Beobachtest Du bei Deinem Baby seit einiger Zeit ein ungewohntes Verhalten und machst dir Sorgen? Wenn Dein Baby den Kopf hin und her wirft, ihn häufig vor und zurück bewegt oder damit ruckelt und wackelt, bist du mit Deinen Bedenken jedenfalls nicht allein. Das Kopf-Ruckeln bei Kleinkindern und Babys ist weit verbreitet.
Wenn die Phase länger andauert und Du dir Gedanken machst, ob das normal ist oder Du den Arzt aufsuchen solltest, wird Dir dieser Artikel helfen.
Themen des Beitrags
Ständig von links nach rechts: Wie verbreitet ist das Kopf-Ruckeln bei Babys?
Bis zu 20% der Kleinkinder und Babys wackeln häufig mit dem Kopf. Manche Kinder werfen ihn hin und her, andere schaukeln ihn rhythmisch und wieder andere zeigen ein leichtes Nicken. Das ständige Kopf-Ruckeln bei Kleinkindern und Babys ist weit verbreitet und Du musst Dir erstmal keine Sorgen machen, wenn Dein Baby dieses Verhalten zeigt.
Die meisten Babys beginnen in der zweiten Hälfte ihres ersten Lebensjahres damit, den Kopf rhythmisch zu bewegen. Das Ruckeln zeigt sich bis zu einem Alter von eineinhalb bis zwei Jahren und endet dann genauso schnell wie es gekommen ist.
Jungs drehen häufiger den Kopf hin und her
Das Kopf-Ruckeln gibt es bei beiden Geschlechtern. Jungen wackeln allerdings häufiger als Mädchen mit ihrem Kopf. Es ist drei Mal wahrscheinlicher, dass ein Junge vor seinem dritten Lebensjahr mit dem rhythmischen Kopf-Bewegen beginnt, als ein Mädchen.
Allgemein endet das Verhalten bei den meisten Jungen und Mädchen mit dem dritten Geburtstag und Du kannst aufatmen, wenn Du Dir Sorgen gemacht hast.
Wann werfen und drehen Babys den Kopf hin und her?
Das rhythmische Bewegen des Kopfes kann in unterschiedlichen Situationen auftreten:
- Dein Baby wirft den Kopf beim Stillen hin und her
- Dein Baby wälzt den Kopf beim Einschlafen
- Dein Baby dreht den Kopf beim Schlafen
- Dein Baby dreht beim Trinken ständig den Kopf
- Dein Kleines schaukelt den Kopf beim Spielen
Beim Stillen
Viele Babys machen bei Hunger Suchbewegungen mit dem Kopf. Der Hunger quält die Kleinen und macht sie nervös. Wenn sie den Kopf aus Unruhe an der Brust hin und her werfen, kann das für Dich als Mutter schmerzhaft sein. Gereizte, überbeanspruchte und schmerzende Brustwarzen sind häufig die Folge.
Löse Dein Baby vorsichtig von der Brust, wenn es dieses Verhalten zeigt und wiederhole es regelmäßig. Mit der Zeit lernt Dein Kleines, ruhig zu trinken.
Beim Einschlafen
Kleinkinder müssen zum Einschlafen entspannt sein. Viele Babys wälzen den Kopf im Bettchen hin und her. Das rhythmische Bewegen beruhigt Dein Baby und macht es müde. Eine gewohnte Bett-Routine aus Singen, Erzählen oder dem Ansehen von Bilderbüchern hilft.
Manche Mütter decken den Kopf ihres Kindes mit leichten Tüchern oder Mullwindeln zu und erzielen denselben Effekt. Aber Achtung: Erstickungsgefahr! Bleibe in diesem Fall bei deinem Baby. Beobachte es und entferne das Tuch sobald wie möglich.
Beim Schlafen
Babys und Kleinkinder träumen mehr und intensiver als Erwachsene. Die Traumphasen machen bei ihnen rund 50 Prozent des Schlafes aus. Bei Erwachsenen sind es nur 25 Prozent.
Wenn Kleinkinder und Babys im Schlaf motorische Fähigkeiten erlernen, bewegen sie sich häufiger. Sie trainieren das erlernte Verhalten. Das Kopf-wälzen gehört dazu und Du musst Dir keine Sorgen machen.
