Bei allen termingerecht geborenen Babys finden etwa zur gleichen Zeit die sogenannten Schübe statt. In den ersten 55 Lebenswochen des Säuglings sind insgesamt 8 Wachstumsschübe festzustellen. Der erste Entwicklungssprung ist der 5-Wochen-Schub, der um die fünfte Lebenswoche stattfindet. Viele frisch gebackenen Eltern fragen sich jetzt, was plötzlich mit ihrem Baby los ist.
Babys wachsen und gedeihen nicht gleichmäßig, sondern schubweise. Während dieser Schübe entwickelt der Säugling neue geistige und / oder körperliche Fähigkeiten. Zeitgleich gehen die Phasen mit verschiedenen Herausforderungen einher. Wer darauf vorbereitet ist, der kann besser mit Veränderungen umgehen und sein Baby in schwierigen Momenten unterstützen.
Themen des Beitrags
5 Wochen Schub – Symptome und Anzeichen
Wann fängt der 5 Wochen Schub an und wie lange dauert er?
Die meisten Babys erleben ihren ersten Wachstumsschub ab der 4,5. bis 5. Lebenswoche. Dieser dauert meist nur wenige Tage bis zu einer Woche.
Übrigens fanden Wissenschaftler bei einer Studie im Jahr 2011 heraus, dass Babys, die viel Schlafen, die Wachstumsschübe in der Regel etwas früher durchmachen.
Im Rahmen des 5 Wochen Schubs wünscht sich das Baby besonders viel Aufmerksamkeit und Nähe. Vermutlich fallen Dir außerdem einige oder alle der folgenden Anzeichen des Entwicklungssprungs auf:
- Das Baby findet deutlich schlechter in den Schlaf. Vielleicht hatte sich in der Familie gerade ein erster Tag-Nacht-Rhythmus eingespielt und plötzlich ist alles wieder durcheinander.
TIPP: Die Schlafstätte sollte ruhig und dunkel sein, sowie möglichst nahe bei den Eltern liegen. Gerade jetzt ist es wichtig Rituale vor dem Schlafengehen zu pflegen. Durch sie hat Dein Baby in einer schwierigen Phase Anhaltspunkte, an denen es sich orientieren kann. - Der Säugling wacht möglicherweise häufiger nachts
TIPP: Beruhige ein weinendes Baby immer. Schenke ihm Deine Nähe, Liebe und Zärtlichkeit. Gerade nachts solltest Du dabei allerdings behutsam vorgehen. Mache kein helles Licht an und spiele nicht mit dem Nachwuchs. Das Baby sollte möglichst sanft und schnell wieder einschlafen. - Insgesamt wirkt das Kind viel unruhiger und unzufriedener.
TIPP: Versuche die Nerven zu bewahren. Dadurch, dass das Gehirn Deines Kindes neue Fähigkeiten entwickelt, können Babys schon mit Kleinigkeiten schnell überfordert sein. Geh viel mit dem Säugling an der frischen Luft spazieren, das beruhigt. - Der Säugling sucht permanent die Nähe der Mutter und des Vaters. Er will am liebsten rund um die Uhr getragen werden. Jedes Ablegen wird mit lautstarkem Weinen quittiert.
TIPP: Spätestens jetzt ist die Anschaffung eines Tragetuchs Gold wert. Informiere Dich bei einer qualifizierten Trageberaterin in Deiner Nähe oder sprich Deine Hebamme auf verschiedene Bindetechniken an, falls das Thema neu für Dich ist. - Dein Baby weint insgesamt deutlich mehr. Es ist sehr leicht zu irritieren und lässt sich, wenn es einmal anfängt zu schreien, nur sehr schwer wieder beruhigen.
TIPP: Wenn Babys viel weinen, dann zerrt das an den Nerven. Hol Dir bei der Betreuung Unterstützung durch den Papa des Kindes, die Großeltern und Freunde. Schaffe Dir Erholungspausen, in denen Du neue Energie tanken kannst. - Auch das Essverhalten verändert sich. Die meisten Babys haben kurz vor und während des 5 Wochen Schubs einen größeren Appetit.
