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Gewichtstabelle: Wie schwer muss ein Baby sein?

Hanna Bose - Examinierte Lehrkraft und zertifizierte Fachkraft für babyfreundliche Beikost von Hanna Bose - Examinierte Lehrkraft und zertifizierte Fachkraft für babyfreundliche Beikost
27. November 2018 - Aktualisiert am 15. Oktober 2020
in Baby, Baby-Entwicklung, Gesundheit & Pflege
Lesedauer: 7 mins read
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© Africa Studio - stock.adobe.com

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Laut Gewichtstabelle war mein Baby von Anfang an zu schwer. Und doch hat er sich bis heute völlig gesund und normal entwickelt. Die Gewichtstabelle fürs Baby, die Du unten findest, dient also immer nur als Anhaltspunkt – eine Abweichung bedeutet noch lange nicht, dass mit Deinem Baby etwas nicht in Ordung ist.

Themen des Beitrags

  • Gewichtstabelle Baby: So schwer sind durchschnittliche Neugeborene und Babys
    • Gewichtstabelle Baby: Mädchen ab Geburt bis 1 Jahr
    • Gewichtstabelle Baby: Jungs ab Geburt bis 1 Jahr
  • WHO Perzentilen-Gewichtskurve für Babys
    • Gewichts-Perzentile für Mädchen: Ab Geburt bis 6 Monate
    • Gewichts-Perzentile für Mädchen: Ab Geburt bis 2 Jahre
    • Gewichts-Perzentile für Jungs: Ab Geburt bis 6 Monate
    • Gewichts-Perzentile für Jungs: Ab Geburt bis 24 Monate
  • BMI von Babys
    • Wie interpretiert man die BMI-Perzentilenkurve?
    • BMI Perzentilenkurve für Mädchen von 0 bis 2 Jahre
    • BMI Perzentile
    • für Jungs von 0 bis 2 Jahre
  • Darum ist die Gewichtsentwicklung wichtig
  • Mangelnde Gewichtszunahme beim Baby
  • Übermäßige Gewichtszunahme beim Baby

Gewichtstabelle Baby: So schwer sind durchschnittliche Neugeborene und Babys

Im ersten Lebensjahr verdreifachen die meisten Babys ihr Geburtsgewicht. Das sind im Durchschnitt zwischen 3.300g und 3.500g. Alles zwischen 2.800g und 4.200g gilt als normal, d.h. es werden keine zusätzlichen Untersuchungen angestellt. Wenn das Geburtsgewicht darunter oder darüber liegt, müssen die Ärzte überprüfen, ob mit dem Baby alles in Ordnung ist – das ist meistens der Fall.

Natürlich muss das Geburtsgewicht auch im Verhältnis zur Körpergröße betrachtet werden. Durchschnittlich sind Babys bei der Geburt zwischen 50 cm und 52 cm groß. Natürlich gibt es aber viele, die kleiner oder größer sind. Diese wiegen dann auch entsprechend weniger oder mehr. Die angegebenen Werte sind, wie gesagt, nur Durchschnitte.

Gewichtstabelle Baby: Mädchen ab Geburt bis 1 Jahr

Alter in MonatenAlter in WochenNormgewicht MinimalNormgewicht Maximal
1 Monat4 Wochen3.400g5.000g
2 Monate8 Wochen4.300g 5.900g
3 Monate12 Wochen5.000g6.600g
4 Monate16 Wochen5.600g 7.200g
5 Monate20 Wochen6.100g7.700g
6 Monate24 Wochen5.800g8.800g
7 Monate28 Wochen6.100g9.100g
8 Monate32 Wochen6.400g9.400g
9 Monate36 Wochen6.700g9.700g
10 Monate40 Wochen7.000g10.000g
11 Monate44 Wochen7.200g10.200g
12 Monate48 Wochen7.400g11.400g

