Unterleibsschmerzen & schwanger: Ja, es kann vorkommen, dass Schmerzen im Unterleib dazugehören, wenn Du schwanger geworden bist, zumindest in leichter Form. Aber es ist schwierig, die Unterleibsschmerzen als Schwangerschaftsanzeichen zu deuten, da es sich auch um Symptome der Periode handeln könnte. Doch dazu komme ich noch.
Wenn Du schon schwanger bist, dann sind es meist gar nicht die Schmerzen, die uns werdenden Müttern zu schaffen machen, sondern die Sorgen und offenen Fragen, die mit Unterleibsschmerzen in der Schwangerschaft verbunden sind. Denn auch wenn die meisten Arten von Schmerzen im Beckenbereich ganz unbedenklich sind, kann es sich auch um Warnsignale handeln.
Damit Du selbst etwas besser einschätzen kannst, was in Deinem Körper eigentlich vor sich geht und wann Du als Schwangere mit Unterleibsschmerzen einen Arzt aufsuchen musst, fasst dieser Artikel alles zusammen, was Du wissen musst.
Themen des Beitrags
Schwanger oder Periode? Wie unterscheide ich starke Unterleibsschmerzen?
Unterleibsschmerzen in den ersten Wochen einer Schwangerschaft
Das erste Mal spüren einige Schwangere Unterleibsschmerzen schon um die 4. Schwangerschaftswoche herum. Es handelt sich dann um den sogenannten Einnistungsschmerz. Die befruchtete Eizelle ist in der 4. SSW in etwa so groß wie ein Mohnsamen – das Wachstum des Embryos kann also nicht für die Schmerzen verantwortlich sein.
Man geht deshalb davon aus, dass die Schmerzen durch die Einnistung der Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut verursacht werden. Dabei können möglicherweise als eines der ersten Schwangerschaftsanzeichen leichte bis mittelstarke Bauchkrämpfe oder ein starkes Ziehen ausgelöst werden.
Wenn feine Blutgefäße verletzt werden, tritt auch eine Einnistungsblutung auf, die in etwa so stark ist wie eine Schmierblutung. Wegen der Kombination aus Unterleibsschmerzen und Blutung verwechseln viele Frauen die Einnistung mit der Monatsblutung und gehen zunächst davon aus, dass sie nicht schwanger sind.
Unterschied erkennen zwischen Monatsblutung und Schwangerschaft
Der Unterschied zwischen Schwangerschaft und Periode lässt sich tatsächlich nicht immer so einfach bestimmen. Häufig hört aber die Blutung nach ein bis drei Tagen wieder auf und ist um ein Vielfaches schwächer als die Regelblutung.
Klarheit verschafft hier im Zweifel ein früher Schwangerschaftstest.
Hier ist auch noch ein Beitrag von mir, der für Dich sehr interessant sein könnte: Schwanger trotz Periode: Wie man trotz Blutung schwanger sein kann
Der Mittelschmerz (Einnistungsschmerz) sowie die damit verbundenen Blutungen sind völlig harmlos. Du musst keinen Arzt aufsuchen. Am besten hilft jetzt Wärme und Ruhe – genau wie bei Regelschmerzen.
Unterleibsschmerzen & schwanger: Das können die Ursachen sein
Als Unterleibsschmerzen bezeichnet man alle Arten von Schmerzen im Beckenbereich. Diese können verursacht werden von den inneren Organen oder den Beckengelenken.
Ursachen für Unterleibsschmerzen:
- Harn ableitende Organe
- Verdauungssystem
- Geschlechtsorgane (Eileiter, Eierstöcke, Gebärmutter)
- Becken (Symphyse, Hüftgelenk, Iliosakralgelenk)
Schmerzen im Unterleib strahlen oft in andere Bereiche aus, deshalb ist mitunter nicht lokalisierbar, woher genau sie kommen.
Sind die Unterleibsschmerzen gefährlich für mein Baby im Bauch?
Meist sind Beckenschmerzen in der Schwangerschaft für Dein Baby keine Gefahr und deshalb auch kein Grund zur Sorge. Wenn die Unterleibsschmerzen nicht zu stark und nur vorübergehend sind, sollte es für Dein Baby ungefährlich sein.
Gefahren
Potentiell gefährlich für Dein Baby sind erst einmal vor allem solche Schmerzen, die von den Geschlechtsorganen, insbesondere der Gebärmutter, kommen. Daneben gibt es noch weitere Erkrankungen, die behandelt werden müssen, weil sie für Dich als werdende Mutter und damit indirekt für das Baby gefährlich sind.
