Auch wenn es abgedroschen klingen mag, mir hat das Mantra immer geholfen: “Es ist nur eine Phase”. Das trifft in jedem Fall zu, wenn ein Baby sich in einem Wachstums- oder Entwicklungsschub befindet. Ich habe damals in der Babyzeit immer mitgelesen, welchen Wachstumsschub bei Babys mein Kleiner gerade durchmacht und was in den 8 Entwicklungsschüben genau passiert. Hier kommt mein gesammeltes Wissen noch einmal ausführlich zum Nachlesen und mit Tabelle zum Überblick.
Themen des Beitrags
Tabelle mit Wachstumsschübe im Überblick
Wachstums- und Entwicklungsschub | Wann tritt der Wachstumsschub auf? | Was lernt das Baby jetzt? |
---|---|---|
1. Wachstumsschub | Um die 5. Woche | Aufmerksamkeit |
2. Wachstumsschub | Um die 8. Woche | Verbesserung der Sinne und Wahrnehmung |
3. Wachstumsschub | Um die 12. Woche | Feinmotorik und soziale Kommunikation |
4. Wachstumsschub | Um die 19. Woche | Orale Phase |
5. Wachstumsschub | Um die 26. Woche | Emotionen und "Fremdeln" |
6. Wachstumsschub | Um die 37. Woche | Forscherdrang und Feinmotorik |
7. wachstumsschub | Um die 46. Woche | Sitzen und Motorik |
8. Wachstumsschub | Um die 55. Woche | Trotzphase und Laufen |
Der 5-Wochen-Schub
Die Aufmerksamkeit steigert sich. Nahe sich bewegende Dinge, werden besser wahrgenommen.
Der 8-Wochen-Schub
Die Sinne entwickeln sich weiter. Das Baby hört besser, beobachtet zunehmend mehr und betastet seine ganze Umwelt.
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Der 12-Wochen-Schub
Das Greifen und die Fingermotorik verbessern sich. Auch Kopf- sowie Augenbewegungen sind koordinierter. Typisch sind auch Fingernuckeln, Strampeln oder die Bauchlage.
Zusätzlich beginnt auch die soziale Kommunikation, sich zu verbessern. Das Kind lächelt mehr und die Stimme wird durch brabbeln trainiert.
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Der 19-Wochen-Schub
Die orale Phase beginnt. Alles wird in den Mund genommen. Drehversuche beginnen und die Bauchlage ist bereits sehr stabil. Auch erste Zähne bilden sich und Muskeln und Körper wachsen. Für viele ist das sogar der schlimmste Schub von allen.
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Der 26-Wochen-Schub
Emotionen entwickeln sich hier besonders. Freude, Ängstlichkeit, Zorn. Das lächeln wird zunehmend bewusster, während das Baby zugleich die ersten Zusammenhänge von Ursache und Wirkung versteht. Auch Anzeichen des “Fremdeln” beginnen oftmals hier.
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Der 37-Wochen-Schub
Durch das Krabbeln beginnt das Kind einen starken Forscherdrang auszuleben. Erste Worte sind erkennbar. Die Feinmotorik verbessert sich in Versuchen mit dem Löffel zu essen und besseren Grifftechniken.
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Der 46-Wochen-Schub
Dies ist die Phase zu lernen wie man sitzt. Das Kind beginnt auch sitzend zu spielen. Auch hier nimmt die Motorik deutlich zu. Unter anderem gezielte Griffe mit zwei Fingern.
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Der 55-Wochen-Schub
Die sogenannte Trotzphase bzw. Autonomiephase beginnt. Das Lieblingswort: Nein. Das Kind will allein essen und wirft mit Dingen um sich.
Das ist auch die Phase, in der viele Kinder das laufen lernen.
Hier erfährst Du mehr über den 55-Wochen-Schub.
Wachstumsschub oder Entwicklungssprung?
In den ersten Lebensjahren leisten der Körper und Geist unserer Babys und Kinder Erstaunliches. Allein in den ersten 14 Monaten haben die kleinen Babys ganze acht Entwicklungssprünge in einer sehr kurzen Zeit. Mit zunehmendem Alter werden die Abstände der Entwicklungssprünge und Wachstumsschübe immer größer.
