“Schlafen wie ein Baby”, das klingt für einige Eltern wie blanker Hohn – denn nicht alle Babys schlafen gut und ausreichend. Zumindest nicht, ohne dass wir Eltern ständig irgendetwas tun – tragen, stillen, Auto fahren, was auch immer. Aber woher weiß man dann eigentlich, ob das Baby genug schläft? Wie viel Schlaf braucht ein Baby in welchem Alter? Zum Glück gibt es für sowas ungefähre Angaben und Richtwerte.
Themen des Beitrags
Die durchschnittliche Schlafmenge der Kinder im Überblick
In dieser Tabelle siehst Du auf einen Blick, wie viel Dein Baby in welchem Alter in etwa schlafen sollte:
Alter | Tagschlaf in Stunden | Anzahl der Nickerchen tagsüber | Nachtschlaf in Stunden | Gesamte Schlafdauer / 24 Stunden |
1. Monat | 7,5 | 3 | 9 | 16,5 |
2. – 6. Monat | 5 | 3 | 10 | 15 |
7. – 12. Monat | 3 | 2 | 11 | 14 |
13. – 23. Monat | 2,5 | 1 | 11 | 13,5 |
2 Jahre | 0-2 | 0-1 | 10-12 | 12 |
3 Jahre | 12 | 0 | 12 | 12 |
Die Angaben der Schlafmenge sind reine Durchschnittswerte. Babys sind unterschiedlich und haben verschiedene Schlafbedürfnisse. Falls Dein Kind extrem von den Werten gleichaltriger Kinder abweicht oder Du vermutest, dass etwas nicht stimmt, solltest Du den Kinderarzt konsultieren.
Wie viel schläft ein Baby im Mutterleib?
Einen Großteil der Schwangerschaft driftet der Fetus in einer Art Dämmerzustand dahin. Erst ab der 30. Schwangerschaftswoche sprechen Wissenschaftler davon, dass Babys schlafen können. Ab der 36. Woche im Mutterleib sind die Kleinen in der Lage in einen Tiefschlaf zu fallen. Das Baby schläft im Bauch über den ganzen Tag und die Nacht verteilt rund 16 bis 20 Stunden. Dazwischen wacht es alle zwei bis vier Stunden auf.
Wie viel Schlaf braucht mein Säugling nach der Geburt?
Die Neugeborenen kennen noch keinen Tag-Nacht-Rhythmus und schlafen in der Regel genauso, wie sie es im Mutterleib auch getan haben. Die Kleinen wachen alle drei bis vier Stunden auf. Dann haben Sie Hunger, brauchen eine neue Windel und wollen die Welt kennenlernen. Mehr als ein bis zwei Stunden sind sie in dieser Zeit meist nicht wach.
Insgesamt verbringen Säuglinge nach der Entbindung rund 16,5 Stunden des Tages mit Schlafen. Falls Dein Baby nur auf 13 Stunden kommt oder sogar bis zu 20 Stunden schläft, dann mach Dir keine Sorgen. Bereits in ganz jungen Jahren gibt es Menschen, die mit weniger oder mehr Schlaf auskommen.
Hier einige Tipps, wie Du Deinem Baby dabei hilfst, schnell einen Tag-Nacht-Rhythmus zu entwickeln:
- Dunkle das Zimmer am Tag nicht ab, wenn das Baby schläft,
- Sorge nachts dagegen dafür, dass kein oder möglichst wenig Licht im Schlaf- oder Kinderzimmer herrscht.
- Gehe täglich mindestens eine halbe Stunde an der frischen Luft spazieren, das sorgt für bessere Nachtruhe.
- Spiele tagsüber viel mit dem Nachwuchs und verhalte Dich nachts beim Füttern und Windelwechseln ganz ruhig.
- Wickle nachts nur, wenn es unbedingt notwendig ist. Dimme dabei das Licht.
- Führe ein Einschlafritual ein, insbesondere ein kurzes Bad macht die Kleinen angenehm müde.
- Füttere das Baby vor dem Nachtschlaf. Dabei ist es wichtig, dass Dein Kind noch nicht zu müde ist und möglichst viel trinkt
Wie verändert sich das Schlafverhalten ab dem 2. bis zum 6. Monat?
Bereits ab dem zweiten Lebensmonat entwickelt Dein Nachwuchs langsam ein Gefühl für Tag und Nacht. Es hält tagsüber normalerweise drei kürzere Nickerchen, die insgesamt etwa fünf Stunden dauern.
Dein Baby kann ab dem 3. oder 4. Monat bereits längere Zeiträume von rund drei Stunden wach sein. Nachts schläft es etwa 10 Stunden mit Unterbrechung.
