Manche Baby haben ihn von Geburt an, bei anderen entwickelt er sich in den ersten Lebensmonaten: Die Rede ist vom Kopfgneis beim Baby. Was im Volksmund häufig auch als Milchschorf beizeichnet wird, ist im Grunde eine ganz harmlose Erscheinung, die von selbst wieder verschwindet. Alles, was Du zu dem Thema wissen solltest und wie du Kopfgneis von Milchschorf unterscheiden kannst, erfährst Du in diesem Artikel.
Themen des Beitrags
Was ist Kopfgneis?
Als Kopfgneis wird meist ein seborrhoisches Ekzem bei Säuglingen bezeichnet. Dieser Hautausschlag auf der Kopfhaut tritt bei 3 bis 4 Prozent der jährlich geborenen Babys auf. Knopfgneis tritt bei Babys in den ersten Lebenswochen und -monaten auf. Es handelt sich dabei um eine Hautveränderung auf der Kopfhaut. Diese Hautirritation ist meist erst nach dem 6. Lebensmonat wieder verschwunden. Doch auch 1-jährige Kinder haben teils noch mit dieser Hautveränderung auf der Kopfhaut zu kämpfen.
Symptome
Zu den typischen Symptomen von Kopfgneis gehört die fettige und gelblich aussehende Schuppenkruste. Diese haftet fest auf der Kopfhaut. Unter den Schuppen kann es zu geröteten Hautstellen kommen. Der Kopfgneis tritt meist lokal begrenzt im Bereich der großen Fontanelle auf dem Kopf auf. Es ist jedoch auch eine Ausbreitung über die Stirn bis ins Gesicht des Babys möglich. Begleitet wird diese Hautirritation häufig von einem unangenehmen Geruch.
Ursachen
Bisher sind die Ursachen für Knopfgneis nicht genau bekannt. Es gilt jedoch als höchstwahrscheinlich, dass die Ursache dafür eine übermäßige Produktion von Talg auf der Kopfhaut ist. Die Talgdrüsen der Kopfhaut sind in den ersten Lebensmonaten nachweislich sehr aktiv – und bei manchen vielleicht überaktiv. Zur Bildung von Kopfgneis kommt es, wenn der überschüssige Talg die Hautschuppen verklebt. Diese verkleben dann zu einer festen Kruste, die auch die Haare mit einschließt.
Neben der Überproduktion der Talgdrüsen wird in Fachkreisen als mögliche Ursache für Kopfgneis aber auch eine Immunreaktion auf eine womöglich vorhandene große Hefepilzbesiedlung in Erwägung gezogen.
Viele Ärzte sind der Auffassung, dass auch männliche Geschlechtshormone, die Androgene, eine wesentliche Rolle spielen beim Auftreten von diesem Hautausschlag auf der Kopfhaut. Erwiesen ist nämlich, dass genau in dem Zeitraum, in dem die Hautirritation auf der Kopfhaut bei Babys auftritt, die Konzentration bestimmter männlicher Hormone wieder zurückgeht. Diese wurden zuvor auf das Baby übertragen.
Beobachtungen von Eltern, deren Kinder von dieser Hautirritation betroffen sind, berichten zudem von einer Abhängigkeit des Auftretens von Kopfgneis auch vom Klima. Es wird zum Beispiel immer wieder von einer Besserung der Hautirritation im Sommer berichtet oder wenn sich das Baby am Meer oder im Gebirge aufhält.
Aussehen
Kopfgneis kann bei den betroffenen Babys unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Es handelt sich bei diesem Hautausschlag auf der Kopfhaut um eine fest haftende Kruste. Diese ist fettig und von der Farbe her gelb-bräunlich. Unter den Schuppenhaut kommt meist eine leicht gerötete Haut zum Vorschein.