Gewichtstabelle Baby: Jungs ab Geburt bis 1 Jahr

Alter in MonatenAlter in WochenNormgewicht MinimalNormgewicht Maximal
1 Monat4 Wochen3.700g5.300g
2 Monate8 Wochen4.800g6.400g
3 Monate12 Wochen5.600g7.200g
4 Monate16 Wochen6.200g7.800g
5 Monate20 Wochen6.700g8.300g
6 Monate24 Wochen6.400g9.400g
7 Monate28 Wochen6.800g9.800g
8 Monate32 Wochen7.100g10.100g
9 Monate36 Wochen7.400g10.400g
10 Monate40 Wochen7.700g10.700g
11 Monate44 Wochen7.900g10.900g
12 Monate48 Wochen7.100g12.100g

Unterschiede in Größe, Gewicht und Körperbau entwickeln sich bei Babys übrigens schon im Mutterleib. In der ersten Hälfte der Schwangerschaft, also etwa bis zur 22. SSW, wachsen alle Föten gleich schnell. Danach zeigen sich langsam individuelle Unterschiede, die von der genetischen Anlage sowie von der Ernährung der Mutter, ihrem Alter abhängig sind, sowie davon, ob es das erste oder zweite Kind ist. Auch das Geschlecht des Kindes macht einen Unterschied, so sind Jungs im Durchschnitt schwerer als Mädchen. Ab der 34. SSW legen Babys im Mutterleib dann noch einmal richtig Fettpölsterchen an. Deshalb sind Babys, die zu früh zur Welt kommen, auch so viel leichter als termingerecht geborene Kinder.

Nach der Geburt verlieren Babys dann zunächst etwas Gewicht. Nach spätestens sechs Tagen sollte sich diese Entwicklung aber umkehren und zwei Wochen nach der Geburt sollte das ursprüngliche Gewicht wieder erreicht sein. Wie bei allen Durchschnittswerten hier gilt: Wenn das nicht der Fall ist, heißt das nicht, dass Dein Baby krank ist – aber es sollte überprüft werden, um sicher zu gehen.

Im ersten Lebensjahr geht die Gewichtskurve von Babys dann steil nach oben. Bis zu mehreren hundert Gramm pro Woche sind anfangs normal. Gleichzeitig jagt eine Wachstums- bzw. Entwicklungsschub beim Baby den nächsten. Diese Entwicklung wird im Kleinkindalter weniger rasant, dann nehmen Kinder weniger schnell Gewicht zu und wachsen auch weniger schnell.

>> Hier erfährst Du alles über die gesunde Gewichtsentwicklung bei Babys. 

WHO Perzentilen-Gewichtskurve für Babys

Die oben dargestellte Gewichtstabelle für Babys enthält immer nur Durchschnittswerte. Das kann schnell zu Verunsicherungen führen, wenn Du ein Baby hast, das generell sehr schwer oder sehr leicht ist. Darum kannst Du auch auf der Gewichts- oder Perzentilekurve ablesen, wo Dein Baby sich im Vergleich zu Gleichaltrigen befindet.

Die Perzentile zeigt an, wie viel Prozent der Babys im selben Alter leichter bzw. schwerer sind. Das heißt, wenn Dein Kind wie meines bei Perzentile 99 liegt, gibt es kaum Kinder, die noch schwerer sind (lediglich 1%).

Wenn es dagegen auf der 10. Perzentile liegt, bedeutet das, dass 90 % der Kinder im selben Alter schwerer sind.

Wichtig bei der Gewichtskurve ist vor allem, dass ein Kind in etwa auf derselben Perzentile bleibt. Ein plötzlicher Sprung nach oben oder unten bedarf einer ärztlichen Überprüfung.

Du findest die WHO-Gewichtsperzentilen über folgenden Link:

  • https://www.who.int/childgrowth/en/

Gewichts-Perzentile für Mädchen: Ab Geburt bis 6 Monate

WHO Gewichtskurve für Mädchen 0 - 6 Monate

Gewichts-Perzentile für Mädchen: Ab Geburt bis 2 Jahre

WHO Gewichtskurve für Mädchen 0 - 24 Monate

Gewichts-Perzentile für Jungs: Ab Geburt bis 6 Monate

WHO Gewichtskurve für Jungs 0 - 6 Monate

Gewichts-Perzentile für Jungs: Ab Geburt bis 24 Monate

WHO Gewichtskurve für Jungs 0 - 24 MonateBMI von Babys

Am individuellsten lässt sich sagen, ob das Gewicht eines Kindes passt, indem Du sowohl Körpergröße, als auch Gewicht berücksichtigst. Der Quotient, der sich daraus ergibt, wird bei Erwachsenen, wie auch bei Kindern als BMI bezeichnet.

