Das gemeinsame Reisen steht für viele Familie ganz oben auf ihrer Wunschliste. Das Zelten verspricht dabei ein ganz besonderes Abenteuer für Groß und Klein. Außerdem ist es perfekt geeignet für eine kurze Auszeit vom Alltag, ohne viel Zeit oder Geld investieren zu müssen oder weit zu reisen. Eine optimale Wahl für junge Familien also, die einige unvergessliche Nächte in der freien Natur verbringen möchten. Doch bevor es losgeht, musst Du noch alles Wichtige einpacken, damit der Campingausflug zum vollen Erfolg und zu einem Spaß für die ganze Familie wird. Folgend findest Du deshalb eine ausführliche Packliste und viele weitere hilfreiche Informationen.
Themen des Beitrags
Ab wann kann man mit Kindern zelten?
Wenn der erste Campingausflug als Familie ansteht, sind viele Eltern verunsichert, ob ihr Kind überhaupt schon alt genug dafür ist. Auf die Frage, ab wann ein Baby oder Kleinkind mit zum Zelten kann, gibt es jedoch keine pauschale Antwort. Denn diese Entscheidung hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab.
Die gute Nachricht lautet: Prinzipiell ist das Kind niemals zu jung, um mit seinen Eltern im Zelt zu schlafen – oder auch auf größere Reisen zu gehen. Rein theoretisch könnte es also schon direkt nach der Geburt mit. In der Praxis würden verantwortungsvolle Eltern das aber wohl nicht machen. Schließlich sind Mutter und Kind noch müde von den Strapazen und die junge Familie muss sich erst einmal aneinander gewöhnen sowie eine Routine entwickeln.
Kann man auch schon mit Baby Camping machen?
Ist das Baby also gesundheitlich stabil und das Camping wird „richtig“ geplant, kann es schon mit wenigen Monaten auf seinen ersten Ausflug. Es empfiehlt sich dann, das Zelten erst einmal auf eine Nacht zu reduzieren, sozusagen als Testlauf. So kannst Du prüfen, ob das Kind mit der ungewohnten Umgebung gut klar kommt und das Camping als frischgebackene Familie funktioniert.
Allerdings sollte Dir bewusst sein, dass das Baby oder Kleinkind selbst in diesem Alter noch nichts von dem Familienausflug hat. Schlimmstenfalls bedeutet er sogar unnötigen Stress und somit schlaflose Nächte für Kind und Eltern. Sinnvoller ist das Zelten daher, wenn die Kinder bereits auf eigene Faust ihre Umgebung entdecken und Spaß an Abenteuern in der Natur finden. Vor allem Kinder zwischen dem Kleinkindalter und der Pubertät lassen sich dafür häufig begeistern. Schlussendlich musst Du also selbst entscheiden, wann der richtige Zeitpunkt für den ersten Campingtrip als Familie gekommen ist.
Checkliste: Was muss man bei der Organisation beachten?
Wie bereits erwähnt, gibt es also nicht den einen richtigen Zeitpunkt. Stattdessen hängt dieser von vielen verschiedenen Faktoren sowie der richtigen Organisation ab. Worauf also musst Du achten, wenn Du das erste Mal mit Deinem Kind zum Campen fahren möchtest?
Ist das Kind gesund?
Um nichts in der Welt möchtest Du das Wohl oder gar Leben Deines Kindes aufs Spiel setzen. Daher sollte dessen Gesundheitszustand bei der Entscheidung ausschlaggebend sein, ob es alt beziehungsweise fit genug ist, um zu zelten. Im Zweifelsfall lohnt sich die Rücksprache mit dem Kinderarzt.
Wo soll es hingehen?
Für den Anfang muss es nicht gleich der zweiwöchige Campingurlaub in Italien sein. Stattdessen wählst Du am besten einen Zeltplatz in der Nähe, wo es für das Kind viel zu entdecken gibt – einen Spielplatz beispielsweise oder einen Streichelzoo. So kannst Du den Ausflug jederzeit abbrechen und problemlos nach Hause fahren, falls er nicht so gut funktioniert wie erhofft.
Wie ist die Wettervorhersage?
Wenn die Eltern ihr Kind stets im Auge behalten, ist das Zelten an sich nicht gefährlich. Dennoch können Hitze oder Kälte schnell zur gesundheitlichen Belastung werden, vor allem für das Kind. Du musst daher sicherstellen, dass Dein Kind weder frieren noch schwitzen muss. Gegebenenfalls ist ein beheizter Wohnwagen für kalte Nächte eine Alternative oder Du planst den Ausflug im kühleren Herbst, anstatt im Hochsommer. Behalte also die Wettervorhersage im Blick und sorge für die richtige Ausrüstung.
Mit der Ausrüstung ist ein wichtiges Stichwort gefallen. Wenn Du nämlich die aufgeführten Punkte beachtest und alles Wichtige im Gepäck hast, kann beim Zelten mit Kind(ern) eigentlich nichts mehr schiefgehen.
Packliste: Was braucht man zum Zelten mit Kindern?
Folgende Packliste gibt Dir deshalb einen Überblick, welche Utensilien Du für das erste Zelten mit der ganzen Familie einpacken solltest. Am besten druckst Du diese aus und hakst sie Punkt für Punkt ab. Denn so eine Packliste verhindert, dass Du im Stress vor der Abreise die eine oder andere Sache doch vergisst. Darüber hinaus gibt es noch weitere praktische Hacks, die man sich von erfahrenen Campern abschauen kann. Also Stift raus und los geht’s!