Medikamente
Bedenke auch, dass Du als Schwangere viele Medikamente nicht einnehmen kannst. Erkrankungen, die zunächst einmal nur Deinen Organismus und nicht das Baby betreffen, sind dadurch vielleicht schwieriger und langwieriger zu behandeln.
Wenn Du wissen willst, welche Ursachen Unterleibsschmerzen in den verschiedenen Schwangerschaftswochen haben können und wann sie gefährlich für das Baby sind, lies jetzt einfach weiter.
Frühschwangerschaft: Unterleibsschmerzen im 1. Trimester der Schwangerschaft
In der Frühschwangerschaft bzw. während des 1. Trimesters haben die meisten Frauen Schmerzen im Unterleib. Denn dort passiert in diesen Wochen sehr viel, um den Körper auf die Schwangerschaft vorzubereiten. Ausgelöst werden die meisten Veränderung durch den erhöhten Hormonpegel im Körper.
Dehnung des Gewebes
Die frühesten Schmerzen dieser Art treten etwa ab der 5. SSW auf und werden verursacht durch die Dehnung der Mutterbänder. Die Wahrnehmung dieses Dehnungsschmerzes durch die Mutterbänder reicht von einem leichten, unangenehmen Ziehen bis hin zu stechenden Schmerzen im Unterleib.
Auch wenn die Gebärmutter wächst, verursacht das Unterleibschmerzen. Die Muskeln und Venen im Bauchraum werden stark beansprucht und das zwickt und spannt eben häufig.
Diese Art von Schmerzen ist völlig unbedenklich und hört von selbst wieder auf.
Manchmal kommt es auch in den ersten Schwangerschaftswochen schon zu typischen Beckenschmerzen, vor allem ersten Beschwerden der Symphyse. Das liegt daran, dass Deine Gelenke sich mit den Schwangerschaftshormonen lockern.
Bevor Du nun weiter liest, möchte ich Dir eines sagen: Die allermeisten Schwangerschaften verlaufen gut. Schwangerschaft und Geburt sind natürliche Vorgänge und Dein Körper kann diese in der Regel ohne medizinische Hilfe gut bewältigen.
Höchstwahrscheinlich sind Unterleibsschmerzen wenn Du schwanger bist also völlig harmlos. Wenn Du nun liest, was alles schief gehen kann, dann soll Dir das als Sicherheit dienen, dass Du diese Beschwerden NICHT hast – nicht als “Vorschlag”, was alles schief gehen kann!
Eileiterschwangerschaft
Wenn Du in den ersten Schwangerschaftswochen sehr starke Schmerzen hast, solltest Du aufmerksam sein. Es könnte sich um eine Eileiter- oder Bauchhöhlenschwangerschaft (ektope Schwangerschaft) handeln – und die kann lebensgefährlich durch einen Kreislaufschock oder eine Infektionen in der Bauchhöhle lebensbedrohlich werden. Eine solche Schwangerschaft muss abgebrochen werden, das Baby würde ohnehin nicht überleben.
Wenn Du ab der 6. SSW eine Ultraschalluntersuchung hattest und der Gynäkologe die Fruchthöhle in der Gebärmutter finden konnte, ist eine ektope Schwangerschaft ausgeschlossen.
Ansonsten solltest Du wirklich sofort einen Notarzt rufen oder Notaufnahme aufsuchen, wenn Du folgendes bei Dir bemerkst.
Typische Anzeichen für eine Eileiterschwangerschaft:
- extrem schmerzhafte Krämpfe im Unterleib, oft einseitig
- Unterbauch berührungsempfindlich
- Blässe, leichtes Fieber
- starke, dunkle Blutungen Blutungen
- kalter Schweiß
Diese Symptome können sich theoretisch zwischen der 4.SSW und 10. SSW bemerkbar machen. Meist treten sie aber nicht vor der 6. SSW auf.
Spontaner Abort
In den ersten 12 Schwangerschaftswochen ist das Risiko eines frühen Aborts (Schwangerschaftsabbruch) relativ hoch. Es kommt immer wieder vor, dass der Embryo ab einem gewissen Entwicklungsstadium nicht mehr lebensfähig wäre und Dein Körper ihn deshalb abstößt.
Das ist für viele Frauen ein großer Schock und führt zu viel Schmerz und Trauer – im Grunde handelt es sich aber um einen völlig natürlichen und sinnvollen Vorgang. Auch Ärzte können gegen einen frühen Abort in aller Regel nichts unternehmen. Oft handelt es sich um einen genetischen Defekt.
Trotzdem sind Schwangere zu Recht besorgt und wollen wissen, ob mit ihrem Baby alles in Ordnung sind, wenn starke Unterleibsschmerzen auftreten.
