Vor Kurzem habe ich für unseren 4-jährigen ein gebrauchtes Puppenhaus aus Holz gekauft. Denn Puppenhäuser sind nicht nur für uns Erwachsene nett anzusehen, sie bieten unseren Kindern auch Möglichkeiten, an die Du vielleicht noch gar nicht gedacht hattest. Hier erfährst Du alles, was Du beim Kauf eines Puppenhauses bedenken solltest, warum ein Puppenhaus aus Holz besser ist und welche tollen Ausführungen ich empfehlen würde.
Themen des Beitrags
Puppenhaus aus Holz oder Kunststoff?
Es gibt sowohl Puppenhäuser aus Holz, als auch aus Kunsstoff. Meiner Erfahrung nach ist Holz so gut wie immer besser, in allen Bereichen.
Vorteile eines Holz-Puppenhauses
- Für Kinder macht zunächst einmal die Haptik einen Unterschied. Holz ist ein natürlicher Stoff, es lebt und kommt in unserer Natur vor – und es fühlt sich ganz anders an, als kaltes, glattes Plastik.
- Holz ist ein nachwachsender Rohstoff.
- Holz macht keinen Müll, der in unserer Umwelt als Mikroplastik oder andere Reststoffe verbleibt, sondern verrottet irgendwann.
- Holz ist langlebig und stabil. Wenn es kaputt geht, kann man es reparieren, sei es mit Schrauben oder Holzleim. Kleinere Verfärbungen kann man vorsichtig abschleifen.
- Holz sieht einfach schöner aus.
Alle Empfehlungen sind bei mir darum aus Holz.
Nachteile von Plastik-Puppenhäuser
Natürlich gibt es auch Puppenhäuser aus Kunststoff. Wenn Du Dein Kind wählen lässt, wird es vielleicht auf so ein Puppenhaus bestehen, auch weil es diese von bekannten Marken bzw. Disneyfilmen oder ähnlichem gibt. Dem Kleinkind dann ein Puppenhaus aus Holz mit einfachen Figuren vorzusetzen, mag im ersten Moment hartherzig klingen.
Bedenke aber, dass Puppen, die zu einem bestimmten Film oder einer Serie gehören, auch viel Geschichte mit gekauft wird. Die kreativen Möglichkeiten sind dadurch schon etwas eingeschränkt.
Grundsätzlich gilt: Je mehr Details bei Spielzeug erkennbar und vorgegeben sind, desto weniger Möglichkeiten zum Spielen bietet es. Während also Feuerwehrmann Sam immer Feuerwehrmann Sam ist, kann eine einfache Holzpuppe vom schlecht gelaunten Papa bis zu Spiderman alles darstellen.
Meine vier Empfehlungen für Puppenhäuser
Das Premium-Modell: Puppenvilla aus massiver Buche, geölt
Mein absoluter Favorit bei Puppenhäusern sind Massivholz-Puppenstuben, wie das hier von Holzspielzeug-Peitz. Mit diesem Puppenhaus haben auch Deine Enkelkinder noch Freude, so stabil und langlebig ist es. Natürlich musst Du dafür etwas tiefer in die Tasche greifen, aber die Mehrausgabe lohnt sich auf jeden Fall. Das Holz ist schadstofffrei und nicht mit Lack behandelt, sondern naturbelassen oder geölt.
- ✅ Spielspaß auf zwei geräumigen Etagen
- ✅ aus robustem Buchenholz.mit speichelechter Farbe
- ✅ modernes, ansprechendes Design
Günstige Alternative: Einfaches Holzhaus
Aber tatsächlich muss ein Holz-Puppenhaus gar nicht so teuer sein. Das Freda Puppenhaus besteht nicht, wie bei meiner Top-Empfehlung, um hochwertiges Massivholz, wodurch das Puppenhaus nicht ganz so langlebig sein wird. Aber Deine Kinder wird es auf jeden Fall überstehen.
