Der Apfel ist eine heimische Obstsorte, die nicht auf langen Wegen transportiert werden muss. Es gibt eine Vielzahl von Sorten und viele davon lassen sich gut lagern, sodass man sie ganzjährig genießen kann. Gesund sind Äpfel obendrein. Aber sind sie auch geeignet für Babys? Auf diese Frage findest Du im folgenden Antworten und Informationen rund um den Apfel.
Themen des Beitrags
Sind Äpfel geeignet für den Beikoststart?
Äpfel gelten tatsächlich als Einsteigerobst. In einigen Quellen werden Äpfel bzw. Apfelbrei ab dem 5. Lebensmonat empfohlen. Die WHO allerdings rät dazu, Babys bis zum vollendeten 6. Lebensmonat voll zu stillen oder mit PRE-Milch zu ernähren und erst ab dem 7. Lebensmonat mit Beikost zu beginnen.
Kann ich Apfel als Fingerfood anbieten?
Viele Eltern haben Sorge, dass sich das Kind an rohem Apfel verschluckt. Diese Angst ist nicht gänzlich unbegründet. Am gefährlichsten sind Lebensmittel (oder Gegenstände), wenn sie so klein sind, dass sie in die Luftröhre statt in die Speiseröhre gelangen können, z.B. eine Erdnuss. Auch runde und glatte Oberflächen sogenannter prallelastischer Obst- und Gemüsesorten wie bei einer Weintraube oder Cocktailtomate sind wesentlich gefährlicher als Apfel. Denn sie können die Luft- und Speiseröhre komplett verschließen und gehören nicht in die Hände von sehr kleinen Kindern.
Ob Dein Kind einen Apfel als Fingerfood essen kann, hängt von seinen Fähigkeiten und seinem Temperament ab. Verschluckt es sich noch oft und hustet das Essen aus? Oder beherrscht es das Essen schon recht gut? Ist es eher ungestüm oder ein besonnenes Kind?
Wenn Dein Kind schon recht sicher essen kann, spricht nichts dagegen, Deinem Babys Apfelschnitze anzubieten. Behalte Dein Kind dabei gut im Auge, aber das gilt ja für alle Nahrungsmittel in der Anfangszeit. Achte darauf, ob sich große Stücke aus den Apfelschnitzen lösen lassen, sei es durch die ersten Zähne oder weil der Apfel von seiner Struktur das so zulässt.
Du kannst Deinem Kind auch einen ganzen geschälten Apfel geben. Das minimiert das Risiko, dass Dein Kind sich verschluckt, denn es kann nicht so gut kleine Stücke abnagen. Stattdessen kann es an dem Apfel herumsaugen und kann ihn auf diese Weise für sich entdecken.
Welche Möglichkeiten gibt es, wenn Du Sorge vor dem Verschucken hast?
Eine andere Möglichkeit ist, den Apfel leicht zu dünsten. Dabei gehen zwar einige Nährstoffe verloren, aber für Beikost-Anfänger ist es eine sichere Methode des Apfel-Essens. Ebenso bietet sich geriebener Apfel an. Beide Methoden schließen ziemlich sicher ein Verschlucken aus und geben Dir anfangs Sicherheit. So sind Äpfel auch für Baby Led Weaning geeignet. Hier findest du mehr Informationen zum BLW.
Apfelmus ist ebenfalls eine Alternative, aber bitte nur selbst gekocht, ohne Zusatz von Zucker. Industriell gefertigtem Apfelmus ist in der Regel Zucker zugesetzt worden. Das ist für Babys völlig ungeeignet. Mittlerweile gibt es in fast allen Supermarktregalen auch Apfelmark, das ebenfalls ohne Zuckerzusatz hergestellt, aber immer noch industriell verarbeitet ist.
Die Nährstoffe und Eigenschaften von Äpfeln
Ein englisches Sprichwort besagt, dass ein Apfel am Tag den Besuch beim Arzt erspart. Tatsächlich ist ein Apfel ein sehr gesundes Lebensmittel, er enthält:
- Vitamin A
- B-Vitamine (B1, B2, B6)
- Vitamin C
- Vitamin E
- Eisen
- Magnesium
- Kalium
- Kalzium
- Pektin
- Flavonoide
Besonders hervorzuheben ist die Fähigkeit, die Verdauung zu regulieren. Äpfel können sowohl verdauungsfördernd als auch Stuhl-eindickend wirken. Wie kann der Apfel zwei vollkommen gegensätzliche Wirkungen haben, fragt man sich. Die Frage ist leicht beantwortet: Äpfel enthalten sowohl wasserunlösliche als auch wasserlösliche Ballaststoffe.
Das im Apfel enthaltene Pektin wird beispielsweise in der Nahrungsmittelindustrie zur Eindickung von Speisen eingesetzt. Pektin sitzt vor allem unter der Schale des Apfels und entfaltet seine Wirkung besonders, wenn es mit Luft in Berührung kommt. Ein geriebener Apfel wirkt daher eindickend und ist ein gutes Mittel gegen weichen Stuhl.
Der Fruchtzucker im Apfel und seine wasserunlöslichen Ballaststoffe hingegen fördern die Verdauung und wirken Stuhl-auflockernd. Manche Babys reagieren beispielsweise mit festem Stuhl auf Bananen und Karotten. Wenn das bei Deinem Baby auch so ist, kombiniere diese Lebensmittel mit Apfel. Das kann das Problem sehr schnell lösen.
Sind Äpfel allergieauslösend?
Die neuen Apfelsorten, auch „Tafeläpfel“ genannt, enthalten mehr Allergene als die alten Sorten. Es ist daher empfehlenswert, Deinem Kind alte Apfelsorten anzubieten. Sie haben ein deutlich reduziertes Allergiepotenzial.
Außerdem solltest Du auf Bioware achten, da Äpfel oft erheblich gespritzt werden. Bio-Äpfel sind günstig und einfach zu bekommen, da es sich um regionales Obst mit unproblematischem Anbau handelt. Solltest Du herkömmliche Äpfel füttern, wasche sie bitte sehr gründlich mit heißem Wasser ab.
Fazit
Äpfel sind sehr gut geeignet für den Einstieg in die Beikostphase. Es hängt vom Temperament Deines Kindes ab, ob Du sie gleich von Anfang an als Rohkost gibst. Wenn Dein Baby ein ungestümer Esser ist, kannst Du den Apfel leicht dünsten, dann ist er weicher und das Risiko des Verschluckens ist geringer. Oder Du reibst den Apfel, sodass Dein Kind auf diese Weise üben kann.
Achte auf Bioware und bevorzuge alte Apfelsorten, um das Risiko einer allergischen Reaktion zu mindern.
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