Sind Nasentropfen gefährlich für mein Baby?
In den ersten Wochen und Monaten bleiben die meisten Babys von Erkältungen verschont. Denn mit der Geburt haben alle Babys den sogenannten “Nestschutz“. Während der Schwangerschaft gelangen über das Blut der Mutter Antikörper zum Schutz ins das Blut des Kindes. Die Natur schützt und unterstützt die Babys also die ersten Monate beim Kampf gegen die ersten Krankheitserregern. Noch länger dauert dieser Effekt an, wenn Du Dein Baby stillst.
Aber irgendwann ist es bei jedem so weit: Das Baby fängt das erste Mal anfängt zu rotzen und zu röcheln – verständlicherweise sind dann die meisten Eltern beunruhigt. Ist dies etwa der erste Schnupfen beim Baby? Wenn man nun die Oma nach Rat fragt, empfiehlt sie vielleicht Nasentropfen fürs Baby. Doch sollte ein Baby wirklich schon Nasentropfen bekommen?
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Was Du über Nasentropfen und Babys wissen musst
Der erste Schnupfen wird als “Säuglingsschnupfen” bezeichnet. Das Näschen von Säuglingen ist klein. Stell Dir vor, die inneren Nasengänge sind wenige Millimeter groß und wenn diese anschwellen, wird es eng beim Luftholen.
Die Nasenschleimhäute sind so sensibel, dass diese schon bei kleinen Aufregungen durch den Baby-Schnupfen anschwellen. Babys atmen nicht durch den Mund, sondern nur durch die Nase! Ein freies Atmen ist also wichtig, gerade in der Nacht.
Baby kriegt keine Luft beim Trinken
Wenn Dein Baby Probleme mit der Atmung beim Stillen oder Trinken mit der Flasche hat, solltest Du nicht sofort zu Nasentropfen greifen, sondern deine Hebamme oder den Kinderarzt kontaktieren. Diese können Dich darüber aufklären, ob es sich um einen Schnupfen handelt und der Nestschutz nachlässt.
Vireninfektionen sollten ausgeschlossen werden. In der Regel gilt: Lieber einmal zu viel nachgefragt. Keine Frage ist lächerlich und Du wirst ganz sicher Ernst genommen! Denn Du solltest wissen, Dein Baby macht bis zum Kleinkind in den ersten 24 Monaten ungefähr zehn Infekte durch.
Für Dich ist alles neu und wie sollst Du als Mutter unterscheiden können, ob es sich um eine Erkältung, um den natürlichen Prozess der Nasenschleimhautanschwellung oder gar um einen Infekt handelt?
In der Regel ist eine Babyerkältung unbedenklich. Aber es ist für Dein Baby wichtig, dass es frei atmen kann. Beim Stillen liegt Dein Baby eng an Deiner Brust und sollte möglichst frei atmen können. Ebenso kostet das Saugen an der Flasche Kraft und ein befreites Atmen ist wichtig.
Nasentropfen für Kinder unter 2 Jahren ungesund oder gefährlich?
Nasentropfen beinhalten die Wirkstoffe Oxymetazolin oder Xylometazolin. Der Wirkstoff verursacht, dass die feinen Blutgefäße der Nase Deines Babys sich verengen. Das entstandende Nasensekret fließt so leichter ab.
Gefahr und Nebenwirkungen durch Nasentropfen
Nur mache Dir nichts vor, die Wirkstoffe können in diesem Moment in geringen Dosierungen in die Blutlaufbahn deines Babys geraten. Im schlimmsten Falle auf diesem Wege bis zum Gehirn.
Medizinisch ist nachgewiesen, dass durch die gefäßverengende Wirkung in seltenen Fällen die Herzfrequenz gesenkt wird und eine betäubende Wirkung entsteht.
Die Atmung würde sich verlangsamen bis zu einem komaähnlichen Zustand. Umso weniger Gewicht und Körpergröße Dein Baby besitzt, umso höher das Risiko.
Ganz explizit wird sogar vor Nasensprays mit dem Wirkstoff Xylometazolin gewarnt. Dein Kinderarzt wird aufklären und lass dich über mögliche Alternativen informieren.
Grundsätzlich sind Nasentropfen mit den Wirkstoffen Oxymetazolin oder Xylometazolin nicht verboten. Eine Möglichkeit wäre, auf Nasentropfen mit reduziertem Xylometazolin-Gehalt zurückzugreifen. Lies also unbedingt den Beipackzettel. Auf die richtige Dosierung ist ebenfalls zu achten, wenn man sich für den Gebrauch von Nasentropfen beim Baby entscheidet. Der Kinderarzt informiert ebenso.
Länger als eine Woche sollten Nasentropfen nicht genommen werden.
Wenn man die Nachteile und Gefahren also kennt, dann möchte man doch am liebsten nach alternativen Methoden suchen, oder?
Natürliche Alternativen zum Nasentropfen
Je früher Du erkennst, dass dein Kind nicht frei durch die Nase atmen kann, umso besser. Es gibt alternative Mittel wie Präparate mit Kochsalzlösung.
Stillen ist das Beste fürs Baby und die Muttermilch kann als natürliche Nasentropfen fungieren. Ein paar Tropfen der Muttermilch mit einer Pipette in die Nase geträufelt hat eine positive Wirkung.
Bei jedem Schnupfen gilt, viel Trinken und die Nasenschleimhäute feucht halten. Gegebenenfalls kann man es auch mit einem elekrischen Nasensauger versuchen.
Nasentropfen beim Babys für Druckausgleich im Flugzeug?
Wenn die erste gemeinsame Flugreise ansteht, kann die verstopfte Nase Deines Babys schon Sorgen machen. Manche Mutter ist verunsichert wegen des Druckausgleichs im Flugzeug und wie das Baby das mit einer verstopften Nase schaffen soll.
Soll man dem Baby vor dem Fliegen abschwellende Nasentropfen geben?
Wie schon beschrieben, sollte es nicht der erste Griff sein, um den Druck im Flugzeug auszugleichen. Ein Wasserfläschchen in der Handtasche ist hilfreich. So kann Dein Baby trinken und saugen. Ein wunderbares Mittel für den Druckausgleich. Wenn Du stillst, kannst Du Dein Baby auch einfach anlegen.
Wer schon einmal mit einem Baby geflogen ist oder andere Mütter beobachten konnte, kennt den Effekt der Motorengeräusche. Das Rollen auf die Startbahn, Unruhe im Flieger und schreiende Säuglinge. Dann geht es ab in die Lüfte und alles wird ruhig. Mit etwas Glück kann sich Dein Baby durch die Turbinengeräusche beruhigen und einschlafen. Nasentropfen sollten also besser im Notfall das letzte Mittel sein. Der Kinderarzt gibt gerne Ratschläge.
Nasentropfen Baby: Ja oder Nein?
Meersalzlösungen, Nasensauger und Inhalatoren sind, je nach Alter des Babys, bessere Alternativen zum Nasenspray bei Babys. Leider gab es tatsächlich Fälle, in denen Babys in komaartige Zustände durch das Einnehmen von Nasensprays mit Xylometazolin gelangt sind.
Falls medizinische Präparate mit Xylometazolin notwendig werden, sollte unbedingt auf eine reduzierte Konzentration geachtet werden. Die maximale Tagesdosis sollte auf keinen Fall überschritten werden. Die Einnahme darf nicht länger als eine Woche erfolgen.
Versuche also am besten Abstand von Nasensprays zu nehmen, denn die Natur hat starke Heilmittel und Dein Baby sollte so lange wie möglich auf diese Art und Weise behandelt und geschützt werden.
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