Achte durch regelmäßiges Lüften auf ein gutes Raum-Klima. Das fördert einen entspannten Schlaf Deines Kleinen.
Beim Trinken
Dein Baby kann beim Trinken nicht stillhalten. Ständig dreht es den Kopf hin und her und Du machst dir Sorgen, dass es nicht genug Flüssigkeit bekommt? Möglicherweise ist die Situation stressig für Dein Baby. Stillzuhalten ist für viele Kleinkinder herausfordernd und es spürt Deine Ungeduld.
Durch das Kopf-Drehen arbeitet es gegen seine Anspannung. Rede ihm beruhigend zu und versuche bewusst, Stress aus der Situation zu nehmen. In einem entspannten Umfeld trinken die meisten Babys und Kleinkinder ruhiger.
Beim Spielen
Dein Kleines schaukelt ständig mit dem Kopf. Das rhythmische Bewegen kann es beruhigen und Stress abbauen.
Vielleicht will Dein Kleines Deine Aufmerksamkeit. Schenke ihm Zuwendung in Form von Halten, Kuscheln oder Spielen, wenn es nicht mit dem Kopf wackelt.
Dein Baby hat den Rhythmus im Blut? Nimm es in die Arme und tanze mit ihm oder hört gemeinsam rhythmische Musik. Lies Deinem Baby vor. Der Inhalt mag noch schwer zu verstehen sein, aber den Sprachrhythmus hören schon die Kleinsten.
Ursachen, weshalb Babys ständig den Kopf hin und her schmeißen
- Stress und Unruhe
- Frustration
- Aufmerksamkeit
- Ablenkung von Schmerzen (zum Beispiel Zahnen und Zahnungsbeschwerden)
- KISS-Syndrom
Kiss-Syndrom
Wenn Du glaubst, dass Dein Baby keinen Stress hat, nicht gefrustet ist, nicht nach Aufmerksamkeit ringt und auch keine Schmerzen hat, dann solltest Du es aufmerksam beobachten. Selten deutet nämlich das Wackeln mit dem Kopf auf ein Problem in der Entwicklung eines Kindes hin.
Wenn Du Dir Sorgen in diese Richtung machst, suche zum Abklären einen Arzt auf. Motorische Beeinträchtigungen oder Auffälligkeiten können auf das Kiss-Syndrom hinweisen.
Was ist das Kiss-Syndrom?
Kiss steht für Kopfgelenk induzierte Symmetriestörung. Bei diesem Krankheitsbild sind die Kopfgelenke durch die sie umgebenden Strukturen blockiert. Dafür verantwortlich ist meist eine für das Kind traumatische Geburt durch Kaiserschnitt, mit einer Saugglocke oder Zange.
Die Muskeln in dem Bereich um das Kopfgelenk verkrampfen und verkürzen sich. Die Strukturen und Membranen verhärten und haben für die betroffenen Kinder eine Vielzahl von Störungen und Verzögerungen der Entwicklung zur Folge.
Diese Symptome zeigen sich bei Kiss-Kindern.
Symptome des Kiss-Syndroms
- Dein Baby ist ein sogenanntes “Schreibaby“
- Dein Kleines hat eine bevorzugte Blickrichtung
- Der Kopf Deines Babys ist abgeplattet und zeigt Haarabrieb
- Dein Baby hat eine deutliche Gesichtsasymmetrie (z.B. ein Auge ist kleiner)
- Dein Baby zeigt eine asymmetrische Haltung
- Dein Baby leidet unter Allergien und Mangelerscheinungen
- Die Motorik Deines Kleinen ist beeinträchtigt
Wenn Dein Baby den Kopf hin und her wirft, ist es meist harmlos
In den meisten Fällen musst Du Dir aber keine Sorgen machen. Das rhythmische Kopf-Bewegen bei Babys und Kleinkindern ist weit verbreitet. Es dient in erster Linie zum Beruhigen und Stressabbau und hilft gegen Frustration.
Schenke Deinem Baby in dieser Zeit Aufmerksamkeit und Zuwendung. Nach dem dritten Geburtstag verschwindet das Kopf-Ruckeln bei den meisten Kleinkindern und Babys wieder von ganz allein.
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