Tritt eine Zwischenblutung um den Eisprung auf, kann dies ein Zeichen für die fruchtbaren Tage sein. Nutze diese Chance, um schwanger zu werden.
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Was ist eine Ovulationsblutung?
Bei der Ovulationsblutung handelt es sich um eine Form der Zwischenblutung. Sie tritt bei einigen Frauen um den Zeitpunkt des Eisprungs auf. Der Eisprung wird auch Ovulation oder Follikelsprung genannt.
Wie sieht eine Ovulationsblutung aus?
Die Farbgebung der Blutung ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Die Schattierungen variieren von hellrot über rötlich bis zu bräunlich. Meistens ist die Farbe allerdings eher hell. Dadurch, dass in der Zeit der Gebärmutterschleim am dünnflüssigsten ist und er sich mit dem Blut vermischt, erscheint das Sekret meist nur leicht rötlich.
Auch bei der Flüssigkeitsmenge gibt es Unterschiede. Bei einigen Betroffenen ist die Blutung ähnlich stark wie die Periode, bei anderen handelt es sich lediglich eine leichte Schmierblutung.
Meist dauert die Ovulationsblutung zwischen ein und zwei Tagen, seltener drei bis vier Tage. Es existieren sogar Frauen, die von Zwischenblutungen über eine Zeitspanne von sechs Tagen und mehr berichten. Das ist allerdings extrem selten.
Dagegen kommt es häufiger vor, dass die Blutung um den Eisprung mit Beschwerden verbunden ist. Es wird vom sogenannten Mittel- oder Intermenstrualschmerz gesprochen. Bei einigen Frauen kommt der Mittelschmerz mit jedem Eisprung vor, bei anderen nur manchmal oder überhaupt nicht. Der Mittelschmerz kann auch unabhängig von einer Ovulationsblutung auftreten.
Nicht jede Frau leidet unter Ovulationsblutungen. Es ist völlig normal, wenn Du keine Schmierblutung um den Eisprung erlebst. Genauso in Ordnung ist es, wenn es nur manchmal oder auch regelmäßig blutet.
Die Ursachen der Ovulationsblutung
In der Wissenschaft gibt es bisher keine eindeutigen Studien, welche den Auslöser der Ovulationsblutung belegen. Es scheint aber einen Zusammenhang zwischen ihnen und den Hormonschwankungen um den Eisprung zu geben.
In der ersten Hälfte des Zyklus produziert der Körper der Frau viel Östrogen, um die obere Schicht der Gebärmutterschleimhaut aufzubauen. In der zweiten Zyklushälfte, nach dem Eisprung, wird mehr Progesteron ausgeschüttet, damit sich eine befruchtete Eizelle optimal einnisten kann. Diese Hormonschwankung von mehr Östrogen- zu einer höheren Progesteronproduktion könnte die Ursache für die Zwischenblutung um den Eisprung sein.
Achtung: Nicht jede Zwischenblutung ist eine Ovulationsblutung. Es kann andere Ursachen haben, dass Du außerhalb der Menstruation blutest. Kommen die Schmierblutungen häufiger bei Dir vor und treten gleichzeitig Schmerzen und anderen Beschwerden auf, dann lass Dich sicherheitshalber vom Frauenarzt Deines Vertrauens untersuchen.
Ovulationsblutung als Fruchtbarkeitszeichen
Die klassische Ovulationsblutung tritt rund um den Zeitpunkt des Eisprungs auf. In dieser Zyklusphase – rund 14 Tage mach dem Beginn der letzten Periode – sind Frauen in der Regel fruchtbar. Somit kann die Ovulationsblutung als Zeichen für die Tage genutzt werden, in denen Du ein Baby empfangen kannst.
Ich würde mich aber nicht allein auf die Zwischenblutung verlassen. Zwischenblutungen können nämlich auch andere Ursachen haben, wie zum Beispiel:
- Gelbkörperschwäche
- Abbruchblutung bzw. Hormonentzugsblutung bei Pillenpause
- Durchbruchblutung bei hormonell nicht optimal abgestimmter Pilleneinnahme
- Einnistungsblutung als Anzeichen einer Schwangerschaft
- Kontaktblutung nach Geschlechtsverkehr
- Zwischenblutung in der Schwangerschaft
- Myome
- Infektionen
- Tumoren
Weitere Fruchtbarkeitszeichen
Neben der Ovulationsblutung gibt es noch weitere Zeichen, die Dein Körper zur Identifikation der fruchtbaren Tage sendet. Diese lassen sich allerdings nur zuverlässig erkennen, wenn Du keine hormonellen Verhütungsmittel einnimmst. Wer die Pille, Hormonspirale etc. benutzt, verändert den Hormonhaushalt des Körpers. Ein regelmäßiger Zyklus ist außerdem sehr hilfreich, um die Phase zu ermitteln, in der eine Frau schwanger werden kann.
