Beikostöl. Das hört sich für mich schon nach etwas an, das wirklich unnötig ist. In jedem Fall aber erzeugt es die Wirkung, dass es sich um ein Produkt speziell für Babys handeln würde.
Man könnte davon ausgehen, dass solche Produkte besonders strengen Kontrollen unterliegen und quasi frei von schädlichen Stoffen sind. Leider ist dem nicht so.
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Kein Testsieger im Testbericht der Öko-Test
Im Beikostöl Test hat die ÖKO-Test in jedem der sechs getesteten Bio-Produkte bedenkliche Mengen Schadstoffe gefunden. Keines der Beikostöle erhält eine gute Bewertung, alle sind durchgefallen.
Beikostöl im Test: Die Ergebnisse schockieren!
Getestet wurden diese 6 Produkte:
- Alnatura Beikost Öl
- Babydream Bio Beikost Öl (Rossmann)
- Byodo Beikostöl Extra Mild
- Hipp 100 % Bio Rapsöl zur Beikostzubereitung
- Holle Bio Baby-Beikost-Öl
- Babylove Bio Rapsöl zur Beikostzubereitung
Alle Produkte enthalten als Hauptbestandteil Rapsöl und stammen aus kontrolliert biologischem Anbau. Einige sind kaltgepresst, andere raffiniert. Allen gemeinsam ist, dass sie die Grenzwerte für verschiedene Schadstoffe überschreiten.
Fünf der sechs Öle wurde im Beikostöl Test der ÖKO-Test daher mit “mangelhaft” bewertet. Das Babylove Bio Rapsöl sogar mit “ungenügend”. Die getestete Charge war derart über den zulässigen Grenzwerten, dass sie nicht hätte in den Handel gelangen dürfen.
Diese Schadstoffe wurden gefunden
Die Redaktion der Ökotest lässt regelmäßig Produkte für Babys, Kinder und Erwachsene vom Labor auf die Inhaltsstoffe überprüfen. Im Fall des Beikostöl Tests wurden folgende Komponenten in manchen der Öle gefunden:
- Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK): Dieser Schadstoff entsteht bei der unvollständigen Verbrennung von Material und lagert sich besonders schnell in Fetten an. PAK gelten als schädlich, weil sie das Erbgut schädigen und Krebs verursachen können. Der Grenzwert in Baby- und Kinderprodukten ist daher sehr niedrig angesetzt. Im Beikostöl von Babylove wurde er deutlich überschritten.
- Die gesättigten Kohlenwasserstoffe MOSH und POSH wurden in allen getesteten Beikostölen gefunden. MOSH reichern sich im menschlichen Körper an und Tierversuche weisen darauf hin, dass sie dort Organschäden verursachen könnten.
- Im Beikostöl von Hipp wurden außerdem aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) gefunden. Bestimmte MOAH-Verbindungen sind erbgutschädigend.
- Das Beikostöl von Alnatura enthielt den Weichmacher Diethylhexylphthalat (DEHP).
- Das Produkt von Holle enthielt den Weichmacher Dibutylphthalate (DBP). Beide Weichmacher haben eine starke Wirkung auf das Hormonsystem und gelten als fortpflanzungsgefährdend. Eine gesetzliche Regelung dafür gibt es allerdings nicht.
Die bessere Alternative zum Beikostöl: Bio Rapsöl
Auf teure Beikostöle zu setzen bringt also nichts. Im Gegenteil enthalten scheinbar alle Beikostöle Schadstoffe in hohem Maße.
Die Ökotest empfiehlt darum ganz einfach herkömmliches Bio-Rapsöl zu verwenden. Bioprodukte sind frei von Pestiziden und auch wenn in normalem Rapsöl vielleicht auch unerwünschte Stoffe stecken, so sind sie doch erheblich günstiger. Und wer weiß, vielleicht ist das ja sogar weniger mit Schadstoffen belastet? Schlimmer als im Beikostöl Test der Ökotest kann es ja fast nicht werden.
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