Unser Kind war nicht geplant. Etwa eine Woche nach Ausbleiben der Periode wurden mein Mann und ich nervös. Doch dann setzte eine leichte Blutung ein. Für mich war klar, das ist der Beginn der Monatsblutung, ich bin nicht schwanger. Zunächst war ich erleichtert, doch als die Blutung kurz darauf wieder endete, machte ich doch einen Schwangerschaftstest. Er war positiv. Damals hörte ich zum ersten Mal von der sogenannten Einnistungs- oder Nidationsblutung, die meine Erfahrung erklärt. Ob ich kurz vorher auch ein Stechen im Unterleib, der sogenannte Einnistungsschmerz, hatte, kann ich nicht sagen. Denn wenn, hatte ich es sicherlich als Vorbote meiner Regelblutung oder Blähungen abgetan.
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Was ist der Einnistungsschmerz?
Nach der Befruchtung der Eizelle beginnt diese, sich zu teilen und wandert langsam zur Gebärmutter. Dort kommt sie etwa 5-7 Tage nach dem Eisprung an und beginnt, sich einzunisten. Dazu durchdringen die Zellen die dicke Gebärmutterschleimhaut und ein Teil der Zellen verbindet sich mit denen der Mutter, um die Plazenta auszubilden und auf diesem Wege mit Nährstoffen aus dem Blut der Mutter versorgt zu werden.
Wann treten Einnistungsschmerzen auf und wie fühlen sie sich an?
Wenn Frauen die Einnistung spüren, dann nehmen sie ein Ziehen im Unterleib bzw an der Gebärmutter wahr, ähnlich wie ein Pieksen oder Stechen, meist einseitig im Unterbauch. Man spricht dann von Einnistungsschmerzen oder Nidationsschmerzen.
Wie lange dauert der Einnistungschmerz?
Bei den meisten ist dieser Schmerz nur sehr leicht, bei manchen auch stark ausgeprägt. Er dauert oft nur wenige Momente, in manchen Fällen aber auch bis zu 3 Tagen.
Unmittelbar danach kann es zu einer Einnistungsblutung kommen. Diese ist weitaus häufiger (ca. 30% der Schwangerschaften) als die damit verbundenen Schmerzen und kommt davon, dass bei der Einnistung der Eizelle kleine Blutgefäße in der Gebärmutter verletzt werden.
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Blutungen und Schmerzen, die über mehrere Tage andauern, solltest Du zeitnah ärztlich abklären lassen, denn es könnte z.B. eine Eileiterschwangerschaft vorliegen, die lebensgefährlich werden kann!
Wenn die befruchtete Eizelle sich in die die Gebärmutter einnistet, dauert es insgesamt viel länger, nämlich etwa 2 Wochen. In dieser Zeit beginnt der Körper vermehrt das Schwangerschaftshormon hCG zu produzieren, das dafür sorgt, dass die Gebärmutterschleimhaut aufgebaut bleibt und es nicht zu einer Regelblutung kommt, bei der die Eizelle mit abgestoßen werden würde.
Wenn die Einnistung nicht richtig klappt, wird auch kein hCG gebildet und die befruchtete Eizelle geht mit der Periode ab, ohne dass die Eltern je von der erfolgreichen Befruchtung wussten.
Wieso treten Schmerzen bei der Einnistung auf?
Theoretisch scheint es unwahrscheinlich, dass die in diesem Moment tatsächlich noch winzige Eizelle echte Schmerzen bei der Frau verursachen kann. Deshalb zweifeln manche auch die Existenz von Einnistungsschmerzen an.
Allerdings sollte man auch Bedenken, dass nicht nur die befruchtete Eizelle sich beim Einnisten in die Gebärmutter verändert, sondern auch die Gebärmutterschleimhaut arbeitet. Das heißt, die Schleimhaut verbindet sich mit der befruchteten Eizelle. Theoretisch könnte auch das zu einer Schmerzempfindung führen. Immerhin kommt es bei vielen Frauen auch zu einer sogenannten Nidations- oder Einnistungsblutung. Auch hier könnte man argumentieren, dass diese wohl nicht von einer winzigen Eizelle verursacht werden könne.
Mythos Einnistungsschmerzen: Warum einige Menschen glauben, dass es keinen Einnistungsschmerz gibt
Fakt ist, dass viele Frauen um den Zeitpunkt der Einnistung herum einen Schmerz verspüren. Während viele – überwiegend männliche oder kinderlose – Experten bezweifeln, dass es so etwas wie Einnistungsschmerz überhaupt gibt, schwören zahllose Mütter, diesen gespürt zu haben. Es ist sogar die Rede davon, dass sie in der Gebärmutter lokalisieren konnten, wo die Einnistung stattgefunden hat.
Manche glauben auch, dass Frauen immer dann Einnistungsschmerzen spüren, wenn zufällig ein Nerv getroffen wird. Dem entgegen steht die Tatsache, dass viele Frauen bei mehreren Kindern den Einnistungsschmerz empfinden – und andere bei keiner ihrer Schwangerschaften.
Ob Du als Frau Nidationsschmerzen hast oder nicht, scheint also auch von Deiner Veranlagung oder Deiner Schmerztoleranz abhängig zu sein.
Auch ob Du aufmerksam auf Deinen Körper achtest, könnte einen Unterschied machen. Frauen, die keinen Gedanken an eine Schwangerschaft verschwenden und sich in der Hektik des Alltags verlieren, nehmen das Ziepen im Unterleib vielleicht gar nicht richtig wahr.
Wenn Du Dir ein Kind wünschst, weißt Du dagegen sehr genau, wann Dein Eisprung stattgefunden hat und achtest in den Tagen danach sehr genau auf mögliche frühe Anzeichen einer Schwangerschaft oder machst einen Schwangerschaftstest.
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