Dass Bewegung für die Kleinen unglaublich wichtig ist, weißt Du bestimmt. Deshalb will ich Dir erst weiter unten im Artikel erklären, was genau mit Bewegungsspielen für Kinder gefördert wird und was es sonst noch an Theorie gibt. In der Annahme, dass Du das aber ohnehin schon weißt, wenn Du auf meinen Artikel gestoßen bist, fangen wir mit dem Wichtigsten an: Konkrete Vorschläge für Bewegungsspiele mit Kindern! Dabei findest Du hier keine Spiele für den Kindergeburtstag, sondern solche, die Kinder allein oder mit einem Erwachsenen oder Geschwisterkind spielen können.
Themen des Beitrags
Bewegungsspiele für 3-6 Jahre
Kindergartenkinder ab 3 Jahren haben auf jeden Fall großen Spaß an angeleiteten Bewegungsspielen mit Regeln. Für Kleinkinder bis 3 Jahre findest Du weiter unten einige Anregungen für Bewegungsspiele ohne feste Regeln.
Gartenspiele für Kinder ab 3
Phasenweise können Kinder in diesem Alter aber richtige Bewegungs- und Draußenmuffel werden. Da lohnt es sich, einen Anreiz zu schaffen, z.B. durch folgende Bewegungsspiele ab 3 Jahren:
- Parcours aus verschiedensten Materialien zum Balancieren, Springen oder Slalomlaufen.
depositphotos – ©oksixx - Pferderennen: Variation für kleine Pferdefans: Sie sind ein Pferd, das einen Reitparcours durchläuft.
- Werfen & Fangen: Schon das hin- und herwerfen selbst macht den meisten Kindern in diesem Alter Spaß.
- Fußball: Auch den Fußball hin- und herkicken oder auf ein (imaginäres) Tor schießen ist ein tolles Bewegungsspiel für Kinder in diesem Alter.
- Hüpfekästchen: Der Klassiker, natürlich lässt sich das auch erweitern zu einem kompletten Bewegungsparcours auf dem Boden!
depositphotos – ©yana-komisarenko@yandex.ru - Wäscheklammern oder Tücher fangen: Wenn ihr mehrere Kinder, z.B. ein Besucherkind habt, könnt ihr Fangen spielen, indem jeder die Wäscheklammern oder Tücher, die am Hosenbund der anderen befestigst sind, zu fangen versucht.
- Suchspiele: Du oder eines der Kinder verstecken etwas Beliebiges, z.B. Klopapierrollen oder Schuhe, im Garten und das Kind darf suchen. Je mehr es findet, desto „besser“.
Bewegungsspiele für 3-6 Jährige drinnen
- Parcours: Auch drinnen kannst Du einen Parcours aufbauen, den Dein Kind durchlaufen muss. Sofakissen, Seile, Stühle, lass Deiner Fantasie freien Lauf. Oft reicht es schon, einfach von Stuhl zu Stuhl klettern zu dürfen.
- Der Boden ist Lava: Der Klassiker, den vermutlich jeder als Kind gespielt hat – der Boden darf nicht berührt werden; stattdessen klettern, springen und balancieren die Kinder, was das Zeug hält!
- Matratze auf dem Boden: Am besten, Du legst die Matratze direkt neben die Couch oder etwas anderes, von dem Dein Kind herunterspringen kann. Aber auch herumrollen und auf der Matratze springen kann schon viel Spaß bereiten.
- Luftballons: Ein oder mehrere Luftballons sorgen eigentlich immer für Bewegung. Ein simples Spiel: Der Luftballon darf nicht gefangen werden, aber auch nicht den Boden berühren.
- Bewegungsgeschichten: Wenn Du Zeit hast, kannst Du auch eine Bewegungsgeschichte vorlesen – und natürlich auch vormachen, welche Bewegung dazugehört.
