Ananas sind gesunde Südfrüchte und obendrein wohlschmeckend. Sie verfügen über einen hohen Nährstoffgehalt und haben entzündungs- und gerinnungshemmende Eigenschaften, sind also eine echte Bereicherung für den Speiseplan. Aber gilt das auch für Babys? Ab wann dürfen sie Ananas essen?
Themen des Beitrags
Ab welchem Alter kann ich meinem Baby Ananas zum Essen anbieten?
Fragt man hierzu Kinderärzte, so gehen die Meinungen auseinander. Die einen empfehlen Ananas ab dem 9. Monat, andere halten sie für frühestens ab dem 1. Lebensjahr zum Essen geeignet.
Es gibt aber durchaus Berichte von Eltern, die ihrem Kind bereits von Beginn der Beikostphase an Ananas problemlos gegeben haben. Da die Ananas definitiv kein gefährliches Lebensmittel für Babys ist, kannst du sie deinem Kind ab dem 7. Monat in kleinen Mengen anbieten.
Du solltest darauf achten, reife Früchte anzubieten, da sie aromatischer sind und weniger Fruchtsäure enthalten. Du erkennst die Reife der Frucht am süßen Geruch, an der Farbe der Blätter und daran, dass sich die Blätter leicht herausziehen lassen.
Wie viel Ananas darf ein Baby essen?
Ananas sind Zitrusfrüchte und verfügen daher über einen hohen Säuregehalt. Dieser hohe Säuregehalt kann sich negativ auf den Magen-Darm-Trakt deines Babys auswirken. Das Verdauungssystem ist in diesem Alter noch nicht voll ausgereift und kann mit der Verarbeitung der Säure unter Umständen Probleme bekommen.
Was kann passieren, wenn das Baby zu viel Ananas-Frucht gegessen hat?
Die Folgen von zu viel Fruchtsäure der Ananas können Windelausschlag, Hautrötungen oder Verdauungsstörungen sein. Das ist nicht gefährlich, aber unangenehm.
Außerdem kann sich die Mundschleimhaut ablösen, wenn zu viel Fruchtsäure gegessen wurde. Auch das ist grundsätzlich nichts Schlimmes, da sie sich schnell wieder aufbaut. Aber es ist unangenehm und verdirbt deinem Kind unter Umständen den Zugang zu dieser leckeren und gesunden Frucht.
Um auf der sicheren Seite zu sein, solltest du deinem Baby anfangs sehr kleine Mengen anbieten und die Reaktion in den nächsten Tagen beobachten. Wenn dein Kind die Ananas gut verträgt, kannst die Portionen allmählich auf eine maximale Größe von einer gefüllten Kinderhand steigern.
Auf was solltest Du achten, wenn Du Deinem Baby Ananas gibst?
Die Ananas ist sehr faserig und kann ohne Zähne schlecht zerkleinert werden. Das erhöht das Risiko, dass sich dein Baby daran verschluckt. Es ist daher ratsam, die Ananas zu Beginn püriert oder gekocht anzubieten, solange Dein Baby noch keine Zähne hat.
Du solltest auf jeden Fall die Finger von Ananas aus der Dose lassen! Diese sind zwar weicher und somit besser für dein Kind zu essen, aber sie sind gezuckert oder in Glukosesirup eingelegt. Zugefügter Zucker oder Zuckeraustauschstoffe haben in der Ernährung von Babys nichts zu suchen.
Es ist besser, wenn du sie selbst kochst. So kannst du dir sicher sein, dass keine schädlichen Zusatzstoffe zugefügt wurden. Beim Kochen reduziert sich außerdem der Säuregehalt.
Wird Ananas mit ungesunden Zusatzstoffen behandelt?
Es gibt durchaus problematische Aspekte der Ananas. Als Südfrüchte haben sie lange Transportwege, was ökologisch bedenklich ist. Die Ananas wird unreif geerntet und verschifft. Auf dem Transport reift sie geringfügig nach, aber sie kann keine weiteren Nährstoffe dabei aufbauen, sondern baut diese eher ab.
