Jede Mutter kennt sie wahrscheinlich, die Phase des Nestbautriebes. Ab einem bestimmten Zeitpunkt in der Schwangerschaft haben wir plötzlich das Bedürfnis, unser Zuhause perfekt zu machen für das kleine Wesen, das da kommt. Da wird plötzlich geputzt, umgeräumt – und das Babyzimmer eingerichtet. Auch der werdende Papa möchte oft mithelfen und seine handwerklichen Fähigkeiten mit einbringen. Wenn ihr überlegt, welche Wandgestaltung im Kinderzimmer die richtige ist und welche Materialien ihr verwenden sollt, hilft euch dieser Artikel vielleicht weiter.
Grundsätzliches zur Wandgestaltung im Kinderzimmer: Kindgerecht und ungefährlich
Bevor es um ganz konkrete Gestaltungsideen und Beispiele geht, möchte ich Dir ein paar grundsätzliche Tipps für die Wandgestaltung im Kinderzimmer geben.
- Verwende immer ungiftige Farben und Materialien.
- Bedenke, dass fast alle Farben, Lacke und Möbel anfangs Ausdämpfungen (Lösungsmittel dünsten aus) haben. Du solltest also nicht gleich im Anschluss Dein Kind darin schlafen lassen, sondern einige Wochen verstreichen lassen und immer wieder gut lüften.
- Niemand sollte sich länger im frisch gestrichenen Zimmer aufhalten, erst recht nicht Schwangere.
- Wenn Du Bilder anbringst, dann in einer Höhe, die Kleinkinder nicht erreichen können – oder so, dass sie sie nicht von der Wand bekommen.
- Beachte die Haptik der Materialien, die ist für Kinder auch sehr wichtig.
- Bedenke, dass auch die Wanddeko kaputt gehen oder bemalt werden könnte. Mit elterlichem Perfektionismus und teuren Anschaffungen ist Ärger also vorprogrammiert.
- Kinder nehmen ihre Umgebung ganz anders wahr, als wir Erwachsenen. Sie haben ein anderes empfinden für Größen, Formen und Ästhetik. Wenn Dein Kind schon älter ist, lass es mitentscheiden und findet einen Kompromiss.
- Farben sind wichtig, denn sie beeinflussen die Stimmung von Menschen. Achte auf freundliche, unaufgeregte Farben, z.B. beige oder Pastelltöne. Zu grelle Farben und unruhige Muster wirken reizüberflutend und anregend – in jedem Alter.
- Anregende, spannende Wanddeko, die zum Tagträumen und analysierenden Betrachten anregt, eher im Spielebereich als im Schlafbereich.
- Vermeide überdimensional große Wandeko mit Umrissen, die das Kind als unheimlich wahrnehmen könnte. Kinderzimmertapeten mit unruhigen, kleinen Mustern, die nicht richtig erkennbar sind, können vor allem auf Babys sehr verwirrend wirken.
- Wandgestaltung im Kinderzimmer sollte auch zum Rest des Raumes passen. Farben sollten also abgestimmt werden, manche Hersteller bieten mittlerweile passende Textilien und Kinderzimmerwandfarbe an.
- Farblich kannst Du die Wandfarbe bzw. -muster mit anderen Elementen kombinieren. Wenn Du zum Beispiel einige weiße Wölkchen an die hellblaue Wand pinselst oder klebst – mach Doch gleich ein Schlummerlicht in Form einer Wolke dazu, ein paar Wolkenkissen oder eine Hängelampe als Heißluftballon, der durch die Wolken fliegt. Auch ein selbstgebasteltes Wölkchen aus Wollwalk oder einem anderen Material mit angenehmer Oberfläche in einer Höhe, an die das Baby bzw. Kleinkind herankommt wäre doch toll.
- Überlege Dir immer auch, ob sich der Aufwand lohnt. Wenn ihr vorhabt, nächstes Jahr umzuziehen, müsst ihr farbige oder gemusterte Wanddekos wie Tapeten, Wandtatoos oder Malereien entfernen bzw. übermalen. Vielleicht reichen dann sorgfältig ausgewählte Wandbilder fürs Kinderzimmer, denn die könnt ihr mitnehmen.