Spiele mit Grundschulkindern
Ab dem Grundschulalter kannst Du mit mehreren Kindern auch langsam Spiele mit „Gewinnern“ ausprobieren – sofern die Kleinen schon mit dem Verlieren umgehen können.
- Wettbewerbe im Weitwerfen, Laufen, Hüpfen oder Torschießen.
- Versteckfangen: Dafür brauchst Du mehrere Kinder und ein etwas weitläufigeres Gelände, z.B. einen Hof oder Park. Anfangs verstecken die Kinder sich klassisch, allerdings dürfen sie sich laufend bewegen und der Sucher muss sie nicht nur finden, sondern auch fangen.
- Seilspringen einzeln: Vor allem für Einzelkinder ideal, weil man keinen Spielpartner braucht.
- Seilspringen zu dritt: Wenn ihr mehrere Kinder habt, können Grundschulkinder auch über ein geschwungenes Seil springen. Dazu reichen zwei Kinder, wenn das andere Ende an etwas in geeigneter Höhe festgebunden wird.
@depositphotos – ramirezom - Gummi Twist: Zwei Kinder (oder Stühle) halten das ringförmige Seil bzw. Gummi (es geht auch ein langes Gummiband aus dem Nähbedarf), während in einem vorgegebenen Muster (z.B. „Seite – Seite – Mitte – Breite- Seite – Seite – Mitte – Raus“) gesprungen wird. Das Muster kannst du vorgeben oder die Kinder selbst.
depositphotos – ©Jim_Filim - Ballspiel „Kirschen essen“: Der Ball wird hin- und hergeworfen und jedes Mal, wenn jemand ihn fallen lässt, rutscht er eine Stufe weiter in der Systematik: „Kirschen gegessen – Wasser getrunken – Bauchweh bekommen – Doktor gekommen – ins Krankenhaus gebracht – gestorben“).
- Federball: Das Set kostet nicht viel und sorgt auf jeden Fall für Bewegung und Koordination. Allerdings braucht es einen Spielpartner!
- Pfeil & Bogen: Bei vielen Kindern lohnt sich die Investition und das Pfeil Holen sorgt auf jeden Fall für viel Bewegung!
- Dosenwerfen: Wenn ihr Zuhause Dosen esst, ist es ein Leichtes, einige davon aufzuheben und zur Verfügung zu stellen. Außerdem brauchst Du einen Tennisball.
- Torwandschießen: Wenn Du kein richtiges Fußballtor hast, kann eine aufgemalte Torwand Dein Kind zu viel Bewegung und Übung mit dem Fußball animieren.
- Hula Hoop: Gib dem Kind einen Reifen, und Du wirst sehen, was es alles damit anfangen kann. Zusätzlich zu dem Klassischen Kreisen natürlich.
depositphotos – ©katkov
Bewegungsspiele für Kleinkinder
Kleinkinder brauchen noch keine angeleiteten Spiele. Sie trainieren noch ihre Grundfähigkeiten in grob- und feinmotorischen Bewegungsabläufen. Es reicht also oft, wenn Du ihnen einen Bewegungsanreiz zur Verfügung stellst und über alles weitere selbst entscheiden lässt.
Bewegungsspiele mit Kleinkindern draußen
- Balancieren: Ein dicker Balken auf dem Boden, Pallisaden als Gartenbegrenzung, zum Balancieren eignet sich vieles.
- Seifenblasen fangen: Neben den klassischen Seifenblasen gibt es auch große, die mit etwas Unterstützung auch Kleinkinder schon machen können, indem sie mit einer Armbewegung die nötige Luft schaffen.
- Pfützenspringen: Mit der richtigen wetterfesten Kinderkleidung ist Regenwetter kein Hindernis, die Wohnung zu verlassen, sondern eher ein Grund! Wenn Du einmal zugesehen hast, wie ein Kleinkind in den Pfützen spielt, weißt Du, was ich meine!
depositphotos – ©xload
Bewegungsspiele Kleinkinder drinnen
Aber auch Spiele mit Bewegung für drinnen sind im Kleinkindalter beliebt. Je nach Temperament und Bewegungstalent können.