Gibt es dabei einen wichtigen Unterschied zwischen Entwicklungssprüngen und Wachstumsschüben?
Die Forschung unterscheidet klar beides voneinander. Bei Wachstumsschüben geht es um die körperliche Entwicklung: Knochenwachstum, Körpergröße, die Ausbildung von Muskeln und Nerven.
Entwicklungsschübe sind hingegen den geistigen Fähigkeiten Deines Babys gewidmet und wie es sich selbst und seine Umwelt zu verstehen lernt. Das kann das Lernen von Sitzen, Krabbeln oder anderen motorischen Fähigkeiten sein, aber auch die ersten Erfahrungen, wie sich Emotionen anfühlen.
Falls Du bereits angefangen hast Dich zu informieren, wird Dir sicherlich aufgefallen sein, dass die meisten Ratgeber die beiden Worte nicht unterscheiden. Vor allem die geistige Entwicklung ist entscheidend. Egal, ob sprachliche Fähigkeiten, soziale Interaktion oder der Verstand und die Motorik. Lass Dich also von den Begriffen Wachstumsschub oder Entwicklungssprung nicht verwirren.
Wachstumsschübe und Entwicklungssprünge treten fast nie gemeinsam auf.
Der kleine Körper leistet erstaunliches und daher ist es nicht verwunderlich, dass er sich meist nur auf eine von beiden Entwicklungen konzentriert. Während einer schnellen körperlichen Entwicklung machen unsere Babys nur kleine geistige Schritte und umgekehrt.
Auch Sprung und Schub sind irreführende Begriffe. Diese klingen als würde das Baby von einem Tag auf den anderen neue Fähigkeiten entwickeln. Aber stattdessen sind es längere Phasen, in denen die Kinder mal schneller und dann wieder langsamer neue Dinge erlernen.
Manche Eltern sind daher schnell besorgt, weil sie gelesen haben, ihr Kind macht dann und dann einen Entwicklungssprung. Du musst Dir nicht so schnell Sorgen machen. Manchmal dauert es ein wenig, Neues zu lernen und jedes Kind hat sein eigenes Tempo.
Genauso besorgt sind Eltern oftmals, wenn ihr Kind den Entwicklungssprung noch nicht vollzogen hat, obwohl es laut Literatur und Ratgebern bereits an der Zeit wäre. Die angegebenen Zeiträume der Phasen sind Durchschnittswerte.
Viele Babys fangen auch bereits mit etwas früher oder später im angegebenen Zeitraum an. Mein Sohn zum Beispiel hat immer erst Gas gegeben, wenn der Sprung eigentlich schon vorüber war – bzw. ich habe oft erst dann ein verändertes Verhalten bemerkt. Alarmiert solltest Du frühestens dann sein, wenn Dein Kind einen Entwicklungssprung noch nicht abgeschlossen hat, obwohl bereits der Nächste ansteht. Und selbst das ist nicht in allen Fällen schlimm. Während ein Kind bereits viele Wörter von sich geben kann, kann ein anderes Kind dafür vielleicht schon laufen.
Woran merkt man als Elternteil nun aber einen solchen Entwicklungsschritt oder Wachstumsschub? Mit welchen Anzeichen, Symptomen und teilweise Anstrengungen auch für die Eltern ist er verbunden? Das zeige ich Dir im folgenden Kapitel.
Anzeichen für einen Wachstumsschub bei Babys
Jedes Baby ist ein einzigartiger Bewohner dieser Erde und jeder Entwicklungsschritt ist anders. Daher gibt es ganz viele unterschiedliche Anzeichen, wann ein Kind einen Entwicklungssprung vollzieht. Denn jedes Baby reagiert darauf anders.
Fast immer bedeutet diese Weiterentwicklung aber mentale Arbeit und Anstrengung – meist auch für die Eltern. Denn das Baby ist unausgeglichen, weinerlich. Manchmal auch sehr emotional und sucht viel Nähe und Körperkontakt.
