Mein Ältester wird dieses Jahr 6 – und ein Schulkind! Höchste Zeit, ihm einen Schülerarbeitsplatz in seinem Zimmer einzurichten, an dem er sich konzentrieren und in Ruhe lernen kann. Wenn auch Du für Dein Kind einen Lernplatz gestalten möchtest, findest Du hier die wichtigsten Punkte, auf die Du achten solltest.
Themen des Beitrags
Schülerarbeitsplatz einrichten: Checkliste
Grundsätzlich braucht ein guter Arbeitsplatz im Kinderzimmer folgende Elemente:
- Schreibtisch
- Schreibtischstuhl
- Schreibtischlampe
- Ordnungssysteme
Ein guter Schreibtischstuhl für Kinder sollte höhenverstellbar sein. Ein gewöhnlicher Esstisch-Stuhl tut es also auf Dauer nicht. Denn – und das gilt auch für Erwachsene – beim Sitzen am Arbeitsplatz sollten die Füße immer den Boden berühren und die Knie etwa im 90°-Winkel stehen. Andernfalls drückt das Gewicht der Beine die Oberschenkel in die Stuhlkante. Das ist auf Dauer unangenehm und ungesund. Auch bei der Lehne gibt es Unterschiede, ein guter Schreibtischstuhl ermöglicht ergonomisches, aufrechtes Sitzen. Für kleine „Zappler“, also Kinder mit großem Bewegungsdrang, gibt es sogar ergonomische Stühle zum Schaukeln mit und ohne Rückenlehne.
Viele Menschen profitieren auch davon, zwischendurch nicht auf dem Schreibtischstuhl, sondern auf einem Sitzball zu sitzen. Auch bei einem Sitzball solltest Du darauf achten, dass er die richtige Größe für Dein Kind hat.
Ein Kinderschreibtisch zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass er die richtige Höhe für Dein Kind hat. Deshalb ist es sinnvoll, von Anfang an einen höhenverstellbaren Tisch anzuschaffen, wie zum Beispiel einen Paidi Schreibtisch für Kinder. Wenn Du einen statischen, also nicht höhenverstellbaren Tisch hast, solltest Du regelmäßig prüfen, dass er noch zur Größe des Kindes passt.
Die Schreibtischlampe erscheint im ersten Moment vielleicht wie eine Kleinigkeit, wird aber beim Lernen Abends und im Winter ein ungemein wichtiger Bestandteil des Schülerarbeitsplatzes. Außerdem hast Du bei der Lampe für den Lernplatz die Möglichkeit, für kleines Budget etwas wirklich tolles zu bewirken. Dein Kind ist jetzt (fast) ein Schulkind und braucht vielleicht keine Bärchen-Lampe mehr, sondern eine „erwachsene“, technisch aussehende Leuchte? Besprich einfach vorab, was Deinem Schulanfänger am Arbeitsplatz gefallen würde und sucht gemeinsam aus. Wichtig ist in jedem Fall, dass sich der Lampenschirm flexibel bewegen lässt, sodass das Licht genau da hin fällt, wo es gebraucht wird.
Als Leuchtmittel solltest Du eine LED-Birne wählen, die möglichst natürliche Farbtöne wiedergibt.
Auch verschiedene Ordnungssysteme sind nicht nur schönes Beiwerk, sondern ungemein wichtig. Denn Chaos am Arbeitsplatz ist für Schüler wie für Erwachsene toxisch. Wenn im Außen Chaos herrscht, können sich die meisten Menschen auch innerlich weniger gut ordnen und fokussieren. Den Schreibtisch organisieren unterstützt Schüler also nachweislich beim Lernen. Natürlich sollte der Schreibtisch nicht überladen sein von Ordnungsmaßnahmen, aber ein Behälter für Stifte und einer für Papier bzw. Hefte in DIN-A-4 ist schon gut. Wähle, wenn möglich, Behältnisse aus Holz oder Metall statt Plastik. Diese sind nicht nur langlebiger, sondern wirken auch einfach hochwertiger und besser.
Mit steigender Schulklasse wird auch der Platzbedarf für Schulmaterialien steigen. Dann braucht ihr vielleicht zusätzlich ein Bücherregal und einen Rollcontainer.
TIPP: Egal, welche Möbel Du kaufst, geh sicher, dass sie möglichst schadstoffarm sind!
Kinderarbeitsplatz einrichten: Mehr als Möbel
Allerdings ist mit diesen vier Elementen der Grundausstattung noch kein guter Schülerarbeitsplatz garantiert. Es gibt mehr, was Du bedenken solltest.
Standort: Ruhig und hell
Ganz wichtig ist es, dass der Kinderschreibtisch an der richtigen Stelle steht. Der Standort sollte nicht zu duster sein, aber auch nicht in der direkten Sonne stehen. Stattdessen sollte das Licht von der Seite kommen und zwar am besten Tageslicht. Wichtig ist auch die Möglichkeit, die Tür zu schließen, sodass Dein Kind möglichst geräuscharm lernen kann.
Auch die Raumfarbe sollte möglichst hell und warum sein, das unterstützt die Konzentration.
Rechtzeitig einrichten
Den neuen Arbeitsplatz sollte ein Schüler nicht erst zum ersten Schultag kennen lernen. So kann Dein Kind sich daran gewöhnen und alles nach eigenen Wünschen umräumen. Auch sorgt der Schreibtisch an sich so nicht mehr für Aufregung – von dieser gibt es in den ersten Schulwochen ja schon genug.
Lernen und Spielen trennen
In den meisten Fällen wird der Schülerarbeitsplatz im Kinderzimmer sein. Dann solltest Du ihn optisch vom Spielbereich abtrennen bzw. so stellen, dass das Spielzeug nicht direkt in Sicht- oder Reichweite ist. Wenn Platz ist, kann ein Raumtrenner helfen. Auch eine schöne Zimmerpflanze kann zwei Bereiche optisch abtrennen.
Gemeinsame Entscheidungen
Natürlich sollte ein Schüler oder Vorschüler mitreden dürfen, wenn es um seinen Arbeitsplatz geht. Allerdings musst Du als verantwortlicher Elternteil sicher stellen, dass die getroffene Wahl auch langfristig sinnvoll ist. Ein Paw-Patrol Stuhl wird wahrscheinlich schnell wieder abgemeldet sein, denn die Serie ist eher für Vorschulkinder interessant. Auch sind Motivstühle meist weniger hochwertig, sowohl was ergonomisches Sitzen, als auch Schadstoffemissionen angeht.
Schülerarbeitsplatz ist für Hausaufgaben
Ungemein wichtig ist schließlich, dass der Schülerarbeitsplatz auch als solcher genutzt wird. Das heißt, Du solltest Dein Schulkind von Anfang an dazu anleiten, den Arbeitsplatz im Kinderzimmer für die Hausaufgaben zu nutzen. Der Schreibtisch sollte möglichst für diese Tätigkeit reserviert sein und ordentlich bleiben.

Gleichzeitig neigen viele Schulanfänger dazu, lieber den Küchentisch für die Hausaufgaben zu nutzen. Immerhin sind sie da in der Nähe von Mama und können gleich Fragen stellen. Allerdings führt genau das dazu, dass Hausaufgaben nicht so eigenverantwortlich und konzentriert durchgeführt werden, wie sie gedacht sind. Bei der kleinsten Unklarheit oder Hürde fragt man einfach Mama – die steht oder sitzt ja gleich daneben. Es entsteht eine Dynamik, bei der Eltern die Aufgaben begleiten und überwachen. Überlege Dir also vorher gut, ob Du das in Kauf nehmen möchtest.