Bei vielen Paaren bleibt der Kinderwunsch zunächst unerfüllt. Ein fehlender Eisprung bei der Frau ist ein häufiger Grund. Doch es gibt eine Lösung! Clomifen regt die Bildung von Eizellen an.
Themen des Beitrags
Was ist Clomifen?
Clomifen ist ein selektiver Estrogenrezeptormodulator (SERM). Das Medikament wird bei unerfülltem Kinderwunsch aufgrund eines ausbleibenden Eisprungs eingesetzt und ist verschreibungspflichtig.
Auch bei Ausbleiben der Regelblutung (Amenorrhoe) kann es angewendet werden. Es wird in Form von Tabletten eingenommen und wirkt sich auf den Hormonhaushalt aus. Dieser regt die Bildung von Eizellen in den Eierstöcken und den Eisprung (Ovulation) an.
Wann setzt man Clomifen ein?
Die Einnahme von Clomifen ist oft der erste Versuch einer Hormonbehandlung bei unerfülltem Kinderwunsch. Der Behandlungserfolg ist normalerweise gut. Clomifen wird aber nur dann eingesetzt, wenn kein oder nur ein unregelmäßiger Einsprung stattfindet. Dann erhöht es die Fruchtbarkeit der Frau.
Liegt ein anderer Grund der Unfruchtbarkeit vor, darf Clomifen nicht eingesetzt werden. Daher ist eine gründliche Diagnose vor der Behandlung wichtig.
Clomifen darf auch nicht angewendet werden, wenn die Schwangerschaft aufgrund einer Unfruchtbarkeit des Mannes ausbleibt.
Wann darf Clomifen nicht eingenommen werden?
- Störungen der Blutgerinnung
- Endometriose
- Hypophysenkarzinom
- Ovarialkarzinom
- Schwangerschaft/Stillzeit
- Funktionsstörung der Eierstöcke
- Leberfunktonsstörung
- Uterusblutungen
Wie wirkt Clomifen?
Clomifen ist ein Anti-Östrogen und signalisiert dem Körper einen Östrogenmangel trotz einem normalen Blutspiegel.
Der Spiegel an Sexualhormonen im Blut signalisiert dem Hypothalamus im Zwischenhirn, ob genug oder zu wenig Hormone produziert werden. Clomifen blockiert die Andockstellen (Rezeptoren) für Sexualhormone an Hypothalamus und Hypophyse (Hirnanhangsdrüse), aktiviert diese aber nicht. So wird dem Körper ein Östrogenmangel vorgetäuscht.
Der Hypothalamus reagiert darauf, indem er über den Botenstoff GnRH die Hypophyse anregt. Diese produziert daraufhin vermehrt FSH (follikelstimulierendes Hormon) und LH (luteinisierendes Hormon).
Diese Hormone gelangen dann durch das Blut zu den Eierstöcken. FSH regt dort die Östrogenbildung und die Produktion von Eizellen an und LH den Eisprung.
Welche Nebenwirkungen hat Clomifen?
Da vermehrt Eibläschen gebildet werden, ist das Risiko für Zysten deutlich erhöht.
Auch Wechseljahresbeschwerden wie Stimmungsschwankungen oder Hitzewallungen können durch den vorgetäuschten Östrogenmangel entstehen.
Weitere mögliche Nebenwirkungen sind:
- Unterleibsschmerzen
- Übelkeit, Erbrechen, Blähungen
- Kopfschmerzen
- Sehstörungen
- Hautreaktionen, z.B. Rötungen, Brennen
- Spannen der Brust
- Schwindel
- Vergrößerung der Eierstöcke
- Schlafstörungen, Nervosität
Wie wird Clomifen angewendet?
Clomifen ist ein verschreibungspflichtiges Medikament und wird in Form von Tabletten eingenommen. Die Tablette wird an fünf aufeinanderfolgenden Tagen eingenommen. Normalerweise werden sie vom dritten bis zum siebten Tag eingenommen oder, je nach Zyklus, vom fünften bis zum neunten Tag.
Wenn die Menstruation vor der Behandlung längere Zeit ausgeblieben ist, kann die Einnahme an einem beliebigen Tag begonnen werden.
Dosierung
Die Behandlung beginnt mit 50 mg Clomifen. Ca. auf 150 mg gesteigert werden und in max. Geschieht das nicht, wird die Behandlung im nächsten Zyklus mit 100 mg Clomifen fortgeführt. Insgesamt kann die Dosis auf 150 mg gesteigert werden und in max. sechs Zyklen durchgeführt werden.
Während der Behandlung werden die Reifung der Eizellen per Ultraschall und die Blutwerte vom Gynäkologen überprüft. Evtl. kann zusätzlich eine Spritze gegeben werden, die mit LH-ähnlichem Mittel den Eisprung auslöst.
Bringt die Behandlung keinen Erfolg, wird ggf. eine andere Methode angewendet.
Was kostet Clomifen?
Die Kosten für Clomifen werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Die Rezeptgebühr beträgt 5 EUR. Selbstzahler bzw. Privatversicherte zahlen ca. 32 EUR für Clomifen.
Was ist bei Clomifen zu beachten?
Nur Frauen im gebärfähigen Alter dürfen Clomifen einnehmen, also keinesfalls Kinder, Männer oder Frauen in den Wechseljahren. Die Frau darf keine Lebererkrankung oder Leberfunktionsstörung haben, da das Medikament zum Teil in der Leber abgebaut wird.
Es sind keine Wechselwirkung mit anderen Medikamenten bekannt.
Wenn eine Schwangerschaft eingetreten ist, muss Clomifen abgesetzt werden.
Welche Nachteile hat Clomifen?
Durch Clomifen kann sich der Zervixschleim verändern. Normalerweise hilft er den Spermien, zur Gebärmutter zu gelangen. Durch Clomifen kann er zähflüssig werden und den Spermien den Weg erschweren. Auch die Schleimhäute im Muttermund und der Gebärmutter können sich verändern. Die Spermien kommen dann nur schwer durch den Muttermund hindurch bzw. kann sich das befruchtete Ei nur schlecht in der Gebärmutter einnisten. Diese Faktoren verringern die Chance auf eine Schwangerschaft.
Durch die vermehrte Bildung von Eibläschen ist aber auch eine Schwangerschaft mit Zwillingen oder sogar Drillingen wahrscheinlicher, als ohne Clomifen.
Erfahrungen: Mit Clomifen schwanger werden
Viele Frauen machen gute Erfahrungen mit Clomifen. Sie haben selten bzw. nur geringe Nebenwirkungen wie.
Auch Mehrlingsschwangerschaften entstehen nicht oft.
Die Nebenwirkungen verschwinden nach dem Absetzen der Tabletten. Auch nach der Behandlung werden viele Frauen schwanger und haben einen ganz normalen Schwangerschaftsverlauf.
Alternativen zu Clomifen
Wenn man nach Alternativen zu Clomifen sucht, dann kommen laut Deutsche-Apotheker-Zeitung Aromatasehemmer, Metformin und Gonadotropine in Frage.
Bevor man mit verschreibungspflichtigen Medikamenten und Injektionen startet, sollte man sich auf jeden Fall bei Kinderwunsch mit homöopathischen Mitteln befassen.
Fazit
Clomifen ist ein sehr gutes Mittel bei unerfülltem Kinderwunsch. Wenn Du auch nach langem Versuchen nicht schwanger wirst, dann sprich doch mal Deinen Gynäkologen auf Clomifen an.
Bild: ©Wavebreak Media Ltd – bigstockphoto.com
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