Du weißt ja vielleicht selbst, wie frustrierend es sein kann, etwas Neues zu lernen und vielleicht auch, wie angsteinflößend ein neuer Blick auf die Welt ist. Das macht Dein Baby durch – nur nochmal viel intensiver als ein Erwachsener.
Viel Nähe und Aufmerksamkeit sind in dieser Zeit das Wichtigste. Körperkontakt beruhigt die Kleinen sehr. Denn sie merken, dass sie nicht auf sich allein gestellt sind und das Abenteuer Leben mit Dir gemeinsam erleben können.
Möglicherweise zeigt Dein Baby während eines Wachstumsschubs einen enormen Appetit, isst und trinkt viel mehr als üblich. Das kann ganz typisch sein, denn die neuen Versuche sind mitunter ja auch einfach anstrengend. Genauso kann es aber auch vorkommen, dass Dein Baby appetitlos ist, wenn es sich mit der neuen Situation noch nicht wirklich anfreunden konnte oder so auf andere Dinge konzentriert ist.
Am häufigsten bemerken Eltern als Symptom eines Entwicklungsschubs, dass ihr Kind viel mehr schreit, schlecht gelaunt ist und oder auch sehr sensibel auf seine gesamte Umwelt reagieren kann. Geräusche und Menschen können plötzlich zu Problemen werden, die vorher ganz keine waren. Dein Baby nimmt sie nun ganz anders wahr als vorher. Und, außer zu schreien, hat es ja kaum Möglichkeiten auf seinen Zustand aufmerksam zu machen.
Aber hier besteht auch schnell ein falscher Eindruck. Es gibt schließlich so viele Gründe, warum Babys weinen. Vielleicht drückt ein Zahn, es hat Bauchschmerzen, vielleicht sitzt auch nur ein Pups schief, sodass Eltern ganz oft ratlos vor einer Vielzahl an möglichen Ursachen stehen.
Da die Tage, die Mühen und die Eindrücke auch so anstrengend sind, kann sich das auf das Schlafverhalten auswirken. Ein schlechter Schlaf und unruhige Nächte sind ganz, ganz typisch.
Wie Du vielleicht siehst, sind die Symptome so vielfältig, dass Eltern den Entwicklungssprung meistens erst erkennen, wenn er bereits abgeschlossen ist. Das können sehr anstrengende Tage und Nächte sein, die aber mit der Freude belohnt werden, zu sehen, was das eigene Kind für neue Fähigkeiten entwickelt hat.
Wie lange dauert ein Schub beim Baby?
So ein Entwicklungsschub kommt genauso plötzlich wie er dann wieder zu Ende ist. In der Regel kann man von ungefähr einer Woche ausgehen. Aber viele Ausnahmen bestätigen die Regel. Es kann auch kürzer oder länger dauern. Das hängt von den einzelnen Phasen ab und genauso auch von der Individualität Deines Babys.
Das können mitunter sogar bis zu zwei Wochen werden – was Eltern nahe an den Rand der Verzweiflung bringen kann. Auch das ist ganz normal. Nur ein schwacher Trost, ich weiß, aber wenigstens kein Grund zur Sorge.
Vor allem der Entwicklungsschub in der Zeit um den dritten Monat gilt bekanntermaßen als besonders intensiv. Hier scheint der Kleine nur noch hungrig zu sein und sucht viel mehr Nähe. Hier werden viele Eltern schnell besorgt, vor allem dann, wenn die anstrengende Zeit einfach nicht enden will.
Umso schöner ist die Zeit danach. Wenn ihr Kind dann wieder viel ausgeglichener und fröhlicher ist, da es nun die neuen Fähigkeiten zur Genüge austestet. Das ist dann Deine Erholungszeit – bis zum nächsten Schub.
Wann und wie oft kommen Entwicklungssprünge bei Babys vor?
Mit steigendem Alter steigt auch der Abstand der Entwicklungsschritte. Für das erste Lebensjahr sind es daher viel mehr als später. Im Folgenden zeige ich Dir die ersten acht Entwicklungsschritte auf.
