Das große Dilemma bei der Babywäsche ist ja folgendes: Das Waschmittel fürs Baby soll möglichst schonend und frei von aggressiver Chemie sein – und trotzdem täglich hartnäckige Flecken aus Karotte, Tomate oder Spinat aus der Wäsche waschen.
Themen des Beitrags
Meine Waschmittel-Empfehlung: Ecover flüssig Waschmittel Universal
Bevor ich Dir nun im Detail erkläre, worauf Du beim Waschmittel für Babys achten musst und wie Du herausfindest, welches Waschmittel diesen Anforderungen genügt, kommt hier die gute Nachricht: Diese Arbeit haben andere schon für Dich erledigt. So hat die Ökotest 2020 insgesamt 21 Flüssigwaschmittel getestet. Dabei wurde sowohl darauf geachtet, dass die Waschleistung stimmt, als auch auf die Inhaltsstoffe. Empfehlenswert ist demnach nur ein einiges Waschmittel: Das Ecover Universalwaschmittel.
- Saubere Wäsche – Damit Kleidung länger getragen werden kann, entfernt das Weißwaschmittel starke Flecken und nach mehrfacher Anwendung auch Knötchen von Baumwollfasern
- Sauberer Inhalt – Das nachhaltige Waschmittel hat eine innovative* Formel mit pflanzenbasierten, biologisch abbaubaren Inhaltsstoffen; es reinigt und belebt Farben und Strahlkraft
- Saubere Verpackung – Die Waschmittel Flasche besteht aus recyceltem Kunststoff** und ist zu 100 % recycelbar; der konzentrierte Inhalt reicht für 30 Waschladungen.
Ich habe ebenfalls einen Blick auf die Inhaltsstoffe geworfen und halte das empfohlene Produkt auch für Babys für eine gute Wahl. Allerdings solltest Du es nicht für Stoffwindeln mit PUL-Beschichtung verwenden, da es Seife und Enzyme enthält.
Wenn Dir das Ecover Waschmittel fürs Baby nicht zusagt, kannst Du Dich natürlich auch selbst auf die Suche begeben. Dann solltest Du wissen, dass Babys sehr empfindliche Haut haben und darum nur Kleidung anziehen sollten, die mit sehr sanftem Waschmittel gewaschen wurde.
Warum sollte man Babywäsche nicht mit normalem Waschpulver und Co. waschen?
Babys brauchen auf keinen Fall Weichspüler, Hygienespüler oder Desinfektionsmittel in der Kleidung. Denn diese lassen immer Rückstände in der Kleidung zurück, die über die Haut vom Baby aufgenommen werden können. Auch nuckeln Kinder häufig an ihren Kleidungsstücken, auch auf diesem Wege gelangen Bestandteile aus Waschmittel oder Weichspüler aus der Wäsche in den Körper von Säuglingen.
Weichspüler steht im Verdacht, Allergien zu begünstigen oder sogar auszulösen. Wenn es trotzdem unbedingt Weichspüler sein muss, achte darauf, dass er speziell für Allergiker bzw. Babys geeignet ist. Solche Produkte gibt es zum Beispiel von Frosch, Lenor oder Vernel.
Auch die in Weichspüler oder Hygienespüler enthaltenen Duftstoffe sind für kleine Nasen einfach zu intensiv – wir selbst nehmen das oft schon gar nicht mehr wahr.
Ein gutes Waschmittel für Babys sollte nicht enthalten:
- Duftstoffe oder Parfüme (häufige Allergieauslöser)
- Bleichmittel
- Phosphate
- Konservierungsstoffe
- Farbstoffe
- Stabilisatoren (Schwermetallbelastung) oder Aluminium
- Gentechnik
In der Praxis ist oft schwer zu erkennen, was genau sich hinter der Liste an Inhaltsstoffen verbirgt. Da steht dann zum Beispiel:
“Aqua, Laureth-7, Sodium Cocoate, Sodium Olivate, Dipotassium Hydrogen Citrate, Alcohol, Sodium Laureth Sulfate, Amide Polyglycol Ether, Glycerin, Parfum, Sodium Carboxymethyl Inulin, PVNO, Protease, Amylase, Lipase, Cellulase,…”
(Frosch Baby Waschmittel)
Dass sich hinter Worten mit der Endung “-ase” Enzyme verbergen, ist nicht für jeden so klar und auch nicht so schnell zu erkennen. Auch viele andere Begriffe sind für uns Laien eher ein Rätsel.
Ein guter Hinweis auf verträgliches Baby-Waschmittel sind darum Ausschilderungen wie:
- für Allergiker geeignet
- für Kinder mit Neurodermitis geeignet
- dermatologisch getestet (z.B. von DAAB oder ECARF)
In gut organisierten Vergleichsportalen kann man auch nach entsprechenden Eigenschaften wie “phosphatfrei” oder “ohne Duftstoffe” filtern und so auf Nummer sicher gehen.
Zum Thema Bleichmittel ist gut zu wissen, dass dieses in Pulverwaschmittel (meist Vollwaschmittel) enthalten ist, nicht aber in Flüssigwaschmittel. Auch bleiben bei flüssigem Waschmittel für Babys seltener Waschmittelrückstände in der Wäsche zurück. Außerdem hat die Ökotest 2019 in fast allen getesteten Pulverwaschmitteln Mikroplastik gefunden.
Der Umwelt zuliebe – denn in dieser soll Dein Baby ja leben – würde ich auf Palmöl im Waschmittel verzichten.
