Aktualisierung vom 21.12.2021: Leider wurde die Einführung des E-Rezepts vom Bundesministerium für Gesundheit auf unbestimmte Zeit verschoben. Die Testphase läuft weiterhin.
Arztbesuche sind für uns Eltern oft eine Geduldsprobe. Denn immer zur Erkältungssaison sind die Wartezimmer der Kinderärzte voll und manchmal frage ich mich, ob wir uns nicht mit mehr anstecken, als dass der Arzt bewirken kann. Umso besser, dass wir für Rezepte ab 2022 nicht mehr in die Praxis müssen – und auch nach erfolgtem Termin nicht mehr auf den Ausdruck warten. Denn dann wird in Deutschland das E-Rezept eingeführt. Alles, was Du darüber wissen musst, in Kürze zusammengefasst.
Das E-Rezept ist da
Die Digitalisierung schreitet im Medizinsektor immer weiter fort. In diesem Fall mit sehr angenehmen Auswirkungen für alle Versicherten. Seit 20. Oktober 2021 laufen Tests für das E-Rezept für apothekenpflichtige Medikamente. Der Bearbeitungsaufwand für die elektronischen Rezepte ist erheblich geringer als für die Papierrezepte. Gleichzeitig erhöht sich durch verschiedene Zusatzfunktionen, wie den Wechselwirkungs-Check, die Sicherheit der Arzneimittel-Therapie. Zunächst ist vorgesehen, dass alle ärztlichen Verordnungen für apothekenpflichtige Medikamente elektronisch erfolgen sollen. Weitere Rezepttypen sind geplant, wie Rezepte für Betäubungs-, Heil- und Hilfsmittel. Das flexible Rezept können Patienten mit der Gematik-App jeder beliebigen Apotheke zuweisen oder auf Wunsch den Code in der Arztpraxis ausdrucken lassen, um ihn dann in Papierform mitzunehmen. Doch wie funktioniert das alles genau?
Themen des Beitrags
Wer bekommt das E-Rezept?
Ab dem 1. Januar 2022 gilt das E-Rezept für alle, die gesetzlich versichert sind, wenn der Arzt apothekenpflichtige Medikamente verschreibt. Schon seit dem 20. Oktober findet ein Test in der Region Berlin-Brandenburg statt. In ausgewählten Arztpraxen und Apotheken testen ausgewählte Patienten, wie praktikabel der Ablauf ist. Gematik und PKV (Verband der Privaten Versicherungen) sind währenddessen im Austausch, was die Umsetzung bei privat versicherten Patienten anbelangt. Für Privatversicherte soll es das E-Rezept ebenfalls zum 1. Januar 2022 geben.
Was die E-Rezept-App kann
Um die E-Rezepte papierlos zu verwalten, brauchen die Patienten die Gematik-App für E-Rezepte. Sie steht im Google-Play-Store und im App-Store sowie der Huawei-App Gallery zum Download bereit. Damit Patienten die App in vollem Umfang nutzen können, brauchen sie eine Gesundheitskarte, die mit einer sogenannten NFC-Schnittstelle ausgestattet ist, und eine persönliche PIN. Eine NFC-Schnittstelle dient der kontaktlosen Verbindung. Karte und PIN gibt es von der Krankenversicherung. Zudem brauchen Versicherte ein Smartphone mit Android 7 oder iOS 14 als Betriebssystem. Mit älteren Versionen funktioniert sie nicht.
Wenn alles richtig eingerichtet ist, kommt das vom Arzt ausgestellte E-Rezept direkt auf das Smartphone. Zum Rezept erhalten die Patienten auch genaue Hinweise zu Dosierung und Einnahme der Medikamente. Patienten können damit wie immer in eine Apotheke gehen, oder übermitteln es an eine Online-Apotheke. Ist das nicht genial einfach!
Feedback erwünscht für den weiteren Ausbau
Die Gematik will die App schrittweise weiter ausbauen und weitere Funktionen hinzufügen. Dabei soll das Nutzer-Feedback eine wichtige Rolle spielen. Beispielsweise soll es schon recht bald möglich sein, in bis zu drei verschiedenen Apotheken anzufragen, ob ein Medikament verfügbar ist. Geplant ist auch die Anmeldung mehrerer Gesundheitskarten an eine einzige App. So können Familien alle Rezepte über ein Gerät empfangen und verwalten. Weitere Verbesserungen sind geplant, wie die erweiterte Apotheken-Suche, eine Karte mit Apotheken in der Nähe oder das Festlegen einer Stamm-Apotheke.