Manchmal passiert das, ohne dass irgendwelche körperlichen Anzeichen oder gar Schmerzen auftreten. Dass das kleine Herz nicht mehr schlägt, wird dann meist erst beim nächsten Ultraschalltermin entdeckt.
In anderen Fällen kündigt sich ein früher Abgang durch krampfartige Unterleibsschmerzen (mittig im Schambeinbereich) und Blutungen an.
Unterleibsschmerzen im 2. Trimester der Schwangerschaft
Dehnungsschmerzen
Auch nach der 12. Schwangerschaftswoche, also im 2. Trimester, treten weiterhin Dehnungsschmerzen auf. Denn die Gebärmutter wächst weiterhin, jetzt noch mehr als vorher. Nach wie vor ist also ein gelegentliches Ziehen und Stechen im Unterleib ganz normal, wenn Du schwanger bist.
Beckenschmerzen in der Schwangerschaft
Zusätzlich können spätestens jetzt erste Beckenschmerzen auftreten. Das weibliche Becken besteht aus einer linken und einer rechten Hälfte, die vorne mit einem Gelenk, der Symphyse, fest verbunden sind. Auf diese Weise bleibt das Becken beweglich und kann bei der Geburt genug Platz machen, um den Kopf des Babys hindurchzulassen. Damit das Symphysengelenk diese Lockerung auch zulässt, werden die Sehnen und Bänder, die es normalerweise fest zusammen halten, durch Hormone, insbesondere Progesteron und Relaxin, gelockert.
Warum das bei manchen Frauen zu einer übermäßigen Lockerung und starken Schmerzen führt, ist nicht abschließend geklärt. Man spricht dann von einer Symphysenlockerung. Die damit verbundenen Schmerzen treten vor allem bei Bewegung auf und strahlen nach unten in die Beine. In schlimmen Fällen kann der Arzt Dir einen Hüftgürtel verordnen, der die Beckenknochen zusammen hält.
Doch auch die anderen beiden Beckengelenke können zu Unterleibsschmerzen führen, weil sich die Sehnen lockern. Das Hüftgelenk verbindet Becken und Oberschenkel miteinander und schmerzt häufig im Liegen. Das Iliosakralgelenk verbindet Wirbelsäule und Becken und verkantet leicht, wenn die Bänder zu locker sind.
Übungswehen
Ab etwa der 20. SSW passiert es immer wieder, dass der Bauch ganz hart wird und sich unangenehm anfühlt. Das sind in der Regel Übungswehen, auch Braxton-Hicks-Kontraktionen genannt. Mit Übungswehen bereitet sich die Gebärmutter, die ja auch ein Muskel ist, auf die Geburtswehen vor. Das ist ein normaler und ungefährlicher Vorgang. In der Regel sind Übungswehen schmerzlos oder fast schmerzlos und hören von selbst wieder auf. Übungswehen sind niemals regelmäßig wiederkehrend.
Bei mir waren Übungswehen immer dann schmerzhaft, wenn ich erkältet war und ohnehin mit Gliederschmerzen zu kämpfen hatte. Auch, wenn das Baby sich in diesem Moment stark bewegt, kann es vorübergehend weh tun.
Lesetipp: Übungswehen und Co. – Wie fühlen sich Wehen an?
Fehlgeburt
Auch wenn das nur noch durchschnittlich 1% der Schwangerschaften betrifft, kann es auch im zweiten Trimester noch zu einer Fehlgeburt kommen. Man spricht bis zur 23. SSW von einem späten Abort.
So ein später Abort kann unter Umständen durch medizinisches Eingreifen (Wehenhemmer, Antibiotika) verhindert werden, denn die Ursache liegt nicht unbedingt an einem genetischen Defekt des Babys. Stattdessen kommen vorzeitige Wehen, eine vaginale Infektion oder Gebärmutterhalsschwäche in Betracht.
Erste Anzeichen für eine Fehlgeburt:
- Blutungen
- regelmäßig wiederkehrende und stärker werdende Unterleibskrämpfe
- sehr harter, schmerzhafter Bauch
Wenn Du also starke Schmerzen oder ungeklärte Blutungen hast, solltest Du immer gleich einen Arzt aufsuchen.
Unterleibsschmerzen im 3. Trimester der Schwangerschaft
Senkwehen und Übungswehen
Neben gelegentlich weiter auftretenden Dehnungsschmerzen kommt es im dritten Trimester verstärkt zu Übungswehen. In den letzten Wochen der Schwangerschaft rutsch der Kopf des Babys ins Becken, um für die Geburt bereit zu sein. Dieser Vorgang ist mit mäßig starken Wehen verbunden, den sogenannten Senkwehen. Oft ist die Veränderung danach auch am Babybauch zu sehen, der merklich nach unten gerutscht ist.
