Wenn Dein Baby einen wunden Po hat, dann interessiert Dich im ersten Moment wahrscheinlich vor allem, wie Du ihm helfen kannst. Deshalb erfährst Du hier die besten Hausmittel und was Du sonst noch tun kannst, um die Heilung der wunden Haut zu beschleunigen.
Im zweiten Schritt begeben wir uns auf Ursachenforschung und finden heraus, woher ein wunder Po kommt. Denn auch wenn es Dir manchmal anders suggeriert wird, ein geröteter und wunder Po bei Säuglingen gehört nicht zwangsläufig zur Wickelzeit dazu und lässt sich in vielen Fällen vermeiden.
Themen des Beitrags
Die besten Hausmittel bei einem wunden Po beim Baby
Ein wunder Po, auch Windeldermatitis, kann auf viele Arten zu Hause mit Hausmitteln behandelt werden, solange die Symptome nicht zu schlimm werden. Natürlich sollte Dich nichts davon abhalten, einen Arzt bzw. Kinderarzt zu Rate zu ziehen, wenn sich das für Dich notwendig anfühlt.
Nicht jedem Baby hilft alles davon, aber Du kannst alles mal ausprobieren. Wenn nichts hilft, schau weiter unten, welche Ursachen auf Dein Baby zutreffen. Manche Phasen wie Erkrankungen oder Zahnen lassen sich nicht vermeiden. Bei anderen, zum Beispiel Windelpilz, brachst Du Hilfe vom Arzt.
Frischluft heilt alle Wunden
Tatsächlich ist viel frische Luft eine der besten Maßnahmen zur Vorbeugung und Behandlung von Windelausschlag. Wie alle wunden Hautstellen heilt auch der Baby Po an der trockenen, frischen Luft schneller ab. Also bitte so oft wie möglich Windel ab, Luft ran, denn die feuchte Wärme und das Klima in der Windelpackung ist der perfekte Nährboden für eine Entzündung oder einen Pilz.
Für manche Eltern ist ein häufiger wunder Po auch ein Grund, mit windelfrei anzufangen. Dann trägt das Kind wenig bis gar keine Windeln mehr und wird abgehalten, wenn es mal muss.
Damit auch mit Windel der Po möglichst trocken bleibt, solltest Du die Windel nur über vollständig abgetrockneter Haut anziehen.
Stoffwindeln
In herkömmlichen Einmalwindeln ist die Innentemperatur durch die Chemikalien leicht erhöht. Das in Verbindung mit der angestauten Nässe bietet einen idealen Nährboden für Bakterien und Pilze. Außerdem schwitzt Dein Kind vielleicht mehr. Oft höre ich auch, dass die Superabsorber so effektiv sind, dass sie nicht nur Pipi aufsaugen, sondern sogar der Babyhaut Feuchtigkeit entziehen.
Fakt ist jedenfalls, dass manche Säuglinge Wegwerfwindeln einfach nicht gut vertragen. Probiert mal Wickeln mit Stoff aus – zumindest in Phasen, in denen Dein Kind eine Rötung, Pusteln oder Ausschlag im Windelbereich hat. Stoff ist noch dazu viel atmungsaktiver als Plastik.
Naty Ökowindeln
Wenn Windeln aus Stoff so gar nicht Dein Fall sind, kannst Du vielleicht auf die Eco by Naty zurückgreifen. Sie sind zu Teilen ökologisch abbaubar. Denn die äußere Schicht besteht nicht aus Plastik, sondern aus Zellulosefasern. Diese haben auch für Babys Po einen tollen Nebeneffekt: Sie sind viel atmungsaktiver.
Windeln häufiger wechseln
Vorbeugung kann manchmal der beste Schutz sein. Vielleicht reicht mehr Pflege und Hygiene durch häufigeres Windelwechseln deshalb auch schon aus. So haben Exkremente weniger Zeit, die ohnehin schon wunde Babyhaut am Po zu reizen. Vor allem das lange Tragen einer nassen Windel führt definitiv zu keiner Besserung. Deshalb versuche am besten mindestens vier- bis sechsmal am Tag zu Wickeln.
Manchmal hilft auch ein Wechsel der Windelmarke. Pampers zum Beispiel haben als einzige Marke innen eine Schicht aus Lotion mit Parabene. Manche Kinder reagieren darauf empfindlich.
Ach ja, und ganz wichtig: Vor jedem Wickeln die Hände gründlich abwaschen. So vermeidest Du, Keime auf wunde Stellen am Babypo zu übertragen.