Geruch
In manchen Fällen kommt es bei Kopfgneis zu einem unangenehmen Geruch. Der Geruch wird häufig gleichgesetzt mit ranziger Milch oder mit Käse. Zustande kommt der Geruch, weil die Kopfhaut durch die Schuppenkruste weniger atmungsaktiv ist. Auch plötzlich auftretender Geruch kann nicht als Zunahme des Befalls der Kopfhaut bezeichnet werden.
Behandlung
ACHTUNG!
Die Schuppenkruste sollte niemals versucht wird ohne Vorbehandlung bzw. Einweichen entfernt zu werden. Das heißt, die Schuppen sollten auf keinen Fall mit den bloßen Fingern abgekratzt werden. Dies kann beim Baby zu Schmerzen führen.
In den meisten Fällen heilt Kopfgneis binnen weniger Monate von allein ab. Ärzte empfehlen die Verwendung von antimykotischem Shampoo. Im Allgemeinen bedarf das Auftreten von Kopfgneis aber keiner Behandlung. Falls doch könnte beispielsweise Loyon eine gute Hilfe sein, da die Lösung sehr schonend ist und nicht in den körpereigenen Stoffwechsel eingreift.
Entfernen
Wer seinem Baby aktiv das Kopfgneis entfernen möchte, muss auf eine schmerzfreie Entfernung achten. Diese kann mit warmen Wasser oder Babyöl vorgenommen werden. Dafür reibt man die Kopfhaut des Babys vorsichtig mit Öl ein und lässt es über Nacht einwirken. Am nächsten Morgen wird das Öl mit etwas Babyshampoo sanft ausgespült. Mit einem Schwämmchen oder einem Babykamm lassen sich die dann gelösten Schuppen einfach herauskämmen. Diese Prozedur muss einige Male wiederholt werden.
Die Schuppenkruste sollte niemals ohne Vorbehandlung bzw. Einweichen entfernt werden. Das heißt, die Schuppen sollten auf keinen Fall mit den bloßen Fingern abgekratzt werden. Dies kann beim Baby zu Schmerzen führen!
Was ist der Unterschied zwischen Kopfgneis und Milchschorf?
Kopfgneis und Milchschorf werden oft synonymhaft verwendet. In der Umgangssprache bezeichnet man meist beide Phänomene als “Milchschorf”. Was Milchschorf wirklich ist, wissen viele nicht. Denn diese beiden Hautirritationen ähneln sich zwar stark im Erscheinungsbild, es handelt sich jedoch um zwei ganz unterschiedliche Arten des Hautausschlags.
Wie erkenne ich, ob es Kopfgneis oder Milchschorf ist?
Hautschuppen | Weiche Konsistenz, eher fettig, gelb-bräunlich | Feste Konsistenz, leicht gelb bis braun |
Rötungen | Kaum Rötungen | Haut unter Krusten rötlich entzündet, z.T. nässend |
Auftreten | meist bis zum 3. Monat | meist ab. 3 Monat |
Juckreiz | kaum bis leicht | stark bis sehr stark |
Folgen | kaum bis keine | Aufgekratzte Stellen und beeinträchtigter Schlaf |
Maßnahmen | Krustenentfernung | Ärztliche Maßnahmen gegen Juckreiz und Krustenentfernung |
Milchschorf ist ein chronisch bestehender Hautausschlag. Im Vergleich zu Kopfgneis ist Milchschorf nicht heilbar, aber behandelbar. Milchschorf tritt zudem auch nicht vor dem 3. Lebensmonat auf. Kopfgneis kann dagegen auch schon in den ersten Lebenswochen auftreten. Milchschorf kann sich dabei von der Dauer über mehrere Monate und Jahre hinwegziehen. Die Ursachen von Milchschorf sind ebenfalls vielfältig. Zu den Symptomen von Milchschorf gehört aber im Vergleich zu Kopfgeneis auch ein ausgeprägter Juckreiz. Behandelbar ist Milchschorf nur im Rahmen einer Stufentherapie.