Und zum Schluss noch mein wichtigster Tipp: Weniger ist mehr! Unruhe und Unordnung kommt noch früh genug ins Kinderzimmer, glaube mir! Daher solltest Du anfangs lieber schlicht und wenig planen, sowohl was die Einrichtung, aber auch was die Wandgestaltung angeht.
10 kreative Ideen für die Wandgestaltung im Kinderzimmer
Nun aber ein paar konkrete Anregungen abseits von Pinsel und Farbe an der Wand. Auch andere Elemente lassen sich an der Wand anbringen und so die Stimmung im Kinderzimmer gestalten.
1. Wandbilder
Der große Vorteil von Wandbildern im Kinderzimmer ist, dass sie sich jederzeit austauschen lassen oder mit umziehen, wenn das Kind ein neues Zimmer oder eure ganze Familie eine neue Wohnung bekommt.
Geeignete Bilder für das Kinderzimmer eines Jungen können typische Jungsmotive wie Autos oder Fußbälle darstellen, während Bilder für Mädchenzimmer vielleicht eher Einhörner oder Meerjungfrauen zeigen.


Natürlich gibt es aber auch modische, geschlechtsneutralere Motive und es gibt absolut keinen Grund, warum ein Bild im Mädchenzimmer nicht auch Dinosaurier oder eine Weltraumrakete darstellen darf. Dazu aber gleich mehr.
2. Garderobe
Es gibt super süße und kindgerechte Garderobenleisten, die sich ins Gesamtbild einbringen lassen.
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3. Messleiste
Manachmal gibt es passend zur Garderobe im Design auch eine Messleiste, sodass ihr immer wisst, wie alte euer Kind ist.
4. Motorikschleife
Hast Du schon mal überlegt, spielerische Elemente an der Wand anzubringen? Eine sehr flache Motorikschleife würde sich zum Beispiel prima eignen.
5. Legoplatte
Auch Legoplatten gibt es zum aufkleben auf die Wand. Vor allem für Jungszimmer ist das ein wahrer Hingucker, der sich immer neu gestalten lässt.
6. Tafelfarbe bzw. Tafelfolie
Welches Kind träumt nicht davon, an die Wand malen zu dürfen? Mit Tafelfarbe bzw. selbstklebender Tafelfolie wirds möglich.
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7. Magnetfarbe
Magnetfarbe sieht ähnlich aus wie Tafelfarbe, ist aber zusätzlich magnetisch. Sie lässt sich also beschreiben und man kann Dinge anheften.
8. Bücherregale
Immer mehr Eltern entscheiden sich im Kinderzimmer für Bücherregale, bei denen man die Bücher von vorne sieht. Die Gewürzregale von Ikea zum Beispiel eigenen sich dafür super.
9. Wimpelkette
Fast schon ein Muss an der modernen Kinderzimmerwand ist die Wimpelkette. Sie lässt sich perfekt an die restliche Farbgestaltung anpassen.
10. Fototapeten und Wandsticker
Auch Fototapeten, Wandsticker, Wandtattoos und Bordüren fürs Kinderzimmer werden immer beliebter.
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Wandgestaltung Kinderzimmer selber machen: Rosa und hellblau oder geschlechtsneutral?
Nun bist Du vielleicht auf der Suche speziell nach einem Kinderzimmer für Mädchen oder Kinderzimmer Ideen für einen Jungen. Hier möchte ich Dir mitgeben: Überlege Dir gut, ob Du die Geschlechterklischees, die sich hier in Farben und Motiven niederschlagen, wirklich von Anfang an anregen bzw. unterstützen möchtest. Immer mehr Eltern stehen dem heute kritisch gegenüber.
Wenn Dein Kind schon im Kindergarten- oder Grundschulalter ist, stellt sich diese Frage wahrscheinlich aber gar nicht mehr. Denn dann hat Dein Kind sicherlich schon ganz eigene Vorstellungen und Vorlieben, was Farben, Muster und Motive angeht.
Bilder:©https://myloview.de/
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