TIPP: Wenn Dein Kind permanent die Brust will, dann gib sie ihm. Durch vermehrtes Anlegen wird mehr Milch produziert. Nach zwei bis drei Tagen sollte sich die Situation wieder normalisieren. Flaschenkindern gibst Du einfach nach Bedarf mehr PRE-Milch. - Dazu gibt es allerdings auch das Kontrastprogramm, nämlich, dass Säuglinge auf einmal kaum mehr Trinken oder bei einigen Mahlzeiten komplett Flasche beziehungsweise Brust verweigern.
TIPP: Bleib ruhig. Solange Dein Kind keinen kranken Eindruck macht, kann der verminderte Appetit mit dem Wachstumsschub zusammenhängen. Zwinge Dein Baby nie zum Trinken, achte dennoch darauf, dass der Säugling ausreichend Flüssigkeit bekommt. Sollte sich das normale Trinkverhalten nach ein paar Tagen nicht wieder einstellen, dann geh zum Kinderarzt oder frag Deine Hebamme um Rat.
Neue Fähigkeiten eines 5 Wochen alten Babys – Das passiert im Kopf
Der 5 Wochen Schub wird häufig mit dem Wort „Wahrnehmung“ assoziiert, denn das Baby nimmt jetzt seine Umwelt viel intensiver wahr. Es sieht, hört, riecht, fühlt und schmeckt besser. Insgesamt wirkt der Säugling deutlich wacher und schaut sich Dinge eingehender und länger an. Er reagiert jetzt verstärkt auf Ansprache und Berührung. Mit etwas Glück schenkt Dir Dein Baby nun das erste Lächeln.
Wenn es allerdings weint, dann kullern jetzt auch zum ersten Mal Tränen, die entsprechenden Drüsen sind nun vollständig entwickelt. Zu den weiteren körperlichen Veränderungen zählen, dass das Baby viel regelmäßiger atmet, sich weniger verschluckt und weniger spuckt. Auch erschrickt und zittert der Säugling nun weniger.
Bitte denke daran, dass sich jedes Baby unterschiedlich entwickelt. Nicht alle Kinder lernen bei den Wachstumsschüben die gleichen Dinge. Oft zeigen sich die Veränderungen auch erst zeitverzögert.
3 passende Spiele für den 5-Wochen-Schub
Was riechst Du da?
Der Geruchssinn Deines Babys entwickelt sich jetzt rasant. Nutze dies, um beispielsweise die duftenden Rosen, Apfel- und Kirschblüten im Garten zu beschnuppern.
Blüht gerade nichts, dann nimm aromatische Dinge im Haushalt – eine milde Bio-Seife, Orangenschalen oder frische Vanille.
Achte darauf, dass Dein Baby nichts in die Nase bekommt, was die Atemwege reizt. Einige ätherische Öle wirken gesundheitsschädlich auf Säuglinge.
Was fühlst Du?
Der Tastsinn wird im Rahmen des 5 Wochen Schubs auch ausgeprägter. Nutze dies, um Dein Baby mit verschiedenen Gegenständen zu beschäftigen.
Gut eignen sich Stoffe aus unterschiedlichen Materialien wie Frottee, Samt, Baumwolle oder Seide. Reiche Deinem Baby beispielsweise ein Stück Samt-Stoff und sag ihm, dass es sich „weich“ anfühlt. Wichtig ist, dass die Materialien keine kleinen Fäden etc. ziehen, an denen sich der Säugling verschlucken kann.
Spieglein, Spieglein an der Wand
Dein Baby wird sich zwar im Spiegel noch nicht selbst erkennen, aber es wird fasziniert Gegenstände beobachten, die es vor sich und gleichzeitig im Spiegel sieht.
Noch lustiger wird es, wenn Ihr Euch gemeinsam vor dem Spiegel aufstellt. Bewegt abwechselnd verschiedene Körperteile, wie den Arm, das Bein oder den Kopf. Dabei solltest Du stets kommentieren, was Du da gerade machst. Dein Baby wird denken, dass die Figuren im Spiegel Euch nachahmen.
Je älter das Kind wird, desto mehr Spaß macht dieses Spiel. Sich selbst im Spiegel erkennen wird Dein Nachwuchs sich allerdings erst zwischen sechs und 18 Monaten.
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