Da Fieber eine der häufigsten Impfreaktionen ist, lohnt es sich, wenn du dich im Vorfeld darüber informierst. Dieser Artikel klärt Dich darüber auf, bei welchen Impfungen Fieber auftritt, wie hoch es klettern kann, wie lange Dein Baby mit Fieber nach der Impfung kämpfen muss und ob es für Dein Baby gefährlich ist.
Themen des Beitrags
Fieber als Impfreaktion
Tritt Fieber nach einer Impfung auf, musst Du Dir normalerweise keine Sorgen machen. Es gilt als normale Impfreaktion und zeigt an, dass der Körper Deines Babys auf die Impfstoffe reagiert. Es bilden sich Antikörper. Das Immunsystem ist intakt und arbeitet.
Andersherum musst Du Dir aber auch keine Gedanken machen, wenn Fieber nach einer Impfung ausbleibt. Wenn es nach dem Impfen zu keinem Fieber kommt, bedeutet nicht, dass die Impfung nicht wirkt.
Fieber als Schutzmechanismus des Körpers
Fieber ist eine gute Abwehrwaffe des Körpers gegen Krankheitserreger, da viele bei höheren Temperaturen absterben. Es kommt erst zu erhöhter Temperatur, wenn das nicht ausreicht zu Fieber. In schweren Fällen zu sehr hohem Fieber.
Bei Impfungen tritt dies so gut wie gar nicht auf, da beim Impfen entweder inaktive Impfstoffe oder abgeschwächte Lebendimpfstoffe verwendet werden.
Fieber ist also keine Krankheit, sondern lediglich ein Symptom. Demnach ist es weder ansteckend, noch muss es bekämpft werden.
Impfen trotz Fieber?
Hat Dein Baby Fieber, wenn es geimpft werden soll, wird der Kinderarzt den Termin verschieben. Der Grund ist einfach zu verstehen. Dein Baby ist damit beschäftigt einen Krankheitserreger abzuwehren. Eine Impfung, besonders mit Lebendimpfstoffen wäre eine zusätzliche Belastung.
Impfungen nach denen häufig Fieber auftritt
Bei Lebendimpfstoffen kann das Fieber zeitversetzt auftreten, es kann vorkommen, dass das Hochfiebern gar nicht mit der Impfung in Zusammenhang gebracht wird.
Bei Totimpfstoffen kann Fieber sofort auftreten, deshalb scheint Fieber nach diesen Impfungen häufiger zu sein. Welche das jeweils sind, erkläre ich Dir gleich.
Wird jedoch ein größerer Zeitraum nach Impfungen verglichen, stellt sich heraus, dass Fieber als Nebenwirkungen bei allen Impfungen ungefähr gleichermaßen auftreten kann.
Tatsächlich war Fieber als Nebenwirkung bei früheren Impfungen, welche heute nicht mehr zu den Standardimpfungen gehören, häufiger.
Individuelles Fieber-Risiko
Wie und ob es zu Fieber nach einer Impfung kommt, hängt weniger vom Impfstoff oder der Krankheit gegen die geimpft wird ab. Eine größere Rolle spielt das Immunsystem Deines Babys. Jedes Baby reagiert anders auf Impfungen. Einige bekommen immer Fieber, andere nur manchmal oder auch nie.
Impfreaktionen bei den beiden wichtigsten Impfungen
6-fach Impfung
Bei dieser Impfung wird gegen Diphtherie, Tetanus, Hepatitis B, Keuchhusten, Kinderlähmung und Hib. Alle 6 Erkrankungen können ungeimpft einen schweren Verlauf bis hin zum Tod nehmen.
Verwendet wird bei der Impfung ein Totimpfstoff. Fieber und andere Impfreaktionen wie Schwellungen und Rötungen an der Einstichstelle können schon am ersten Tag abends nach der Impfung auftreten oder auch bis zu 3 Tage später.
Meist ist Dein Baby 1 Tag später schon wieder munter und die Temperatur normal.
MMR-Impfung
Diese Impfung schützt gegen Mumps, Masern und Röteln. Sie wird ab etwa 1 Jahr empfohlen. Geimpft wird Dein Baby mit abgeschwächten Lebendimpfstoffen. Aus diesem Grund kann das Fieber erst später auftreten, vergleichbar mit der Inkubationszeit der jeweiligen Erkrankungen.
