Während der Schwangerschaft hast du bereits sehr auf die Ernährung geachtet und auf Kaffee vielleicht ganz verzichtet. Immerhin gelangen einige Wirkstoffe direkt zu deinem Baby. Ähnlich verhält es sich nun in der Stillzeit. So gut wie alles, was du zu dir nimmst, geht anteilig in die Muttermilch über. Daher kennst du gewiss schon den einen oder anderen “gut gemeinten” Rat. Beispielsweise auf Zitrusfrüchte zu verzichten oder auf stark blähende Lebensmittel. Aber wie verhält es sich nun mit dem Kaffee in der Stillzeit?
Themen des Beitrags
Darf ich in der Stillzeit Kaffee trinken?
Jein. Es kommt auf die Menge und den Zeitpunkt an, wann du dir einen Kaffee gönnst. Generell ist es also nicht verboten, in der Stillzeit Kaffee zu trinken. Experten raten aber dazu, ihn möglichst nach dem Stillen zu trinken. So hat dein Körper ein ausreichend großes Zeitfenster, um das aufgenommene Koffein zu verarbeiten. Die Menge an Koffein in der Muttermilch wird somit spürbar reduziert.
Abgesehen vom Zeitpunkt ist es die Menge, die du an Koffein über den Tag zu dir nehmen darfst, entscheidend. Hier wird von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung die magische Zahl 300 mg genannt. Das ist das höchste der Gefühle und diesen Wert solltest du nicht unbedingt erreichen. Es ist in jedem Fall besser, wenn du möglichst wenig Koffein zu dir nimmst. Häufig findet man auch eine Höchstmenge von 200 mg Koffein pro Tag – der Wert, der auch für die Schwangerschaft gilt.
Koffein steckt nicht nur in Kaffee
Der anregende Wirkstoff Koffein steckt bei weitem nicht nur in Kaffee. Schwarzer Tee oder Grüner Tee enthalten diesen Wirkstoff ebenfalls. Je länger du den Tee ziehen lässt, umso mehr gelangt das Koffein in deinen Tee. Coca Cola, Pepsi und Co sind ebenfalls koffeinhaltige Getränke. Selbst in Schokolade steckt der Wirkstoff. Je höher der Kakaogehalt, desto mehr Koffein ist enthalten.
Achtung!
Vorsicht ist bei Energydrinks geboten. Diese sind in der Stillzeit tabu! Denn hier ist nicht nur Koffein enthalten, sondern auch Taurin, L-Carnitin und Guarana. Alles Substanzen, die dein Baby überhaupt nicht verarbeiten kann.
Wie schnell gelangt Koffein in die Muttermilch?
Die Inhaltsstoffe von Getränken gelangen im Durchschnitt wesentlich schneller in die Muttermilch, als feste Nährstoffe. Wenn du eine Tasse Kaffee trinkst, so ist das Koffein darin innerhalb von 60 bis 120 Minuten bereits in der Muttermilch nachweisbar. Es hat eine Halbwertzeit von gut 5 Stunden. Das bedeutet, dass sich der Koffeingehalt in der Muttermilch nach 5 Stunden halbiert hat. Daher empfehlen Hebammen den Kaffeegenuss unmittelbar nach dem Stillen.
Wie verarbeitet mein Baby Koffein?
Wenn dein Baby über die Muttermilch Koffein aufnimmt, braucht es gut drei Tage, bis es die Substanz abgebaut hat. Ist die Menge zu hoch, führt das zu Bauchschmerzen, Blähungen und es schläft wirklich unruhig und schlecht. Mit anderen Worten, tut übermäßiger Koffeinkonsum während der Stillzeit nicht gut.
Welcher Kaffee wird in der Stillzeit empfohlen?
Du kannst gern auf Alternativen setzen, wenn du in der Stillzeit Kaffee vorerst weglassen möchtest. Beliebt ist der Caro Landkaffee. Der schmeckt lecker und ist unbedenklich. Es gibt aber auch andere Sorten von Dinkelkaffee oder Malzkaffee bis hin zu koffeinfreiem Kaffee.
Geht es um den Genuss von Cola, dann setze einfach auf Kindercola. Diese enthält kein Koffein. Ansonsten halte es einfach in Maßen und du musst nichts weiter befürchten.
Kleiner Tipp:
Du bist ein echter Kaffeejunkie? Dann brühe ihn nach Möglichkeit einfach nicht so stark. Ist vielleicht eine Überlegung wert.
Zum Schluss noch eine kleine Übersicht für dich, wie viel Koffein durchschnittlich in einigen Lebensmitteln enthalten sind. So fällt es dir gewiss etwas leichter, den Überblick zu bewahren.
Getränk / Lebensmittel | Koffeinmenge |
1 Espresso (50 ml) | 50 mg |
1 Tasse Filterkaffee (125 ml ) | 80 – 120 mg |
1 Glas Coca Cola ( 200 ml ) | 20 – 50 mg |
1 Tafel Milchschokolade ( 100 g ) | 20 mg |
1 Tasse Schwarzer Tee ( 125 ml ) | 30 – 60 |
Fazit
Du darfst also auch in der Stillzeit Kaffee trinken – zumindest laut aktuellem Stand der Forschung. Wenn du darauf verzichten kannst, würde ich das auch tun. Sicher ist sicher. Wenn du aber deine Tasse Kaffee am Morgen und vielleicht eine am Nachmittag brauchst und dein Baby das gut verträgt, dann kannst du das auch weiterhin tun. Du bist ja jetzt darüber informiert, was die maximale Menge betrifft und welche Auswirkungen es auf dein Baby haben kann, wenn du zu viel Kaffee trinkst.
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