Als ich 32 Jahre alt war,zwei Jahre nach meiner Schwangerschaft, hatte ich zum ersten Mal Schmerzen in der Brustwarze und ich konnte harte, unangenehme Stellen in jeder Brust ertasten. Natürlich beunruhigte mich das und ich machte mich auf die Suche nach Antworten, warum Brustwarzen schmerzen. Möglichen Gründe für schmerzende Brustwarzen fasst dieser Artikel zusammen.
Themen des Beitrags
Die große Angst – Sind schmerzende Brustwarzen ein Anzeichen von Brustkrebs?
Zunächst einmal die gute Nachricht: Wenn Deine Brustwarzen schmerzen oder die ganze Brust, dann ist das nicht zwangsläufig ein frühes Anzeichen für Brustkrebs. Denn daran dachte ich auch ziemlich schnell. Auch wenn Du gleichzeitig Verhärtungen in der Brust entdeckst, sind das meist Wassereinlagerungen oder geschwollene Milchdrüsen / Lymphknoten.
Bis ein Tumor wirklich Schmerzen verursacht, hätte ihn Dein Gynäkologe wahrscheinlich bei der jährlichen Routineuntersuchung schon entdeckt. Gut zu wissen ist auch, dass Tumore in der Brust selten gleichmäßig auf beiden Seiten auftreten. Wenn also beide Brustwarzen schmerzen oder in beiden Brüsten harte Stellen sind, ist das vermutlich kein Brustkrebs. Bei einem Tumor in der Brust verformt sich meist die Brust einseitig, es enstehen Dellen oder Ausbeulungen.
Bevor Du Dir also die schlimmsten Szenarien im Kopf ausmalst, überleg erst einmal, in welcher Zyklusphase Du Dich gerade befindest – und warte ab. In den meisten Fällen verschwinden die Schmerzen in den Brustwarzen mit Einsetzen der Regelblutung wieder. Wenn sie länger anhalten, solltest Du zwar einen Arzt aufsuchen, doch auch dann ist eine bösartige Gewebsveränderung nicht die wahrscheinlichste Option.
Zyklusbedingte Schmerzen in der Brust
Mastodynie und Prämenstruelle Brustveränderungen
Wenn die Brustwarzen-Schmerzen mit der Menstruation wieder verschwinden, handelt es sich vermutlich nur um eine sogenannte Mastodynie. Die macht sich bemerkbar durch ein Ziehen, Spannen, Anschwellen und Schmerzen in der Brust.
Das betrifft viele Frauen, wie mich anscheinend, erst etwa ab dem 30. Geburtstag. Von da an wird es möglicherweise stärker, hört aber in der Regel nach den Wechseljahren wieder auf.
In der zweiten Zyklushälfte kommt es durch den erhöhten Progesteronpegel bei Frauen vermehrt zu Wassereinlagerungen (Ödemen), die unter anderem für das Druckgefühl und die Schmerzen verantwortlich sind. Zudem steigt der Prolaktin-Pegel im Organismus der Frau. Dieses Hormon soll die Brust auf eine potentielle Schwangerschaft vorbereiten. Die Brüste werden vermehrt durchblutete, es bildet sich mehr Brustdrüsensekret. Erst, wenn eine Schwangerschaft nicht eingetreten ist und die Regelblutung einsetzt, fällt der Hormonspiegel wieder. Bei den meisten Frauen setzen die Beschwerden der Brust erst wenige Tage vor der Regel ein, manchmal fangen sie aber auch schon zwei oder drei Wochen vorher an.
Viele Frauen spüren die Veränderung in den Brüsten kaum oder nur in einem erträglichen Maße. Bei manchen bilden sich aber Monat für Monat sehr starke Schmerzen, die erst mit Einsetzen der Periode wieder verschwinden. Auch in Augenlidern, Händen und Füßen können solche Wassereinlagerungen entstehen. Das sorgt bei betroffenen Frauen in dieser Zyklusphase natürlich für Unwohlsein und ein erhöhtes Körpergewicht. Wenn Du stark unter dieser prämenstruellen Phase leidest, solltest Du einen Arzt oder Heilpraktiker zu Rate ziehen.
Warum schmerzen meine Brustwarzen beim Eisprung?
Manche Frauen verspüren um den Zeitpunkt des Eisprungs herum Schmerzen im Unterleib, den sogenannten Mittelschmerz. Gleichzeitig kommt es bei manchen Frauen zu Brustspannen und empfindlichen, schmerzenden Brustwarzen. Diese können nach dem Eisprung wieder verschwinden oder sich bis zur Menstruationsblutung noch verstärken.
Warum kommt es zu schmerzenden Brustwarzen in den Wechseljahren?