Die meisten BMI-Rechner für Erwachsene und Kinder funktionieren für Babys allerdings nicht, denn hier ist es besser sich an den statistischen Standards zu orientieren, die mit Hilfe einer Perzentile dargestellt werden.

Die Vergleichswerte werden statistisch erhoben und grafisch dargestellt.

Als Baby-BMI-Normalwert gilt der Bereich zwischen der 10. und 90. Perzentile.

  • Liegt der Wert deines Babys unter 10, hat dein Baby Untergewicht.
  • Liegt der Wert Deines Babys über 90, hat Dein Baby Übergewicht.

Wie interpretiert man die BMI-Perzentilenkurve?

Die BMI Perzentile zeigt Dir in Prozent an, wie viel der anderen Babys im gleichen Alter, unter Dem BMI Deines babys liegen.

Wenn Dein Baby auf der Perzentile 50 liegt, dann wiegen ca. 50% der Altersgenossen unter seinem Gewicht.

BMI Perzentilenkurve für Mädchen von 0 bis 2 Jahre

BMI für Babys: Mädchen von 0 bis 2 Jahre

BMI Perzentile

für Jungs von 0 bis 2 Jahre

BMI für Babys: Junge von 0 bis 2 JahreDarum ist die Gewichtsentwicklung wichtig

Wenn Babys nur sehr langsam oder aber im Gegenteil sehr schnell an Gewicht zunehmen, machen sich viele Eltern Sorgen. Das ist absolut richtig und verständlich, denn auch wenn in den meisten Fällen alles in Ordnung ist, kann eine ungewöhnliche Gewichtsentwicklung doch Hinweise auf eine Erkrankung des Babys oder andere Probleme in der Ernährung geben.

Deshalb werden in jeder U-Untersuchung beim Kinderarzt Gewicht, Größe und Kopfumfang Deines Babys überprüft. Zusätzlich solltest Du auch selbst darauf achten, dass Dein Kind gesund und wohl genährt aussieht. Bei Unsicherheiten oder wenn Du den Verdacht hast, dass Dein Baby zu schnell oder zu langsam zunimmt, kontaktiere auf jeden Fall einen Arzt und lass das abklären.

Eine Babywaage brauchst Du dafür übrigens in den seltensten Fällen. Nur Früh- oder Mangelgeburten oder wenn Du das Gewicht Deines Kindes aus einem anderen Grund streng überwachen musst, benötigen eine tägliche Gewichtskontrolle.

Ansonsten reicht es in der Regel aus, Dein Baby und ohne Gewichtstabelle einfach zu beobachten:

  • Ist die Haut rosig und zart?
  • Trinkt es ausreichend?
  • Hat es zwischendurch längere Wachphasen?
  • Hat es genügend nasse Windeln pro Tag?

Alarmiert solltest Du sein, wenn Dein Baby sichtlich nicht zunimmt, häufig und viel spuckt, müde und lethargisch wirkt und wenig Nahrung zu sich nimmt.

Mangelnde Gewichtszunahme beim Baby

Ein möglicherweise zu geringes Gewicht auf der Gewichtstabelle ist schnell Grund zur Sorge. Das muss aber nicht sein. Wenn Dein Baby keine Anzeichen von Hunger zeigt und sich normal verhält, ist es wahrscheinlich auch gesund.

Wenn Dein Baby nicht richtig zunimmt und gleichzeitig häufig Hunger hat, solltest Du überprüfen, ob es vielleicht nicht wirklich satt wird. Wenn Du stillst, solltest Du häufiger anlegen und Dein Baby länger trinken lassen. Wie bei allen Stillproblemen kann Dir auch eine gute Stillberatung weiter helfen.

