Aus eigener Erfahrung weiß ich leider: Gemüse und Kind sind oft keine Freunde. Trotzdem wissen wir Eltern, dass Gemüse gesund und wichtig für die Ernährung unserer Kinder ist – und versuchen verzweifelt, Gemüse ins Kind zu bekommen. Mit diesen Gemüsewaffeln hast Du auf jeden Fall gute Chancen, denn man sieht nichts grünes und der Geschmack ist recht lieblich. Trotzdem verstecken sich Karotte und Zucchini in den kleinen Waffelherzchen.
Ich bin gespannt, ob sie Deinem Kind auch schmecken – schreib mir unbedingt einen Kommentar, wenn Du sie ausprobiert hast!
Themen des Beitrags
Gemüsewaffeln für BLW (Karotte-Zucchini)
Kochutensilien
- Waffeleisen oder Silikonform für den Backofen
Zutaten
- 2 Karotten mittelgroß
- 1 kleine Zucchini
- 1 Ei
- 200 ml Hafermilch
- 2 TL Backpulver
- 200 g Mehl
Anleitungen
- Karotten schälen und fein raspeln. Die Zucchini nur schälen, wenn Dein Kind ein Problem mit grünen Lebensmitteln hat. Ohne Schale lässt sich die Zucchini perfekt in der Waffel verstecken. Sie ist sozusagen unsichtbar. Zucchini ebenso fein raspeln.
- Das geriebene Gemüse mit der Hand kurz kneten und überschüssiges Wasser ausdrücken.
- Ei und Hafermilch unter das Gemüse mischen.
- Mehl und Backpulver vorab vermischen und dann in den Teig rühren, bis eine homogene Masse entsteht.
- Das Waffeleisen mit etwas Kokosöl einpinseln und ein Viertel des Teiges hineingeben. Goldgelb backen und dann mit herzhaften oder süßen Dips und Beilagen servieren.
Gemüsewaffeln für BLW geeignet
Natürlich sind die Gemüsewaffeln auch für BLW bestens geeignet. Wie jede Form von Waffeln sind sie das perfekte Fingerfood für Groß und Klein – denn sie sind fest, machen keine Sauerei und bieten trotzdem wahnsinnig viel Abwechslungsmöglichkeit. Ein Waffeleisen ist darum für Eltern von kleinen Kindern quasi ein Muss. So eines bekommst Du schon für unter 20 Euro. Eine Waffelform aus Silikon für den Backofen kostet noch viel weniger.
Fingerfood für die Entwicklung der Feinmotorik
Viele Eltern bevorzugen für Beikost-Anfänger ein Waffeleisen für belgische Waffeln, das die Waffeln rautenförmig backt. Davon lassen sich dann ganz einfach längere Streifen abschneiden, die Säuglinge gut mit den Händen fassen können. Denn anfangs greifen Babys noch mit der kompletten Faust und knabbern, was daraus hervor steht. Das gezielte Loslassen fällt vielen anfangs noch schwer und sie können sich so nicht gezielt etwas in den Mund stecken. Stattdessen öffnen sie die Faust und das verbleibende Waffelstück fällt heraus, wenn sie etwas neues in die Hand nehmen möchten. Sei also nicht aufgebracht, wenn Dein Baby vermeintlich das alte Stück noch nicht aufgegessen hat, sich aber schon ein neues greift. Für die motorische Feinentwicklung brauchen sie einfach noch eine Weile – genauso wie für Tischmanieren.
Variationen der Gemüsewaffeln
Bei den Gemüsewaffeln für BLW kannst Du natürlich absolut kreativ sein. Wenn Dein Kind auch sichtbares Gemüse akzeptiert, kannst Du von Spinat über Rote Bete bis Fenchel alles reiben und in die Waffeln mischen. Für uns Erwachsene schmeckt das obige Rezept für Gemüsewaffeln vielleicht etwas “fad”, das kannst Du ändern, indem fein gewürfelte Zwiebeln und Kräuter (getrocknet oder frisch) unter den Teig rührst. Viele Babys werden so eine geschmackliche Abwechslung zu schätzen wissen. Wenn Du gleichzeitig ein größeres Kind hast, das sichtbares Gemüse verweigert, kannst Du ja vorab eine Portion für dieses Kind ausbacken – und die Geschmackszutaten erst danach unter den Teig mischen. Auch eine handvoll Reibkäse im Teig schmeckt prima – den essen meist ja auch ältere Kinder gerne.
Warum Kinder kein Gemüse mögen
Denn in aller Regel sind es Kleinkinder ab dem 2. Lebensjahr, die anfangen, Gemüse abzulehen. Laut dem bekannten Autor Herbert Renz-Polster (vgl. “Kinder verstehen. Born to be wild: Wie die Evolution unsere Kinder prägt”, 2009) ist das ein aus biologischer Sicht betrachtet sinnvoller Vorgang. Demnach werden Kinder mäkeliger beim Essen, je mobiler sie werden. Im Alter von etwa 1,5 – 2 Jahren erweitern Kinder ihren Bewegungsradius und werden auch von den Eltern zunehmend selbständig wahrgenommen. Wir hören auf, unsere Kleinen in jeder Sekunde zu beobachten, sondern sehen nur in regelmäßigen Abständen nach ihnen. Weil sie in der freien Natur dann auf ungenießbare Lebensmittel wie giftige Beeren oder Pilze stoßen könnten, gibt es sozusagen einen Sicherheitsmechanismus: Kindern in diesem Alter schmecken vor allem liebliche, stärkehaltige Lebensmittel. (Leicht) bittere Geschmacksrichtungen lehnen sie rigoros ab. Weil die meisten Gemüsesorten wie Zucchini, Kohl oder Salat ein wenig herb schmecken, fallen auch einige eigentlich gesunde Lebensmittel darunter. Auf diese Weise sinkt die Gefahr, etwas zu essen, das giftig oder ungenießbar ist.
Trotzdem Gemüse anbieten
Trotzdem sollten wir natürlich nicht einfach aufhören, Kindern gesunde Lebensmittel wie Obst und Gemüse anzubieten. Auch Vorbild spielt eine wichtige Rolle – letzten Endes essen die meisten Kinder irgendwann ähnlich wie der Rest der Familie. Lass Dir also ruhig Deinen Salat schmecken. Zwing Dein Kind nicht dazu, ihn zu probieren, aber kommuniziere ruhig, dass es Spaß macht, Neues zu probieren. Einige Gemüsesorten wie gekochte Karotten oder Erbsen schmecken auch leicht süßlich und werden eher angenommen. Viele Kinder essen auch lieber Rohkost aus Gurke, Tomate und Paprika als gedünstetes oder gebratenes Gemüse. Bei meinem Sohn hat sich herausgestellt, dass er Brokkoli, Blumenkohl, Erbsen und Karotten immer mit Genuss verspeist, wenn sie in einer einfachen (unpürierten) Gemüsesuppe stecken. In anderen Formen dagegen lehnt er Kohl rigoros ab. Auch gemeinsam kochen kann eine echte Motivation für ein Kind sein, etwas zu essen.
Kurz gesagt: Probier einfach aus, was bzw. ob für Dein Kind etwas klappt. Mit den Gemüsewaffeln hast Du jedenfalls schon mal einen guten Versuch gestartet und etwas Gemüse im Teig versteckt. Es gibt viele ähnliche Möglichkeiten, Gemüse in Snacks wie Muffins, Pizzateig oder Keksen zu verstecken.
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