- Tanzen: Einfach das Lieblingslied an und tanzen lassen.
- Stopptanz: Für Kleinkinder, die schon etwas mehr Regeln wollen, kannst Du die Musik immer mal stoppen und es muss ebenfalls aufhören.
- Tierbewegungen: Du sagt ein Tier, das Kind zeigt, wie es sich bewegt.
Warum Kinderspiele mit Bewegung so wichtig sind
So, nun aber zum „Theorieteil“, solltest Du noch Zweifel haben, dass Bewegungsspiele mit Kindern eine gute Idee sind.
Was ist ein Bewegungsspiel?
Ein Bewegungsspiel ist ein Spiel, bei dem Kinder (oder auch Erwachsene) sich aktiv mit dem Körper bewegen – zum Beispiel durch Laufen, Hüpfen, Werfen, Tanzen oder Balancieren.
Was fördert Bewegung?
Bewegung sorgt nicht nur dafür, dass unser Körper gesund bleibt, es passiert noch so viel mehr!
- Bewegung fördert die Gehirnentwicklung – es werden dabei so viele verschiedene Bereiche aktiviert und neue Synapsen geschaffen. Motorik und Denken sind eng verknüpft – wer sich bewegt, lernt leichter.
- Bewegungsspiele stärken den Körper, fördern Kraft, Ausdauer, Koordination und Gleichgewicht. Das ist wichtig für gesunde Muskeln und Knochen, aber auch für den gesamten Organismus, auch weil es ein guter Ausgleich zum Sitzen ist. Das ist gerade bei viel Bildschirmzeit oder Schule wichtig. Bewegung bringt den Kreislauf in Schwung und macht wieder wach.
- Bewegung macht glücklich– denn dabei werden Glückshormone freigesetzt. Kinder können Stress abbauen und sind ausgeglichener.
- Bewegungsspiele stärken soziale Fähigkeiten. Kinder lernen im Spiel: Regeln beachten, abwechseln, verlieren, gewinnen. Gemeinsame Bewegung fördert Teamgeist und Empathie.
- Bewegung und Spiele fördern die Selbstwahrnehmung. Kinder spüren ihren Körper in Bewegung besser: Was kann ich? Wo sind meine Grenzen? Das stärkt auch das Selbstbewusstsein.
Welche Arten von Bewegungsspielen gibt es?
1. Freie Bewegungsspiele
Diese Spiele ohne feste Regeln eignen sich auch schon für die ganz Kleinen – aber auch Schulkinder profitieren noch stark davon. Die Kinder bewegen sich, wie sie möchten, es gibt wenig Vorgaben. Das fördert die Fantasie und Selbstständigkeit. Dazu gehört zum Beispiel freies Tanzen oder „Beweg dich wie ein Tier“
2. Regelspiele mit Bewegung
Diese Bewegungsspiele mit einfachen oder festen Spielregeln fördern Konzentration, Fairness und Teamgeist. Dazu gehört zum Beispiel Stopptanz, Fangen, oder Verstecken
3. Bewegungsspiele mit Geräten
Dazu brauchst Du Alltagsmaterialien oder Sportgeräte. Gefördert werden je nach Spiel Koordination, Kraft und Geschick oder auch Konzentration und Teamgeist.
Beispiel: Hula Hoop, Dosenwerfen, Federball
4. Koordinationsspiele
Spiele wie Balancieren, Werfen oder Springen trainieren Gleichgewicht, Reaktion, Körpergefühl.
5. Kooperationsspiele
Bei diesen Bewegungsspielen müssen die Kinder zusammenarbeiten, um etwas zu schaffen.
Beispiel: Federball
Wenn hier noch nicht das Richtige dabei war, schau Dir unbedingt auch folgende Beiträge an:
Selbstbewusstsein stärken bei Kindern: 20 Spiele für mehr Selbstvertrauen