Etwa mit Beginn des 3. Lebensmonats Deines Babys kommt der nächste Wachstumsschub. Dabei legt ein Säugling nicht unbedingt an Zentimetern zu, sondern vor allem an Fähigkeiten. Im Laufe der ersten 14 Monate durchwandert die Entwicklung des Babys acht prägnante Phasen (Wachstumsschübe), in denen einige sprunghafte Veränderungen stattfinden. Anschließend kann Dein Kind neue Dinge und zeigt neue Fertigkeiten.
In der Regel laufen die Entwicklungsschritte bei jedem Baby in der gleichen Reihenfolge ab. Bestimmte Gehirnregionen bauen sich in den Phasen aus, wodurch das Kind überhaupt erst neue Fähigkeiten entwickeln kann. Diese Veränderungen machen den kleinen Menschen oftmals zu schaffen. Ein liebevoller und verständnisvoller Umgang ist in den Perioden besonders wichtig.
Themen des Beitrags
12 Wochen Schub: Symptome und Anzeichen
Wann fängt der 12 Wochen Schub an und wie lange dauert er?
Gegen die 12. Lebenswoche des Babys startet der 3. Wachstumsschub. Dabei handelt es sich um einen besonders wichtigen Sprung, der ein paar Tage bis zu einer Woche dauern kann. Dein Baby wird Dir durch auffälliges Verhalten mitteilen, dass etwas im Gange ist. Wenn Du folgende Anzeichen bei Deinem Kind entdeckst, kannst Du auf den 12 Wochen Schub schließen:
- Vermehrtes Quengeln
- Verstärktes Weinen
- Unruhige Nächte
- Scheinbar permanenter Hunger
- Großes Nähebedürfnis
- Probleme beim Stillen
- Übermäßiger Hunger
Wenn Dein Baby viel weint, dann schließe zunächst einmal aus, dass ihm nichts fehlt. Kontrolliere, ob die Windel nass ist, es müde ist oder vielleicht Bauchschmerzen hat. Häufig hat das Baby vor und während der Schübe ein vermehrtes Nahrungsbedürfnis. Der Körper braucht zusätzliche Energie, um die Entwicklungsprozesse auszuführen.
Füttere Dein Kind nach Bedarf und nicht nach der Uhr. Das Baby ist jetzt rund drei Monate alt und hat einen größeren Magen, wodurch es mehr Milch benötigt, um satt zu werden. Zusätzlich erzeugt der anstrengende 12 Wochen Schub beim Säugling auch Hunger.
War das Füttern bisher eine unkomplizierte Angelegenheit, so wird der Säugling nun immer häufiger nach der Flasche oder der Brust der Mutter greifen. Das Stillen wird in dieser Phase oft zur Herausforderung. Dennoch solltest Du jetzt nicht abstillen oder zufüttern. Lege das Baby vermehrt an die Brust an, dadurch wird die Produktion der Milchmenge angekurbelt.
Sollt Dein Baby während des 12 Wochen Schubs schlecht ein- und durchschlafen, dann führe Rituale ein. Keine Sorge, Du brauchst kein stundenlanges Prozedere daraus zu machen, nutze ein kurzes Baby-Bad, eine beruhigende Spieluhr oder ein Gute-Nacht-Lied als Hinweis, dass jetzt Schlafenszeit ist.
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Im Rahmen der Entwicklungssprünge verspürt Dein Kind tagsüber aber auch nachts ein besonders großes Nähe- und Kuschelbedürfnis. Ideal als Schlafsituation ist entweder ein Bestellbett oder ein Familienbett. Je mehr Körperkontakt Du Deinem Baby in schwierigen Phasen schenkst, desto sicherer und beschützter fühlt es sich.
Schaff Dir für die Spaziergänge tagsüber eine Tragehilfe an. Dadurch kannst Du Dir das Kind sogar bei der Hausarbeit umschnallen. Auch der Papa darf gerne als Träger eingespannt werden. Das stärkt die Bindung zwischen Vater und Nachwuchs. (Aus Erfahrung kann ich sagen, dass die meisten Männer mit Babytragen besser zurecht kommen.)