Lesetipp: Wehen fördern: Wie kann ich nachhelfen und Geburtswehen anregen?
Frühgeburt
Bis zur 36. SSW spricht man bei einsetzenden Geburtswehen von einer Frühgeburt. Diese kann durch Wehenhemmer oder Behandlung der Ursache für vorzeitige Wehen vielleicht verhindert werden. Wenn Du also vor der 36. Schwangerschaftswoche echte Geburtswehen spürst, solltest Du schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen.
Allerdings ist es vor allem für Erstgebärende gar nicht so einfach, die Anzeichen einer drohenden Frühgeburt zu erkennen:
- Unterleibskrämpfe, die regelmäßig wiederkehren
- starker Druck nach unten
- Rückenschmerzen, die bis in die Beine ausstrahlen
- Durchfall
- Abgang von Fruchtwasser
- sehr harter, schmerzhafter Bauch
Geburtsvorgang
Ab der 37. SSW (36+0 – 36+6) spricht man nicht mehr von einer Frühgeburt, sondern von einsetzenden Geburtswehen. Dann kannst Du ganz normal abwarten, bis die Schmerzen regelmäßiger und stärker werden und dann Dein Geburtskrankenhaus oder Geburtshaus aufsuchen.
Am besten, Du rufst erst einmal Deine Hebamme an, wenn Du das Gefühl hast, dass es los geht. Sie wird dich beraten.
Orgasmus
Mit fortschreitender Schwangerschaft kann auch ein starker Orgasmus Schmerzen auslösen. Unterleib und auch der Uterus ziehen sich dabei wellenartig zusammen. Das kann Bauchkrämpfe oder sogar Rückenschmerzen auslösen, die aber völlig ungefährlich sind.
Gefährliche Komplikationen in der Schwangerschaft
Leider gibt es noch einige weitere Schwangerschaftskomplikationen, die die gesamte Zeit über auftreten können und Dein Baby gefährden.
Gefahren für das Baby während der Schwangerschaft:
- Schwangerschaftsvergiftung (Gestose/Präeklampsie/HELLP-Syndrom)
- Plazentaablösung,
- einem Riss in der Gebärmutter,
- schweren vaginalen Infektionen,
- Gebärmutterhalsschwäche
- oder einer Infektion mit Toxoplasmose oder Listerien
All diese Erkrankungen können ein vorzeitiges Ende Deiner Schwangerschaft bedeuten.
Gefährliche Symptome während der Schwangerschaft:
- Fieber, Übelkeit, Sehstörungen, Schwindel, Schüttelfrost, Ohnmacht
- starker oder blutiger Ausfluss
- Schmerzen beim Wasserlassen
Im Zweifel, such lieber einmal zu oft einen Arzt auf, als einmal zu wenig. Du bist nicht hysterisch, nur weil Du auf Nummer sicher gehen möchtest und ganz bestimmte wird Dich auch das Team in der Arztpraxis oder im Krankenhaus nicht so behandeln. Es geht hier um die Sicherheit Deines Babys und es ist absolut legitim, dass Du hier kein Risiko eingehen möchtest.
Unterleibsschmerzen in der Schwangerschaft vor allem abends und nachts
Bei vielen Frauen kommt es vor, dass Unterleibsschmerzen vor allem abends oder nachts auftreten. Das bezieht sich vor allem auf die harmlosen Arten von Schmerzen wie Dehnungsschmerzen oder Beckenschmerzen. Das hat nun verschiedene, aber völlig nachvollziehbare Gründe.
Abends ist der Körper einer Schwangeren viel mehr beansprucht als am Morgen, wenn sie hoffentlich vom Nachtschlaf ausgeruht ist. Tagsüber muss die Muskulatur des Unterleibs und der Beckenboden dann dem wachsenden Gewicht von Gebärmutter und Baby standhalten, Gelenke werden beansprucht, Bänder gedehnt.
Zum anderen sind die Schmerzen im Unterleib während der Schwangerschaft häufig nicht so stark, dass sie nicht auszuhalten wären. Tagsüber sind Schwangere meist beschäftigt und damit abgelenkt. Manche haben bereits Geschwisterkinder zu versorgen, andere arbeiten weiterhin in Vollzeit. Erst abends, wenn sie auf der Couch zur Ruhe kommen, spüren sie die Schmerzen vermehrt – obwohl die vielleicht den ganzen Tag da waren.
