Vor etwa einem halten Jahr haben wir unserem Kleinkind, damals 2,5 Jahre alt, zum ersten Mal Knete gekauft. Er konnte nicht viel damit anfangen, außer sie mit seinen Baustellenfahrzeugen zu baggern und zu überfahren. Dann blieb sie liegen und trocknete aus.
Vor kurzem haben wir einen neuen Versuch gewagt und siehe da, ein Dreijähriger weiß mit Knete sehr viel anzufangen. Weil aber ein Problem bleibt, nämlich das Austrocknen, habe ich mal versucht, ob man ich nicht einfach Knete selber machen kann.
Themen des Beitrags
Warum ich (essbare) Knete selber machen will
Unter anderen darum habe ich mir überlegt, Knete selbst herzustellen. Ich habe schon häufig gehört, dass das ganz einfach geht. Auch habe ich bei der gekauften Knete irgendwie kein gutes Gefühl bezüglich der Inhaltsstoffe. Unser 3-jähriger hat sie zwar bisher noch nie gekostet oder sie sich in den Mund gesteckt, aber trotzdem sind seine Hände ständig damit in Berührung. Giftstoffe können über die Haut sehr einfach in den Organismus übergehen.
Außerdem lieben Kleinkinder, so natürlich auch unserer, alles was selbst gemacht wird. Rühren, matschen, kneten – es gibt keine bessere Kleinkindbeschäftigung.
Vorteile der selbstgemachten Knete:
- preisgünstier
- umweltfreundlich
- Ich weiß, was drin ist
- Kind kann mitmachen
Knete an sich ist ja in jeder Form toll, denn sie fördert nicht nur die motorische Entwicklung, sondern fördert auch die Kreativität und beschäftigt Kinder teilweise richtig lange.
Woraus macht man ungiftige Knete?
Vorsicht: Es gibt Rezepte, die als Bestandteile Rasierschaum, Alleskleber oder aggressivem Reinigungsmittel haben. Das finde ich an sich schon etwas zweifelhaft, für kleine Kinder aber keinesfalls geeignet. Denn selbst, wenn mein Sohn mit 3 Jahren alt genug ist, die Knete nicht mehr direkt in den Mund zu stecken, nimmt er allergene Stoffe oder Lösungsmittel doch über die Haut auf und steckt vielleicht später seine Finger in den Mund oder isst damit.
Farbmittel
Dasselbe gilt natürlich für die verwendete Farbe: Lebensmittelfarbe, also ohne giftige Zusätze und theoretisch essbar oder natürliche Farbe aus Lebensmitteln (Kurkuma, Rote Beete, Rotkohl) sind hier die einzig richtige Wahl.
Vorsicht: Die meisten selbstgemachten Kneten verwenden Weinsteinbackpulver oder Zitronensäure statt Alaun.
Alaun ist eine Chemikalie, die die Knete länger haltbar macht, aber auch zu allergischen Reaktionen oder Schleimhautreizungen führen kann. Es ist häufig in gekaufter Knete enthalten. Ich persönlich empfehle Dir daher eher lieber selbstgemachte Knete ohne Alaun.
Ist essbare Knete zu empfehlen?
Es gibt Rezepte, die zu essbarer Knete, teils sogar zu schmackhafter, führen. Während manche aus pädagogischen Gründen davon abraten, finde ich, dass muss jeder für sein Kind entscheiden. Denn natürlich wird niemand seinem Kind den Klumpen in die Hand drücken und sagen „Da, iss mal, ist lecker!„, sondern die Knete auch als Knete verkaufen und nicht als formbaren Kuchenteig.
Kinder ab einem gewissen Alter, die schon mit dem Konzept von Knete vertraut sind, wissen auch, dass man sie nicht isst, sondern damit spielt. Sie werden also wahrscheinlich gar nicht auf die Idee kommen, sie zu probieren.
Aber: Wenn doch, dann ist es gefahrlos.
Plus: Was man essen kann, enthält kaum Giftstoffe und kann so auch keine an die Haut abgeben.
Rezept für selbstgemachte Salzteig-Knete ohne Giftstoffe
Zutaten:
- 250 ml kochendes Wasser
- 250 g (oder Speisestärke, dann wird die Knete elastischer)
- 90g Salz
- 1 Päckchen Zitronensäure oder Weinsteinsäure (Backzutaten)
- 3 – 4 EL Öl
- Lebensmittelfarbe
Herstellung:
- Alle trockenen Zutaten vermischen.
- Wasser auf so viele Behältnisse aufteilen, wie Du Knete-Farben machen möchtest und die Lebensmittelfarbe hinzugeben.
- Dann die Mehl-Salz-Mischung gleichmäßig auf alle Wasser-Behältnisse verteilen und mischen. Je nach Konsistenz noch etwas Mehl oder Öl nachgeben.
Aufbewahrung:
Luftdicht und kühl, bis zu 6 Monate.
Der Knete-Teig lässt sich auch wie Salzteig backen:
Zuerst an der Luft bis zu 1 Woche trocknen und dann 1-2 Stunden bei 150° C im Backofen backen.
Außerdem kannst Du auch Glitzer in die Knete mischen, das gibt nochmal einen extra Wow-Effekt.
Was, wenn mein Kind die selbstgemachte Knete isst?
An sich ist dieses Rezept völlig ungefährlich und ungiftig. Nur in großen Mengen könnte das Salz das Verdauungssystem Deines Kindes gefährden.
Färbt die selbstgemachte Knete ab?
Während der Herstellung solltest Du am besten Handschuhe anziehen, wenn Du sie mit den Händen kneten möchtest. Danach ist die Lebensmittelfarbe an die Mischung gebunden und färbt kaum noch bis gar nicht mehr.
Trocknet Salzteig-Knete die Hände aus?
Die Mischung enthält auch Öl und pflegt dadurch die Hände.
Ist die selbstgemachte Öko-Knete genauso gut, wie die gekaufte?
Weil das Rezept ohne Alaun auskommt, ist die selbstgemachte Knete vielleicht ein ganz klein bisschen weniger geschmeidig. Weil Dein Kind beim machen mitgeholfen hat, wird ihm das aber herzlich egal sein.
Auf Pinterest merken:
Ich bezweifle auch, dass manuelle Therapien die Lösung sind. Oft sind die einfachsten Mittel am besten. Vielen Dank für diesen guten Beitrag!