Bereits im 6. Monat reichen dem Baby oft bereits zwei Schläfchen am Tag. Nachts kommt es jetzt häufiger vor, dass Dein Nachwuchs Mahlzeiten ausfallen lässt und zwischen 5 und 6 Stunden durchschläft.
Im Schnitt schlafen die Säuglinge in dieser Zeit 15 Stunden, individuelle Abweichungen von +/- drei Stunden sind aber auch jetzt völlig in Ordnung.
So viel schlafen Babys zwischen dem 7. Monat und dem ersten Geburtstag
Deine Nächte werden jetzt eventuell einfacher, denn Dein Baby schläft zuverlässig nachts mehr als tagsüber. Es gibt Säuglinge, die in der Altersspanne zwischen 7 Monate und 1 Jahr mit 11,5 Stunden auskommen, andere schlafen rund 16,5 Stunden täglich.
Der Mittelwert beträgt in dem Alter 14 Stunden Schlaf auf einen Zeitraum von 24 Stunden.
Dennoch ist es so, dass die Welt der Kleinen mit 7 Monaten immer aufregender wird. Es gibt so viel zu entdecken! Die neuen Eindrücke werden häufig im Schlaf verarbeitet. Möglicherweise träumt Dein Baby jetzt sehr viel und wacht dadurch öfter auf.
Sorge für viel Liebe und Nähe, sodass sich Dein Kind nicht alleingelassen fühlt, wenn es von einschüchternden Träumen aufwacht. Bei manchen Babys wirkt übrigens eine Spieluhr mit sanfter, monotoner Melodie wahre Wunder bei der Beruhigung. Körperkontakt und Kuscheln helfen in der Regel am besten, damit Dein Kleines wieder gut in den Schlaf findet.
Wie entwickelt sich der Schlaf im zweiten Lebensjahr?
Ab etwa 12 Monaten schlafen viele Kinder nur noch einmal täglich für durchschnittlich 2,5 Stunden. Die gesamte Schlafzeit beträgt rund 13,5 Stunden pro 24 Stunden.
Gerade die Phase der Umstellung von zwei Nickerchen zu einem ist oftmals mit Schwierigkeiten verbunden. Wenn Dein circa einjähriges Kind Probleme hat, vormittags einzuschlafen, dann zögere das erste Schläfchen hinaus. Spannende Spiele und lustige Lieder können hier helfen.
Versuche Deinen Nachwuchs nur noch mittags hinzulegen und lasse den zweiten Schlaf am Nachmittag ausfallen. Dafür kannst Du das Kind abends normalerweise etwas früher zu Bett bringen.
Beobachte, ob dem Kind der neue Rhythmus leichter fällt, als der bisherige. Wenn Dein Sprössling soweit ist, nur noch einmal am Tag zu schlafen, dann gelingt die Umstellung häufig innerhalb von ein paar Tagen.
Einige Babys halten bereits mit 10 Monaten nur noch den Mittagsschlaf, andere Kinder schlafen bis 1,5 Jahre zweimal täglich.
Schlafmenge von Kleinkindern zwischen 3. und 4. Lebensjahr
Ab wann Dein Kind den Mittagsschlaf komplett ausfallen lässt, ist wieder eine individuelle Frage. Einige Kinder schlafen mit 2,5 Jahren tagsüber nicht mehr, andere halten bis zum vierten Lebensjahr gerne am frühen Nachmittag ein Schläfchen. Ab dem dritten Lebensjahr sinkt die Schlafmenge der Kinder auf rund 12 Stunden.
Unabhängig vom Alter ist es wichtig, dass Du Einschlafrituale mit Deinem Kind durchführst. Das kann auch dann sehr hilfreich sein, wenn Dein Baby kaum schläft. Insbesondere der Nachtschlaf wird dadurch sanft eingeleitet. Selbst, wenn Dein Nachwuchs insgesamt sehr selbstständig wirkt, er braucht auch mit drei, vier, fünf oder sechs Jahren noch einen gleichbleibenden Ablauf vor dem Zubettgehen. Rituale liefern Kindern Sicherheit, genauso wie körperliche Nähe. Bei älteren Kindern gibt es immer wieder Phasen, wo sie von Albträumen geplagt werden, tröste Dein Kind immer, wenn es nachts weint.
Bedenke auch, dass Veränderungen bei Babys und Kleinkindern die Schlafmenge und den Rhythmus beeinflussen können. Urlaube, lange Autofahrten oder Silvesterknallerei können den Schlaf Deines Kindes vorübergehend stören.
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