Schwarzer Tee
Wusstest Du, dass man Hautausschläge auch mit Hausmitteln in den Griff bekommen kann? Ein sehr starker Sud aus Schwarztee (Tee unbedingt vorher abkühlen lassen!) hilft beispielsweise, die Haut trocken zu halten und die Bildung eines Windelpilzes zu verhindern. So kann der wunde Po auch besser heilen. Dazu machst Du am besten mehrmals am Tag eine Kompresse mit schwarzem Tee.
Heilwolle
Mittlerweile gibt es Heilwolle auch in der Apotheke oder Drogerie zu kaufen: Es handelt sich dabei um naturbelassene Wolle, die das Schaffett Lanolin enthält (das ist das Sekret aus Talgdrüse eines Schafs). Dieses schützt die Hautbarriere und fördert die Heilung. Wenn Du beim Wickeln in die Po-Falte Deines Babys eine “Wurst” aus Heilwolle klemmst, verhindert das, dass Haut auf Haut liegt. Das beugt weiterem Wundsein vor und lässt Luft an den Popo, damit dieser Heilen kann.
Lanolinhaltige Creme
Von der Firma Lansinoh gibt es reines Wollfett als Salbe für wunde Brustwarzen zu kaufen. Aber auch andere Produkte enthalten Lanolin. Solche Salben können bei manchen Kindern Wunder wirken und Schmerzen schnell lindern.
Seideneinlage
Eine Seideneinlage wirkt kühlend und hemmt Entzündungen durch den enthaltenen Seidenbast. Die Einlage legst Du direkt auf die oberste Hautschicht im Windelbereich und tauscht sie bei jedem Windelwechseln aus.
Wundschutzsalbe und Hautpflege
Natürlich kannst Du den Babypopo auch pflegen mit Öl (z.B. Mandelöl – Babyöl würde ich nicht verwenden) oder verschiedenen Salben (z.B. Zinksalbe wie der Babycreme Calendula von Weleda). Zink unterstützt die Wundheilung und sorgt dafür, dass sich kein feuchtes Milieu bildet, in dem sich Bakterien und Pilze vermehren könnten.
Was Du allerdings nicht tun solltest ist prophylaktisches Eincremen mit Wundschutzcreme. Wenn die Haut gesund ist, sollte sie einfach in Ruhe gelassen werden, um den natürlichen Säureschutzmantel nicht zu beeinträchtigen.
Meine Empfehlung: Versuche bitte auch auf Pflegeprodukte zu verzichten, die chemische Zusatz- und Duftstoffe oder beides in Kombination enthalten. Lies Dir deshalb nicht erst vor der Anwendung, sondern am besten schon vor dem Kauf durch, welche Inhalte in den Produkten stecken. Achte bitte bei den Angaben des Herstellers auch auf Warnhinweise für Allergiker
Pudern mit Heilerde
Hier noch ein kleiner Geheimtipp: Etwas Heilerde pudern hält die Babyhaut trocken und unterstützt den Heilungsprozess. Normaler Babypuder dagegen wird zu diesem Zweck heute nicht mehr empfohlen.
Umschläge oder Waschungen
Es gibt auch verschiedene Methoden wie die Behandlung mit Calendula (Ringelblume), Kamille oder Eichenrinde. Eichenrindenbäder bekommst Du zum Beispiel in der Apotheke. Du kannst den Wirkstoff auftupfen, als Umschlag / Kompressen auflegen oder Sitzbäder machen. Lass Dich dazu aber am besten in vom Apotheker oder Deiner Hebamme beraten.
Muttermilch
Wenn eine Mutter stillt, sollte auch Sie auf viele Säure bei der Nahrung verzichten. Das heißt, Schokolade, Nüsse, Kaffee und sure Fruchtsorten sind nicht empfehlenswert, denn das würde den Babypopo und die empfindlcihen Stellen noch ein Stück mehr reizen.
Andere Erfahrungen zeigen wieder, dass Muttermilch auf sehr gut helfen kann, wenn man als Mama ein paar Tropfen auf die trockene Hautpartie gibt und die Fläche danach gut antrocknen lässt, bevor den Bereich wieder mit einem Windelpaket bedeckt.
Wunder Po Baby – Ursachen beheben und vorbeugen
Doch nun zur eigentlichen Frage: Woher kommt der wunde Po bei Deinem Baby? Woran könnte es liegen, dass die empfindliche Babyhaut am Po so reagiert? Am häufigsten sind folgende Gründe und meine Tipps zur Behebung:
Feuchttücher mit Chemikalien
Meine Wochenbetthebamme erlärte mir, dass die allermeisten Fälle von Windeldermatitis, die sie in ihrem Leben gesehen hat, feuchte Einmaltücher zur Ursache haben. Wenn diese weg gelassen würden, sei meist auch das Problem verschwunden. Chemikalien, Parfüme, Säure, Aromastoffe und Konservierungsmittel aus Feuchttüchern reizen die Haut extremst und dienen einzig dazu, die feuchten Pflegetücher lange verwendbar zu machen und damit sie nicht austrocknen.
