parfum
- Föhn
- Bademantel
- Hausschuhe oder dicke Socken
- Kontaktlinsen (solltest Du während der Geburt herausnehmen), Kontaktlinsenflüssigkeit, Brillenetui
- Haargummis
- Handtuch
- Geld für den Kiosk
Während der Geburt
- Snacks und Getränke
- Lieblingsmusik
- Lippenbalsam
- Wechselkleidung für die Begleitung
Für das Baby
- Bodys, Strampler, Mützchen, Jäckchen in Gr. 50/56
- dünnes Deckchen
- ggf. Stoffwindeln oder Öko-Windeln
- Babytrage oder Tragetuch
Meine Erfahrung nach einer Krankenhausgeburt
Ich hatte damals, in der ersten Schwangerschaft, tatsächlich die klassische Kliniktasche gepackt, einige Dinge sogar extra eingekauft. Was ich davon tatsächlich genutzt habe?
Tatsächlich waren die Tage im Krankenhaus kein Kuraufenthalt, sondern vor allem vom Liegen und Stillen bestimmt. Wirklich genutzt habe ich aus dem gepackten Koffer daher wenig. Windeln und Babykleidung gab es genug. Im Krankenhaus habe ich auch ein Nachthemd und Netzunterhosen für die Wochenfluss-Einlagen (auch die werden von Krankenhaus gestellt) bekommen. Natürlich habe ich Zähne geputzt, Zahnbürste und Zahnpasta muss also tatsächlich rein. Auch Mutterpass und Versichertenkarte wurden vor Ort natürlich gefordert. Außerdem haben wir die Babykleidung und den Maxi Cosi für die Heimfahrt genutzt.
Alles andere hätte ich mir wirklich sparen können, ich habe nichts davon angefasst.
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