Eine junge Frau steht morgens auf, steht vor dem Spiegel, plötzlich wird ihr übel und sie übergibt sich. Das ist die klassische Vorstellung von den ersten Vorboten einer Schwangerschaft. Doch die Realität sieht ganz anders aus: Viele Frauen müssen es in dieser Phase der Schwangerschaft erst einmal bis vor den Spiegel schaffen – denn sie werden von bleierner Müdigkeit geplagt. Tatsächlich kennen diese extreme Müdigkeit in der Schwangerschaft sehr viele Frauen. Woher sie kommt, wann sie wieder verschwindet und wie Du die Zwischenzeit überlebst, habe ich in diesem Artikel zusammengefasst.
Ursachen für Müdigkeit in der Schwangerschaft
Wenn in Dir neues Leben entsteht, leistet Dein Körper die von Anfang an Höchstarbeit – vor allem aber in den ersten Schwangerschaftsmonaten. Er bildet die Plazenta, die das Baby versorgt, stellt den Stoffwechsel, die Blutzirkulation und den Hormonspiegel um. Der Blutdruck sinkt, genauso wie der Blutzuckerspiegel.
Hormonell gesehen ist der weibliche Körper in einer Ausnahmesituation. Vor allem das führt dazu, dass Schwangere sich viel müder und erschöpfter fühlen als vorher. Denn der Spiegel des weiblichen Sexualhormons Progesteron steigt mit erfolgtem Eisprung und Befruchtung der Eizelle rasant an. Progesteron beruhigt und dämpft die Unternehmungslust – und macht müde. Deshalb ist die bleierne Müdigkeit auch eines der ersten Hinweise und Anzeichen einer frühen Schwangerschaft, die noch vor Ausbleiben der Periode einsetzen können. Biologisch gesehen macht das durchaus Sinn, denn von nun an sollte eine Frau sich schonen, ein sicheres zu Hause finden und sich Unterstützung durch den Partner oder die Familie sichern.
Wann verschwindet die Müdigkeit wieder?
Nach den ersten 10-12 Schwangerschaftswochen hat sich der Körper allmählich umgestellt und der Hormonspiegel pendelt sich ein. Im zweiten Trimester kann es bei manchen Frauen sogar zu regelrechten Energieschüben kommen. Achte trotzdem darauf, Dich in dieser Zeit nicht zu überlasten!
Denn die Müdigkeit kommt vielleicht wieder. Nicht in Form dieser unsäglichen Schwere, die die Hormonsituation der ersten Wochen mit sich bringt, sondern als echte Erschöpfung. Wenn der Bauch dann irgendwann so groß ist, dass Du nicht mehr richtig schlafen kannst, Du einige zusätzliche Kilos mit Dir herumschleppst und Dein Körper zwei Organismen gleichzeitig versorgt, wirst Du auch mehr Ruhe und Schlaf benötigen. Je besser Deine Lebensweise bereits daran angepasst ist, desto leichter wird Dir das fallen.
Immer müde seit ich schwanger bin – Was hilft gegen die Müdigkeit?
Doch wie soll eine Schwangere diese Monate der extremen Müdigkeit überleben? Zum Glück gibt es einiges, was Du tun kannst, um wieder etwas fitter zu werden.
- Mache tagsüber zwischendurch ein Nickerchen von etwa 20 Minuten.
- Organisiere Deinen Tagesablauf, sodass er weniger anstrengend ist und Ruhepausen bietet.
- Nimm Hilfe von Freunden und Familie in Anspruch.
- Ernähre Dich gesund.
- Iss regelmäßige, kleine Mahlzeiten, sodass Dein Blutzucker nicht zu stark schwankt.
- Achte auf Deinen Eisenwert, sodass keine Anämie oder Eisenmangel in der Schwangerschaft entstehen.
- Trinke ausreichend Wasser.
- Geh früh ins Bett.
- Achte auf tägliche Bewegung an der frischen Luft.
- Auch Wechselduschen bringt Deinen Kreislauf in Schwung.
- Besprich mit einem Heilpraktiker, ob Dir Bachblüten, Schüssler-Salze oder Akkupunktur helfen können.
- grüner Tee (nicht mehr als 3 Tassen täglich) kann statt Kaffee gegen die Müdigkeit helfen.