Auch in den Wechseljahren verändern sich die weiblichen Hormone, die Sexualhormone Östrogen und Progesteron versiegen allmählich. Das wirkt sich auch auf das empfindliche Brustgewebe aus – und führt bei manchen Frauen zu Schmerzen in den Brustwarzen, Spannungsgefühl oder Druck. Auch eine Hormontherapie in den Wechseljahren führt dem Körper fremde Hormone zu. Diese können ebenfalls Schmerzen der Brust/-warzen auslösen.
Auch Männer haben übrigens “Wechseljahre”, oft als “Midlife Crisis” bezeichnet. In dieser Zeit lässt das männliche Sexualhormon Testosteron natürlicherweise nach und Männer werden anfälliger für hormonelle Einflüsse aus der Umwelt.
Zyklusunabhängige, hormonelle Brustwarzen-Schmerzen
Auch zyklusunabhängig können Wassereinlagerungen und Schmerzen in Brustwarzen oder Brust bei Frauen wie auch bei Männern auftreten.
Schmerzen in der Brust bei Männern
Die Struktur der männlichen Brust ist im Grundprinzip dieselbe wie die der weiblichen. Mit dem einzigen Unterschied, dass sich das Brustgewebe bei Männern nicht auf die Bildung von Milch spezialisiert hat und darum nicht so stark ausgebildet ist. Trotzdem reagiert die männliche Brust ähnlich auf hormonelle Einflüsse. Das heißt, wenn Männer unter Störungen ihres Hormonhaushaltes leiden oder vermehrt hormonellen / hormon-ähnlichen Stoffen aus der Umwelt ausgesetzt sind, bilden sie ähnliche Symptome: Die Brust drückt, spannt und schmerzt. Diese Schmerzen kommen vor allem in der Pubertät häufig vor, da sich hier die Hormone stark verändern.
Krankheiten, Alkohol, Medikamente
Später kann übermäßiger Alkoholkonsum (vor allem Bier), die Anwendung von Anabolika oder bestimmten Medikamenten zu Brustschmerzen führen. Auch krankheitsbedingte Hormonstörungen, z.B. eine Schilddrüsenunterfunktion führt möglicherweise zu zyklusunabhängigen Brustschmerzen. Auch als Nebenwirkung der Pille oder anderer hormoneller Verhütungsmittel kann es zu schmerzenden Brustwarzen kommen – je nach Frau und individueller Verträglichkeit.
Empfindliche und schmerzhafte Brustwarzen durch Schwangerschaft
Wenn plötzlich Deine Brustwarzen schmerzen, sich aber sonst nichts in Deinem Leben verändert hat, solltest Du auch darüber nachdenken, ob Du vielleicht schwanger bist. Denn Schmerzen in den Brustwarzen und in der Brust treten auch als frühes Schwangerschaftsanzeichen auf. Die oben beschriebenen Veränderungen durch den Progesteron- und Prolaktinanstieg werden durch eine Frühschwangerschaft noch verstärkt.
Schmerzhafte Brustwarzen in der Stillzeit
Auch in der Stillzeit kann es zu Schmerzen der Brustwarzen kommen. In den ersten Tagen ist das ganz normal, denn die Brustwarze muss sich an die neue Beanspruchung gewöhnen. Die Schmerzen in den Brustwarzen sollten allerdings irgendwie auszuhalten sein und die Brustwarze sollte nicht bluten oder wund werden. In der Stillzeit kann es auch zu einem Milchstau, einer Brustentzündung oder einem Milchbläschen kommen. Bei einem Milchstau sollest Du immer darauf achten, dass die Brust möglichst entleert ist. Eine elektrische Milchpumpe kann dabei hilfreich sein. Bei Problemen mit der Brust in der Stillzeit, frag am besten immer Deine Hebamme.
Wunde und schmerzende Brustwarzen durch Fremdeinwirkung
Rauhe Kleidung, Kosmetika oder Waschmittelrückstände können die Brustwarze reizen und zu Schmerzen oder Brennen führen. Wenn die Brustwarze verletzt ist, können durch Risse in der Haut Bakterien eindringen und es kann, auch unabhängig von der Stillzeit, zu einer Brustentzündung (Mastitis) kommen. Dann ist die betroffene Stelle heiß und gerötet, oft treten gleichzeitig Erkältungssymptome wie Fieber auf. Genau wie eine Zyste (Entzündung an der Brustwarze) ist die Brustentzündung ungefährlich.
Das hilft:
- Umschläge mit Arnica, Ringelblume oder Aloe Vera
- Quarkwickel
- Ruhe
- anderer BH / andere Kleidung