Mit dem errechneten Entbindungstermin ist das ja so eine Sache. Jeder fiebert darauf hin und je länger Dein Baby sich Zeit lässt, desto häufiger werden die Nachfragen. Nach 10-14 Tagen werden langsam auch die Ärzte nervös irgendwann wird dringend empfohlen, die Geburt einzuleiten. Weil die Geburtseinleitung in der Klinik nicht unbedingt angenehm ist, versuchen viele Schwangere mit Unterstützung ihrer Hebamme, vorher andere, natürliche Mittel zur Geburtseinleitung. Vom Wehencocktail, Oxytocin und Himbeerblättertee hast Du vielleicht schon gehört – aber die Geburt einleiten mit Eipollösung?
Was sich genau hinter einer Eipollösung verbirgt und wie erfolgreich diese Methode sein kann, erkläre ich Dir in diesem Beitrag.
Themen des Beitrags
Was ist eine Eipollösung?
Die Eipollösung (auch Eipolablösung oder Zervix-Stripping genannt) ist ein mechanisches Verfahren zur Geburtseinleitung, bei dem die Eihaut der Fruchtblase per Hand von der Gebärmutterwand gelöst wird.
Dazu führt ein Arzt oder eine Hebamme einen Finger in den Gebärmutterhals ein und massiert ihn sanft, um die Eihaut in diesem Bereich abzulösen.
Die Eihaut ist die äußere Hülle der Fruchtblase und im Bereich des Gebärmutterhalses mit diesem verklebt. Die Fruchtblase selbst wird bei dem Vorgang nicht beschädigt. Das Ablösen der Eihäute vom Inneren des Gebärmutterhalses führt zu einer erhöhten Ausschüttung von Prostaglandinen – einem Hormon, das die Gebärmutter für die Geburt bereit macht und Wehen auslösen kann.
Dieses Verfahren kann mehrmals durchgeführt werden, wenn sich beim ersten Mal keine Wirkung zeigt. Der große Vorteil liegt darin, dass keinerlei Medikamente oder natürliche Wirkstoffe zum Einsatz kommen. Ich habe übrigens auch gelesen, dass es schon bei der Behandlung mitunter zu Vorwehen kommen kann und dass bei ca. 50% der Frauen innerhalb von 48 Stunden Geburtswehen ausgelöst werden.
Theoretisch sind Methoden ohne Wirkstoff einem Wehencocktail oder Einleitungsgel vorzuziehen, weil diese in den Hormonhaushalt der Schwangeren eingreifen.
Hat die Eipollösung Nebenwirkungen oder Nachteile?
Echte Nebenwirkungen hat die Eipollösung als rein mechanischer Eingriff also nicht. Aber wenn sie eingeleitet wird, ist sie für die meisten Frauen sehr schmerzhaft – und das an einer sehr sensiblen Stelle. Deshalb ist die Methode auch eher Frauen zu raten, die schon ein Kind bekommen haben, denn bei ihnen ist das Gewebe etwas lockerer, da es schon bei der ersten Geburt reichlich gedehnt wurde.
Psychisch scheint es darum nicht für alle die ideale Methode der Geburtsvorbereitung zu sein, von Arzt oder Hebamme eine vaginale Behandlung mit Schmerzen zu bekommen. Manche Frauen lehnen sie darum kategorisch ab.
Anderen erscheint es als das kleinere Übel, um die Geburt anzustoßen und Wehen auszulösen. Die andere Alternative wäre nämlich ein Wehencocktail oder der Einleitung in der Klinik.
Die Eipollösung führt bei etwa der Hälfte der behandelten Frauen innerhalb von zwei Tagen (48 Stunden) zu Geburtswehen. Bei anderen kann sie mehrtägige Blutungen auslösen, ohne die Geburt einzuleiten.
Eipolablösung – ab wann möglich?
Die Eipollösung ist erst sinnvoll und möglich, wenn der Muttermund schon sehr weich oder leicht geöffnet ist, sodass Arzt oder Hebamme mit einem Finger eindringen können. Das heißt, Dein Körper (inklusive Gebärmutter und Muttermund) ist dann in aller Regel schon bereit für die Geburt. Die konkrete Durchführung der Eipollösung erfolgt dann durch Massieren des Muttermundes, wobei sich die Einhäute vom Gebärmutterhals trennen.
Eine Eipolablösung sollte nicht vor der 40. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden und nur, wenn Du das wirklich für sinnvoll hältst und Dich über das Verfahren informiert hast.
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