Grundausstattung
- Zelt
- Zeltunterlage
- Zeltschnur mit Ersatz
- Zeltheringe mit Ersatz
- Zeltgestänge mit Reparaturhülsen
- (Gummi-) Hammer
- Heringszieher
Formalitäten
- Personalausweise oder Reisepässe (auch des Kindes)
- Führerschein bei Anreise mit Auto oder Wohnwagen/-mobil
- Kopien von wichtigen Dokumenten wie dem Impfpass
- Unterlagen der (Auslands-) Krankenversicherungen inkl. Notrufnummern
- Tickets, wenn bereits gekauft
- Buchungsbestätigungen, beispielsweise des Campingplatzes
- Vignetten oder Mauttickets (je nach Reiseziel)
- Landkarten, Navi, o.Ä. nach Bedarf
Schlafen
- (Reise-) Kissen
- Schnuller je nach Alter des Kindes
- Isomatten oder Luftbett mit Luftpumpe
- Unterlage wie Bettlaken
- Schlafsäcke oder Bettzeug
- Kinderschlafsack oder Reisebett
- zusätzliche Decken (auch) für das Kind
- Kuscheltier, Spieluhr oder was auch immer das Kind für seine Einschlafroutine braucht
Essen und Trinken
- Campingstühle
- Campingtisch
- Reisehochstuhl je nach Alter des Kindes
- Tischdecke und/oder Picknickdecke
- Campingkocher
- Feuerzeug und/oder Streichhölzer
- Geschirr, Besteck und Kinderbesteck
- Töpfe und Pfannen
- Topflappen
- Küchenmesser, Schneebesen und Pfannwender
- Arbeitsbrett
- Wasserflaschen oder -kanister
- Kaffee, Tee oder andere Getränke
- Dosen- und/oder Flaschenöffner
- Kühlbox für Lebensmittel
- Lebensmittel wie Müsli, Nudeln oder H-Milch
- Box mit Gewürzen
- Frischhalteboxen
- Spülmittel und Geschirrtuch
- Grill, Grillzange, Kohle sowie Grillanzünder
Hygiene
- Kulturbeutel mit Inhalt wie Deo, Bürste, Handspiegel & Co
- Shampoo, Duschgel, Zahnbürste und Zahnpasta – jeweils auch für das Kind
- Body Lotion und Kinderpflege
- Windeln und/oder Töpfchen für das Kind je nach Alter
- Toilettenpapier
- Desinfektionstücher für öffentliche Toiletten
- Solardusche, wenn gewünscht
Kleidung
- Alltagskleidung – ausreichend und wetterabhängig
- Schlafanzug
- Turn- oder Halbschuhe sowie Sandalen je nach Wetter
- warme Jacke für das Kind
- Regenjacke und Regenhose
- Gummistiefel
- Bademantel
- Klamotten zum Spielen (im Dreck)
- Funktionsunterwäsche
- Mütze oder Stirnband
- Schlauchtuch
- Badekleidung und/oder Schwimmwindel
Spielen
- Outdoorspielzeug
- Bücher
- Ball
- Kuscheltiere
- Sandelzeug
- Federballset
- Planschbecken
- Schwimmflügel
- Gesellschafts- und Kartenspiele
Gesundheit
- Reiseapotheke
- Insektenschutz
- Sonnenschutz wie Sonnencreme, -hut und -brille (auch für das Kind)
- Fieberthermometer
- Pflaster und Verbände
- Erste-Hilfe-Set
- Zeckenzange
- Spezialmedikamente, wenn für einen der Reisenden oder das Kind notwendig
Ausflüge
- Rucksäcke
- Windeltasche je nach Alter des Kindes
- Kinderwagen oder Buggy je nach Alter des Kindes
- Tragetuch oder Kraxe
- Fernglas
Praktisches
- Sonnensegel oder -schirm
- Teelichter oder Windlichter
- Fahrräder und/oder Roller sowie Helme
- Fahrradsitz je nach Alter des Kindes
- Multitool oder Taschenmesser
- Taschentücher
- Feuchttücher
- Müllsäcke
- Alufolie
- Taschen- und/oder Stirnlampe
- Campinglaterne
- (Ersatz-) Batterien
- Kabelbinder
- Elektronik wie Smartphone mit Ladekabel und Steckdosenadapter oder Powerstation
- Kamera mit Speicherkarte und Ersatzakku
- Besen und/oder Handfeger
- Wäschebeutel für Schmutzwäsche
- Nähzeug
- Verlängerungskabel
Wenn Du all diese Dinge auf deiner Packliste abgehakt hast, kann das Zelten mit der ganzen Familie losgehen und wird garantiert zum vollen Erfolg.
Was gehört noch zur „richtigen“ Vorbereitung?
Wichtig ist jedoch, dass Du Dir bewusst bist: Das Kind darf niemals aus den Augen gelassen werden und somit ist der Ausflug für die Eltern kein erholsamer Entspannungsurlaub. Stattdessen geht es darum, gemeinsam ein unvergessliches Abenteuer zu erleben und das Zelten für das Kind zu einer positiven Angelegenheit zu machen. Wenn es von jungen Jahren an mit dem Camping aufwächst, hat es bestimmt auch später noch viel Spaß daran und entwickelt einen engen Bezug zur Natur. Die Devise für Dich als Mutter oder Vater lautet also: Bereite den Ausflug zum Zelten gut vor. Das gilt nicht nur für die Packliste, sondern auch für gemeinsame Spiele, Ausflüge & Co. Ein gelungener Zeltausflug ist schließlich mehr als nur das gemeinsame Schlafen in einem Zelt. Er kann stattdessen zur wertvollen „Gemeinsamzeit“ werden und eine willkommene Abwechslung zum Familienalltag sein. Viel Spaß!
Bilder:
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