- Freda Puppenhaus aus Holz mit 2 Etagen
- Maße: ca. 40 x 25 x 38 cm (L x T x H)
- sorgfältig und stabil verarbeitet
Mit mehr Details: Villa Kunterbunt
Dein Kind liebt Pipi Langstrumpf? Dann könnte die Villa Kunterbunt aus Holz genau das richtige sein. Zugegeben, hier ist schon wieder relativ wenig Spielraum für Fantasie, aber immerhin ist das Puppenhaus aus Holz.
- EINE EIGENE VILLA KUNTERBUNT: Das Puppenhaus mit Veranda und schönem Garten lädt zum kreativen Spielen ein.
- KREATIVES SPIELEN: Kinder lieben es das Spielhaus mit Leben zu füllen - sie richten es ganz individuell ein, spielen Rollenspiele mit Puppen und tauchen in die fantasievolle Pippi-Welt ein. Lizensiert von Astrid Lindgren Company.
- QUALITÄT, MATERIAL & MONTAGE: Das Spielhaus ist aus 6 mm MDF, Garten aus hochwertigem, stabilen Karton, Innentüren und Innentreppe aus MDF, Leiter aus Kunststoff. Einfache Montage. Die Aufbauzeit beträgt ca. 30 Min. EN 71 zertifiziert.
Für Kreative: Puppenhaus aus Pappe
Das hört sich vielleicht erst einmal merkwürdig an, macht aber eigentlich total Sinn: Ein Puppenhaus aus stabilem Karton. Die Wände sind weiß und Dein Kind kann sie selbst bemalen bzw. bekleben. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.
Ein Papp-Puppenhaus hat auf jeden Fall folgende Vorteile::
- es ist günstiger
- im Altpapier entsorgbar
- trotzdem stabil
Leider ist es nur so langlebig wie Holz oder Kunststoff, weil es Feuchtigkeit aufnimmt.
- kreativer Spielspaß - kinderleicht zusammengebaut
- fördert die Motorik und schult die Kreativität
- ganz leicht und mit Griff - kann unterwegs und auf Reisen problemlos mitgenommen werden
Das richtige Zubehör fürs hölzerne Puppen-Spielhaus
Wenn die Puppenmöbel und Puppen nicht mitgeliefert werden, solltest Du vor allem auf die richtige Größe achten. Puppen und Möbel müssen in der Größe zum Haus passen, sonst macht es keinen Spaß. Denn nur so können sie am Tisch sitzen, durch die Tür gehen oder im Bett schlafen. Grundsätzlich gibt es Puppen mit ca. 12 cm Größe und Puppen bis ca. 30 cm Größe. Jedes Puppenhaus ist für die eine oder andere Größe ausgelegt.
Puppen sollten aus Stoff oder Holz sein. Puppenmöbel ebenfalls. ich würde immer sogenannte Biegepuppen kaufen, d.h. sie können sich hinsetzen, bücken, hinlegen oder gehen.
Wie detailliert und wirklichkeitsgetreu ein Puppenhaus eingerichtet und ausgestattet sein muss, hängt von den Vorlieben und vom Alter des Kindes ab. Für Kleinkinder reicht meist ein stabiles Holzpuppenhaus, bei dem die meisten Einrichtungsgegenstände ebenso stabil und klobig sind. Spätestens ab dem Schulalter werden Details sicherlich wichtig und ein perfekt ausgestattetes Barbiehaus wird dem Holzhaus immer den Rang ablaufen.
Was Du außerdem über Puppenhäuser wissen solltest
Ab wann macht ein Puppenhaus Sinn?
Offiziell werden Puppenhäuser mit der Altersempfehlung “ab 3 Jahren” verkauft. Das hat verschiedene Gründe, der wichtigste davon vermutlich ein versicherungstechnischer. Denn Spielzeug für Kinder unter 3 Jahren darf kein verschluckbares Kleinteil enthalten. Bei uns spielt auch der 18 Monate alte Neffe ausgiebig mit dem Puppenhaus, ohne je ein Teil im Mund zu haben. Da ist eben jedes Kind einzigartig in der Entwicklung. Aber ab 3 Jahren kann man eben davon ausgehen, dass Kinder nicht unbedingt mehr alles in den Mund nehmen bzw. die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich daran gefährlich verschlucken, sehr gering ist. Eine Garantie gibt es, wie für so vieles im Leben, natürlich nie.
