Nach knapp zwei Jahren Corona-Pandemie haben sich viele an den überaus lange andauernden Ausnahmezustand gewöhnt. Maskentragen, Kontaktbeschränkungen und Impfdokumente sind zum Alltag geworden. Andere wiederum hadern mit sich, werden unzufrieden und finden keinen Weg (mehr), um das Familienleben trotz bzw. mit Corona zu bestreiten. Vor allem, wer wenig familiäre Unterstützung hat, kommt bei so viel Einschränkungen und Isolation schnell ins straucheln. Welche Maßnahmen helfen können, um den Corona-Marathon bis zum Ziel laufen zu können – wann auch immer das sein mag – verrät dieser Beitrag.
Tipp 1: Das Virus kindgerecht erklären
Klar wollen wir Eltern unsere Kinder vor den Gefahren der Welt schützen und auch die oft besorgniserregenden Informationen, die grassieren, möglichst vom Nachwuchs fernhalten. In der Pandemie hat sich jedoch ein Weg gezeigt, der vielleicht auch in einem anderen Zusammenhang gut und sinnvoll sein könnte – nämlich der offene Umgang mit einem Thema. Denn fernhalten scheint in diesem Fall kaum möglich – auch die Kinder sind in so vielen Bereichen mit dem Thema konfrontiert, spätestens wenn sie eine KiTa oder die Schule besuchen.
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Wer die Corona-Schutzmaßnahmen kindgerecht erklärt, sorgt für mehr Akzeptanz beim Nachwuchs und im besten Fall sogar dafür, dass die Kinder und Jugendliche ihre Erklärungen weitertragen. Selbst, wenn Du selbst mit den Maßnahmen nicht einverstanden bist, kann es für Dein Kind eine große Erleichterung sein, zu verstehen, was um uns herum passiert. Warum die Menschen so viel Angst haben und wie es sich richtig verhält, um sich sozial einzufügen.
Inspiration gefällig? Der WDR hat sich die berühmte Maus zur Hilfe genommen, um das Virus, die Funktionsweise von Schnelltests, den Begriff Lockdown, das Impfen und viele weitere Details rund um das Virus kindgerecht zu erklären. Das Ergebnis lässt sich unter wdrmaus.de ansehen.
Tipp 2: Kindgerechte Sicherheitsmaßnahmen ergreifen
Oft scheint es, das Virus lässt sich scheinbar nicht stoppen und immer neue Mutationen sorgen für Aufruhr und Angst. Gerade in einer so unsicheren Situation ist es der Job von uns Eltern, den Kinder Stabilität zu geben und eine Linie vorzugeben. Dreh- und Angelpunkt dieser Linie ist für viele der Schutz vor dem Virus – beispielsweise mit den so häufig erwähnten AHA-Regeln. Diese gelten während der ganzen Pandemie, es gibt kein hin- und her.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat unter infektionsschutz.de zahlreiche kindgerechte Poster, Aufkleber, Leporellos, Plakate und Infografiken zusammengestellt, die verdeutlichen sollen welche Hygienemaßnahmen in der Pandemie am besten umgesetzt werden können. Das beginnt beim richtigen Händewaschen sowie bei der Nies- und Hust-Etikette, die sich so manche Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtung auch sicherlich für die Zeit nach der Pandemie weiterhin wünschen würde.
Zudem sollten Eltern für die passende Schutzausrüstung für ihren Nachwuchs sorgen. Aktuell müssen Kinder ab 6 Jahren bei uns eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. Zum Beispiel bei virshields.com gibt es medizinische Gesichtsmasken für Kinder in der Probier- und Familienpackung (OP-Masken zum Wegwerfen). Auch Masken aus Stoff sind erlaubt.