Denke aber immer an die Individualität Deines Kindes. Als Beispiel: Der achte Entwicklungssprung tritt bei manchen Kindern schon kurz vor dem ersten Lebensjahr ein, bei anderen erst im 14. Monat.
Genauso gibt es Kinder die erst Sitzen und dann Krabbeln lernen.
Welche Probleme können auftreten, wenn das Baby einen Entwicklungsschub hat?
Für die Eltern
Von Problemen können Eltern ein Lied singen. Es gibt die kleineren Probleme und die größeren. Der Schlafmangel, das Dauer-Stillen und die emotionale Nähe sind ein paar davon.
Wenn Du feststellst, dass Dein Kind unruhige Nächte hat, unausgeglichen ist und nur sehr wenig schläft, dann gestaltet eure Tage möglichst ruhig. Versuche, große Menschenmengen wie Geburtstagsfeiern oder Krabbelgruppen zu meiden. Zieht euch etwas zurück. Bei der erhöhten Sensibilität Deines Kindes reichen schon sehr kleine Erlebnisse, um überfordert zu sein damit, diese zu verarbeiten.
Auch der große Hunger in einigen Phasen macht stillenden Müttern große Sorgen und ist auch für Mama sehr anstrengend. Kriegt das Kind genug Milch? Aber in den meisten Fällen gibt es keinen Grund zur Sorge.
Durch das häufigere Anlegen und die Stimulation der Brust beginnt Dein Körper automatisch damit, mehr Milch zu produzieren. Die Natur hat uns zum Glück so eingerichtet, dass sich die stillende Mama und die Milchproduktion, an den Bedarf des Kindes anpasst. Zufüttern ist nur in absoluten Ausnahmefällen notwendig. Wenn Du Dir nicht sicher bist, such eine Stillberatung in Deiner Nähe auf.
Du brauchst also nicht ans Abstillen denken oder daran, dass Du zusätzliche Baby-Nahrung brauchst. Auch die Zusammensetzung der Nährstoffe der Muttermilch passt sich dabei genau der Entwicklung Deines Kindes an. Sogar noch bis ins dritte Lebensjahr ändert sich diese Zusammensetzung. Das legt die Vermutung nah, dass Mutter Natur uns so geschaffen hat, dass wir noch bis ins dritte Lebensjahr hinein stillen sollten und können.
Fürs Baby
Während der Wachstumsschübe kann es auch zu sogenannten Wachstumsschmerzen kommen. Das ist schwer zu erkennen denn das Baby sagt uns ja leider nicht, was wehtut. Häufig aber treten diese Schmerzen in der Nacht auf, am Morgen und tagsüber sind diese dann wieder verschwunden.
Auch hier ist wieder die Aufmerksamkeit wichtig: Kuscheln, im Arm halten, Stillen und das Baby baden ist die beste Medizin. Die Ablenkung und Geborgenheit machen die Schmerzen schnell vergessen.
Die ganzen neuen Emotionen wie Angst, Freude, Wut, die Dein Kind ab einer gewissen Zeit erlebt, kann es nicht einordnen und ist somit überfordert. Es weiß nicht, warum es so fühlt und ist irritiert. Das Wichtigste ist und bleibt, die körperliche Nähe, denn auch Trennungsängste treten auf und müssen ernst genommen werden.
Trennung, Gewalt und fehlende Zuneigung können zu posttraumatischen Störungen führen, deren Folgen kaum einschätzbar sind.
Selbst wenn Du das Gefühl hast, dass, egal was Du tust, es lindert das Schreien nicht, dann lass Dein Kind auf keinen Fall alleine. Wer sich jetzt denkt: “Da muss es jetzt allein durch”, macht vieles schlimmer statt besser. Dein Baby kann nicht begreifen, dass Mama existiert, auch wenn sie außer Sichtweite ist und die Verlustangst verstärkt das Problem nochmal.
Wichtig ist auch der Kontakt zum Kinderarzt. Durch die frühkindlichen Untersuchungen erkennen Ärzte schnell ernstzunehmende Probleme wie Wachstumsstörungen, Seh- oder Hörprobleme, Sprachprobleme und vieles mehr. Denn es gilt, je früher so etwas erkannt wird desto einfacher ist die Therapie und die Chance, dass doch noch alles wieder gut wird.