Nimm allerdings Rücksicht auf die Bedürfnisse aller Beteiligten. Manche Babys wollen während der Entwicklungssprünge nur zur Mama. Für Väter ist dies meist schwierig nachzuvollziehen. Gönne dem Säugling Deine Nähe so oft es geht, aber achte auch auf Dich. Du brauchst zwischendurch Erholung und Ruhe, damit Du gelassen auf Weinen und Quengeln reagieren kannst.
Neue Fähigkeiten eines 12 Wochen alten Babys: Das passiert im Kopf
Das schöne an dem 12 Wochen Schub ist, dass sich jetzt das Sozialverhalten Deines Kindes stärkt. Es wird mehr mit Dir interagieren, zum Beispiel zurücklachen, wenn Du es anlächelst. Das Baby kann jetzt die Stimmung von Menschen besser einschätzen und unterschiedlich auf sein Gegenüber reagieren.
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Zudem erkennt der Säugling nun Regelmäßigkeiten. Wer noch keine Rituale eingeführt hat, sollte es tun. Das Baby gewinnt Sicherheit, wenn es durch bestimmte Handlungen weiß, was als nächstes passiert.
Das Baby sieht Bewegung und kann auch selbst zielgerichtet Bewegungen ausführen. Die Fingermotorik wird im 3. Wachstumsschub weiterentwickelt. Du wirst feststellen, dass Dein Baby jetzt nach allen möglichen Dingen greift, den Kopf und die Augen gezielt bewegt.
Sorge unbedingt dafür, dass es keine gefährlichen Gegenstände in die Hände bekommt. Zum Erkunden der Umwelt zählt jetzt auch, dass es die Dinge, die das Baby in Fingern hält, in den Mund gesteckt werden.
Die Stimme wird massiv trainiert. Dein Kleines quietscht und brabbelt fröhlich vor sich hin. Manche schrillen Laute, insbesondere wenn Sie ständig wiederholt werden, sind eine echte Herausforderung für das Nervenkostüm.
Dennoch ist es wichtig, dem Baby nicht den Mund zu verbieten. Durch das Erzeugen der Geräusche trainiert der Säugling seine Stimmbänder sowie die Muskeln in Lippen und Zunge.
Mittlerweile hält das Baby sein Köpfchen gut selbst und streckt es in der Bauchlage hoch in den Himmel. Bring es mehrfach am Tag in Bauchlage, damit es Rücken- und Nackenmuskulatur entwickeln kann. Eltern sollten allerdings immer bei dem Kind bleiben und es wieder umdrehen, wenn das Kind müde und kraftlos wird.
2 super Spiele für den 12 Wochen Schub
Seifenblasen
Dein Baby wird schillernde Seifenblasen fasziniert bestaunen und vielleicht sogar versuchen sie zu greifen. Motorik und Beobachtungsgabe werden auf einfache und unterhaltsame Art geübt. Du kannst die Seifenblasen entweder kaufen oder selbst mischen.
Kostümparty
Dadurch, dass Dein Kind jetzt Regelmäßigkeiten erkennt, macht dieses Spiel besonders viel Spaß. Mama oder Papa können ihre Gesichter mit verschiedenen Gegenständen wie Pudelmützen, Küchensieb und Tüchern verändern. In Kombination mit Grimassen wird Dein Baby vermutlich herzlich Loskichern.
Gesichter raten
Leg ein Fotoalbum mit Bildern von Mama, Papa, Oma, Opa, Geschwistern, Haustieren und anderen vertrauten Lebewesen an. Blättert das Album gemeinsam durch, während Du die Personen und Tieren benennst.
Eine Steigerung mit besonderem Fun-Faktor ist, wenn Du die Leute mit einem Lied betitelst. Legt das Bild von Papa vor Euch, dann singt:
„Tuff, tuff, tuff die Eisenbahn,
wer will mit zu …(Name des Kindes einsetzen) fahren?
Alleine fahren mag ich nicht,
drum nehme ich mir den Papa mit.“
Klebe auch ein Bild von Deinem Baby in das Album und wiederhole dessen Namen. Sprich Deinen Nachwuchs immer mit seinem Namen an. Schon bald wird er gut darauf reagieren. Damit Ihr lange Freude an dem Buch habt, kannst Du die Seiten in Plastik einschlagen.
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