Erkältungsbäder sind ein beliebtes Hausmittel gegen eine beginnende Erkältung. Der Körper entspannt sich, Gliederschmerzen können gelindert werden und die Schleimhäute werden besser durchblutet. Ein Erkältungsbad ist ein sanfter Weg, um die Symptome zu lindern und durch die Wärme kann die Infektion vielleicht schon im Ansatz kuriert werden.
Aber ist ein Erkältungsbad auch in der Schwangerschaft ein geeignetes Mittel? Grundsätzlich spricht nichts dagegen, wenn Du bestimmte Aspekte beachtest und auf drei Wirkstoffe im Badezusatz verzichtest. Ich zeige Dir im Folgenden auf, worauf Du achten solltest.
Themen des Beitrags
Erkältungsbad in der Schwangerschaft: So machst Du es richtig
Grundsätzlich ist zu sagen, dass nichts gegen ein warmes Erkältungsbad in der Schwangerschaft spricht. Allerdings solltest Du ein paar Regeln beachten, damit Du kein Risiko eingehst. Dazu gehört auch die Wahl des richtigen Badezusatzes, aber dazu später mehr.
- Die Hebamme Sandra Schneider weist darauf hin, dass Du bei Kreislaufproblemen oder Fieber nicht baden solltest. Außerdem ist es wichtig, dass jemand in Rufweite ist, falls Du Kreislaufprobleme bekommen solltest. Achte beim Aussteigen aus der Wanne bitte unbedingt darauf , dass Du langsam aufstehst und Dich nötigenfalls festhalten kannst. Dein Kreislauf ist bereits durch die Erkältung angeschlagen und das warme Wasser kann das verstärken.
- Die Temperatur des Badewassers sollte zwischen 35 und maximal 39 Grad liegen. Idealerweise fängst Du mit 35 Grad an und lässt behutsam wärmeres Wasser zulaufen. 15 bis 20 Minuten Badedauer reichen aus. Achte dabei bitte auf die Signale Deines Körpers. Wenn Du das Gefühl hast, dass Dich das Bad sehr anstrengt, beende es vorher.
- Ziehe Dich anschließend warm an, trinke warmen Tee und gönne Dir unbedingt Ruhe.
Im 3. Trimester der Schwangerschaft solltest Du mit Deiner Hebamme sprechen, ob sie Dir zu einem Bad rät. Wenn bisher alles gut und komplikationslos verlaufen ist, wird in der Regel nichts gegen ein warmes Bad sprechen, aber wenn Du Dir unsicher bist, sind Deine Hebamme oder Deine Gynäkologin die richtigen Ansprechpartnerinnen.
Die richtigen Badezusätze
Es gibt jede Menge Badezusätze gegen Erkältungen. Sehr beliebt sind Zusätze, die Menthol oder Campher, und ganz besonders auch Eukalyptus enthalten. Leider ist die Studienlage dazu nicht sehr aussagekräftig, aber Du solltest alle drei Zusätze in der Schwangerschaft vermeiden, da sie im Verdacht stehen, wehenfördernd zu sein. Es gibt zwar keine sicheren Erkenntnisse, wie stark sie sich auswirken können, um das Risiko vorzeitiger Wehen jedoch gering zu halten, solltest Du auf ein Bad mit diesen Substanzen besser verzichten. Die Firmen Kneipp und tetesept weisen ausdrücklich in ihren Beipackzetteln darauf hin, dass ihre Erkältungsbäder nicht in der Schwangerschaft verwendet werden dürfen.
Es gibt gute und ungefährliche Alternativen:
- Kamille
- Lavendel
- Fenchel
- Anis
- Deutsche Pfefferminze
Du kannst entweder die Kräuter direkt ins Wasser geben, oder Du schaust, ob Du entsprechende Badezusätze findest, in denen sie enthalten sind. Schenke der Liste der Inhaltsstoffe bitte Aufmerksamkeit, damit Du kein unnötiges Risiko eingehst.
Die Haut reagiert in einer Schwangerschaft mitunter empfindlicher und ist schneller gereizt. Sollte das bei Dir auch der Fall sein, kannst Du auch auf die Beigabe von Kräutern verzichten. Sie unterstützen zwar den Genesungsprozess mit ihren ätherischen Ölen, aber die Wärme des Wassers wirkt auch ohne sie entspannend und der warme Dampf des Wassers beruhigt die Schleimhäute.
Wann Du auf ein Erkältungsbad in der Schwangerschaft verzichten solltest
In diesen Fällen solltest Du lieber nicht in die Wanne steigen:
- Wenn Du bereits Probleme hast mit vorzeitigen Wehen, solltest Du auf ein warmes Bad verzichten, da es wehenauslösend wirken kann.
- Bei einer Muttermundschwäche solltest Du auf das Bad aus dem gleichen Grund verzichten.
- Solltest Du unter Bluthochdruck in der Schwangerschaft leiden, ist ein Wannenbad ebenfalls nicht anzuraten, da es sich blutdrucksteigernd auswirken kann.
- Bade bitte nicht, wenn niemand in Deiner Nähe ist. Die Gefahr, dass Dein Kreislauf nicht so ganz mitspielt und Dir schwindelig wird, ist nicht zu unterschätzen.
Weitere Tipps, die Dir helfen können
Es gibt weitere Hausmittel, die Dir helfen können, Deine Erkältung besser zu überstehen:
- Gönne Dir möglichst viel Ruhe. Das versteht sich eigentlich von selbst, gerät aber doch gerne aus dem Blick.
- Achte darauf, dass Du viel trinkst, am besten heißen Tee. Salbei- oder Thymiantee wirken beruhigend, Pfefferminztee ist ebenfalls eine gute Wahl.
- Inhalationen sind sehr unterstützend. Dazu kochst Du Wasser in einem Topf auf und lässt es ein wenig abkühlen. Du kannst es beispielsweise mit Salz aufkochen (1/2 Teelöffel Salz auf einen Viertelliter Wasser), oder Kräuter wie Kamille oder Pfefferminze zufügen. Wenn das Wasser auf eine angenehme Temperatur abgekühlt ist, beuge Deinen Kopf über das Wasser und lege ein Handtuch über Deinen Kopf und den Topf, bzw. die Schüssel. Atme den warmen Dampf ein, Du wirst schnell merken, dass das sehr wohltuend und entspannend auf die gereizten Schleimhäute wirkt.
- Gurgeln mit Salzwasser ist ebenfalls sehr hilfreich. Die Dosierung gilt wie oben beschrieben. Du kannst das abgekühlte Salzwasser auch in die Nase ziehen und wieder herauslaufen lassen. Das kostet zwar anfangs etwas Überwindung, tut den Schleimhäuten aber sehr gut.
Fazit
Es spricht grundsätzlich nichts gegen ein warmes Bad, wenn Du die oben beschriebenen Hinweise beachtest und auf Badezustätze mit Eukalyptus, Campher und Menthol verzichtest. Wenn Du unsicher bist, frage lieber bei Deiner Hebamme oder Deiner Ärztin nach, damit Du mit einem guten Gefühl in die Wanne steigen kannst.
Ich wünsche Dir, dass Du erkältungsfrei durch die Zeit kommst. Das ist immer noch das Beste.