Mit etwa vier Jahren verändert sich die Art, wie Kinder spielen. Rollenspiele und eigenständiges Spielen treten mehr und mehr in den Vordergrund. Wenn Dein Kleinkind vorher selten vertieft in “Selbstgespräche” vor sich hin gespielt hat, wird es nun allmählich damit anfangen. Puppenhäuser treffen da genau den Nerv. Allerdings bedeutet das nicht, dass Kleinkinder nicht auch schon vorher sinnvoll damit spielen können. Wie gesagt, mein Neffe liebt das Puppenhaus, auch wenn er noch ganz anders damit spielt. Er räumt die Möbel um oder fährt mit einem kleinen Auto hindurch. Er sieht sich die Puppen an und legt sie wo anders hin.
Warum sind Puppenhäuser so förderlich?
Auch wenn also Kleinkinder unter 3 Jahren ebenfalls mit Puppenhäusern spielen können (natürlich immer unter Aufsicht und ohne kleine Teile wie Becher oder Topfdeckel), entfaltet ein Puppenhaus den richtigen Wert erst später. Nämlich dann, wenn Alltagssituationen nachgespielt und eingeübt werden.
Während Babys Erlebtes noch hauptsächlich im Schlaf verarbeiten und das Spielen vor allem dem Üben von motorischen Fähigkeiten gilt, verarbeiten Kleinkinder im Spiel. Wenn Du Dir einmal die Zeit nimmst und zuhörst, welche Rollen die Puppen einnehmen, wirst Du viel mitbekommen, was Dein Kind beschäftigt und wie es euren Familienalltag wahrnimmt. Richtig lange, ausgiebige Rollenspiele mit stringenten Handlungen spielen Kinder dann ab dem Vorschulalter.
Kurz gesagt stärkt ein Puppenhaus Dein Kind also in folgenden Bereichen:
- Sprachentwicklung
- Kreativität und Vorstellungskraft
- soziale Kompetenz und soziale Muster
- Empathie
Sind Puppenhäuser nur für Mädchen?
Puppen sind häufig für Mädchen ein wichtiger Begleiter, der überall hin mit muss. Da könnte man schnell meinen, Jungs bräuchten weder Puppe noch Puppenhaus?
Nein! Gerade für Jungs ist es so wichtig, möglichst viele verschiedene Rollen einnehmen und durchspielen zu können. Auch und gerade die der fürsorglichen Mama, die so gar nicht in unser traditionelles Geschlechterklischee passt! Die Rollenbilder von der Frau zu Hause am Herd und dem Mann in der Versorgerrolle sind heute mehr als überholt. Die Anforderungen an den modernen Mann und Familienvater sind viel komplexer und vielfältiger geworden. Gib Deinem Sohn so oft wie möglich die Chance, auch “weibliche” Verhaltensmuster wie Empathie und Fürsorglichkeit einzuüben.
Fazit: Alles, nur kein Plastik
Wenn Du es Dir leisten kannst und sicher bist, dass Deine Kinder mit dem Puppenhaus spielen, würde ich also die Puppenvilla aus geölter Buche wählen. Damit haben Deine Kinder genauso viel Freude wie Du – und wahrscheinlich noch Deine Enkel.
Für kleineres Budget, zum Beispiel erst einmal zum ausprobieren, reicht auch ein Puppenhaus aus Sperrholz. Die günstigsten gibt es schon ab ca. 30 EUR in verschiedenen Online-Shops.
Wenn Du denkst, dass farbloses Holz für Dein Kind zu wenig ansprechend ist, nimm die Villa Kunterbunt. Da gibt es mehr Details und eine Geschichte dazu.
Und wenn Du gar nicht sicher bist, ob das Puppenhaus überhaupt das richtige ist, reicht vielleicht auch erst einmal eines aus Karton? Das ist schnell entsorgt, wenn nicht damit gespielt wird. Dafür bietet es neben dem Spielen mit Puppen auch Raum für andere kreative Betätigung – nämlich bemalen und bekleben. Wenn Du das gemeinsam mit Deinem Kind machst, ist es wahrscheinlicher, dass es später damit spielt.
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