Wie beruhigt man ein Baby, wenn es einen Schub hat und ständig schreit und weint?
Die schlechte Nachricht zuerst. Es kann mitunter unmöglich sein, das Baby zu beruhigen. Manchmal muss es einfach durch so eine Phase durch. Das absolut Wichtigste ist, dass Du Dich dabei dann nicht von Deinem Kind abwendest und meinst, es müsse da allein durch.
Aufmerksamkeit und Nähe sowie Körperkontakt können die besten Möglichkeiten sein, dass das Kind sich beruhigt. Und auch wenn es schreit und weint, zeige ihm, dass Du immer noch da bist.
Am besten beruhigst Du Dein Baby während eines Wachstumsschubs, wenn Du es im Arm hältst, stillst und ihm körperliche Nähe, Trost und Aufmerksamkeit schenkst.
Vergiss aber auch nicht, dass es der Hunger oder andere Probleme sein können, die zu ständigem Weinen führen. Nehmt euch viel Zeit zum Stillen und ruht euch danach auch gemeinsam aus.
Schafft euch Ruhe- und Entspannungsphasen. Denn Eltern, die ausgeglichener sind, haben auch oft ausgeglichenere Kinder.
Also vergiss in all dem Stress nicht, auch an Dich selbst zu denken. Hol Dir Hilfe wenn irgendwie möglich.
Wie oft Stillen und füttern, wenn Baby im Wachstumsschub ist?
Die Antwort ist ganz klar: Stille so oft und so viel Du nur kannst und Dein Baby will.
Es kann dabei sein, dass in den ersten Tagen wirklich eher wenig Milch produziert wird. Das ist aber kein Grund zur Sorge, denn es gibt keine optimale Trinkmenge fürs Baby, auch wenn das oft behauptet wird.
Die Milchproduktion passt sich an. Je öfter ihr stillt, desto mehr Milch kommt nach und nach. Ein paar Tage lassen Dein Kind nicht unterernährt sein und werden einer gesunden Gewichtsentwicklung beim Baby nicht schaden. Leg einfach umso häufiger an und wechsle jedes Mal die Brust, dann wird Dein Baby auch satt.
Es liegt natürlich ganz in Deiner Entscheidung wie Du mit Beikost verfährst. Dafür gibt es keine Notwendigkeit. Ab dem Moment, in dem Du mit Beikost oder Ersatzmilch beginnst, musst Du Dir aber klar darüber sein, dass der Abstillprozess in Gang gesetzt wird. Dann wird die Milchproduktion allein tatsächlich bald nicht mehr reichen, um Dein Baby satt zu machen. Denn das Kind wird mit weniger Intensität bzw. weniger lange / häufig an der Brust saugen und somit wird auf Dauer auch weniger Milch produziert.
Mein Tipp ist daher: Füttere in einem Entwicklungsschub nicht zu. Stille einfach weiter. Das Baby wird hungriger und saugt noch mehr bis die Milchproduktion wieder genau richtig ist, damit Dein Kleines auch satt wird.
An manchen Tagen kann es vorkommen, dass Du jede Stunde oder häufiger die Brust geben musst, weil sich die Produktion der Milch noch nicht angepasst hat. Auch stündliches Stillen ist kein Grund zur Panik, dass irgendwas nicht stimmt. Mein Baby hat teilweise alle 15 Minuten getrunken und ist damit keine Ausnahme.
Manchmal ist es nicht einmal der Hunger. Die Kleinen wollen auch wegen der Körpernähe einfach an die Brust. Gönn Deinem Baby den nahen Kontakt. Der Körper erinnert sie an die Zeit der Schwangerschaft und beruhigt. Zu viel Stillen ist nicht möglich. Alles was gefragt ist, ist Durchhaltevermögen. Irgendwann wird es auch wieder weniger.
Was tun, wenn das Baby während des Schubs zu wenig Milch trinkt?