Die Gematik ist dabei eine nicht-kommerzielle und neutrale Institution. Sie verantwortet das E-Rezept frei von wirtschaftlichen Interessen einzelner Personen oder Personengruppen.
Welche Vorteile hat das E-Rezpet?
Das E-Rezept vereinfacht den Informationsaustausch zwischen Arzt, Patient, Apotheke und Krankenversicherung.
- Du sparst Dir den Weg zur Apotheke oder zum Briefkasten.
- Du sparst damit viel Zeit.
- Die Bereitstellung der verordneten Medikamente geht viel schneller.
- Mit wenigen Klicks liegt das Rezept in der Apotheke vor.
- Die Medikamente kommen schneller zu Dir nach Hause.
- Damit werden Online-Sprechstunden attraktiver für alle, die beruflich stark eingebunden sind, einen weiteren Weg zum Arzt haben oder nur mit großem Aufwand in eine Sprechstunde gehen können.
- Folgerezepte lassen sich ohne großen Aufwand einfach nachbestellen.
- Die Krankenversicherung spart Zeit bei der Abrechnung der Rezepte.
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Das elektronische Rezept, das der Arzt ausstellt und jeder Patient digital einlösen kann, ist zu Beginn nur in der Testregion Berlin-Brandenburg erhältlich. Bald jedoch sollen alle Patienten von diesen Vorteilen profitieren.
Was bedeutet das E-Rezept?
E-Rezept oder elektronisches Rezept ist eine Form der ärztlichen Verordnung. Es ist das Gleiche wie bisher das ausgedruckte Rezept. Es wird im Gegensatz zum Papierrezept lediglich digital erstellt und gespeichert. Im Prinzip handelt es sich dabei um eine Art E-Mail, die innerhalb einer Datenbank an die vernetzten Parteien versendet werden kann.
- Der Arzt verordnet ein Medikament, legt die Verordnung in Form eines E-Rezepts in der Datenbank an, wo es verschlüsselt wird.
- Du erhältst den verschlüsselten Code.
- Diesen gibst Du an eine Apotheke, die ebenfalls an die Datenbank angeschlossen ist, per Tablet, Smartphone oder Computer weiter.
- Das kann eine stationäre oder eine Online-Apotheke sein.
- Die Apotheke entschlüsselt den Code, überprüft alle Daten auf Korrektheit und händigt Dir die Medikamente aus.
Die bundesweite Einführung ist für den 1. Januar 2022 geplant.
Das E-Rezept und der Datenschutz
Die Gematik gewährleistet einen sicheren und datenschutzkonformen Zugang zu den Rezeptdaten. Mithilfe der App kannst Du Dein Rezept mit wenigen Klicks an die Apotheke ihrer Wahl schicken. Nachdem die Apotheke das Rezept erhalten hat, kann sie sofort Auskunft darüber geben, ob ein Medikament verfügbar ist und wie lange die voraussichtliche Lieferzeit dauert oder wann es zur Abholung bereit liegt. Du musst dann nur noch bestätigen und schon bearbeitet die Apotheke umgehend die Bestellung.
Wenn Du den digitalen Code nicht empfangen kannst, hast Du die Möglichkeit, Dir beim Arzt den Code ausdrucken zu lassen. Damit gehst Du wie gewohnt in die Apotheke. Alles Weitere erledigen die Mitarbeiter in der Apotheke.
Sowohl Arzt, wie auch Krankenversicherung und Apotheke behandeln die elektronisch übermittelten Daten vertraulich und mit sehr viel Sorgfalt.
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Gut zu wissen, was das E-Rezept so auf sich hat. Als Eltern sollte man stets informiert werden über die Apotheke für Eltern und Kind. Der Artikel liefert da die richtigen Informationen.
Ich kann mir vorstellen, dass es einige Probleme bei E-Rezept geben kann. Eventuell bestellen die Kleinen auch mal was ausersehen. Ich finde es sehr gut, dass hier darüber aufgeklärt wird.
Es ist gut zu wissen auf welche Dinge man dabei achten sollte. Deswegen lese ich gerne Berichte. vor allem auch über Hausarztpraxen.
Vielen dank für die gute Aufklärung über das E-Rezept. Nach so einem Artikel habe ich schon länger gesucht. Ich kann mir vorstellen, dass ein Kinderarzt damit auch schneller Rezepte ausstellen kann.