In den letzten Wochen vor dem errechneten Entbindungstermin kann es jederzeit so weit sein: Die Eröffnungswehen bzw. Geburtswehen beginnen. Bald wirst Du Dein Baby im Arm halten. Doch wie genau erkennst Du, dass Du echte Wehen hast? Wie kannst Du damit umgehen und wann musst Du ins Krankenhaus?
In diesem Artikel erkläre ich Dir, worauf Du achten kannst und was Du im Vorfeld tun kannst, damit die Eröffnungsphase möglichst gut verläuft.
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Was sind Eröffnungswehen?
Von Eröffnungswehen spricht man während der ersten Phase der Geburt, in der sich der Muttermund öffnet, um das Baby in den Geburtskanal hindurchzulassen. Das Baby rutscht mit den ersten Eröffnungswehen noch tiefer ins Becken und drückt mit dem Kopf auf den Muttermund – der sich dadurch langsam öffnet. Wenn Du Eröffnungswehen hast, kannst Du sicher sein, dass die Geburt beginnt.
Wenn die Eröffnungswehen beginnen, ist der Muttermund meist noch komplett geschlossen. Am Ende der Eröffnungsphase ist er etwa 10 cm weit geöffnet. So groß ist in etwa der Durchmesser des Köpfchens eines Neugeborenen – das entspricht einem Kopfumfang von 34 cm. Wenn das Köpfchen größer ist, muss sich der Muttermund während der Geburt noch weiter dehnen.
Die Eröffnungswehen nehmen meist den längsten Teil der Geburt ein und werden darum von vielen Frauen als sehr beschwerlich wahrgenommen. Wenn der Muttermund vollständig geöffnet ist, folgt die Austreibungsphase, in der Du Presswehen hast und Dein Baby den Geburtskanal passiert.
Wie fühlen sich Wehen in der Eröffnunsgphase an?
Übungs- und Vorwehen hast Du schon seit einigen Wochen, wenn sich die Eröffnungswehen ankündigen. Diese sind vor allem im Bereich der Gebärmutter zu spüren, sie zieht sich zusammen und wird hart, vielleicht spürst Du dabei einen Schmerz, der Regelschmerzen ähnelt. Übungswehen gehen von selbst wieder vorbei und sind nicht regelmäßig.
Zu beschreiben, wie sich Geburtswehen anfühlen, ist nicht ganz einfach. Jede Frau hat ein individuelles Empfinden und eine individuelle Schmerztoleranz. Ich persönlich wusste mit der ersten Eröffnungswehe, dass es jetzt los geht – der Unterschied war deutlich spürbar. Für manche Frauen beginnen die Eröffnungswehen mit einem schmerzhaften Ziehen, das bis in die Beine und den Rücken ausstrahlen kann. Anfangs sind die Eröffnungswehen unregelmäßig. In den folgenden Stunden werden die Eröffnungswehen
- häufiger
- regelmäßiger
- länger
- intensiver
- lassen sich nicht durch Wärme lindern
Irgendwann ergibt sich ein richtiges Muster, das Du mit der Stoppuhr überprüfen könntest. Je regelmäßiger und vor allem gleichmäßiger in der Intensität Deine Eröffnungswehen sind, desto geburtswirksamer sind sie – das heißt, sie öffnen den Muttermund.
Eröffnungswehen – Wann ins Krankenhaus?
Eine weit verbreitete Faustregel besagt, dass Du ins Krankenhaus oder Geburtshaus fahren solltest, wenn
- die Eröffnungswehen alle fünf Minuten (oder häufiger) kommen und
- mindestens eine Minute andauern.
Viele Hebammen empfehlen aber mittlerweile, das nicht als einzige Richtlinie zu nehmen. Vielmehr solltest Du auf Deinen Gesamtzustand achten und wie es Dir während der Wehen geht. Wenn diese sehr intensiv sind, Du unterbrechen musst, was Du gerade tust, kaum noch ansprechbar bist und Dein Umfeld komplett ausblendest, sind die Wehen stark genug, um ins Krankenhaus zu fahren – auch, wenn sie vielleicht erst alle 10 Minuten kommen.
Sofort ins Krankenhaus fahren solltest Du in folgenden Fällen:
- vorzeitiger Blasensprung, das heißt, ohne gleichzeitige Eröffnungswehen
- helle, periodenstarke vaginale Blutung
- Wehensturm, d.h. keine Pause zwischen den Wehen oder übermäßig starke Wehen
- schlechter Gesamtzustand, z.B. Fieber, Schwindel, Kreislaufprobleme
Lies am besten auch meinen Beitrag “Ab wann man mit Wehen ins Krankenhaus fahren sollte“.