Es gibt keine feste Regel, wie viel Milch ein Baby trinken sollte. Das ist ganz unterschiedlich. Grob kannst Du Dich am Gewicht des Kindes orientieren.
Regeln wie: “Teile das Gewicht durch sechs, dann hast Du die Menge, die Dein Kind am Tag trinken soll” sind aber eigentlich überholt.
Ist es nur Dein Gefühl, dass Dein Baby zu wenig trinkt oder trinkt es wirklich zu wenig?
Anzeichen, dass wirklich ein Mangel an Flüssigkeitszufuhr besteht, siehst Du daran, dass Dein Kind deutlich weniger volle Windeln hat als üblich, der Urin dunkler und gelber ist als sonst und das Kleine ständig kraftlos und erschöpft wirkt.
Symptome für Flüssigkeitsmangel beim Baby:
- Dunkler, tief gelber Urin
- Weniger volle Windeln als gewöhnlich
- Kraftlosigkeit und Erschöpfung beim Baby
Es kann also immer wieder zu kleinen Abweichungen im Trinkverhalten der Kinder kommen. Wenn aber obige Anzeichen zutreffen und Du überzeugt bist, dass Dein Baby wirklich zu wenig trinkt, dann sprich mit Deiner Hebamme oder dem Kinderarzt. Es können nämlich auch Probleme wie Zahnen, Hals- und Mundentzündungen oder andere Probleme dahinterstecken.
Selbst kannst Du nur wenig tun, wenn Du noch keine Flasche benutzt. Du hast nur die Möglichkeit, Dein Kind noch öfter an die Brust anzusetzen. Denk daran: Je öfter das Baby saugt, desto mehr Milch produzierst Du.
Gib Deinem Kind viel Ruhe und Entspannung beim Trinken. Manche Kinder sind da sehr sensibel und kleine Störungen können schon reichen, dass es nicht mehr trinkt.
Solltest Du doch schon Beikost geben und die Flasche benutzen, kannst Du auch einmal versuchen, die Sorte zu wechseln. Auch Babys sind schon manchmal wählerisch.
Außerdem kann es auch helfen, vom Silikonsauger auf einen Latexsauger zu wechseln, weil dieser weicher ist und dem Kind das Trinken dann viel leichter fällt.
Unterscheiden sich die Wachstumsschübe von Baby zu Baby?
Selbstverständlich gibt es Unterschiede. Mach Dir keine Sorgen, wenn der gleichaltrige Sandkastenfreund oder das Baby der Nachbarn schon etwas kann, was Dein Baby noch nicht kann.
In aller Regel macht jedes Kind die gleichen Entwicklungssprünge durch. Wir alle haben Sprechen, Sitzen, Krabbeln und alles andere gelernt.
Der Unterschied liegt aber in der Zeit. Zwar treten bei jedem Baby etwa zur selben Zeit Wachstumsschübe auf – was es in diesen Schüben genau lernt, ist allerdings individuell. Manches Kind lernt erst Sitzen und dann Krabbeln. Ein anderes krabbelt erst und sitzt erst später. Manche Kinder lernen erst Sprechen und dann Laufen und andere wieder andersherum.
Vor allem passiert so gut wie nie beides. Ein Kind lernt nicht gleichzeitig Sprechen und Laufen. Entweder konzentriert es sich auf das eine oder das andere. Denn der Körper und das Gehirn haben dabei einen unfassbaren Lernaufwand.
Es wäre völlige Überforderung, wenn sich der Körper auf die körperliche und geistige Entwicklung gleichzeitig konzentriert. Daher wechseln sich die Phasen von körperlichen Wachstumsschüben mit den geistigen Entwicklungsschüben immer ab.
Lass Deinem Kind alle Zeit, die es braucht. Ich wünsche euch gemeinsam viel Freude an den neuen Fähigkeiten. Nichts ist schöner als zu sehen, wie glücklich das eigene Baby nach einem Wachstumsschub mit dem neu Gelernten die Welt erkunden geht. Und zum Glück macht das jedes Kind auf seine ganz besondere, eigene und individuelle Art.
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