Tipp 3: Sportlich und musikalisch durch die Pandemie
Vor allem die Psyche von Kindern und Jugendlichen hat in der Pandemie über die Maßen gelitten. Während Eltern, die keinen Homeoffice-Job ausführen konnten, beinahe einen regulären Arbeitsalltag bestreiten konnten, brach für den Nachwuchs im ersten Lockdown 2020 jegliche Form der Alltagsroutine in unzählig viele Stücke auseinander. Aus dem Gang zur Schule wurde der Weg zum Laptop, anstatt im Musik- und Sportverein einem Hobby nachzugehen, das geistig und körperlich fordert, verbrachten Kinder und Jugendliche die meiste Zeit zuhause – oft unbeaufsichtigt und unbefristet oder bei Babysittern, die eigentlich in der Rubrik der Videospiele zu finden sind.
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Mittlerweile haben sich jedoch zahlreiche Angebote etabliert, die parallel verfolgt werden können – unabhängig davon, ob es gerade möglich ist oder nicht, in der Gruppe aktiv zu werden. Beispiele gefällig?
- Das gemeinsame Musizieren könnte beispielsweise über einen Videochat umgesetzt werden. In regelmäßigen Abständen verabreden sich die Kinder und Jugendliche dabei online, um in der Gruppe zu musizieren. Zugegeben, musikalischer Hochgenuss klingt anders. Aber mehr Spaß als monatelang allein zu musizieren macht es allemal.
- Auch Sportvereine lernten, umzusatteln. Während es im klassischen Teamsport oder in Kontaktsportarten eher schwierig wurde, die Trainingssessions in der virtuellen Welt abzubilden, so taten sich in der Pandemie zahlreiche Optionen auf, um gemeinsam Sport zu treiben – jeder vor dem eigenen Laptop, Tablet oder Smartphone. Jugendliche finden – mit ein wenig Motivation seitens der Eltern – Spaß an virtuellen Challenges. Dabei absolvierten sie spezielle Übungen und posteten ihr Zeitergebnis in der Sportgruppe.
Tipp 4: So bekommt der Nachwuchs auch in der Pandemie genug Frischluft
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Kein Schulweg zu Fuß, kein Besuch bei Freunden und auch kein regelmäßiger Gang zur Sport- und Musikschule warf die junge Generation frischlufttechnisch gehörig zurück. Die Alternative – der Spaziergang mit den Eltern – jedoch klingt nur für die Wenigsten verlockend und auch die Radtour sollte spätestens ab dem Schulalter einen Special-Effect bieten, um vom Nachwuchs akzeptiert zu werden. Doch was könnte den Nachwuchs nach draußen locken? Eine Challenge!
- Wer den Wald in erreichbarer Nähe hat, könnte dort eine kleine Schatzsuche wagen, bei dem die Kinder den Weg vorgeben bzw. finden müssen.
- Auch in städtischen Parks lassen sich Schnitzeljagd und Co. gut umsetzen.
- Wer eher städtisch wohnt, kann ein Orts-ABC wagen, bei dem Straßennamen nach dem ABC angesteuert werden müssen.
Tipp 5: Events coronagerecht gestalten anstatt zu verschieben
Spätestens im Frühjahr 2021 hat es jeden einmal getroffen: Der Kindergeburtstag ist ausgefallen, die Freunde durften wegen Kontaktbeschränkungen und der hohen Infektionsgefahr nicht kommen. Doch nur die wenigsten Kinder und Jugendlichen würden das wohl noch ein Jahr akzeptieren. Gerade bei Kindergartenkindern und Grundschülern gibt es vor allem pfiffige Outdoor-Alternativen, wie etwa die Schnitzeljagd durch den Wald, die vor allem Kinder im Waldkindergarten kennen dürften, oder die Rätseltour durch die Stadt. Auch Bastel-Klassiker, wie der Kartoffeldruck, lassen sich draußen bestens umsetzen. Um Jugendlichen die gemeinsame Zeit mit den Freunden nicht komplett zu verwehren, ist vielleicht eine Vorab-Schnelltest-Runde eine gute Idee – um zumindest ein Stück weit für Sicherheit zu sorgen.
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