Basaltemperatur
Die Basaltemperatur bezeichnet die Körpertemperatur nach dem Aufstehen. Diese ist bei Frauen zyklischen Schwankungen unterlegen. Nach dem Eisprung steigt die Basaltemperatur um rund 0,4 bis 0,6 Grad Celsius. Der Eisprung ist dann gesichert erfolgt, wenn der Temperaturanstieg mindestens an drei aufeinanderfolgenden Tagen zu erkennen ist. Über einen Zeitraum von mindestens sechs Tage sollte davor eine niedrigere Körpertemperatur herrschen. Erst ab der nächsten Menstruationsblutung sinkt die Anzeige des Thermometers wieder.
Zervixschleim
Auch der Gebärmutterschleim ändert sich im Laufe des Zyklus. Nach der Menstruation ist die Scheide meist trocken. Wenige Tage später tritt ein zäher, meist milchiger oder gelblicher Schleim aus. Vor dem Eisprung wird das Sekret dünnflüssiger, glasiger und transparenter.
Diese dünnere, eiweißähnliche Konsistenz sorgt dafür, dass sich das Milieu in der Scheide von sauer eher Richtung alkalisch wandelt. Spermien können sich in dieser basischen, feuchten Umgebung besser bewegen und ihre Reise gen Eizelle aufnehmen. Die Überlebenschancen des männlichen Samens ist nun deutlich höher.
Jetzt ist der perfekte Zeitraum, um ein Baby zu zeugen, denn die Chancen, dass die Spermien zur befruchtungsfähigen Eizelle gelangen, stehen gut. Außerdem startet die Progesterionproduktion, die unter anderem dafür sorgt, dass die Frucht gehalten wird. Nach dem Eisprung wird die Qualität des Zervixschleims übrigens wieder schlechter. Deshalb sollte man bei Kinderwunsch wissen, wie man am besten die Gebärmutterschleimhaut aufbauen kann.
Symptothermale Methode
Im Rahmen der natürlichen Familienplanung werden Basaltemperatur und Zervixschleim ausgewertet. Bei der sogenannten symptothermalen Methode führst Du ein Tagebuch, bei dem Du regelmäßig morgens vor dem Aufstehen Deine Körpertemperatur misst und einträgst. Zudem wertest Du täglich Deinen Zervixschleim aus und führst Buch. Es gibt mittlerweile auch Zyklus-Apps und Temperatur- bzw. Hormoncomputer, bei denen Du Deine Ergebnisse eintragen kannst.
Hier habe ich dafür die Zykluscomputer gestestet und verglichen. Grade bei Kinderwunsch empfehle ich Dir das Ava-Armand.
Nach rund drei Monaten konsequenter Auswertung, erkennen die meisten Frauen eine Regelmäßigkeit in ihrem Zyklus und können so den Eisprung und die fruchtbaren Tage ermitteln. Dieses Wissen kann sowohl zur Verhütung als auch zur Erfüllung des Kinderwunsches genutzt werden.
Sollte bei Dir kein Eisprung zu ermitteln sein, dann gibt es verschiedene natürliche Methoden, um den Zyklus zu regulieren. Versuche beispielsweise folgende Mittel, um hormonelle Störungen in den Griff zu bekommen:
Lass von Deinem Gynäkologen ein Blutbild erstellen und Deine Hormone auswerten. Daraufhin kannst Du gezielt passende Präparate auswählen, um Deine Hormone in Balance zu bringen.
LH-Test
Du kannst den Eisprung auch durch einen sogenannten LH-Test ermitteln. Dieser Ovulationstest wertet Deinen Urin nach lutenisierenden Hormonen aus. Der weibliche Körper stößt diese in großen Mengen vor dem Eisprung aus. Ist das Resultat des Tests positiv, dann tritt der Eisprung normalerweise innerhalb von 24 bis 36 Stunden ein.
Schwanger mithilfe der Ovulationsblutung
Verlass Dich nicht allein auf die Ovulationsblutung, wenn Du Dir ein Baby wünschst. Da Du normalerweise nicht regelmäßig mit dieser Form der Zwischenblutung rechnen kannst, solltest Du sie nur als zusätzliches Zeichen Deiner Fruchtbarkeit sehen.
Idealerweise verwendest Du die symptothermale Methode zur Familienplanung. Dadurch weißt Du sowieso schon relativ genau, wann Dein Eisprung ist. An rund fünf Tagen um die Ovulation bist Du fruchtbar.
Tritt jetzt zusätzlich noch die Ovulationsblutung auf, dann bestätigt sie nur, dass Du tatsächlich gerade empfängisbereit bist. Wer jetzt Sex hat, der kann sich vermutlich bald auf einen positiven Schwangerschaftstest freuen.
Hast Du regelmäßig Ovulationsblutungen? Dann hinterlasse mir einen Kommentar, ob Du bereits wusstest, dass sie ein Fruchtbarkeitsanzeichen sind und Du sie vielleicht sogar schon zur Familienplanung nutzt.
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