Bei vielen Schwangeren stellt sich bei der Blutuntersuchung im dritten Trimester heraus, dass der HB-Wert (Eisen) niedrig ist. Das bedeutet, dass sie zu wenig Eisen im Blut haben. Weil ein Eisenmangel in der Schwangerschaft für das ungeborene Baby gravierende Folgen haben kann, ist es wichtig, diesen zu behandeln.
Themen des Beitrags
Eisenbedarf in der Schwangerschaft
Eisen braucht der Körper für die Hämoglobinproduktion. Wenn nicht genug Eisen vorhanden ist, führt das langfristig zu einer Anämie (Blutarmut). Es kann nicht mehr genügend Sauerstoff transportiert werden. Sowohl in der Schwangerschaft, also auch im “normalen” Leben.
Es gilt die Faustregel, dass eine schwangere Frau ca. 30mg Eisen über die Nahrung aufnehmen soll. Das heißt also, vor allem auf eisenreiche Lebensmittel zu achten.
Für Schwangere ist Eisen deshalb oft ein Thema, weil ja viel zusätzliches Blut gebildet werden muss, um Gebärmutter, Plazenta und Baby zu durchbluten. Besonders im zweiten Trimester ist der Eisenbedarf sehr hoch. In dieser Zeit werden dann, wenn nicht genug zusätzliches Eisen aufgenommen wird, die köperlichen Reserven aufgebraucht. Im dritten Trimester zeigt sich dann der Eisenmangel.
Symptome für Eisenmangel während der Schwangerschaft
Typische Symptome eines Eisenmangels sind:
- Müdigkeit
- Abgeschlagenheit
- Schlafstörungen
- trockene Haut, brüchige Nägel / Haare
- Kopfschmerzen
- Ohrensausen
- Herzklopfen
Abgeschlagenheit und Müdigkeit in der Schwangerschaft sind ja häufig kein Fremdwort und zählen zu den typischen Anzeichen einer Schwangerschaft. Auch rissige Lippen und Hautprobleme treten häufig auf, selbst Schlafprobleme erleiden viele Schwangere. Deshalb wird ein möglicher Eisenmangel in der Schwangerschaft auch routinemäßig untersucht und dadurch früh genug entdeckt.
Schwanger und Eisenmangel – Welche Folgen hat das fürs Baby?
Für das ungeborene Baby können die Auswirkungen einer Anämie schwerwiegend sein: die Plazenta und damit der Fötus würden schlechter mit Nährstoffen Sauerstoff versorgt. Das kann die gesamte Entwicklung und besonders die Bildung des kleinen Gehirns negativ beeinträchtigen. Im Extremfall kann Eisenmangel sogar zu einer Frühgeburt aufgrund der Unterversorgung führen.
Therapie gegen Eisenmangel in der Schwangerschaft
Eisenhaltige Lebensmittel
Am besten wäre natürlich, wenn ein Eisenmangel in der Schwangerschaft gar nicht erst aufkommt, weil man sich gut ernährt. Das heißt, man sollte nach Möglichkeit viel Fleisch, Fisch und eisenhaltiges Obst- und Gemüse essen. Während Eisen aus tierischen Produkten meist beliebter ist, ist die Obst- und Gemüsevariante natürlich weitaus gesünder.
Als besonders eisenhaltig gelten rote Beete, rote Obst- und Gemüsesäfte, Hirse, weiße Bohnen, Vollkornprodukte, Kartoffeln, und getrocknetes Obst.
Auf keinen Fall solltest Du eisenhaltige Lebensmittel mit Milch oder Milchprodukten kombinieren, das blockiert die Eisenaufnahme.
Eisenpräparate für die Schwangerschaft
Allerdings dauert es relativ lange, bis sich diese Maßnahmen positiv bemerkbar machen. Deshalb muss man, wenn ein Eisenmangel bereits vorliegt, auch Nahrungsergänzungsmittel nehmen oder an notwendige Schwangerschaftsvitamine denken.
Häufig wird hierfür das Medikament Ferro Sanol empfohlen. Aber auch Floradix ist sehr zu empfehlen. Für beide Präparate gibt es auch eine Sirup-Version für alle die, die keine Tabletten schlucken möchten. Sinnvoll ist es, zusätzlich O-Saft zu trinken, da Vitamin-C die Eisenaufnahme fördert.
- Lösung zum Einnehmen als Alternative zu Eisentabletten oder Kapseln - besonders auch für Kinder ab 6 Jahre geeignet
- Floradix mit Eisen bei erhöhtem Eisenbedarf zur Vorbeugung von Eisenmangel
- Eisen-Tonikum mit wertvollen Kräutern auf Fruchtsaftbasis
- Wirkstoff: Eisen
- bei Eisenmangel
- apothekenpflichtig
ACHTUNG!
Übrigens: Auch ein Eisenüberschuss ist nicht gesund. Eisenpräparate sollte man daher, vor allem während der Schwangerschaft, nur in Rücksprache mit dem Arzt einnehmen.
… ich habe auch seit dem 3. SSW einen Eisenmangel und nehme seither zusätzlich Eisenpräparate, habe die Ration sogar verdoppelt, weil der der Wert im 6./7. SSW immer noch nicht viel besser war (meine Schwangerschaft verläuft aber trotzdem bis jetzt im 9. SSW ohne Probleme). Also, ich denke, dass die Präparate vom Körper einfach auch schlecht aufgenommen werden. Deshalb esse ich viel getrocknete Aprikosen, Haferflocken und Linsen – da ist auch viel Eisen drin. Und versuch(t)e, mir nicht allzu viele Sorgen zu machen ????
Ich glaube auch, dass man sich nicht zu viele Sorgen machen muss. Immerhin kommen seit Jahrtausenden gesunde Kinder auf die Welt – und Eisenmangel in der Schwangerschaft kommt bestimmt schon länger als ein paar Jahrzehnte vor ????