Bei Kindern, die mit der Flasche ernährt werden, kannst Du anhand der getrunkenen Menge ganz einfach überprüfen, wie viel Dein Baby trinkt.

Wenn Babys vorübergehend sehr viel oder gar keinen Hunger haben, ist das kein Grund zur Sorge. Vielleicht bereitet sich Dein Kind auf den nächsten Wachstumsschub vor und braucht deshalb zusätzliche Kalorien – oder es befindet sich in einem mentalen Entwicklungsschub und hat darum einfach wenig Hunger.

Auch Stress kann beim Baby dazu führen, dass es nicht richtig trinkt und dadurch nicht zunimmt. Direkter Körperkontakt kann Deinem Baby helfen, Stress abzubauen. Eine gute Babytrage oder ein bequemes Tragetuch können Deinem Baby diesen Körperkontakt ermöglichen, ohne dass Du in Deinem Alltag zu sehr eingeschränkt wirst. Übrigens gibt es auch stillfreundliche Tragehilfen.

Übermäßige Gewichtszunahme beim Baby

In Deutschland sind mittlerweile viele Kinder – auch schon Kleinkinder ab 3 Jahren – übergewichtig. Von 15% aller Kinder und Jugendlichen ist die Rede. Diese Schicksal wünscht sich natürlich kein Elternteil für sein Kind. Darum steht bei einer starken Gewichtszunahme im Babyalter häufig schon die Frage im Raum, ob das Rückschlüsse auf späteres Übergewicht zulässt.

Die kurze Antwort lautet: Nein, in aller Regel nicht. Vor allem, wenn Du Dein Baby stillst, musst Du Dir keine Sorgen machen. Der Babyspeck verschwindet meist, sobald Dein Baby sich durch Krabbeln und Laufen viel bewegt.

Mit Stillen kannst Du Dein Baby nicht überfüttern, denn die Muttermilch ist perfekt an die Bedürfnisse Deines Babys angepasst. Die Speckpölsterchen haben wahrscheinlich einfach eine genetische Ursache und bedeuten nur, dass Dein Kind gesund und fit ist.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Dein Kind später übergewichtig wird, kannst Du sehr früh reduzieren. Zum Beispiel, indem Du ein gesundes Hunger- und Sättigungsempfinden zulässt.

Füttere Dein Baby nicht nach der Uhr, sondern nach Bedarf – egal, ob mit der Flasche oder aus der Brust.

Zwinge Dein Kind nie, zu essen oder zu trinken.

Einige Eltern glauben auch, dass die Beikosteinführung mit Baby Led Weaning ein gesundes Essverhalten fördert. Aber auch wenn Du Dein Baby mit Brei fütterst, solltest Du ihm nie mehr Nahrung aufzwingen, als es von sich aus verlangt. Das heißt, auch wenn nur noch vier Löffelchen übrig wären und es schade ist, den Brei zu entsorgen – die beliebten Ein-Löffelchen-für-Mama oder Flugzeug-Spielchen haben in Verbindung mit einem Kinderlöffel nichts zu suchen.

Achte außerdem auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung Deines Kindes. Denn die ersten sieben Lebensjahre prägen Dein Kind dahingehend fürs Leben. Außerdem brauchen Kinder viel Bewegung an der frischen Luft – und keine Medienzeit oder ähnliches.

Quellen:

  • https://www.who.int/childgrowth/standards/en/
  • https://journals.plos.org/plosmedicine/article?id=10.1371/journal.pmed.1002220

 

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Hanna Bose ist examinierte Lehrkraft für die Schulform Gymnasium und zertifizierte Fachkraft für babyfreundliche Beikost. Neben Mutterinstinkte.de betreibt sie als Expertin für Baby-Ernährung außerdem noch das Infoportal Babyled-weaning.de. Hanna ist Mutter von drei Jungs (2015, 2019, 2022) und teilt ihre langjährige Expertise mit einer guten Portion Erfahrungswissen. Die veröffentlichten Artikel von Hanna orientieren sich stets am aktuellen Stand der Wissenschaft und sind gepaart mit einer kindgerechten, bedürfnisorientierten Sichtweise.

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