Vor allem wenn Du die Unterleibsschmerzen nur abends und nachts spürst, ist das ein Hinweis darauf, dass sie völlig harmlos sind. Denn Schmerzen, die eine Krankheit zur Ursache haben, lassen sich nicht einfach durch einen aktiven Tag “vergessen”.
Weitere Ursachen für Unterleibsschmerzen in der Schwangerschaft
Natürlich müssen Unterleibsschmerzen nicht immer damit zusammen hängen, dass Du schwanger bist. Denn auch Männer und Nicht-Schwangere können von Erkrankungen im Beckenbereich betroffen sein. Davor bist Du auch als Schwangere nicht gefeit.
Die folgend aufgeführten Erkrankungen, die behandlungsbedürftig sind, machen sich in aller Regel durch stärker werdende und anhaltende Schmerzen und Beschwerden bemerkbar. Die meisten davon haben nicht unmittelbar Auswirkungen auf Dein Baby. Aber natürlich ist auch ein Fötus darauf angewiesen, dass die Mutter dauerhaft gesund bleibt.
Blähungen und Verstopfung
Am harmlosesten sind Schmerzen, die durch starke Blähungen oder Verstopfung ausgelöst werden. Das kommt in der Schwangerschaft tatsächlich häufiger vor, denn der Darmmuskel wird durch die Hormone Progesteron und Relaxin etwas träger. Mit zunehmender Größe von Gebärmutter und Baby werden auch die inneren Organe mehr und mehr verdrängt und der Darm an manchen Stellen abgedrückt. Kein Wunder also, dass es da zwickt und sticht.
Reizdarm und Lebensmittelintoleranz
Auch ein Reizdarmsyndrom oder eine Lebensmittelunverträglichkeit können in der Schwangerschaft erstmalig auftreten und zu Schmerzen führen.
Blasenentzündung
Ernster nehmen solltest Du Schmerzen beim Wasser lassen, denn sie können auf eine Blasenentzündung oder einen Harnwegsinfekt hinweisen.
Nieren-Erkrankungen
Auch Nierensteine, Nierenbeckenentzündung, oder Entzündungen der Gallenblase können starke Unterleibsschmerzen verursachen.
Blinddarm
Wenn Du einseitige Schmerzen, meist rechts, hast, kann es sich um eine Blinddarmentzündung oder -reizung handeln.
Unterleibsschmerzen & schwanger – was kann ich tun?
Es gibt kaum Möglichkeiten, Unterleibsschmerzen in der Schwangerschaft allgemein vorzubeugen. Allerdings kannst Du einiges tun, um harmlose Schmerzen, die durch die Schwangerschaft verursacht werden, zu lindern.
Zunächst einmal solltest Du Unterleibsschmerzen schwanger nicht mit Medikamenten behandeln, das könnte wichtige Warnsymptome unterdrücken.
Stattdessen solltest Dir lieber etwas Ruhe gönnen und die Beine hochlegen.
Auch zusätzliches Magnesium kann helfen, die Muskulatur im Beckenbereich zu entspannen und Schmerzen zu lindern.
Wenn die Unterleibsschmerzen von den Beckengelenken kommen, helfen regelmäßige Übungen, Bewegung und eventuell ein Beckengurt.
Bei akuten Schmerzen kann ein warmes Bad oder eine Wärmflasche auf der betroffenen Stelle helfen. Beides sollte in der Schwangerschaft allerdings nicht zu heiß sein.
Bei Blähungen kann Tee dem Darm weiterhelfen. Wenn Du unter Verstopfung leidest, solltest Du mit natürlichen Lebensmitteln wie Leinsamen, getrockneten Pflaumen und viel Flüssigkeit nachhelfen.
Zusammengefasst:
Was hilft bei Unterleibsschmerzen in der Schwangerschaft?
- Auf vorschnelle Medikamenten-Behandlung verzichten (nur auf ärztlichen Rat)
- Viel Ruhe und Liegen
- Einnahme von Magnesium
- Beckenübungen
- Wärme (Badewasser und Wärmeflasche)
- Bei Blähbauch mit Tee, Leinsamen, getrocknete Pflaumen und viel Flüssigkeit therapieren
Fazit: Unterleibsschmerzen & schwanger – in der Regel ungefährlich
Abschließend bleibt also erneut zu sagen, dass Unterleibsschmerzen in der Schwangerschaft in den allermeisten Fällen harmlos sind, auch wenn Du schwanger bist. Trotzdem solltest Du die möglichen Krankheitsbilder und vor allem die alarmierenden Symptome kennen. So kannst Du zum einen beruhigt sein, wenn keine davon auftreten und zum anderen schnell handeln, wenn es nötig ist.
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