Typischerweise kommt es nach etwa 7 Tagen zu kurzzeitigem Fieber.
Weitere Nebenwirkungen des Impfens
Am häufigsten tritt kurz nach der Impfung eine Schwellung und Rötung an der Einstichstelle auf. Dies hat weniger mit dem Impfen als viel mehr mit dem Einstich selbst zu tun. Zusätzlich sind die meisten Babys etwas quengliger als sonst. Sie weinen häufig, mögen vielleicht nicht so gern essen oder wollen oft herumgetragen werden. Auch die Nächte nach einer Impfung können etwas unruhig sein.
Zu den Nebenwirkungen nach Lebendimpfstoffen gehören die für die jeweilige Krankheit typischen Hautausschläge. Sie treten in einer abgemilderten Form auf und sind nicht behandlungsbedürftig. Sie verschwinden bald wieder von allein.
Zu den schweren Nebenwirkungen gehören Fieberkrämpfe oder allergische Reaktionen bis hin zum Schock. Diese sind eine Reaktion auf die verwendeten Zusatzstoffe in der Impfdosis. Da einige Impfstoffe auf Hühnerei kultiviert werden, solltest du deinem Kinderarzt mitteilen, wenn du den Verdacht hast, dass Dein Baby schon einmal auf Hühnereiweiß allergisch reagiert hat.
Auch bei Babys mit geschwächtem Immunsystem kann eine Impfung heftigere Reaktionen hervorrufen, das Fieber kann dabei besonders hochsteigen.
Wann tritt Fieber nach einer Impfung auf?
Dies ist ganz unterschiedlich. Zum einen hängt es vom Immunsystem Deines Babys ab, zum anderen jedoch auch vom Impfstoff. Bei Totimpfstoffen kann die Reaktion noch am gleichen Tag erfolgen oder auch bis zu 3 Tage später.
Bei Lebendimpfstoffen kann die sofortige Reaktion ausbleiben und das Fieber tritt erst nach 1 bis 2 Wochen auf.
Wie lange dauert das Fieber beim Baby?
Auch dies ist unterschiedlich. Häufig wirst du beobachten, dass Dein Baby abends fiebert und am nächsten Morgen schon wieder normale Temperatur hat. Es kann aber auch bis zu 3 Tage dauern bis bei Deinem Baby das Fieber wieder gesunken ist.
Anzeichen für Fieber beim Baby
Dein Baby fühlt sich wärmer als gewöhnlich an. Es kann zudem gerötete Wangen und glänzende Augen bekommen. Außerdem kann es sich so unwohl fühlen, dass es vermehrt quengelt oder aber, es wird durch das Fieber ermüdet und schläft viel. In diesem Fall ist es das Beste, das Baby das Fieber verschlafen zu lassen.
Weiteres Anzeichen ist ein erhöhtes Trinkbedürfnis, um den Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen auszugleichen.
Fieber messen
Bei Deinem Baby misst du das Fieber am besten mit einem Digitalthermometer im Po. Dort kannst du die Temperatur am genauesten messen. Zur groben Abschätzung sind auch Ohr- oder Stirnthermometer hilfreich.
Temperaturbereiche: Ab wann spricht man von Fieber?
- bis 37,5°C normale Körpertemperatur
- bis 38,5°C erhöhte Temperatur
- ab 39,0°C hohes Fieber
Dies sind allerdings nur Richtwerte. Für Dich kann es sinnvoll sein, bei Deinem gesunden Baby die Temperatur zu messen, um herauszufinden, wie hoch seine persönliche Normaltemperatur ist.
Maßnahmen bei Fieber
Wenn Dein Baby müde ist, bringe es zum Schlafen in einen kühlen Raum, ziehe ihm nicht so viel an und decke es nicht zu. Die Körpertemperatur reguliert sich dann allein.
Auch wenn Dein Baby aktiv ist, spielt oder isst, solltest Du es auf keinen Fall zu warm anziehen. Es sollte jederzeit die Möglichkeit haben, überschüssige Körpertemperatur loszuwerden.