Ist Baby-Waschmittel notwendig?
Auf dem Waschmittel muss keinesfalls “Baby Waschmittel” stehen. Oft bezeichnen die Hersteller geeignete Waschmittel mit dem Zusatz “Sensitiv(e)” oder “sanft”. So ein mildes Waschmittel fürs Baby reicht häufig ebenfalls aus. Der Unterschied zum Baby Waschmittel ist oft nur die Ausschilderung.
Biologische Alternativen selbst herstellen
Wir haben unsere Babywäsche lange Zeit mit dem Ulrich Natürlich Flüssigwaschmittel gewaschen.
Seit einiger Zeit habe ich selbst hergestelltes Flüssigwaschmittel aus Waschnüssen. Das geht recht schnell, man muss diese nur mehrfach auskochen und absieben. Auf diese Weise kann ich sicher sein, dass außer den natürlichen Tensiden (Seife) aus den Waschnüssen nichts im Baby Waschmittel ist. Außerdem ist es schonend für die Haut und umweltfreundlich.
Der einzige Nachteil: Flecken werden manchmal nicht so gut entfernt und es ist für Stoffwindeln mit PUL-Beschichtung nicht so gut. Ähnlich natürlich lässt sich Baby Waschmittel übrigens auch aus Efeu oder Kastanien herstellen.
Kann man Baby Wäsche mit normalem Waschmittel waschen?
Viele Eltern waschen die Wäsche ihrer Babys einfach mit normalem Waschmittel, zusammen mit der Elternwäsche. Auch wenn das oft gut geht, können die Bestandteile von herkömmlichem Persil oder Ariel die empfindliche Haut des Babys reizen. Schadstoffe und Chemikalien können über die Haut aufgenommen werden – und zwar nicht nur von Säuglingen. Auch bei größeren Kindern und Erwachsenen sollte nach Möglichkeit nichts in der Kleidung sein, was schadet. Der Unterschied zur Babyhaut ist, dass diese noch sehr viel dünner und empfindlicher ist. Außerdem sind die Ausscheidungssysteme noch nicht so funktionsfähig wie bei Erwachsenen, sodass Schadstoffe womöglich länger im Organismus bleiben.
Natürlich kannst Du Babykleidung und die restliche Wäsche zusammen in die Maschine geben – allerdings mit Waschmittel, das für Babys geeignet ist.
Wie wasche ich Babysachen richtig?
Neue Kleidung waschen
Wichtig: Neue Kleidungsstücke solltest Du vor dem ersten Tragen immer waschen, denn es können Rückstände aus der Produktion, Imprägnierung oder vom Färben enthalten sein. Wenn Du darauf achtest, dass die Babykleidung mit Öko-Tex-Standard 100 oder GOTS-zertifiziert (Global Organic Textile Standard) ist, gibt es strengere Grenzwerte für Schadstoffe in der Babykleidung. Trotzdem können noch welche enthalten sein. Nicht zuletzt darum ist es also sinnvoll, Babykleidung gebraucht zu kaufen.
Die richtige Temperatur
Die empfohlene Waschtemperatur ist immer im Etikett angegeben und sollte nach Möglichkeit nicht überschritten werden. Allerdings laufen Kleidungsstücke aus Baumwolle in der Regel nicht ein, wenn man sie mal heiß mitwäscht. Solange Dein Baby gesund ist und keine Hausstaub- oder Milbenallergie hat, reicht das Waschen zwischen 30-60°C aus. Je niedriger die Temperatur, desto besser für Geldbeutel und Umwelt.
Wie oft Babykleidung waschen?
Die Frage, die ich mir als frisch gebackene Mama gestellt habe: Wann bzw. wie oft muss ich Babykleidung eigentlich waschen? Denn wer kein Spuckbaby hat, bei dem wird das Baby sich in den ersten Monaten eigentlich kaum schmutzig machen. Babys schwitzen kaum und so kann man ein Outfit oft viele Tage lang tragen. Da spricht auch absolut nichts dagegen und Du wirst sehen, mit der Zeit ergibt sich das. Solange die Kleidung also nicht riecht oder schmutzig ist, musst Du sie auch nicht waschen. Und spätestens wenn Dein Kind mobil wird und zu essen anfängt, ziehst Du gefühlt stündlich frische Kleidung an.
Flecken entfernen ohne Chemie
Flecken entfernen solltest Du bei Babykleidung nicht mit chemischen Produkten, sondern einfach mit Gallseife. Einfach den Fleck annässen, Gallseife einreiben und kurz einwirken lassen. Auch hier kann ich aus eigener Erfahrung sagen: Gebraucht kaufen lohnt sich. Denn wenn die Babykleidung nicht zu teuer war wirst Du Dir um den einen oder anderen Fleck auch weniger Gedanken machen. Viele waschen sich auch mit der Zeit nach einigen Waschgängen erst wieder heraus.
Ansonsten können diese Hausmittel bei Flecken auf der Babykleidung helfen:
- Milch auf der Kleidung unmittelbar danach mit Wasser auswaschen.
- Grasflecken mit Zitronensaft, Essigessenz oder Gallseife vorbehandeln
- Spinatflecken mit der aufgeschnittenen Seite einer rohen Kartoffel einreiben.
- Karottenflecken mit Babyöl behandeln.
- Hartnäckige Flecken einfach in die pralle Sonne legen, so bleichen sie aus.
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