Dass diese Inhaltsstoffe die dünne Babyhaut am Po angreifen und Auslöser für Rötungen, Pickelchen, Hautfalten mit Rissen, Infektionen und Hautveränderungen allgemein sein können , wundert mich nicht. Man stelle sich mal vor, dass sogar schon Neugeborene in ihren ersten Lebensmonaten mit Einmalfeuchttücher sauber gemacht werden.
Die Lösung: Am besten für die Reinigung im Windelbereich ist warmes Wasser und ein feuchter Lappen. Meist befindet sich der Wickeltisch für ohnehin im Bad, wenn möglich in der Nähe des Waschbeckens. Alles, was Du dann noch brauchst, sind Waschlappen oder ein zurechtgeschnittenes Handtuch zum Reinigen, die Du nass machst. Wenn Du kein Waschbecken in der Nähe hast, besorg Dir eine Schüssel, in die Du jedes Mal vor dem Wickeln warmes Wasser lassen kannst.
In den ersten Lebenstagen scheidet ein Säugling das sogenannte Kindspech (Mekonium) aus. Das ist sehr klebrig und zäh und Wasser allein reicht wahrscheinlich nicht, um es abzubekommen.
Mein Tipp: In dieser Zeit kannst Du ein paar Tropfen mildes Öl, z.B. Olivenöl, in Bio-Qualität auf die Waschlappen geben und damit Dein Baby sauber machen.
Lies hier, wie Du Feuchttücher selber machen kannst.
Wegwerfwindeln
Aber auch Einmalwindeln vertragen sehr empfindliche Kinder manchmal einfach nicht. Durch das feuchtwarme Klima im inneren der Windel kann es zu Windeldermatitis beim Baby kommen.
Die Lösung: Steige, zumindest teilweise, auf Windeln aus Stoff um. Heute gibt es sehr moderne Systeme, die nicht komplizierter sind als Pampers und Co.
Stoffwindeln falsch gewaschen
Aber auch, wenn Du bereits moderne Windeln aus Stoff verwendest, kann die Windel immer noch Ursache für Hautreizungen und einen wunden Po beim Baby sein. Denn durch falsches Waschen sammelt sich manchmal viel Ammoniak, das mit Urin reagiert und die Haut wund macht.
Die Lösung: Lies hier, wie Du Stoffwindeln richtig waschen kannst.
Stuhlgang auf Babyhaut
Kot gehört nicht auf Babyhaut. Das gerät in Zeiten saugfähiger und dichter Einmalwindeln manchmal in Vergessenheit. Verdauungsenzyme aus dem Stuhl des Kindes greifen Haut an, genauso, wie sie sonst Nahrung im Darm zersetzen. Windeldermatitis kann die Folge sein.
Die Lösung: Wickle Dein Baby häufiger und beim großen Geschäft immer unmittelbar danach. Wenn Du es manchmal verpasst, überprüfe die Windel regelmäßig, indem Du seitlich oder oben hinein schaust.
Zu viel Reibung
Egal, welche Feuchttücher Du benutzt, Reibung reizt die Haut und macht sie verletzlich.
Die Lösung: Wenn der Po Deines Kindes sehr empfindlich ist, solltest Du möglichst wenig daran reiben. Wenn möglich, tupfe ihn sauber, statt ihn zu wischen. Du musst auch nicht bei jedem Windelwechsel den gesamten Po abreiben.
Badezusätze und Shampoos
Auch, wenn Du wahrscheinlich zahlreiche Probepackungen und Geschenke zu Hause hast, auf denen “Babyshampoo” oder “Duschbad für Babys” steht oft als Hinweis: Babys brauchen keinen Zusatz beim Waschen. Im ersten Jahr ist sogar das Haar noch so fein, dass es ohne Shampoo perfekt sauber wird. Seife und chemische Zusätze solcher Pflegeprodukte trocknen die Haut aus und machen sie dadurch anfälliger. Außerdem können Kinder allergisch auf manche Produkte reagieren.
Die Lösung: Wasche Dein Baby immer nur mit Wasser.
Ernährung in der Stillzeit
Auch wenn es sehr selten vorkommt, könnte Deine Ernährung in der Stillzeit am wunden Babypo beteiligt sein. Säurehaltiges Obst, Nüsse und Schokolade können den Urin saurer machen, sodass er die Windelregion angreift. Auch Lebensmittelallergien können auf diesem Wege schon entstehen, sodass Dein Baby vielleicht reagiert, wenn Du Ei oder Kuhmilch zu Dir nimmst.