Wenn es vermehrt schwitzt, musst du ihm die nasse Kleidung ausziehen. Zwar wird durch das Trocknen an der Luft Verdunstungskälte erzeugt, doch kann diese Dein Baby auch krank machen, besonders in Verbindung mit Zugluft.
Gib Deinem Kind viel zu trinken, um Flüssigkeitsverluste auszugleichen. Wenn es nicht essen mag, dann muss es das nicht.
Da die Körpertemperatur nach dem Impfen selten sehr hochsteigt, sind weitere Maßnahmen kaum notwendig. Es ist jedoch möglich, Deinem Baby Wadenwickel zur Temperatursenkung zu machen. Dafür muss es warme Beine haben, nur dann wird die Wärme auch abgeleitet.
Fiebersenkende Mittel
Sie wirken grundsätzlich gut und senken zuverlässig die Körpertemperatur Deines Babys. Allerdings solltest du bedenken, dass das Fieber eine wichtige Reaktion des Immunsystems ist und es deshalb gar nicht zwingend gesenkt werden sollte.
Fiebermittel solltest du eher dann anwenden, wenn du das Gefühl hast, dass Dein Baby auch Schmerzen hat.
Ein Rezept bekommst du vom Kinderarzt, manchmal schon direkt bei der Impfung.
Fieberndes Baby und Spaziergänge
Es ist wichtig, dass dein Baby viel Ruhe hat, wenn es fiebert, schließlich muss sein Körper gerade Höchstleistung erbringen. Doch spricht nichts dagegen, Dein Baby mit nach draußen zu nehmen und mit dem Kinderwagen einen Spaziergang zu machen. Tageslicht und frische Luft tun dem Baby gut. Achte darauf, es nicht zu warm anzuziehen und Zugluft zu vermeiden.
Wenn du dir Sorgen machst
Steigt das Fieber trotz der Gabe fiebersenkender Mittel sehr hoch, mag Dein Baby gar nichts mehr zu sich nehmen, wirkt es schlaff oder schreit durchgehend, fragst du dich vermutlich, ob etwas Ernstes dahinter stecken kann.
Suche in diesem Fall unbedingt den Kinderarzt auf, der Dein Baby gründlich untersuchen soll und auch wird.
Fieberkrampf
In sehr seltenen Fällen kommt es bei Babys und Kleinkindern zu einem sogenannten Fieberkrampf. Dabei krampft und zuckt das Kind am ganzen Körper, wird vorübergehend blau oder ganz schlaff. Das passiert bei weniger als 5% der Kinder und ist für die Eltern ein furchtbares Erlebnis. Die meisten denken, ihr Kind würde sterben. Nach 2-3 Minuten ist ein einfacher Fieberkrampf meist vorüber, ein komplizierter Fieberkrampf kann bis zu 15 Minuten dauern. Im Alter von 8 Monaten bis 5 Jahre ist dieses Phänomen in aller Regel nicht gefährlich für Dein Kind, auch wenn es anders aussieht.
Beim ersten Mal solltest Du trotzdem den Rettungsdienst rufen und Dein Kind wird mit ins Krankenhaus genommen, zur Routine-Untersuchung. Während des Fieberkrampfs kannst Du nichts unternehmen, um ihn zu stoppen. Bleib bei Deinem Kind und sieh auf die Uhr, wie lange der Krampf tatsächlich dauert.
Ein Fieberkrampf wird nicht durch hohes Fieber verursacht, sondern durch einen schnellen Fieberanstieg. Je schneller das Fieber steigt, desto wahrscheinlicher wird ein Fieberkrampf.
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Toller Artikel. Wirklich Hilfreich für frischgebackene Mamas und das große Thema Impfungen. Meine Kind (13 Monate) hat auch nach den Impfungen gefiebert. Der Kinderarzt meinte, solange sie sich fit fühlt soll ich erstmal kein Zäpfchen oder Saft geben. Es verschlechtert den Impferfolg, das ist bewiesen! Er hat mir Wadenwickel empfohlen oder das FrioQuick Kühlpflaster. Hab es gleich probiert, ist wirklich praktisch, hält viele Stunden. Kommt auf die Stirn und ich ohne Chemie. Bis jetzt hat es bei jeder Impfung super funktioniert, bei meiner kleinen Maus.
Liebe Grüße