Außerdem ist zu beachten, dass in den Produktionsländern oft weniger strenge Anbaurichtlinien gelten. Es muss davon ausgegangen werden, dass Pestizide und Kunstdüngemittel bei der Herstellung verwendet werden. Diese nimmt dein Baby dann unter Umständen mit auf.
Grundsätzlich ist es auch bei der Ananas eine gute Idee, auf biologischen Anbau zu achten, um zumindest die Schadstoffbelastung so gering wie möglich zu halten.
Das ist bei Babys gar nicht so viel teurer, denn sie essen ja nur kleine Mengen Ananas. Den Rest kannst Du einfach in kleinen Portionen einfrieren und nach Bedarf auftauen. So hast Du aus einer einzigen Bio-Ananas viele Baby-Snacks gewonnen.
Können Ananas Allergien verursachen?
Ananas sind Zitrusfrüchte und haben als solche tatsächlich ein recht hohes Allergiepotenzial. Es ist daher wichtig, dass Du die Reaktionen Deines Kindes gut beobachtest. Der oben erwähnte Hautausschlag kann, muss aber keine allergische Reaktion sein. Er kann auch durch den hohen Säuregehalt verursacht worden sein.
Weitere allergische Reaktionen können sein:
- Schwellungen der Haut und der Lippen
- Schwellungen im Mund-Rachen-Bereich
- Husten- und Niesanfälle
Symptome wie Jucken im Mund wirst Du möglicherweise nicht sofort wahrnehmen können. Sie äußern sich vielleicht in einer Quengeligkeit deines Kindes, oder es mag die Ananas nicht mehr in den Mund nehmen. Mit Achtsamkeit wirst Du das Verhalten deines Kindes sicher gut einordnen können.
Wichtig ist zu wissen, dass die allergischen Reaktionen nicht beim ersten Mal auftreten. Die Allergie entsteht erst durch Kontakt mit dem Allergen. Das bedeutet, die Abwehrreaktion des Organismus zeigt sich nicht beim ersten Verzehr der Ananas, sondern eher beim zweiten oder dritten Mal.
Früher war man der Meinung, dass mögliche Allergene erst möglichst spät gefüttert werden sollen. Diese Ansicht gilt jedoch mittlerweile als wissenschaftlich widerlegt. Man geht heute davon aus, dass es zur Vorbeugung einer Allergie sinnvoll ist, Kinder früh mit entsprechenden Stoffen in Kontakt zu bringen.
Wenn Dein Kind allergische Reaktionen zeigt, muss das nicht bedeuten, dass es nie wieder Ananas essen darf. Allergien können sich im Laufe der Zeit verwachsen. Streiche die Ananas zunächst vom Speiseplan. Du kannst es später vorsichtig erneut versuchen und Dich im Vorfeld mit deinem Kinderarzt beraten, wie Du am besten vorgehen solltest.
Nährstoffe der Ananas
Wie bereits erwähnt, ist die Ananas eine gesunde Frucht. Sie enthält neben Ballaststoffen die Vitamine A, C, B1, B2, B3 und Folsäure (B9). Als Mineralien sind Kalium, Phosphor, Magnesium, Eisen, Natrium und Kalzium enthalten.
Außerdem weist die Ananas das Enzym Bromelain auf, dass gerinnungs- und entzündungshemmend wirkt und sich stabilisierend auf das Verdauungssystem einwirken kann.
Fazit
Die Ananas ist nicht unbedingt das klassische Obst für den Beikoststart. Dennoch kann sie den Speiseplan Deines Babys bereichern, wenn Du die oben genannten Punkte beachtest. Grundsätzlich ist es keine schlechte Idee zu warten, bis Dein Kind Zähne hat und kauen kann. Wichtig ist, dass Du vorsichtig und mit kleinen Mengen anfängst und die Reaktionen Deines Babys gut beobachtest. So lange keine unangenehmen Begleiterscheinungen zu beobachten sind, spricht nichts gegen die Ananas als frühe Beikost für Dein Kind.
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