Die Lösung: Wenn Du bestimmte Lebensmittel bezüglich der wunden Stellen im Verdacht hast, lass sie weg und sieh, ob es besser wird. Auch Heilpraktiker oder Heiler können Dir auf der Suche weiterhelfen.
Neue Speisen und Nahrungsmittel in der Beikost
Nach der Beikosteinführung kann es bei bestimmten Nahrungsmitteln zu wunden Pos bei Babys kommen. Der Verdauungstrakt ist noch nicht ganz ausgereift und kann zum Beispiel Fruchtsäure oder Gerbstoffe schlecht aufspalten. Auch Lebensmittelallergien kommen manchmal in der frühen Kindheit vor und verwachsen sich später.
Früchte, vor allem Zitrusfrüchte und anderes säurehaltiges Obst, Tomaten, und Säfte solltest Du mit Vorsicht genießen. Gereizte Stellen am Po können dabei nämlich immer eine Reaktion auf Säuren in diversen Fruchtsorten sein, die dann direkten Kontakt mit den Stellen rund um den Baby Po haben.
Die Lösung: Beobachte die Reaktion Deines Babys bei jedem Lebensmittel, das es neu kennen lernt. Wenn es kurz darauf einen wunden Po bekommt, lass das Nahrungsmittel erst einmal weg und versuche es wieder, wenn der wunde Po weg ist. Passiert wieder dasselbe, lass das Nahrungsmittel erst einmal ganz weg.
Zahnen
Auch wenn neue Zähne kommen, wird das oft für einen wunden Po verantwortlich gemacht. Ob das wissenschaftlich belegt ist, weiß ich nicht. Ich habe auch schon unter Mütter gehört, dass der Stuhlgang sich während des Zahnens verändert und z.B. grün wird.
Neurodermitis
Leider weiß ich aus eigener Erfahrung, dass ein entzündeter Po und andere wunde Hautstellen beim Baby oft mit Neurodermitis zusammenhängen. Das ist eine allergische Hauterkrankung, gegen die man nicht immer etwas unternehmen kann.
Die Lösung: Versuche, die Symptome der Windeldermatitis so gut es geht zu lindern. Probier verschiedene Cremes aus. Auch Nahrungsmittel hängen eng mit den Symptomen zusammen. Suche einen Heilpraktiker, Heiler oder Homöopathen aus.
Reaktion auf Impfung
Hin und wieder zeigt sich ein wunder Po beim Baby auch als Reaktion auf eine Impfung. Das lässt sich nicht immer vermeiden und vergeht in der Regel schnell wieder.
Die Lösung: Gib Deinem Baby vorbeugend Thula-Globuli nach jeder Impfung. Sie helfen dem Körper, mit den Wirkstoffen zurecht zu kommen.
Erkältung
Während eines Infekts, aber auch bei leichtem Fieber wird die Haut trockener und führt zu mehr Risse. Außerdem wird der Urin Deines Babys dann konzentierter und damit säurehaltiger, weil viel Flüssigkeit durch Schwitzen verloren geht. Auch eine Erkrankung wie Durchfall kann sich als wunder Po beim Baby auswirken.
Die Lösung: Stille Dein Baby viel, wenn es krank ist und einen Infekt hat. Lindere die Symptome der Windeldermatitis.
Antibiotika
Leider sind Antibiotika-Behandlungen manchmal unabwendbar. Aber Antibiotika (und auch andere Medikamente) verändern die Darm- und Hautflora nachhaltig. So können Hauterkrankungen nach einer Antibiotika-Gabe auch von einer reduzierten Darmflora stammen.
Die Lösung: Nach einer Antibiotika-Behandlung kannst Du Deinem Baby durch viel Stillen und probiotische Präparate helfen, die Darmflora und damit auch die Hautflora wieder aufzubauen.
Pilzinfektion
Wenn der wunde Po über längere Zeit gar nicht besser wird oder so schlimm ist, dass es Deinem Baby sichtlich nicht gut geht, könnte ein Pilzbefall vorliegen (meist der Hefepilz candida albicans). Unter anderem bilden sich dann Knötchen und blutende Risse. Wie Du Windelsoor erkennst, kannst Du hier lesen. Wenn Du diese Probleme vermutest, solltest Du schleunigst zum Kinderarzt oder Kinderärztin gehen. Bei Pilzen kann es sein, dass beim Arztbesuch eine Salbe mit dem Wirkstoff Nystatin oder aber zinkhaltige Salben verschrieben werden.